Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-30
- Sprache
- German
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608300
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-30
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1886
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Netartion und LrpetMon Johanne-gasie 8. Sprechstunden der Nrdartwa: Vormittag» 10—12 Uhr. Nachmittag- 5—6 Uhr. ö»r »E Rtaq»di kt-g«1»nd»«r M-niIcryN, «acht fi* »«« Ne»« ei,«» mcht »<r»t»dUch. «n»at«e »er für »te «Schftf«l,e»ß- N«««er »eftt«mten Inserate an Wechrutaaen »t» 8 Uhr Nachmlttaa», an Sonn- nn» Kefttaorn fr«» bi» V.S Uhr. 2n den Iiiialtn fiir Ins.-^anahmn Ott« Klemm. Unloersitäisstraße 1. tont» Lüsche» Kathariuenstr. 23, p. «nr bt» ',,8 Uhr. UtWgtrTagMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels - «nd Geschäftsverkehr. Auflage LS,0S0. Äbonnrmentvprris vierlelj. 4'/» Md. tncl. Brmgerlolm 5 Mk., durch die Post bezogen 8 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebüaren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gefalzt) ohne Pvstbcsördcrung bO Mk. Ullt Postbcsördcrung 60 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schriften laut uaf. Pretsverzeichniß Tabellarischer u.Zifscrnfatz nach höherm Tarif Nerlamen unter dem Redactiontstrich die »gespoll. Zeile 50Ps, vor denFamilirnuachrichten die 6gcspalleae Zeile »0 Pf. Iiilerate sind siel- an die Ex-etzitisn zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xraevuwernnäo oder durch Post- Nachnahme. 242. Montag dm 3V. August 1886. 8«. Jahrgangs Amtlicher Thetl. Vermitthung. In dem der Stadtgemeind« gehörigen Grundstück Vtartt Nr 14 sollen zwei im Bordergebände nach dem Markte zu gelegene Kellerabthetlungen, eine jede für sich, und eine Wohnung in der HI. Etage de» Hinter gebäudes. welche au» Borsaal, 2 zweifenstrigen S-luben, 1 rinfenstrigcn Stube, sowie Bodenkammer und Kellerabtheilung besteht und in Stand gesetzt wird, oom I. Oktober dS. IS. an DtenStaa, de« SI dieses Monat», DornrittagS II Uhr aus dem Ratbhause. I. Etage, Zimmer Nr. 16. gegen ein« halbjährliche Kündigung an den Meistbietenden anderweit vermiethet werden. Ebendaselbst ans dem Vorsaale liegen die Bermiethungs« und VersteigerungSbedingungen zur Einsichtnahme au». Leipzig, den 17. August 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. Irr. 4792. I)r. Tröndlin. Krumbiegel. Vekannlulluhung. Da» Bureau de» Unterzeichneten Verbände» bleibt am 2. Sep- tember o. geschlossen. Leipzig am 28. Augnst 1886. Der verband der LrtSkrankcncaffen zu Leipzig und Umgegend. Ehmig. stelloertr. Vorsitzender. Nichtamtlicher Theil. Die Rückkehr des Fürsten. Fürst Alexander hat in Lemberg den Entschluß gefaßt, nach Bulgarien zurückzukehren, die Entfernung bi« Rüstschuk ist nicht unbeträchtlich, sie beträgt in gerader Linie etwa 100 geographische Meilen. So große Strecken hatte Fürst Alexander seit dem 23. August zurückgclegt, daß er die Donau vo» Ncibowa bi» Reni befahren und von dort aus dem Wege über Woloczyk am 27. August endlich nach Lemberg gelangt war. Wa« in der Zwischenzeit vom 24. di» zum 27. August aus dem Wege bis Lemberg geschehen, bedarf noch sehr der Aufklärung, die erste Nachricht über den Aufenthalt de» Fürsten ist a»S Lemberg gekommen. Schon dieser Umstand läßt daraus schließen, daß der Fürst vorder noch keinen Entschluß gesaßt hatte, und verschiedene Anzeichen deuten daraus bin. baß der Entschluß durch Einwirkungen von außen zur Reise gebracht worden sei. Prinz Ludwig von Battenberg, der Bruder de» Fürsten, hat sich in BreSlau dem Corrcspondenten des „Berliner Tageblatt»" gegenüber dahin geäußert, daß Fürst Alexander von hoher Stelle ausgefordert worden sei, schleunigst nach Sofia zurückzukchren, näher hat er die Person de» RatbgeberS nicht bezeichnet, und e» ist