Deutsche allgemeine Zeitung : 24.10.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-10-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184310246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18431024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18431024
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-10
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- Deutsche allgemeine Zeitung : 24.10.1843
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Dienstag Nr. 2V7. —— 24. Oktober 1843. UM Deutsche Allgemeine Zeitung. .WD «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Deutschland. <v Von der Donau, 18. Oct. Der wasserreiche Sommer war der Donaudampfschiffahrt sehr günstig, und es fand besonders zwischen Regensburg und Wien ein ununterbrochener, äußerst lebhaf ter Verkehr statt. Aber auch die übrige Schiffahrt hat seit den Dampf fahrten keineswegs abgenommen, im Gegentheil bemerkt man allent halben eine gesteigerte Thätigkeit, und besonders die Bergfahrt wird immer bedeutender. Ein eben so wichtiges als freudiges Ereigniß »par es dieses Jahr, daß rin pesthcr Schiff in Ulm landete; strom abwärts aber trug die Donau Tausende von Geschäfts- und Lustrei- scnden, und das übereinstimmende Urtheil Aller wird wo! dahin ge hen, daß die Donaugegendcn, namentlich von Passau bis Wien, an Schönheit den Rheingegenden nicht nachstehen. Einen eigenthümlichen Reiz verleiht der genannten Strecke auch der Umstand, daß sie ein .Hauptschauplatz des Nibelungenliedes ist und fast alle bedeutender». Orte, an denen man vorbeifährt, in unserm ehrwürdigen Nationalepos namentlich vorkommen. Allerdings fehlt der Donau noch viel von der reichen Belebung, deren sich der Rhein seit Jahrhunderten erfreut, allein wenn der herrliche Alpensohn eine große Gegenwart und eine noch größere Vergangenheit hat, so wird dagegen die Zukunft der mäch tigen Töchter des Schwarzwaldes um so glänzender und ruhmvoller sein. Bevor diese herrliche Zukunft für die Donau und für Deutsch land zur Gegenwart wird, müssen freilich noch große und böse Hin dernisse überwältigt werden, und haß hierunter nicht blos die Hinder nisse des Strombettes zu verstehen sind, ist klar, Aber wenn Deutsch land kräftig und einig will, so ist sein Wille unwiderstehlich, Deutsch land aber ist zunächst und vor Allem berufen, den Südosten Europas geistig zu erobern und von asiatischem Unwesen zu säubern. Deutsch land braucht, um diesen weltgeschichtlichen Beruf zu erfüllen, nicht Ar «ebe-SliS. jveutfchland. -t- Von der Donau. Politische Bedeutung der Donau schiffahrt. ^München. Die Grundsteinlegung der RuhmeshaUe. *Äict. Die Concession für die Filialbank in Flensburg ist noch nicht publicirt und der Kanzleipräsident will sie nicht unterschreiben, -j- Aus dem Mecklenburgischen. Gnadengesuch in der matzdorfer Sache. Preußen. **Äerlin. Oeffentliche Sitzung der Akademie der Wissen schaften. Der Präsident des Staatsraths. N Serkin. Die Kathedrale für den deutschen Protestantismus. Die Erleichterung des Postver kehrs mit Rußland. Der Postverkehr mit Oesterreich. Jakob Grimin in München. Die augsburger Postzeitung über Görre« und Schel ling. Die katholischen Geistlichen. Der Sommernachtstraum. Vesterreich. "Wien. Umtriebe in den Donaufürstenthümern und de ren Zusammenhang mit Griechenland. Die griechische Sache. Prinz Gustav von Sachsen-Weimar. Der König von Baiern. Elpaniön. * Paris. Die Festlichkeiten des 10. Oct. Die Cortes. Ge rüchte von französischen Subventionen. Widerstand in Barcelona, Gerona, Saragossa. Martell. Großbritannien. Verhaftsbefehl gegen O'Connell und seine Anhän ger. Bürgschaftsstellung. Proclamation O'Conncll's. Truppensamm lungen. Die Hannoveraner. Frankreich. Der National über das Verhältnis Frankreichs zu Tunis. Htalien. -j-Rom. Fest des Fürsten Borghese im Circus. Der Papst- Ausrücken der Truppen. Rußland und Polen. Warschau. Erlaß einer' Schuldfoderung des polnischen Schatzes an den Fürsten von Paskewitsch. Näheres über die Militairpflichtigkeit der Juden. Griechenland. Das griechische Wahlwesen. * München. Nachrichten von Griechenland. Die Nationalversammlung soll auf Aegina gehalten werden. Montenegro. Von -er türkischen Grenze. Der Vladika sucht Frieden. Türkei. * Konstantinopel. Die Pforte trägt nochmals auf die Ent fernung des Barons v. Lieven aus Serbien an. Sie schlägt Wucsics und Petronievich die Wahl unter vier Städten vor. Haidar-Pascha wird Gouverneur von Jerusalem- Fürst Bibesco hat eine Zollermäßi gung erwirkt.- 'Khosrew-Päscha zeigt sich wieder. Die Flotte. Kandel und Industrie. * Magdeburg. Magdeburg -- Leipziger und Magdeburg-Halberstädter Eisenbahnfrequenz.