SCHWARZENBERG - PERLE DES ERZGEBIRGES Rührige Fremdenwerbung gab der Stadt diesen Beinamen. Frei lich nicht ohne Grund. Schwarzenbergs wuchtige Bauwerke auf hoher Felsenterrasse prägen ein Stadtbild, das weit und breit zu suchen ist. Die schroffe Felsbank, auf der sich die Altstadt gegen die Burg drängt, zwingt das vom oberen Gebirge herabgurgelnde Schwarz wasser zum haarnadelförmigen Bogen. Wie die Zacke eines Reißverschlusses greift von entgegengesetzter Seite der Otten stein ein, daß der Bach ein zweites Mal ausbiegen und gegen den schründigen und kanzeligen Totenstein gedrängt wird. Erst nachdem er sich mit dem Pöhlwasser vereint und die flache Talmulde in Richtung Sachsenfeld erreicht hat, kann er unge hindert seihen Weg fortsetzen. Doch nicht lange. Bald stellt sich /ihm der Gehringsberg zwischen Neuwelt und Lauter und dann der mächtige Burkhardtwald vor Aue in den Weg. Kaum zehn Minuten Weg sind es vom Marktplatz bis zur „Kanzel“ des Totensteins. Dort oben, am Gebäude des Rates des Kreises und der neuerrichteten Berufsschule, umlispelt dich das Blattwerk mächtiger Linden, die im Verein mit Buchen, Ahornbäumen und Eichen ein dichtes Blätterdach bilden. Du mußt schon schwindelfrei sein, trittst du bis dicht an die Barriere. Ein Teil des windungsreichen Tales liegt dir zu Füßen, dem der Bach und jene Straße folgt, die die Stadtmitte umgeht. Drunten auf der Straße sind die Menschen Zwerge, die Autos Streichholzschachteln. Das eine oder andere quält sich den Stadt berg hoch, andere bleiben im Tal auf der Schlängelstraße. Dir gegenüber liegt die bewaldete Höhe des Ottensteins, von dem die Sage geht, hier habe Kaiser Otto auf einem Heereszug nach Böhmen gerastet. Eine Zeitlang wurde am Fuße des Otten steins ein Bad betrieben, das zwischen 1863 und 1890 seine Blütezeit hatte. Heute ist in einem der Gebäude der Veteranen klub untergebracht. Drüben ip dunstiger Ferne, schräg über dem Ottenstein, klotzt einer der Basaltberge des Gebirges, der Scheibenberg, und weit