mißlich, irgendwelche Berinnthung zu äußern, da sie leicht zu ganz verfehlten Schlußfolgerungen führen kann. Andererseits wird berichtet, daß der Fürst seinen Entschluß von den Nach richten abhängig machen wollte, welche er über die Begeg nung in FranzenSbad erhalten würde. Auch diese Meldung tritt nicht in bestimmter Form aus, sondern kleidet sich in die des GerüchlS. Jedenfalls ist anzunehmcn, daß Fürst Alexander alle Gründe reiflich erwogen hat. welche für seine Rück kehr sprachen, denn er hat die Entscheidung nicht schnell und plötzlich, sondern erst vier Tage nach dem Sturz der revolutionäre» Regierung getroffen. Bestimmend haben offen bar die Mittheilungen gewirkt, welche der Hofmarschall Riedesel und der Hospredlger Koch ihm gemacht haben; sie waren Beide in der Lage, ihm persönliche Eindrücke zu schildern, welche sie von der Stimmung und den Verhältnissen in Bulgarien empfangen haben. Wie wir schon wiederholt an dieser Stelle andeuteten, hat die Rücksicht aus die Wohl fahrt de» Lande» bei den Erwägungen des Fürste» den Ausschlag gegeben und nicht seine persönlichen Wünsche. Leicht ist die Aufgabe sicher nicht, die den Fürsten in Bul garien erwartet, er weiß, daß er nach wie vor den russi schen Einfluß zu bekämpfen haben wird, fall» nicht eine Aussöhnung mit dem Zaren zu Stande kommt und diese ist nach Lage der Sache sehr unwahrscheinlich. Hat doch noch das „Journal de St. PüterSbourg" am 27. August die Enl thronung des Fürsten als ein Ereigniß bezeichnet, welche- ge stalle, die orientalischen Angelegenheiten mit mehr Ruhe >nS Auge zu fassen. Die Begegnung in FranzenSbad könne die Zu versicht nur befestigen. daß die drei Kaiserreiche entschlossen sind, den Frieden aufrecht zu halten und die Ereignisse im Interesse des allgemeinen Frieden- zu beherrschen. Die „Deutsche St. Petersburger Zeitung" ging noch einen Schritt weiter, indem sie den Fürsten den Ratli ertheilt, nicht nach Sofia zurückzukehren, da bei der jetzigen Lage der Verhält- nisse ein zweiter, nachhaltigerer Sturz die Folge sein würde Wir lassen die Nichtigkeit dieser Auffassung dahingestellt, bemerken aber, daß sic sich auS der Lage selbst durchaus nickt mit Nothwendigkcit ergiebt. Sicher ist vielmehr, daß die Zustände in Bulgarien durch die Rückkehr des Fürsten sich bei Weitem günstiger gestalten, denn wer auch der Nachfolger deS Fürsten geworden wäre. Rußland würde sicher Alles daran gesetzt haben, daß die Wahl der Bulgaren nur auf eine ihm genehme Persönlichkeit ge fallen wäre; und waS da» zu bedeuten hat, davon habe» die Bulgaren am 21. August sehr schlimme Proben erhalten Rußland will Bulgarien wieder vollkommen in seine Ge Walt bekommen, da» hat die russische Politik in Bulgarien seit dem Regierungsantritt des Fürsten Alexander er- kennen lassen. Scho» zu der Zeit, al» die Generale Sobolew und Lautbar» in Sofia sich die Regierungsgcwalt anmaßlc», trat diese» Streben schroff hervor. Scho» damal» wurde ein russischer Anschlag aus da» Leben de» Fürsten entdeckt, und erst so weit mußte e« kommen, bi» es gelang, die beiden Unruhestifter zu entfernen. Der zweite Mordanschlag wurde in Burga« vor einigen Monaten entdeckt, und am 21 August ist der dritte gefolgt. Wa» ohne da» entschlossene Austreten de» Fürsten geschehe» wäre, läßt sich nur vermulhen. Daß die Werkzeuge Rußland» zu Allem bereit warm, zeigt die ganze Art ihres Vorgehen». Durch die Rückkehr de» Fürsten bekommen die Verhältnisse in Bulgarien wieder einen festen Halt, die Regierung erhält wieder ihre natürliche Spitze, die seit dem 2t. August unterbrochene regelmäßige Entwickelung kommt wieder in Gang, daS Volk erhält wieder Gewißheit über sein nächstes Schicksal. Mag auch daS Weitere noch so unsicher und schwankend sein, die Bulgaren wissen dann doch, daß ihre Sache in den besten Händen ist, und sie werden ich