42 t greifen. Die unterzeichnete Deputation hat sich daher auch gedachtem Anträge anzuschließen nicht vermocht. Sie kann es nicht für angemessen erachten, sich für die Erbauung einer Eisenbahnverbindung von Chemnitz nach der Sächsisch-Bayerschen Eisenbahn im Voraus zu erklären und die ständische Erklärung dazu in Aussicht zu stellen, noch ehe die erforderlichen Vorarbeiten beendigt sind, die Regierung selbst einen Plan gefaßt hat, die Voranschläge vollendet, dieselben der Ständeversammlung mitgetheilt worden sind, und zugleich näher dargelegt worden, wie und woher die erforderlichen Geldmittel beschafft werden sollen. Die unterzeichnete Deputation glaubt, daß die Entscheidung hierüber der künftigen Ständeversammlung vorzubehalten sein werde, welche eben so und noch mehr dazu geeignet sein wird, wie die jetzige, da Ersterer das Ergebniß der Vor arbeiten vollständiger vorliegen und von ihr besser wird übersehen werden kön nen, ob und unter welchen Voraussetzungen, namentlich auch vom finanziellen Standpunkte aus, den Verhältnissen des Landes gegenüber, auf den Plan ein zugehen sein wird. Auch dürfte die Frage seiner Zeit noch einer näheren Erwägung bedürfen, ob so unbedingt der Erbauung jener Eisenbahnverbindung vor allen andern der Vorzug zu geben sei, wie in dem von der zweiten Kämmer angenommenen An träge ihrer Deputation geschieht. Noch weniger kann die unterzeichnete Deputation sich damit einverstehen, um eine hieraus gerichtete Vorlage schon für den nächsten außerordentlichen Landtag zu bitten. Nach den eignen Erklärungen des König!. Kommissars werden die erforder lichen Vorarbeiten kaum bis zum nächsten ordentlichen Landtage zu vollen den sein, während andererseits der Zeitraum zu kurz ist, um bis dahin nament lich auch die Ergebnisse der Eröffnung der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn zu übersehen, selbst abgesehen davon, daß der nächste außerordentliche Landtag seinen fest vor gezeichneten anderweiten Geschäftskreis findet, mit Budgctangelegenheiten aber sich gar nicht zu befassen hat. Die Deputation erachtet, daß wohl das Land erst etwas Athem schöpfen möge und berechtigt sei, zunächst eine etwas angemessenere Verzinsung der dem Eisenbahnwesen gebrachten Opfer zu erwarten, ehe es zu neuen Anstrengungen übergeht. Wenigstens glaubt die Deputation eine Vermehrung der jetzigen Steuerlast durch neue kostspielige Eisenbahnbaue nicht verantworten zu können. Unter allen Umständen aber hegt sie das Vertrauen zu der Staatsregierung, daß dieselbe seiner Zeit das Erforderliche nicht aus dem Auge lassen werde.