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Dresdner Nachrichten : 09.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194102095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19410209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19410209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-02
- Tag1941-02-09
- Monat1941-02
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.02.1941
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«dnntav, s. Mniar 1911 85. Nahryang. - Nr. 4« rl»t«igenptri!« lt. PrMlifte Nr t«» breit» II,» «ps. «achlLIle nach Etallel». 8-milienanjeIgen 9 «ps., Etellengeluche «Illlni.- ZeUe s «p!., LMeraeb. »» «ps. — Nachdruck nur mit Ouellenanstabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Lchrillftücke werden nicht autbewahrt ve»ug«gebichr bei tvdchenUich steten«ailgem Erscheinen monatlich NM. 9,70 frei -au», durch Postbezug «M. S,70 einichl. -S,< Rps. Poft, gebühr lohne PostjiisteNgebühr). Sonntag»« nummer I» «ps., auberhatb Sachsen» io Rps-, Eudelenland I» Rps. Druck und Verlag > Liepsch L Relchardt, Vrestze« A l, Mark»« straße -8/42. Ruf 25251. Postscheck loS8 Vreoden. Die Dresdner Vfachrtchten «nthalten die amtlichen Bekanntmachungen de« Landratr» zu Dresden, de« Schiedsamte« beim «Vberversiche- rungsamt Dresden und de« Polizeipräsidenten in Dresden Stürmische Stubentenkundgebung ln Rom AM« wM Mische Lllgenkampagne zurück vrabtwolännze nnsoror Lorltnsr kodrlktloiiunr Berlin, S. Februar. Auch am Freitag fanden in Rom wieder stürmische Protestkund gebungen der Studentenschaft gegen die Lügen der englischen Propaganda über die italienische Lage statt. Die Studenten zogen von der Universitätsstadt zur Piazza Venetia, zum Lluirinal und zum Palazzo Vravali, wo der stellvertretende Gauleiter von Rom vom Balkon zu ihnen sprach. Bei dieser Gelegenheit wurde die amerikanische Botschaft von Truppen bewacht, eine Maßnahme, die in römischen politischen Kreisen damit begründet wird, es handele sich um eine bloße Vorsichtsmaßregel, die getrossen worben sei, obwohl kein Anlaß bestehe, anzunchmeu, baß die Studenten die Absicht hätten, vor der amerikanischen Botschaft Kundgebungen zu veranstalten. I» der üblichen Rundfunkwochcnschau befaßte sich An- saldo ebenfalls mit den englischen Schwindelnachrichten und stellte fest, die Meldungen von den in Nordasrika erlittenen Mißerfolgen sowie dem Berlnst neuer Ortschaften hätten t» Italien tn keiner Weise ermutigt. Die Italiener seien im Gegenteil noch härter und entschloßener geworden. Die italienischen Soldaten wüßten, daß es in diesem Kampfe um thre ganze Zukunft und ganze Ehre ginge. Danach handelten sie. Das italienische Volk bange gewiß um das Schicksal dieses oder jenes Kolonialzentrums, dieses oder jenes afrikanischen Gebietes. Aber in einem Punkte be stünde kein Zweifel: ernstliche Besorgnisse seien unbegründet. ES gebe eine absolute Gewißheit. Die italienischen Soldaten erwiesen sich ihrer Kahne wür dig. Die Fahne Italiens sei in guten Händen, und Volk und Wehrmacht wüßten, baß Italien ehrenvoll aus diesem Kriege hervorgehe. Die italienische Presse wendet sich auch gegen die Mel dung des „News Chrontcle", wonach Graf Bolpt sich nach Vichy begeben habe, um hier mit der französischen Regierung wegen des Abtransportes der Frauen und Kinder aus Jta- ltenisch-Ostasrika Rücksprache zu nehmen. Diese Nachricht werde von zuständiger Stelle in Rom auf das schärfste dementiert. Es sei klar, welche Absichten der Londoner Nachrichtendienst mit der Laneierung solcher Meldungen ver folge: nämlich die Stellung Italiens in Ostafrika als er schüttert darzustellen. AG« Su-tn- oeorn «nolan-hllfevesetz Llesoo Vrsdtmolckvo» äsr Vroscknvr Aaodrlokton Washington, 8. Februar. Die 3000 Delegierten -eS gegen wärtig hier tagenden UGA-Jugendkongresses wandten sich am Freitag fast einmütig gegendaS Englandhilfegesetz und die daraus für die Bereinigten Staaten erwachsenden Gefahren. Oeffentltche Kundgebungen in demselben Sinne stehen bevor. Entgegen der allgemeinen Erwartung vertagte sich bas Repräsentantenhaus am Freitagabend, ohne di« Schluß abstimmung über das EnglandhUsegesetz voraenommen zu haben. Jetzt rechnet man damit, baß die Vorlage im Laufe des Sonnabends verabschiedet wird. Mit Zustimmung des Weißen Hauses billigte das Repräsentantenhaus einen Zusatz antrag, wonach die RüstungSlteserungen an England auf 10'/. des RüstungSrtatS der Vereinigten