wohl jetzt besinnen, bevor sie ihren Fürsten wieder v große Schwierigkeiten bereiten wollen, wie nach Ernennung der Teleqirlen für die Commission zur Prüfung de» ostrume- lischen Statuts. Der Verlaus der Dinge seit dem 2t. August hat gelehrt, daß die größten Sympathien für den Fürsten in Ostrumelien besteben. Von dort nahm die Gegenrevolution ihre» AuSgaiig, Muktorow, der Commandant der Garnison von Philippopel war es, welcher die erste Kundgebung zu Gunsten deS Fürsten machte. Dagegen war eS ein Regiment auS Küstcnbil und die Iimkerschule in Sofia, welche sich durch Zankow und Clement zum Abfall verleiten ließen. DaS Br ächen von zwei Parteien in Sofia wurde noch i» den letzten Tagen bestätigt, also ist der eigentliche Herd der Verschwörung in der bulgarischen Hauptstadt zu suchen. Das ist ein Moment, welche- die Stellung de» Fürsten wesentlich erschwert, er wird dort Alles von Grund au» «m- gestalten müssen, die Iunkerschule auslösen, die Garnison wechseln, auch daS meuterische Regiment erst exemplarisch be strafen und dann aus einander gehen lassen. Mit der an- zebotenen Amnestie ist es ein böses Ding. Soldaten, welche ich gegen ihren Fürsten führen lassen, können nicht für straflos erklärt werden, noch weniger meuterische Osficiere, welche ihren Fürsten mit dem Revolver bedrohen. 3500 Mann baden der rcvolutionairen Negierung den Eid der Treu« geleistet, die Regierung ist zwar nicht mehr im Amte, aber der Trrubruch ist trotzdem^ vollzogen. Natürlich können diese S500 Mann nickt erschossen werden, aber die Osficiere, welche die Truppen befehligt, können fortan nicht den Degen tragen. Nicht minder schlimm wird es in der Eivilverwaltung stehen. Dort wird sich eine größere Anzahl Beamter für die Zukunft un möglich gemacht haben. Hier gilt eS überall Wandel zu schassen und die Schuldigen von den Unschuldigen und Irre geleiteten zu unterscheiden. WaS Serbien thun wird, bleibt abzuwarten. Daß e» rüstet und Schanze» auswirst von Pirot bis Zaribrod und »ach Pirot große Massen von Proviant führt, darüber hat der Fürst selbst seine Besorgnisse geäußert. Also überall giebt es schwere und gefährliche Arbeit für den Fürsten Di« Hauptsache aber bleibt, daß ihm keine Schwierigkeiten von den Mächten bereitet werden. In dieser Beziehung darf der Fürst getrost auf Deutschland, Oesterreich und England ver trauen. Wenn Rußland sieht, daß diese drei Mächte einver standen sind, den Fürsten die Erfüllung seiner schwierigen Ausgabe zu erleichtern, dann wird eS wenigstens äußerlich die Miene aniichmcn müssen, daß cS in dasselbe Horn stößt. * * * >« * Der hcldenmiithigc Entschluß des Fürsten Alexander, in sein Land ziirückzukebren, ist gewiß überall in Deutschland mit tiefer Sympathie begrüßt worden, denn wenn einer seiner Söhne der Theilnabnie des deutschen Volkes werth war, so war es dieser maiiiihaste und tapfere Fürst. Die Ereignisse werden ihre» Gang weitergchen, hoffentlich zum Pesten Bulgariens u»d im Sinne der Aufrechterhaltung de» europäischen Friedens. Nachstehend gtben wir einige Kundgebungen der Presse wieder. Tic „Nationallibcrale Corresponbenz" schreibt: * Der kühle glcichgiltigc Ton, in welchem Preßstimmen, in denen man die Anschauungen der Regierung zu erkennen glaubte, Deutschlands Stellung und Ausgaben gegenüber den bulgarischen Vorgängen erörterten, bat in weiten, auch in sonst kciiieswff;- opposilioncllc» Kreisen Befremden hervorgerusen. Die öffentliche M-innug Tcutichlands hatte sich für den deutichcn Fürstensohn, dessen ritterliche Haltung und warme Hingabe an da- Wohl seines »cucii Reichs und Vaterlandes ihm die gerechtesten Sympathie» erworben, in uiigewölmlichem Grade erwärmt, und nirgends ist wohl freudiger die 'Nachricht begrüßt worden, daß die Thronenlsetzmig nur das hinterlistige Werk etlicher hochverrätherischer bcltockeiicr