lischen Künstlern seien hier als die bedeutendsten noch genannt: der etwas süssliche und oft puppenhaft gekün stelte Robert Anning Bell, Greenaway, Ricketts, Philipp Webb und Charles Robinson. Eine etwas eingehendere Würdigung verdient der geniale, leider so früh verstorbene Beardsley, da er nicht allein in England, sondern auch gerade bei uns in Deutschland einige Künstler so stark beeinflusst hat, dass sie ohne ihn gar nicht denkbar sind. Aubrey Vincent Beardsley wurde im August des Jahres 1872 geboren, und schon im März des Jahres 1898 nach einer unendlich reichen und arbeitsamen Künstlerthätigkeit erlosch seine Lebens kraft im Frühling seines Lebens; aber nicht heiter, sorglos und sonnenvergoldet waren diese Frühlingsjahre für ihn ge wesen. Wir dürfen in ihm gewisser- massen den letzten Sprössling einer alten, goldig-überreifen, stolzen und herrischen Kultur erblicken, die als Folgeerschei- Aubrey Beardsley. The Mysterious Rose Garden. Aus Oskar Wilde „Salome“. nungen dieser Symptome auch notwen digerweise morsch und reif zum Abfallen geworden war; dies ist der Boden, aus dem Beardsley hervorging. Tausend Meere und tausend Himmel schmerzlichen Verlangens und süsser Sehnsucht wogten in dieser seltsamen Natur durcheinander und zernagten und zergliederten so frühe ihr Kräftecentrum. Im Weibe sah er nur eine wüd-dämonische, kosmische Macht, des Uebels Wurzel, den Teufel, den er fürchtete, hasste und verachtete — dabei war er eine Natur von jener zarten, krank haften Keuschheit der Spätgeborenen. Er war Satiriker, dessen Bitterkeit aus den Seelenkämpfen und Schmerzen heraus wächst wie bei allen modernen Cynisten, die das Leben in ihren animalischen und Aubrey Beardsley, Salome. Aus Oskar Wilde „Salome“.