ZUM Gedächtnis LZernlanll Aiiotbes. von Professor Or. R. Zecht. ') Vuellen: Niederschriften Knothes, die er für mich nach seinem Tode bestimmt hatte; etwa 600 Schreiben des Verewigten an das Sekretariat der Gberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften (an mich richtete er davon 2H8); W. bsaan, Sächsisches Schriftstellerlerikon (Leipzig Z875) S. Z66 f.; A Meitzen, Die Oberlausitz und ksermann Knothe (Göttinger Gelehrter Anzeiger t88? No. 2 S. S6-73); w. Lippert, Bermann Knothe und seine Bedeutung für die Oberlausitzische Geschichtsforschung «Deutsche Ge schichtsblätter ty03 S. «50—t5g); derselbe, Der Vberiausitzer bsistonker bjermann Knothe (Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichtsvereine ;gOZ S. I5); die langjährige persönliche Bekanntschaft. — Ermisch, Neues Archiv für Sächsische Geschichte S. zss—;ss, und Dresdener Anzeiger MZ No. A2 (2. April MZ) gingen mir zu spät zu, als daß ich sie benutzen konnte. Der Geheime Hofrat Professor Vr. KnotheH in Dresden ist ge storben: Diese Kunde erscholl im Februar dieses Wahres durch die Gaue der Gberlausitz und bewegte die Herzen aller derer, die Liebe und Sinn für die Geschichte unseres Heimatländchens haben. Ist doch Knothe mit Knauthe und Pcscheck der bekannteste Vberiausitzer Geschichtsschreiber und überragt er dieselben doch um ein gut Stück. Dadurch, daß er die goldene Diittelstraße zwischen der strengen Wissenschaftlichkeit und volkstümlichen Art der Geschichtsschreibung hielt, hat er für alle etwas und Befriedigendes geboten. Der gelehrteste Nniversitätsprofessor und der Volksschullehrer im abgelegenen Dorfe, der Adlige und der Rittergutsbesitzer sowie der bessere Bauersmann, sie lesen seine Schriften mit Behagen und finden ihre Rechnung dabei. Dazu war der Kreis der Bekannten des Verstorbenen in der Gberlausitz sehr groß. Im Lande Zittau geboren und viele Jahre dort wohnend oder auch vorübergehend in den Bergen zur Erholung weilend, im Lande Görlitz angezogen durch unsere Gesellschaft und zwecks seiner Studien des öfteren sich aufhaltend, im Lande Bautzen Archive durchstöbernd, hatte er überall persönliche Beziehungen angeknüpft. Noch größer war die Anzahl derer, die sich brieflich an ihn wandten und um gehend in liebenswürdiger Weise Antwort erhielten. — Ein Verkehr mit Knothe hatte einen eigenen Reiz. Aeberall trat seine scharf umrissene Persönlichkeit hervor. Hier war nichts von dem „gemütlichen" erbländischen Wesen, sondern eine bestimmte Sicherheit in Tat und Wort, eine streng zurückhaltende Würde, ein ausgeprägtes Gelehrtenbewußtsein. Trotz des