Philipp Emanuel Bachs musikalischer Nachlaß Vollständiger, dem Original entsprechender Neudruck des Nachlaßverzeichniffes von 1790 Eingeleitet und herausgegeben von Heinrich Miesner (Hannover)*) Das „Verzeichnis des musikalischen Nachlasses des verstorbenen Capellmeisters Carl Philipp Emanuel Bach", das zwei Jahre nach seinem Tode in Hamburg gedruckt erschien, ist bereits den älteren Bach-Biographen bekannt gewesen. Es hat seinen Wert bis heute nicht eingebüßt. Ein Neudruck des sehr selten gewordenen Büch leins erscheint schon insofern angebracht, als der Belgier Alfred Wotquenne bei der Herstellung seines thematischen Katalogs der Werke Philipp Emanuels (1905) es kaum beachtet hat. Zwar druckt er dort — unter der letzten Nummer — dm Titel ab, bemerkt aber im Vorwort, daß seine Zusammenstellung aus Grund eines hand schriftlichen Verzeichnisses des Organisten Joh. Jak. Heinrich West- phal (s-1825) in Ludwigslust geschaht). Eine Abschrift davon be- ') Dieses wichtige Verzeichnis nunmehr, 150 Jahre nach dem Tode Philipp Emanuels, der Öffentlichkeit in einem Neudruck zu unterbreiten, betrachtet das Bach-Jahrbuch als eine nicht mehr aufschicbbare Verpflichtung. Es wird vor aussichtlich durch drei Jahrgänge laufen. D. Herausgeber. 2) Nach Mitteilung von Prof. vr. Johannes Wolf ist nicht mehr nachprüf bar, ob Wotquenne bei seiner Arbeit damals in Berlin wirklich das Nachlaß verzeichnis mit benutzt hat. Die vorhandenen Exemplare verteilen sich nach meiner Kenntnis, die ich nach einer Briefnotiz Ernst Fritz Schmids erweitere, auf fol gende Stellen: l.Preuß. Staatsbibliothek Berlin; 2. Archiv der Hansestadt Ham burg; 3. Bach-Museum in Eisenach; 4. Bibl. der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien; 5. Sammlung A. van Hoboken, Wien; 6. sidl. vokale, Brüssel; 7. Mbl. cku LouservLtoWe Iv^al in Brüssel; 8. Sammlung Gorke, Eisenach. Nr. 4 stammt aus dem Nachlaß von Gerber, Nr. 6 aus dem von Fe'tis, Nr. 7 aus dem von Prof. Wagener, Marburg. Nr. 6 ist nach Angabe von E. F. Schmid lange vor 1905 in Brüssel gewesen; Nr. 7 (Sign. 16615) kam, wie mir Prof, van den Borren mitteilt, erst nach dem Jahre 1905 aus der Sammlung Wagener nach Brüssel. Hingewiesen sei dabei auf E. F. Schmids Schrift „C.PH. E. Bach und seine Kammer musik" (1931), die teilweise in Brüssel entstanden ist.