Pavillon bockten, fand man Zeit, zu probieren, ob sie überhaupt liefen. Die Schau war inzwischen längst eröffnet worden, Tau sende von Neugierigen promenierten durch Hallen und Pavillons. Nur an den Dieselmotoren klapperten noch Tage hindurch die Monteure und schielten verstohlen nach einem der Fundamente, das noch immer feierlich leer stand, weil der Nürnberger Motor, der dort sich zur Schau stellen sollte, überhaupt nicht erschien. Schließlich vollführten die aufgestellten Motoren aber dennoch, gemächlich durch ihre Auspuffrohre fauchend, ihre Arbeit, zum allerersten Male vor den Augen der Men schen, die bis an das Schutzgeländer der wirbelnden Schwungräder herantreten und dem verbissenen Auf und Ab der Kolbenstangen Zusehen konnten. Diesels Motor lief zum erstenmal vor der öffentlichen Welt. Immer wieder in diesen Münchener Tagen geschah es auch, daß Männer im Pavillon der Dieselmotoren auf tauchten, die sich neugierig und interessiert, aber sichtlich ein wenig verstohlen um die laufenden Maschinen herum bewegten, spähend, beobachtend, aber dennoch eine ge wisse Gleichgültigkeit heuchelnd. Es waren die Männer der Konkurrenz, die nun begannen, sich mit liebevoller Vertiefung diesemNeuen zuzuwenden, das vorihren Augen lebte, sich bewegte und das Stauen der Menschen wachrief. Man konnte den Ingenieur Capitaine des öfteren um die Maschinen streichen und sie mit mißbilligendem Blick mustern sehen. Es mochte in jenen Tagen beim Anblick der laufenden Motoren sein, daß in der Seele dieses Inge nieurs immer heftiger der Argwohn wuchs, Diesel habe mit seiner Maschine in das Recht seiner eigenen Erfindung eingegriffen oder, in der Fachsprache ausgedrückt, sein Patent verletzt. Dieser Capitaine machte sich bereit, den Kampf gegen Diesel aufzunehmen. Der Angriff der Men schen begann.