Dann pflegte sich noch, mit professoraler Regelmäßig keit, Tag für Tag eine zweite Gestalt bei den Motoren einzufinden, ein Mann von sichtlich biblischem Alter, mit Regenschirm und beachtlichem Bart: Johannes Lüders, Professor der kgl. Technischen Hochschule zu Aachen. Man konnte nicht behaupten, daß dieser Mann sich mit Liebe in das Geschehen im Dieselmotoren-Pavillon ver tiefte, er tat es mit Haß. Er ließ seinen Blick durch die Brillengläser funkeln, sobald das Motorenpuflen sein Ohr erreichte, er lief kopfschüttelnd und in seinem gehemmten Tatendrang den Regenschirm schwingend, um die Maschi nen, stieß Drohrufe aus und murmelte unverständliche Worte. Professor Lüders begann in diesen Tagen in jene Aufgabe hineinzuwachsen, die fortan einen reichlichen Teil seines Daseins füllen sollte: er begann, den Diesel motor und seinen Schöpfer zu hassen. Der innerste Grund dieses Hasses blieb für alle Men schen und alle Zeiten ein Rätsel. Vielleicht mochte es die Erbitterung darüber sein, sehen zu müssen, daß jener Dieselmotor, der laut der professoralen Theorie des Herrn Lüders hätte unmöglich laufen können, in der Wirklich keit der Welt dennoch, und von Jahr zu Jahr vollkom mener, lief.