— Berlin. Wnkünbigungen. meen auszusenden; es soll nur den Geist und Fleiß seiner Bewohner entfesseln, ihm die freie Hebung und Strömung gestatten, und der be fruchtende Strom deutscher Bildung wird unwiderstehlich sein, wird das Wunder wirken, jenen Augiasstall asiatischer Barbarei zu reinigen. Daß aber Deutschland im Nothfall auch den schwersten physischen Kampf nicht zu scheuen hat, das dürfte am klarsten dadurch bewiesen sein, daß Deutschland seit den Nömcrkriegcn unzähligen furchtbaren Kricgsbcdrängnissen nicht unterlegen ist, obwol cs im ganzen Verlauf seiner Geschichte noch niemals vollkommen einig und zum lebhaft stol zen Bewußtsein und Gefühl der Kraft dieser Einheit gekommen war. Wenden wir aber den Blick von dieser vielleicht nocb fernen, aber sichern Zukunft der Donau weg und auf die nächste Gegenwart, so besteht neben den vielen mercantilen Vorthcilen ein wesentlicher und höchst erfreulicher politischer Nutzen der lebhaftem Donauschiffahri darin, daß dadurch Baiern und Oesterreich freundlich näher an einan der gebracht werden. Und wahrlich, nirgend ist eine solche Annähe rung und frcundnachbarliche Zusammengcwöhnung nothwendiger als hier, denn kaum irgendwo in Deutschland wirkt die Erinnerung an ehemalige Nebenbuhlerschaft und Kriegsunbilden störender als zwischen Oesterrcichcrn und Baiern. Das uralte Volkssprüchwort, daß bairi sches und österreichisches Fleisch nicht in demselben Topfe beisammen bleibt, enthält, leider noch immer eine bittere Wahrheit. Und d'och sind die Bewohner des Erzherzogthums und Altbaierns recht eigent lich Eines Stammes und Eines Blutes, sprechen dieselbe Volkßmund- art, sind beide strenggläubige Katholiken und fröhliche Lebcleute! Aber dennoch und ungeachtet der aufklärenden und besänftigenden letzten Ereignisse und der Verschwägerung der Fürstenhäuser ist der uralte Groll noch nicht verschwunden, und wenn er auch bei den Gebildeten selte ner und schwächer hervortritt, so äußert er sich im eigentlichen Volk um so heftiger. Es ist dringende Pflicht aller Edlen der beiden deut schen Brudcrstämme, überall nach Kräften für die Aussöhnung dieses traurigen Mißverhältnisses zu wirken, namentlich sollten Alle, die durch Wort und Schrift auf das Volk wirken, diese Pflicht gewissen haft erfüllen. Lehrer und Seelsorger könnten und sollten hierbei am thätigsten sein, sind es aber leider, wie Schreiber Dieses aus eigner Erfahrung weiß, nur zu häufig grade im entgegengesetzten Sinne. * München, 15. Oct. Für den Baier muß die Feier der Grundsteinlegung zu großen Nationalbauten ein sehr gewöhnliches Fest geworden sein; auch sah man allen Theilnehmern des heutigen an, daß sie cingcübt sind, d. h. daß die feierlichen Schauer vor einem großen feierlichen Actus hier wegsielen. Dennoch hatte das Fest für Baiern seine eigne Bedeutung, und der große militairische Apparat gehörte zu dem ActuS der Grundsteinlegung für das Monument, wel ches Baierns Nationalruhm repräsentiren soll. Der herrlichste, fast wolkenrcine Octöbcrtag, die noch grüne Theresicnwiese zu Füßen der Stelle, wo die Nuhmeshallc stehen soll, und die mit Schnee bedeckte Alpenkette, die sich scharf am fernen Horizont abschnitt, sowie die Wahl des Tages selbst, der Geburtstag der regierenden Königin, thaten das Ihrige, die Feier zu erhöhen, und es siel nichts vor, was sie gestört hätte. Die Bavaria selbst, d. h. die kolossale Säule, welche Schwan thaler geformt hat, existirt für den Augenblick nicht; sie ist zerschnitten und die Theile ruhen in Stiglmaycr's Atelier, um nach einander ge gossen zu werden. Erst vor kurzem hatte König Ludwig eine große Aendcrung über die Jungfrau verhängt, welche den Koloß noch um .ein Bedeutendes größer gemacht hat. Der eine ruhende Arm genügte der Vorstellung des Königs nicht, die Jungfrau sollte ihn erheben, hoch über den Kopf, um zu warnen, zu drohen, oder zu belohnen. Die Operation ist mit Glück von statten gegangen und, nach dem klei nen Modelle zu schließen, welches in den Grundstein gelegt wurde, wird die Bildsäule auch dadurch an Wirkung gewinnen. Bedenkt man, daß sie auf einer Höhe über der Theresicnwiese, das Gesicht der Stadt und den Alpen zugcwendct, zu stehen kommt, so darf man ein Etwas erwarten, das für das Auge von außerordentlicher Wirkung sein muß. Was die Bavaria ist, was sie vorstellen soll, darüber haben sich in Deutschland schon so viel kritische Stimmen erhoben, daß es überflüssig wäre, noch eine hinzuzutragen. König Ludwig'ö eigne Erklärung, welche
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