01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160106015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916010601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916010601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-06
- Monat1916-01
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1916
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Donnerstag» 6. Januar ISIS. Echriflleitimg und Hauplatlchüftsjlellc! Marienstraste »8/40. Truck u. Verlag von LIepsch ck Illtichard« in Treiben. Norncrc?-kHic>lil"lkiv «ieriellldrlich In Dre»I>,n bei zw«Im-Itger Zulra,ung (an Sonn- und Monlagen nur einmal» L.8L M , > Kk,i,^ie>a,r-llllraisa Die einspaltige Zeile <-iwa 8 Silben» !>VPf., «orzugspliitze und An»ei»e» in Nummern nach «»»». in den Bororien S.SV M. «ei einmaliger Zustellung durch die Post l> M. (ohne Bestellgeld». I Lbllgr.irji/li'Z^I.r.isi.. „«d getrriagen laut Tarif. — Auemiiriige ?I„iirtige mir gegen DorauLbejOhim und »etertagen laut Tarif. — AuewSriige Nufiriige imr gegen Doraueliezahlung. - Nachdruck nur mit beutiicher Quellenangabe (.Dresdner Nachr.'»zuISlsig. — Unverlangie Schrisifiücke werden nicht aufbewahr!. Belegbla» >o Pi. SokISuoks Klappen Mn?« Sotrvürs Wslrorr RI«M«N LUL o'A taetlxt ln SLrsntlsrli duslilLtan k. MM Oksscisn klNllffffffllM.IZ. k^I»08ltrSKLl«H f)r. Oei8t8 I->«lutdaI»«in liefen niclit nkkene krc>8t8< bäclen. vr. Oeists I voNtn»!!»« j-eaen nfiene» ssrost. Ori^inalsose lll» uncl 75 Ukx. vecsanck »aeli -tusxvärl?. I ÜHV« Dresden. l^unstaussteüung ^mi! Wickler Prager Slialle. OHO /iqusrelte. I'iaicssor N«ink»r-«I1 f, k-emai-ie. ISrrrat Sck>irge»,»tern, i'rankiuri, (iomalcke. Siegreicher Fortgang der Kämpfe in Sftgalizien. Neuerliche russische Angriffe bei Tolwroutz und llsciecrto. — Schwere Verluffe der Ruften. - Mißglückte italienische Borftiiße bel Solle «ud am San Michele. — Sesterreichisch-ungarische Flieger über Ala und Strigno. Sefterrelchisch-ungarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird vcrlautbart dcn 5. Han. INlti. Russischer Kriegsschauplatz. Unsere Truppen in Ostgalizien und an der Grenze der Bukowina kämpften auch gestern an allen Punkten siegreich. Au der betzarabischcn Krönt setzte der Kein» in den ersten Nachmittagsstundcn erneut mit stärkstem Gc- schiitzsencr ein. Der Hnsanterieangrisf richtete sich abermals gegen unsere Stellungen bei Toporontz und an der Rcichogrenze östlich von Baranc 4 e. Ter Angreifer ging stellenweise acht Reihen tief gegen unsere Linien vor. Leine Kolonnen brachen vor unseren Hindernissen, meist aber schon früher, unter großen Berlnsten zusammen. Kroatische und süduugarische Regimenter wetteiferten in zähem Auoharren unter den schwierigsten Verhältnissen. Auch Angriffe der Raffen auf die Brückenschanzc bei Uscicczko und in der Gegend von Iazlowice erlitten das gleiche Schicksal, wie jene bei Toporontz. Weiter nördlich keine besondere« Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Infolge besserer Sichtverhältnissc war die Artillcric- tätigkeit gestern nachmittag an der ganzen kiisten län dischen Krönt lebhafter. Km Kru-Gcbicte «nd nament lich bei Oslavisa erreichte sie große Heftigkeit. Ein neuer Augrisf auf den von unseren Truppen genommene» Grabe» nördlich Dolje und ein Handgranatcnangriff ans unsere Stellung nördlich des San Michele wurde» abgcwiesen. Unsere Klieger warfen auf die militärischen Banten in Ala nnd Strigno Bombe» ab. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine Aendernng. Der Stellvertreter d«S Chefs des Generalftabs: <W. T. B.s v. Höfer. Feldmarschall-Lentnant. Rumänien. Die Russen- nnd Kranzoscnfrennde in Rumänien nngcn noch immer mit erstaunlicher Beharrlichkeit um die Lcelc des rumänischen Volkes. Man konnte das verstehen, solange die Lage auf dem Balkan noch ungeklärt war und die Krcundc des VicrvcrbandcS noch hoffen konnten, das? die Dardanellen genommen und damit ein gewaltiger Um schwung in der politischen Lage hcrbcigcsiihrt würde. Leit Churchills Lchwancngesang im englischen Unterhaus,: ist dies nicht mehr möglich. Ter frühere englische Marine- minister. dessen stärkste Seite ein nnvcrwustlichcr Optimis mus ist. hat in seiner Verteidigungsrede das Scheitern dcS Dardancllcn-UntcrnchmcnS unumwunden zugegeben nnd hat die Genugtuung, das? seine Ausführungen lim Ver laufe dieses Krieges zum ersten Male!) dnrch die Ereignisse in vollem Umfange bestätigt worden sind. Die Engländer haben die Suvla-Bucht räumen müssen, sind bei Annsaria ins Meer gejagt worden und halten sich nur noch a»S Gründen des Ansehens auf der Spitze von Gallipvli. Auf der anderen Seite sind auch die letzten Reste des serbischen Heeres nach Albanien und Griechenland verjagt worden, ohne daß der Vicrverband daran etwas ändern konnte. Zwar schien cS eine Zcitlang, als ob Rußland die Absicht habe, über rumänisches Gebiet hinweg auf dem Balkan mir starker Truppcnmacht ctnzugrcifcn. aber auch hiervon ist es längst still geworden. Nur von vergeblichen russischen Anstürmen gegen die Krönt an der Strypa und an der beßarabischcn Grenze hören wir und von dcn schweren Opfern, mit denen die russische Hcereslcitnng diese im Grunde planlose Offensive zu bezahlen hat. Und dennoch gibt cs in Rumänien Politiker, die sich für ein Eingreifen ihres Volles an der Seite des Vicrvcrbandcs cinsctzc». Man weiß nicht recht, soll man mehr staunen über die Ver blendung dieser Leute oder über die Kunst, mit der der Vicrverband in Bukarest Stimmung für seine Lache zn machen wußte. Tale Konescu meint, eine Politik des nationalen Knstinttes müßte Rumänien an die Leite Ruß lands führen, trotzdem er zngcben mnß, das? Rußland eine Gefahr für das kleinere Land bildet, das? die Rnmüncn in Beßarabien rücksichtslos unterdrückt werden und ihnen ihre Anhänglichkeit zu dem alten Vaterland jenseits des Prath mit der .Knute gelohnt wird, während ans der andere» Seite die Rumänen in Ungarn „weniger nuter drückt werden". -Herr Take Konescu Hütte sogar sagen lönnen. das? den Rumänen in Ungarn nicht das geringste Hindernis in dcn Weg gelegt wird, ihre nationale Eigenart im Rahmen der ungarischen Verfassung zn pflegen. Herr Konescu weiß vermutlich ganz gut, das, die Licbenbnrger Rumänen rumänische Schulen einrichtcn tonnien, das? in Siebenbürgen rumänische Zeitungen und Zeitschriften er scheinen und volle Geistes- nnd Gewissenssreiheit herrscht, während nichts dergleichen in Beßarabien der Kall ist. Das alles muß sich der frühere Ministerpräsident im Knner» selbst cingcstshen; wenn er trotzdem in seiner Rede in de: Kammer davon nicht sprach, sondern all die Phrasen wieder nnswärmte, mit denen Krankrcich nnd England gegen Deutschland nnd seine Verbündeten in der Welt Stimmung zu machen suchten, so erweckt das Zweifel an der Ehrlich keit seiner Ausführungen. Diese Zweifel sind um so be rechtigter, als Take Konescu, wie ihm Peter Earp nach wies, in früheren Zeiten ganz andere Tone gesunden hat. Trotzdem hat Konescu mit seiner Rede einen gewisse?? Erfolg gehabt, wie ihn? sogar das runiänische Rcgierungs blatt bezeugte. Wenn man nun auch berücljichtigt, das; in Rumänien