Staaten, d. h. auf 1,8 Milliarden Dollar, beschränkt werben. Die Neuyorker Frettagabenbpresse brachte in großer Aufmachung die Er klärungen des Luftfahrtsachverständtgen Williams vor dem SenatSauSschuß, der ebenso wie Oberst Lindbergh starke Zweifel an efnem englischen Stege äußerte. Reuseelan- macht sich -iplomalisch selbstän-is vralltmoläunL uussror vorllnor Sokrlktlsltnn» Berlin, 8. Februar. Auch Neuseeland will jetzt nach dem Beispiel Australiens in USA und demnächst wohl auch in Tokio eigene Gesandtschaften errichten. Damit tritt die außenpolitische Verselbständigung der ein zelnen Dominions mehr und mehr in Erscheinung. Die briti schen Gliedstaaten wollen eben, wie man in Sydney und Wellington höflich sagt, auch ohne längere Einschaltung des Londoner Foreign Office einen schnelleren diplomatischen Ge schäftsgang mit USA und Japan sicherstellen. Der englische Botschafter in Washington, Lord Halifax, der sich in die jetzt stattfindenben Verhandlungen zwischen Neuseeland und USA über die Einrichtung einer neuseeländischen Gesandt schaft einzuschalten versucht hat, hat nichts ausrichten können und beweist mit seinem Vorgehen nur die zunehmende Schwächung der Londoner Zentrale gegenüber -en einzelnen Domtntonömitgliedern. Rruttatttöt tn -en La-Plata-riaaten vefor-ert Lirvos vradtwoläuur ckvr vrssänsr Uaobrlokton Montevideo, 8. Febr. 20 Arbeiter- und Jugenbverbänbe Uruguays, Argentiniens, Brasiliens und Paraguays überreich ten dem uruguayischen Außenminister Guant am Freitag eine Note, in der sie strikteste Wahrung der Neutralität und die Abwehr aller fremdartigen Einflüsse auf die Haltung der La-Plata-Staaten gegenüber dem europäischen Krieg fordern. VrWche Eoroen um Sonkons Schanghai, 8. Februar. Infolge japanischer Operationen gegen die Zufuhrstrabe nordöstlich von Hongkong ist die Lage der britischen Kronkolonie schwieriger geworden. Die Behörden mußten bereits den ins Innere Chinas gehen den Postverkehr einstellen und befürchten die Drosselung der Lebensmittelzufuhren. In der Honanprovin, hatten die Ja paner mit der Einnahme von Nanyang einen Erfolg zu ver zeichnen, wo die Chinesen dem japanischen Heeresbericht zu folge 2000 Tote und 400 Gefangene verloren. Lrulfche G-l-attn att Lebensretter Paris, 8. Februar. Meldungen aus Lorient zufolge haben zwei deutsche Soldaten einen Franzosen vordem Ertrinken gerettet. Der Mann war tn der Dunkel heit tn einen Kanal gefallen. Zwei deutsche Soldaten sprangen hinzu und zogen ibn auS dem Master, leisteten die erste Hilfe und sorgten bann für seine Ueberftthrung in ein Krankenhaus. „Covemrlert" Vie Bedeutung diese« Worte«, da« in den Sprachschatz der ganzen Welt ausgenommen wurde, erkennt man an diesen Bildern au« der bi«herigen Industriestadt Lo- ventrp, die un« erst setzt über USA «rretchen. Der Großeinsatz der deutschen Luftwaffe hat im Auge der Vergeltung da« wichtige Industriezentrum England« tn einen Trümmerhaufen von Schutt und «««gebrannten Ruinen ver wandelt. zu»«, vitdiia Spanische Probleme In Madrid hat am Freitag die Eröffnung einer Aus stellung für Segclflug und Flngzeugmodellbau stattgesunden. Sie enthält ausschließlich deutsches Gerät. Sie stellt einen -er vielen Beweise der deutsch-spanischen Freundschaft dar, deren Pflege auch im Kriege auf mancherlei Gebieten zum Ausdruck kommt, wobei man nur auf die Gastspiele deutscher Opern und anderes mehr zu verweisen braucht. Der spanische Luftfahrtminister Vigon hat in seiner Ansprache anläßlich der Eröffnung der Ausstellung die Herzlichkeit der Beziehun gen erneut unterstrichen. Wir erinnern auch an den zwei maligen Aufenthalt des spanischen Außenministers in Deutsch land und vor allem an die Begegnung zwischen Franco und dem Führer im vergangenen Jahr an der spanisch-franzö sischen Grenze, bei der sich die beiden StaatSchesö zum ersten mal in die Äugen sahen und ihre Ansichten unmittelbar aus tauschten. Spanien ist neutral mit dem Vorzeichen „nichtkricg- sührend". Auf welcher Seite seine Sympathien sind, darüber braucht kein Wort verloren zu werden. Aber -es hat seine besonderen Probleme, die berücksichtigt werben wollen und Verständnis fordern. Als eines der groben Zen» tralprobleme darf man bas der Landwirtschaft Heraus stellen. WaS von manchen neutralen Ländern Europas gilt, nämlich daß die Versorgung schlechter ist als in den krieg führenden Staaten, trifft in vollem Umfange auf Spanien zu. In unzähligen