Verschwörer, nicht eine einmüthige Entschließung des bulgarische» Volkes gewesen, wie e- ansangs hieß und nicht wenig zur Verwirrung des Urtlicils über den ganze» Hergang beitrug. Nirgends hat man wobl freudiger die Kunde vernommen, daß das bulgarische Volk die Revolution zu Schanden gemacht hat und stürmisch die Rückkehr des Fürsten fordert. Nirgends wird man mit herzlicheren Glückwünschen den Wiederetnzug des Fürsten Alexander in sein Reich begleiten. Wenn in de» Auslassungen regierungsfreundlicher Blätter dieser populären Stimmung vielleicht nicht genug Rechnung getragen worden ist, so berechtigt doch »och nichis zu der Behauptung, daß in diesem Falle die deutsche Regierung die »attonaleii Empfindungen hinter eine übertriebene Conniveiiz gegen die russischen Wünsche habe zurück- treten lassen. Man kann diese Bebauptung jetzt in allen Tonarten in sortschriltlichc» und klerikalen Blättern lesen, die sonst sür di« noiionale BeLeuiung einer Frage nicht das geringste Berständniß oder mir offene» Spott haben. Die populären Strömungen komme» nicht selten in eine» gewissen Lonslict mit den Berechnungen der hohen Politik. Jene sind ihrer Natur nach Sache des Geinüth» und der Empfindung, diese Sache des Verstandes und nüchternster Erwägung, bestimmt von Rücksichten und Motiven, die sich häufig der Kenntnis, und Bcurtheilung durch die große Masse »nt- ziehen. Wer unter den heutigen gespannten Verhältnissen unseres Erdlheils die furchtbare Verantwortung sür die Aufrecht- crhaltung des W llfricdens trägt, wie unser Reichskanzler, kann wohl verlange», daß ihn, da- Vertrauen nicht gleich entzogen wird, auch wenn einmal irgend ein Zug seiner Politik mit den wohlfeilen Schlagworlcn des Tages nicht im Einklang zu stehen scheint. Wen» es nach den fortschrittlichen Zeitung-Politikern ginge, hätte Deutichland »ichks Eiligeres zu thun, als um Interesse» willen, die sür Deutschland denn doch höchstens in zweiter oder dritter Linie stehen, sich in eine» Krieg mit Rußland, dem die sranzösische Waffenbrüderschaft natürlich nicht kehlen würde, zu stürzen. Kein vk'ständiger Siaatsniann der Welt kann nach einer solche» ange». blicklichen Kcsühlsansivallung große ernste Politik treiben. Im klebrigen warte man doch nur ab, welche weitere Wendung dir bulgarischen Verw ckelimgcn nehme», ob in der That dabei deutsche Interessen oder auch nur die Interessen des Fürsten Alexander ge- schädig! werden nnd ob wirklich die Politik des Reichskanzlers sicki in» Widerspruch mit der öffentliche» Meinung Deutschlands befindet. * Die „National-Zeitung" schreibt: Fürst Alexander hat sich zur Rückkehr nach seinem Lande entschlossen. Seinem Eiiitrcffe» in Rustichuk kann man sür Montag entgegenlebcn. Die Rückkehr deS Fürsten aus bulgarischen Boden entspricht dein Bilde, das man sich in Deutschland von dem Sieger von Simlice macht. DaS Glück ist mit den Kühnen, denn wie sollte es bei denen ankommc», die ihm den Rücken drehen? Die Fahrt i oen yurgren «lexanoer e yuyirn ycrr «ugrn muyrrr uns ithorst sich etwa verpflichtet, für die Anfrechterhaltima der Verträge einzutrete»? Dan» ist e» un« nnbegrrislich, nicht »or emem Jahr« denn «usbrnch dar rumelischen nach BreSlan und Dannstadt wäre für deu Fürste» gleichbedeutend mit der Lbdankuni volles Wageu gestellt, entschieden. Die jetzt bekannt werdenden Etnzelhl sangennahme »ad Transportiruag de» Fürsten zeigen, welcher dringenden Lebensgefahr der Fürst entging uud »elcher er wieder aus freiem Entschluß entgegeuetlt, wenn er über die Doaau setzt. Dean nicht der am mindesteu wunderbare Zug i» der außerordent lichen Geschichte dieser Woche ist der, daß Fürst Alexander mit dem Leben davonkam l . .. