1)1 K J APA N K R ALS V E R WA I. T E R 101 ihre neue Provinz sich anzugliedern wissen. Durch unseren erfahrenen, gastfreien Generalkonsul Dr. Krüger eingeführt, sprach ich im Regierungspalast des leider gerade abwesenden Gouverneurs Terautschi dessen \ er- Ireter, Prinzen Yamagata, und empfing aus seinen Händen den neuesten Rechenschaftsbericht des Gouver nements, einen stattlichen Ouartband mit Statistiken, Plänen und Rildern aus sämtlichen Arbeitsgebieten einer modernen Landesverwaltung. Kinen \ orge- schmack davon hatte ich schon auf der Überfahrt von Schimonoseki her gewonnen, die vorüberführte an Tsuschima, dem mahnenden Grab der Russenflotte. Selten habe ich einen schöneren Dampfer benutzt, ein geräumiges, vormalig schottisches 1 lospitalschiff. Im bergumsäumten Hafen von Fusan haben die Japaner lange Hafendämme gebaut; wir legten an einem Kai an. neben dem schon der Luxuszug zur Weiterfahrt bereit stand. In den Stunden bis zur Abfahrt konnte ich das japanische Stadtviertel besuchen, einen Schniuckkasten der Ordnung und Sauberkeit, und sein Gegenbild, die regellosen, schmutzigen Häuser- und Hüttenmassen der koreanischen Siedelung. Dann ging es weiter im modernsten D-Zug. Er war ein Muster sauberster Einrichtung, ähnlich dem Zuge, der mich einige Tage darauf als einzigen Reisenden von Söul über die koreanische und südmandschurische Bahn bis Muk- den führte. Dieser bestand aus Salon-, Schlaf- und Speise wagen, in dem man mir für zwei Mark sechs tadellos bereitete Gänge nach europäischer Küche vorsetzte, das wohlfeilste Mahl, das ich je in einem Speisewagen