160 Von TRUDE JOHN D er König der Tiere, der LövVe, war der Verzweiflung nahe. Noch nie hatte der Tod in 'seinem Reiche so gewütet, wie gerade jetzt, da die Mode fast allen seinen Untertanen den Krieg erklärt hatte. Jede Woche einmal — am Dienstag — hielt er beratende Versamm lungen ab, wie dem Übel zu steuern sei, aber weder er noch seine Minister hatten einen erleuchtenden Gedanken. Die Frau, dieser ewige Zwietracht apfel, verlangte ständig neue Opfer. Eva nahm eine grausame Rache! Mit der Schlange, von der sie einst auf göttlichem Terrain gereizt worden war, fing es an. Sie tötete sie, ließ sich einen Mantel aus ihrer Haut machen und schleppte sie in dieser Verwandlung durch den Staub der Straßen. Die Göttin Jo, die von Jupiter in eine Kuh verwandelt worden war und von dem Herrscher über alle olympische Damen — wohl mit Grund ziemlich lange auf Reisen geschickt wurde, war die Ursache, daß die Rasse der Rinder, zu Koffern umgewandelt, ohne Unterlaß über Berge, Täler und Meere reiste. Leda, die bekanntlich von einem scherzhaft aufgelegten Schwan geneckt wurde, verwandelte den göttlichen Liebsten in eine Puderquaste. Alles was der Löwe an reizenden, leichtfüßigen, zarten Untertanen in seinem Reiche zählte, wie etwa das Damwild, die Gazellen, die Gemsen, wurden so viel und so -gut gegerbt und gespannt, daß sie schließlich ein willigten, einen schönen Frau als Schuhe, Handschuhe und Handtaschen un schätzbare Dienste zu leisten. Aber der Tod genügte nicht, den Löwenkönig seines Volkes zu berauben! ln seinem Reich brach sehr bald Zwietracht aus!