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bricht jetzt ihr Schweigen in der bulgarischen Frage und äußert sich in ihrer SonntagS-Nummer wie folgt: Ein Lheil der deutschen Presse gefällt sich darin, in leidenschaft lichster Weise für den Fürsten Alexander Partei zu ergreifen und den Versuch zu machen, die öffentliche Meinung für denselben zu gewinnen. Zu diesem Zweck wird behanptet, daß die „nationalen Empfindungen de» deutschen Volks" aus Seiten des vertriebenen Fürsten stehen, daß durch seine Entthronnng deutsche Interesse» de- rührt werden, daß dieselbe „ein russischer Fanstschlag in» deutsche Antlitz" sei und drrgl. mehr. Wen» die Serben ihren König vertrieben Hütten, so würbe unserer Ueberzeugung nach die Presse, welch« fich hentr in so über schwänglichen Worten de- Fürste» Alexander annimmt, kein Wort der Sympathie gesaade» Hab»». Die Entthronung de» König« Milan würde di« „Germania", die „Freisinnige Zeitung", da» „Berliner Tageblatt" und dessen iFreuud« «nd Genossen kalt gelassen haben, trotzdem ein solche« Ereigniß für Deutschland von Bedeutung gewesen wäre, weil Oesterreich dadurch mehr berührt worden sein würde, während durch die Vorgänge in Bulgarien — wir habe» da» schon einmal hervorgehoben — «nserr Interessen nicht taagirt werden. Woher also diese plötzliche leidevschastllche Er. regnng für den Fürsten Alexander? Fühie» Herr Engen Richter nnd Herr Wiadtl bestehenden warum sie nicht »or einem Jahr« Erhebaag gegen jene» v»rtrag«br»ch »a Feld« gezogen stab. Ist r« die Verehrung für di, Person de« Fürste» Aleroader, welch« die «ltramontaa-sreifinnige Liga in de» in Red« stehende» Preßerzena- niffea begeistert? Auch da» scheint un« kaum glaublich. Selbst diese Herren sollten doch so viel Berständniß besitzen, daß st« ihr poli- tische» Urtheil nicht lediglich »ach persönlichen Schwärmereien einrichten. Herr Windthorst und Herr Richter werben doch nicht »«hin können, auzuerkevnen, daß kein Lantscher S taat«mann da« «echt hat» »»irre freundschaftlich»» Beziehungen za Rußland zu Gunst«» eine« Fürst«, von Bulgarien z» opfern, und wäre derselbe auch »in Engel io Menschengestalt. Der ganze in Frage stehend« eldzug ist um so unbegreiflicher, al» Diejenigen, die ihn führe», doch wohl darüber klar sein müssen, daß sie der Sache de» . rsten durch ihre Parteinahme nur schaden klnneu. Wen« die „Germania" nnd die „Freisinnige Zettnng" dem Fürsten Alexander ihre Protection gewähren, so comprowittim» fie denselben naWpendig in den Augen jeder deutschen Regier»»«. Rach dem Satz: „Renne mir Deine Freunde, nnd ich werde Dir sage» »er D» bist", wird jeder oenischsühlknd« Mann ans einer solchen Protection de» Schluß iehen müssen, daß in der Person diese« Fürste» etwa« da« Dentsche ieich Bedrohendes liege, und also würden Herr Richter und Herr Windthorst, wenn sie wirklich der Batienbergscheu Sache nützen wollten, wohl daran thun, zu schweige». Jedensall« läge eS — nicht nur im Batienbergscheu, sonder» vor Allem in ihrem eigenen Inter esse, daß sie derartige unsinnige vehauptnnge» vermieden, wie die von dem russischen Fanstschlag ins deutsche Antltz. Nicht wir, sondern Rußland hat seiner Zeit den Prinzen Alexander zum Fürsten von Bulgarien gemacht; wäre seine Entthronung überhaupt »in Fanstschlag, so müßte e« ein gegen Rußland gerichtete« sein. Wir wollen die Motive, velche den Ultramoutani«muS und den deutsche» Freisinn bestimmen, nicht weiter untersuchen. Nur möchten wir noch constatiren, daß diese ganze in Red« stehend« Erscheinung sür jeden einigermaßen politisch angelegte* Kops etwa« Unverständliches ist; sie erinnert an jenen Polen-EnthusiaSmu-, von dem Deutschland vor 50 Jahren heimgesucht worden ist. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" irrt bei der Abgrenzung der Sympathien für den Fürsten Alexander, denn diese Sympathien für den Fürsten sind in den breitesten Massen de» deutschen Bürgertbum» vor handen und erstrecken sich weit hin in die conservativeu Kreise de» Lande-. * Die „Kölnische Zeitung" erhält au« Lemder 28. August, die folgende Schilderung der Ereignisse Bulgarien au- der Feder eine» Specialcorrespondenten Fürst Alexander wurde in seiner Parterrewohnung im Palafte z» Sofia um '<,3 Uhr früh vom Diener mit der Nachricht geweckt, der Palast sei von Militair umstellt, welche« den Fürsten ermorden wolle. Al« der Fürst die Gartenthür öffnete, knallte» ihm Schüsse entgegen. Er schloß die Thür wieder und ging zu einer anderen Da begann gleichzeitig ein ganze« Regiment ein Salvenseuer aus das Palais abzugeben. Al» der Fürst in die Vorhalle trat, drängte sich eine wilde, betrunkene Masse von Ossicierrn und Junker« ihm entgegen. Drei Osficiere, Gruew, Patsow. Dimitriew, stürzten mit geladenem Revolver auf den Fürsten und verlangten seine Abdankung Der Fürst wandte sich ruhig au Gruew mit der Frage, was er wolle, Gruew sagte, der Fürst müsse abdauken. weil er gegen Rußland sei, Den Fürsten erfüllte beim Blick aus die ehrlosen Osficiere und Cadetten tiefer Schmerz und Entrüstung, Di« Osficiere rissen ein Blatt au» dem auf dem Tilch der Vorhalle liegenden E »schreib« buch herau» und der betrunkene Gruew kritzelte daraus mit vielen Klexen unleserlich« Zeichen. Der Fürst sah das Blatt an, erklärte, er könne de« dort Geschriebene nicht lese», und schrieb dann ans da« Papier die Worte: „öo^ün epaei Lolgariki, Llanaacker." („Gott, schütze Bulgarien, Alexander.") Et gibt keinerlei ander« Ab- dankung. Der Hosprediger Koch machte hierzu persönlich bezüq- lich der Verschwörung noch folgende Mittheilung: Der russische Oberst Zcharow, Milttairattachö de« russischen Senrralconsulat«. hatte schon vor fünf Monaten im Namen de« Zaren einigen Ossicierrn de» Krieg-Ministerium« «nd der Junkerschule, deren Eommandant er war. die Rückderufnng der russischen Osficiere versprochen. Wen» sic den Fürsten verjagten und duldeten, daß russische Ossicier« wieder in die Armee eintrete», so sollten die bulgarischen Osficiere mit ihrem bulgarischen Rang in die russische Armee übernommen werden und die Brigade-Lomwandanten prasionirt werden. Dieser Mann war also im Namen de» Zaren der intellektuelle Urheber der Revolution. Ich fahre sort in der authentischen Schilderung: Vom Palast wurde der Fürst von Ossicierrn und Junkern unter Abspielung der russischen Hymne noch dem nahen Kriegtministertum «scorttrt. Dort verlangte er losort abzureisen; die« wurde aber nicht zestMtet und erst um 5 Uhr srüh konnte er nach dem Kloster ans Estrobol i« Balkan abrei'kn. Im ersten Wogen saß die Escotte. im zweiten der Fürst und Prinz Franz Joseph mit einem Junker ans dem Bock, dann folgte» weitere 4 Wagen mit Eskorte. Unterwegs sch»« waren andere Abtheilnngen der Eskorte ausgestellt. Die Escort« hatte Befehl, beim geringsten Zeichen von Annäherung de« Fürsten an die Goldalen, sogar bei jedem Wort oder selbst verdächtigen Zeichen Ihn nieder, zuichießen, so daß die Erhaltung seine« Leben« ün halbe« Wunder bleibt. Dagegen tft e« »«richtig, daß der Fürst besanderr Besorg nisse wegen Vergiftung hatte. Im Zickzack wnrd« der Fürst mit Vermeidung der bewohnten Städte eScortirt, nur wurde die Ortschasi Veazza pasfirt, wo aber jedem Einwohner bei Todesstrafe verboten war, am Fenster oder auf der Straße zu erscheinen. Montag Abend der Fürst in Rahowa an der Donau au, wo ihn die Nacht Die Pacht war besetzt von »0 Junkern und etlü langte erwartete. llich«. Osficiere» und hatte Befehl, den Fürsten nach Reni (Rußland) zu dringen. An jedem Fenster des Salons st nd ein Doppelposten, an der Thür standen zwei Doppelposten. Da- Schiff langte mit 18 Kilometer Geschwindigkeit Dienstag Nachmittag 4 Uhr in Real an, wollte zuerst einige Stunden warten, bis die russische Erlaobaiß zum Landen kam, dann wurde der Fürst unirr Gc». darmerie«EScorte zum