wie in allen romanischen und parlamentarisch regierten Staaten der Vortrag des Redners Glück macht, so ist doch nicht zn leugnen, daß auch heilte noch ein großer Teil der rumänischen Politiker ans der Seite Krankrcichs steht, daß trotzdem aber Rumänien lange Kahre hindurch eng mit dcn Zentralmächlcn verbunden war und ans dieser Verbindung reichen Nutzen zog. Seit dem Kahre 1883 be stand ein Vertrag Rumäniens mit Deutschland nnd Oester reich-Ungarn. Jonescn meinte, der Vertrag sei von Ru mänien erzwungen worden: wir wollen das dahingestellt sein lassen, sicher ist jedenfalls, daß man auch in Bukarest diesen „Zwang" im Lause der Zeit schützen lernte, denn sonst hätte man diesen Vertrag nicht immer wieder, zuletzt bis lck-'V, verlängert. Ob er heute tatsächlich noch besteht, oder dnrch die Ereignisse wirkungslos geworden ist, ist ungewiß. Soviel ist aber sicher, daß Rumänien heute und in der Zukunft aus eine engere Verbindung mit den Zentralmächtcn größeren Wert legen muß als jemals. Der Weg nach dem Osten ist gebahnt worden nnd wird, was man hcntc anch in Krankrcich entsteht, vom Vierver band nicht mehr unterbrochen werden können. Wir haben gewiß ein Interesse daran, diesen Weg möglichst zu ver breitern, unbedingt gezwungen sind wir aber hierzu nicht. Die kürzeste Verbindung von Bremen nach Bagdad führt über Sofia. Wenn demgegenüber die Route Bukarest- Konstanza weniger befahren oder nahezu ansgcschaltct werden sollte, wir können es ertrage», Rumänien aber würde durch eine solche Isolierung ganz empfindlich ge schädigt werde». Das ist auch eines der großen Probleme, der die rumänische Politik eingedenk zu sein hat, Take KonrScu hat davon nicht gesprochen. Er beschränkte sich darauf, die russische Gefahr als unwesentlich hinzustcllcn. ohne doch das russische Streben nach den Dardanellen, nach einer Landverbindung mit Kvnstantinopcl und der daraus folgenden Besitznahme der Donaumündnngcn ablcngncn zu könne», da cs eben von Herrn Snsonow in seinen Duma- reden oft genug betont worden ist. Was das für die rumä nische Selbständigkeit in wirtschaftlicher und politischer Hin sicht für Folgen haben müßte, liegt auf der Hand. Das er kennt auch Herr Bratiann und läßt sich bei seiner Neutra litätspolitik von dieser Erkenntnis leite». Bratiann will, das ist aus allen seinen bisherigen Aeußcrungc» zn entnehmen, keineswegs eine Neutralität nm jeden Preis. Er scheint vorläufig nur die Absicht zu habe», die militärische Macht des Landes unversehrt zu er halte», bis zn dem Zeitpunkt, wo sie mit der größten Ans- stcht ans Erfolg eingeseNi werden lann, eine Tallil, die 'einerzcil auch Tale Konesen befolgte, als er gegen Ende des zweiten Ballantrieges die rumänischen Truppen in der Debrndicha cinmarschieren lies?, nnd ans diese Weise die An alicdernng dieses Gebietsslreisens an Rumänien erreichte. !Wann der Zeitpunkt ssir ein derartiges Eingreifen ülninä 'niens kommen wird, ist heule riech ungewiß, ganz sicher ist cs aber, das; Konesens Plan einer Eroberung Sieben bürgens nach den, Muster von Itzl-'t nicht verwirllich? wer den kann. Den Rumänen würde hier in, günstigsten Kalle das Schicksal blühe», das den Italienern in dcn Alpen ge worden ist. Die .lamme der Karpathen lasse?? sich, das haben ja anch die Russen schon ersatnen, recht wirliingsvvll verteidigen, ganz besonders jetzt, wo unser Vierbnud ans allen Krönten als unzwesselhaiter Lieger daiteht nnd vline Schwierigkeit die nötige!? Streitkrästc auch an der rnwü- ni'chen Grenze versammeln könnte. Es btcibt also der Ein satz gegen