25 dabei nicht gebildet, es setzt sich eine branne Substanz (Paracyan) ab. Wird Knallgas und Sauerstoff im Ueberschuss genommen, so wird der Stickstoff theilweise und der Kohlenstoff vollig oxydirt. Stickstoff, Kohlensaure, Sauerstoff, Stickoxyd und Wasserstoff storen die Wirkung nicht. Ammoniak im zehnfachen und Chlorwasserstoff im sechsfachen Volum machen nur die Wirkung etwas langsamer. Gemische aus drei Gasen mit Sauerstoff verhalten sich so, dass wenn Knallgas in relativ geringer llenge da ist, wesentlich Wasserstoff und Kohlenoxyd verbrennt, wahrend die Kohlenwasserstoffe unverandert bleiben. Wird die Alenge des Knallgases und des Sauerstoffs vermehrt, so wird Aethylen leichter angegriffen, ais Sumpfgas. Ferner wurden die Gase der Wirkung des auf eine bestimmte Tem peratur erhitzten Schwammes ausgesetzt. Kohlenoxyd wurde bei etwa 170° vollstandig oxydirt; Aethylen zeigte die erste Wirkung bei 250° und wurde bei 270° stetig oxydirt, Sumpfgas erst bei 300°. Chlorwasser stoff mit dem halben Volum Sauerstoff zeigte schon bei 120 0 Wirkung, Ammoniak bei 190°. Die Entziindlichkeit durch den elektrischen Funken wird viel leichter aufgehoben, ais die Reactionsfahigkeit bei Gegenwart von Platinschwamm. Aus alteren Versuchen von Davy, sowie eigenen Bestimmungen wurde folgende Zusammenstellung gegeben. Nicht explodirbar wird ein Volum Knallgas durch 8 Vol. Wasserstoff, 6 Stickstoff, 9 Sauerstoff, 11 Stickoxyd, 1,5 Cyan, 1 Sumpfgas, 4 Kohlenoxyd, 0,5 Aethylen, 2 Chlorwasserstoff, 2 Ammoniak, 3 Kohlensaure. Wurden Gemische mehrerer Gase der Wirkung des Schwammes bei sorgfaltig geregelter Temperatur ausgesetzt, so konnten sie einzeln oxy dirt werden, wenn die oben angegebenen Grenzen eingehalten wurden. Dass die verschiedenen russschwarzen Platinpraparate von E. Davy, Zeise und Dobereiner nichts ais sehr fein zertheiltes Platin sind, wurde durch J. Liebig *) nachgewiesen, der gleichzeitig eine Theorie der Er- 1) Pogg. Ann. 17, 101. 1829. 4