Komc (Maire), welcher zufällig ein Bulgare war, gebrachl. Der Fürst verblieb dort mit seinem Bruder unter Gendarmeriebedeckung bis Dvniicrslag. Der Fürst wünschte durch Romiuten zu reisen, aber zwei Telegramme deS Generalstabs- chesS Obrechew verweigerten die Erlaubniß; eS blieben nur zwei Routen über Lemberg und über Warschau frei. Donnerstag früh reiste der Fürst mit Sonverzug vo» Rasdelnaja (Station der Baha Odessa-Lemberg) unter Gendarmenebegleiliiiig ab. In Bender sandle der Gouverneur von Kischcnew einen Siaatsrath, Arjincw, der dem bärsten die Freundlichkeit erwies, ihm die Diener zu ersetzen. Der sürst reist um 2 Uhr nach Bulgarien ab, den Ereignissen nach- «b«ud, ohne besonder» Fühlung mit den Großinächten. (AuS Bukarest wird dagegen gemeldet, „Fürst Alexander werde teotz der sür ihn augenblicklich in Bulgarien herrschenden Begeisterung nur mttZustimwnog derMächte zurückkchren". Die Redaktion). * Da» »Berliner T agcblatt" erhält au» Lemberg, 28. August, folgenden Spccialbcricht seines Correspondeiiten: Zur Geschichte de» Staatsstreichs und der Reise des ürfteu durch Rußland erhalte ich von dem Prinzen ndwig von Battenberg, der heute früh halb lech» Uhr hier eintraf und seither mit seine», fürstlichen Bruder conscrirle, persönlich folgend«, alle bisherigen Darstellungen berichtigende bezw. wesentlich ergänzende Einzelheiten. Aus ausdrücklichen Wunsch des Prinzen Ludwig constatire ich die hohe Quelle meiner Informationen. Bei dem Staatsstreich war Las Militair weit mehr, als bisher bekannt geworden, betheiligt. Das erste Regimen», welches die Hauplwache hatte, handelte im Eiuversiündniß mit dem Küslendiler Bataillon und marschirte heimlich ab. Um zwei Uhr stürzle die Palastwache in de» Fürsten Schlafzimmer, drückte thm einen Revolver in die Hand uud flüsterte ihm zu: „Rette Dich!" Der Fürst eilte die Treppe hinunter, die in den Wintergarten ührt, doch schon auf der Treppe traten «hm zwei Soldaten mit öajonnetten entgegen. Der Fürst eilte in das Schlafzimmer zurück und sank dort bereits eine große Anzahl Osficiere, die ihn, mit ge- spannten Revolvern entgcgcntratcn. Einer riß ein Blatt aus einem inschreibebnch und schrieb darauf unleserliche Worte. Die Uebrigcu nöihiaten den Fürsten an einen Tisch, hielten ihm das Blatt vor und schrieen. „Unterzeichne! Unterzeichne!" Boa allen Seiten dicht gedrängt, unter mehr als zwanzig aus seinen Kops gerichteten Re- volvern, schrieb der Fürst unter das unleserliche Gekritzel aus dem Papirrsetzrn nnr die Worte: „Alexander. Gott schütz- Bulgarien!" Dann ward der Fürst in das Krieg-Ministerium geschleppt, wohin in gleicher Weise der überrumpelte Prinz Franz Joseph schon gebracht war. Rach einem Aufenthalt von zwei Stunden wurden beide Brüder getrennt sorltransportirt, jeder in einem be sonderen Wagen, jeder zwei Osficiere neben sich, dir ununterbrochen die Revolver nach dem Kopf des TranSportirtea richteten. Ans dem Bock neben dem Kutscher saß je ei» Zögling der Iunkerschule. AIS d-r Fürst von dem KriegSministerium absuhr, standco dort mindestens vierzig Osficiere tu Unnorm, mit den Händen in den Hosentaschen, ihn angrinsend. Hauplmann Bcnderosf hatte, als dem Fürsten besagter zu unterschreibender Papiersetzen bei der Seen« im Schlafzimmer vorgehallen wurde, ihm fortwährend mit gespannter Pistole unmittelbar vor dem Gesicht beruingcsuchtelt und gerufen: „Siehst Du! da- kommt davon, daß Du mich nicht zum Major gemacht hast!" F> Betheiligt waren sämmtliche Osficiere der Iunkerschule und de« ersten Artillerie-Regiments, viele Jiigenieur-Osficiere, mehrere Osfi ciere vom erste» Jnjaiitcrie-Regimeiit. Letzteres halte der Fürst Tag- zuvor inipicirt, und dieselben Osficiere, welche uni 2 Uhr Morgen» mit Revolvern ins Schlafzimmer drangen, halten Abends bei ihm gespeist. Die erste Nacht brachte