Rnstkand. Anch Konesen würde ihn billige», wenn der Vierverband besiegt wä?e. Gras Tisza stellte i» seiner Ncnjahrsrede fest, das? der Lieg des Vierbnndcs nicht mehr fraglich sei: in dem Augenblick, wo man das anch in Rumänien erkannt haben wird, dürste dort die Ent scheidung fallen, der dann a»er Vvranssichl nach auch Konesen znstimmcn wird, da er ein Mann ist, dem cs nickt schwer fällt, über frühere „Neberzengnngeu" hinweg, zn kommen. Der Vierverbmld nnd der griechische Proieft. tReuter.l Dienstag morgen wurde den Gesandten d.r Vierverbandsmüchtc in Athen ein s ch r i s t l i ch c r P rote >l gegen die Vorhaltung griechischer Untertanen übermittelt. Die A nt wert der Entente ans den Pretest wegen der Ver haftung der Konsuln in Saloniki ist noch nicht ringe tröffe?!. lW. T. B.) Nochmals die Acußcrnugcn des Königs Konstantin. Die Südilnmiiche Korrespondenz meldet ans Athen: Griechische Blätter veröffentlichen den Wortlaut der Nicker rcdung König Konstantins mit einem Vertreter des „Dailn Ehronicle". Danach sagte der König noch: Wenn die B u l garen unsere Grenze überschreiten, so bin ich überzeugt, das? sie sich wieder friedlich zurückziclien werden, sobald das Unternehmen beendet sein wird. Die Beziehungen zmi schcn Griechenland und Bulgarien sind ansgezcichnct. De» verschiedenen Zuträgereien, die an den Klatsch alter Weiber erinnern, schenke ich ieinerlei Ansmcrksamkeii. Tic Südslawische Korrespondenz bcincrlt dazu: Kn de? Wiedergabe der Unterredung dnrch Reuter ist dieser Teil der Worte des Königs nicht ausgenommen morde». lWTB.l Ansichten eines französischen Eicnerals über die Lage bei Saloniki. i>. Ter sranzöstiche General E h e r s i l s erklärte dem Berichterstatter des „Dailn Telegraph": Die Deutsch:» nnd Bulgaren werden sich uns gegenüber cingrabcn. Da dnrch schassen wir bei Saloniki eine neue Krönt, ver gleichbar der italienischen, und vielleicht noch nnüberwind lichcr als jene von Artois nnd Ehawpagnc. Wir können von Saloniki nicht vertrieben werden l?>. Anderseits werden wir nicht fähig sein, die Strumitza-Kront zn durchbrechen. Ebensowenig, fügte der französische General ivcnig opti mistisch hinzu, wie an der AiSnc, der Drina oder am Ksvnzo dnrchziibrechen möglich ist. Das Ansgcbcn der Dardancllcn-Aktion. Unter der Ucbcrschrist „llnoerantwortltch" schreibt der ehemalige niederländische Ministerpräsident Dr. Kn »per in? „Standaard" vvm :i«>. Dezember: Die Staatsmänner und Heerführer in England, die den Beschluß der Darda nellcn-Aklivn gefaßt haben, stehen jetzt denn dvch in einer nicht zn verantwortenden Schuld vor Gott nnd de», Vien scheu. Ans den amtlichen Angabe?, geht hervor, daß dies schlecht durchdachte und aus gut Glück unternommene »nili tärtschc Wagestück in? wahrsten Sinne des Wortes einen Mord unter den eigenen Offizieren n»d Mannschaften a» gerichtet hat, von dem inan sich keine Vorstellung mgchcn tan». Und das alles hat inan gewagt nnd geopfert, nur um England zum Herr» »nd Meister von Kvnstantinopcl zu mache». Die Expedition war so »»verantwortlich schlecht vorbereitet, daß, als unser Hanptrcdaktcur den früheren Minister Eolyn vor seiner Abreise nach Indien über die Aussichten des Unternehmens befragte, dieser ihn, ohne Zander» antwortete: „Durch die Dardanellen koi» men die niemals!" Was anders also bedeutete diese ei staunliche Waghalsigkeit als ein ruchloses Spielen mit Menschenleben, das in der Geschichte als ein politischer Schandfleck gebucht werde» wird!" lN. P. Al L61 pfuncis Voskui't!
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