Familien wird von flehenden Kinder augen die Bitte gestellt: „dlockro, pan" — „Mutter, Brot", ohne daß sie befriedigt werden kann. Es steht zwar aus den Brotkarten, daß die armen Leute pro Kopf und Tag zwei- hunberfünfzig Gramm erhalten sollen; die wohlhabenderen beziehen nominell hundertsechzig Gramm, die reicheren, die die besten Ausweichmöglichkeiten haben und Fleisch und Kar toffeln kaufen können, müssen sich mit nur achtzig Gramm pro Tag bescheiden. Doch nicht immer sind die Bäcker in der Lage, selbst diese Mengen zu liefern. ES ist viel zu wenig gewachsen im vergangenen Jahre. DaS nationale Spanien hat eine Erbschaft übernommen, die man geradezu alö er schütternd bezeichnen darf. In großen Zügen ist die Struktur der spanischen Landwirtschaft bekannt. Sie wird dadurch charakterisiert, daß mindestens der dritte Teil des gesamten Bodens sich in Händen von Großgrundbesitzern be findet, die ihn sehr extensiv bewirtschaften lasten. Manche Latifundien bliebe» auch einfach brach liegen. Unter den acht Millionen landwirtschaftlicher Betriebe in Spanien, von denen viertausend über mehr als zwcihunbertfttnfzig Hektar ver fügen, gibt eS aber fünf Millionen, die eine Größe von nur einem Hektar ober weniger anfweiscn und nicht einmal genügen, auch nur kümmerlich die Familien zu ernähren, die darauf wohnen. Dazu das Grundttbel: der Mangel an Wasser. Große Landstriche können niemals bewässert werden, und die ganze spanische Meseta — aus den Schilde rungen während des Bürgerkrieges sind die Verhältnisse ja auch in Deutschland geläufig geworden — leidet unter Regen mangel und Dürre. Zu diesen überkommenen Zuständen, die erst im Laufe langer Jahrzehnte beseitigt werden können, gesellen sich die Nachwirkungen der zweieinhalb Jahre deS Kampfe ö, der über die Fluren tobte. Wo sich dieFrontcn befanden, da liegen vielfach noch heute, abgesehen von Granat splittern, auch Minen und Blindgänger im Boden. So mancher Acker wurde überhaupt noch nicht wieder bestellt; und die eS wurden, haben seit nunmehr vier Jahren kaum oder ganz unzureichend Dünger erhalten. Saatgut war knapp; Arbeitskräfte mangelten. Aus dem Erschöpfungszustände heranSzukommen, ist daher die vordringlichste Auf gabe, die die Falange auf ihre Fahnen geschrieben hat. Aber die Spanier totsten sehr genau, wem sie das alles wesentlich mit zu verdanken haben. Daraus ergeben sich ihre außenpolitischen Empfindungen. WaS den Befreiungskampf so lange und mörderisch gestaltete, das war die Unterstützung der Feinde -es nationalen Spaniens durch die großen Demo kratien. Heute noch herrscht gegenüber Frankreich ein unverhohlenes Mißtrauen. An Frankreich grenzt Spanien im Norden und in Afrika. Diese geopolitische Lage wird nur dann nicht wieder zu einem Alpdruck für die Halbinsel, wenn Frankreich sich ehrlich zur europäischen Neuordnung be kennt. Man hat tn Spanien bis heute nicht den Eindruck, daß dem bereits so sei. In Französisch-Westafrika hängt man den Mantel nach dem jeweiligen Winde. Frankreich, die Re gierung tn Btchy, ist auch die einzige gewesen, die gegen die Besetzung der internationalen Tangerzonc durch Spanien protestiert hat. Das hat man tn Madrid sehr Übel vermerkt, und spanische Minister haben es mit scharfen Worten gebrandmarkt. Zwar die Person des greisen Mar schalls Pütatn genießt am Ebro manche Sympathien. Aber das Mißtrauen gegen Frankreich wird wach bleiben, solange die Zweideutigkeiten in Btchy nicht verschwinden. England zwar hat äußerlich die Besetzung der Tanger zone htngenommen, ohne viel Lärm zu schlagen. Cs mußte das tun, weil bas Londoner Foreign Office wenigstens für die Dauer deS Krieges erträgliche Beziehungen zu Madrid wünscht, denn eS will sich nicht noch weitere offene Feind schaften zuztehen; zumal tn der Zone vonGtbraltar nicht, an dem die Lebenslinien des britischen Empire vorüber laufen, das nicht nur die Pforte zum Mtttelmeer darstellt, sondern auch den atlqnttschen SchtsfahrtSwegen tn der Flanke liegt und der letzte Ansatzpunkt Englands auf europäischem Boden ist. Spanien kann das Gtbraltaroroblem einstweilen links liegen lasten, weil «S ein Bestandteil dergroßen Aus- einandersetzung zwischen Gesamteuropa und Britannien ist und dadurch zur gegebenen Zeit reif werden wird. Aber London hat die Besitzergreifung von Tanger bisher auch noch nicht osfiztell anerkannt, sondern benutzt die Tangcrfrage
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