der Fürst in einem Kloster, 25 Kilometer von Sofia entfernt, zu. Aus dem ganzen Weg- nach der Dona« schrie» jedeSmal, wenn der Fürst den Mund öffnete, um eine Frage au-zusprechen, die Osficiere: „Schweig', sonst bist Du todt!" Aus dem Schiffe waren beide Brüder zusammen in die Kajüte gesperrt; zwei Osficiere mit gezogenen Säbeln stände» vor der Tbür. Die Hitze war so surchtbar, daß ichließlich der Fürst den Kops zum Fenster hinaussleckie, woraus ihn zwei Soldaten mit dem Bajonnet zurückstießen und sosort die Wache alarmirte». Die Bitte, nur wenige Minuten freie Lust schöpfen zu dürfen, wurde rundweg ab geschlagen. Die Schiffswache bestand aus der zweiten Compagnie des Donau- Regiment- mit sämmtliche» Oificiercn. Am Dienstag Nachmittag um vier Uhr erfolgte die Ankunft in Reni. Die Osficiere der- suchten Jemand an, Land zu finde», dem sic die beiden Prinzen onSliesern könnten. Als dies mißglückle, ging das Schiff zur Nacht wieder in den Fluß zurück Am folgenden Morgen um 8 Uhr wurde wieder gclandei. Mittlerweile war der russische Truppen-Comman- deur, eia Oberftlieutenant, zur Stelle; nun würben beide Brüder unter scharfer Bedeckung ans Land und aus das Bürgermeisteramt gebracht. Der Fürst bat, ihn die Donau abwärts reiten zu lasse», woraus man antwortete, das ginge nicht, er würde sei» Leben ris- kirea, denn längs der Donau seien i» allen Siädten gedungene Mörder, ihn uiederzusicchen oder iijederzuschteßc», ganze Räuber banden seien aufgebolen, ihn emzutangcii. Der Fürst eiitgegiicte, cs riskiren zu wollen. Da ward i»m ein Telegramm, dalirt auS Petersburg, unterzeichnet Minister Obruischeff, vorgcwiesen, welches lautete: „Prinz Alexander von Battenberg" — nur dieser Ausdruck war gewählt — „darf nur über Lemberg oder Warschau reisen." So wurde ani Donnerstag srün um acht Uhr die Reise angctlelen. Ei» Exirazug war von der russischen Negierung bestellt, da man dem Fürsten nicht erlauben wollte, einen gewöhnlichen Zug zu be nutzen. In dem Zuge waien ein Polizei-Liculenant und me>> ere Gendarmen. An der zweite» Station hielt der Zug, ein höherer Beamter, Staatsrath und Vertreter des Gouverneurs, trat zu dem Fürsten und verlangte die Bezahlung deS Extrazuges mit sechs hundert Rubeln, sonst werde nicht weiter gefahren. Der Fürst hotte ungefähr soviel gerade noch zufällig bei sich und zahlte. In Bender hielt der Zug anderthalb Stunden. Vor seder Coup«, thür stand ein Gendarm mit ousgepflanztem Bajonnet. Außer einer großen Meng« Publicum-, da- den Fürsten zuin Fenster hinein verhöhnte, waren sämmtliche Oifieicre deS Dragoner-Reniments, dessen Lhef Prinz Alexander von Hessen, der Baler des Fürsten, ist, und 4 I» «mit« dessen Fürst Alexander di- zur Streichung aus den russischen Armeelisten stand, aus bei» Bahuhos zugegen und be- theiligtea sich an der allgemeine» Berbölinung. Trotz der Bitten de- Fürsten, den W iggon bei Seite schieben zu lassen bi- »nr Abfahrt, geschah dies nicht. Der besagte Beamte, welchem der Fürst 600 Rubel zahlen mußte, benahm sich sonst sehr höflich, zuvorkommend und leistete gewisser maßen «djutantendieoste. * Ein geradezu einziges Schauspiel von Verlegenheit uud Verstörung bietet die pciiislaivifiische Petersburger Presse dar. Noch am Mittwoch versuchten einzelne Organe die Gegenrevolution in Sofia als zweifelhaft bin- zustellen. Die „einstimmige Berurtheilung de» polnisch- deutschen Abenteurer-" war ja zu triiimphirenv verkündet worden. Die „Nowoje Wreinja" ist über die Echilderhebung der Freunde de- Fürsten Alexander höchlichst entrüstet; sie dringt darauf, Rußland müsse Bulgarien au- den Händen der „Vattrnderger" befreien, die c» jetzt lerrvrisirtrn. Also Bulgarien zum zweiten Mal befreit — zuerst vo» den Türken, dann von den — Bulgaren selbst. offenbar s i t.
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