XIII. Die Pariser Weltausstellung im Jahre 1900. 209 Als eine ganz besonders be deutsame und ruhmvolle That aber darf es angesehen werden, dass die kaiserlich deutsche Reichsdruckerei in Berlin bei Gelegenheit der Pariser Welt ausstellung sich die Erfahrungen und Kräfte der neuen Bewegung im deutschen Buchgewerbe zu Nutzen machte und in dem deut schen Reichskatalog' ein so aus gezeichnetes Druckwerk schuf, das berufen schien, nicht nur in allen Landen ungeteilten Beifall zu finden, sondern in sich den Charakter der deutschen Buch kunst auszuprägen. Gustav Kühl schrieb bei Gelegenheit einer Besprechung dieses Katalogs in der dekorativen Kunst (IV, Heft i): „Die Abhandlungen in dem deut schen Kataloge der Pariser Welt ausstellung, auch in dem Sonder katalog' der dortigen Buchge werbe-Ausstellung, bilden einen fast ununterbrochenen Triumph gesang auf die augenblickliche Blüte der deutschen Gewerbe. Dass diese laute Art nicht den Eindruck leeren Renommierens macht, liegt — vielmehr, als es der unbefangene Leser ahnen mag- — an der vornehmen Ausstattung dieser Kataloge, die schon für sich den Leser suggestiv überzeugt, dass er es beim Ueberblicken ihres Inhalts mit den Zeugnissen eines Kulturvolkes zu thun hat.“ Den wirtschaftlichen und technischen Teil im deutschen Buchgewerbe hatte Arthur Wörnlein, der Geschäftsleiter des deutschen Buchgewerbe vereins in Leipzig, den künstlerischen Teil Peter Jessen, der Direktor der Bibliothek des Kunstgewerbemuseums in Berlin bearbeitet. Die Abhand lungen, und zwar nicht nur dieser beiden Teile, wirken besonders durch den kühlen sachlichen Ton, in dem sie gehalten sind, frappierend und über zeugend. Es will uns aber nicht recht einleuchten, wenn Gustav Kühl in seinem Aufsatz fortfahrend gerade an dieser Schöpfung noch englische Einflüsse konstatieren will. Uns will es eher scheinen, als manifestiere sich in diesem Innentitel des Katalogs der deutschen Buch gewerbe-Ausstellung von J. V. Cissarz. // // // Grautoff. 4