gemeinhin müssen wir mehr bitten und werben als wir befehlen. Die menschlichen Handlungen des Einzelnen und der Gesamtheit, unser ganzes Tun und Lassen, zerfällt in drei Hauptmöglichkeiten und zwar in die Tätigkeit für persönliche oder gesellschaftliche, für geschäftliche oder erwerbliche und für politische oder öffentliche Zwecke. Das Werben in Form und Art, also die Reklame, schließt demnach einen gewaltigen Teil unserer Handlungen ein. Wir erkennen die eminent große Angriffsfläche für das Werben, um persönliche, geschäftliche oder politische Zwecke zu erreichen und sehen, daß diese Absichten im natürlichen Egoismus der Menschheit einen starken, ja den stärksten Bundesgenossen besitzen. Also: die Reklame, die auf den Egoismus spekuliert, spekuliert gut, denn der gesunde Egoismus ist innerlich Klugheit und Tugend. Wenn Jemand den Wein mäßig trinkt, sein Pferd nicht überanstrengt, dann benutzt er den Wein und das Pferd wohl auch zu egoistischen Zwecken, aber Klugheit und Tugend lehren, daß Übermaß schadet und dem ge sunden Egoismus entgegensteht. Außerdem kann natürlich mit der Reklame auch auf die Dummheit und die menschlichen Schwächen spekuliert werden, aber stets wird mit der Reklame direkt oder indirekt der Eigennutz geweckt. Weil manchmal und augenfällig auf die allgemeine Unkenntnis mit Erfolg spekuliert wird, entsteht die irrige Ansicht, daß dies leichter oder richtiger sei als auf die Klugheit der Menschen zu spekulieren. Das ist aber falsch.