22 tigeren Zwecken benutzen werde, wirst Du voraus vermuthen. Nachtens mehr davon.“ Die Mittheilung erregte, wie zu erwarten war, grosses Aufseken und der Yersuch wurde bald wiederholt. Gmelin in Tiibingen berichtete iiber das Gelingen und gleichzeitig iiber eine heftige Explosion, welcbe durch Platinschwamm in dem Knallgasgemenge hervorgerufen worden war; doch batte weder er, noch der dabeistehende Professor Bohnenberger eine Ver- letzung davongetragen. Silber- und Goldstaub waren obne alie Wirkung.— Pleisckl in Prag fiigte dem Platin das Palladium ais wirksames Metall hinzu 1 ) und Dobereiner fand auck Nickel, wenn auch nur schwach, wirk- sam. 2 ) Dulong und Tkenard 3 ) fanden, dass auch sehr fein geschlagenes Blattplatin, namentlicb wenn es zu einem Pfropf zusammengeballt war, wirksam sein kann, und dehnten die Versuche mit anderen Metallen iiber ein grosseres Temperaturgebiet aus, wobei sicli herausstellte, dass die Wir- kung bei hoherer Temperatur viel allgemeiner war. Dies trat bei Palla dium und Rhodium ein; auch Gold und Silber wirkten bei etwas iiber 300°. Auch andere brennbare mit Sauerstoff vermischte Gase verbrannten, doch auch nur bei hoherer Temperatur. Dobereiner stellte seine Erfakrungen in einer kleinen Schrift: Uber neu entdeckte hockst merkwiirdige Eigensckaften des Platins und die pneumatisch-capillare Tliatigkeit gesprungener Glaser, Jena 1823, zusammen (der zweite Theil des Titels bezieht sich auf Dif- fusionserscheinungen des Wasserstoffs durch feine Spalten), wobei er auch die moglichen Erklarungen der Ersclieinung erwog. Jedoch gelangte er zu keinem bestimmten Ergebniss, ebensowenig wie seine freiwilligen Hit- arbeiter. Nur der Umstand stellte sich heraus, dass die feine Zertheilung des Platins von Wichtigkeit ist. Eerner war zu bemerken, dass kein Gasgemisch ausser Wasserstoff und Sauerstoff bei gewoknlicher Temperatur durch Platin beeinflusst wird. Dobereiner kommt entgegen seiner friiheren 1) Schweigg. Journ. 39, 142. 1823. 2) Schweigg. 39, 4. 1823. 3) Ann. chiin. phys. 23, 440. 1823.