Neben diesen kleinen Karten, die etwa unseren Innenplakaten entsprachen, sind aber auch schon frühzeitig riesengrosse Plakate für Schauspiele und andere Vorstellungen in Gebrauch gekommen. Diese waren allerdings nicht gedruckt, sondern gemalt, da sie nur in geringer Anzahl jedesmal benötigt wurden. Sie waren an den Aussenwänden und in der Umgebung der Theater angebracht und enthielten meist eine Hauptscene des aufzuführenden Stückes in lebensgrossen Figuren; häufig war darauf auch nur eine Figur eines der ersten Schauspieler abgebildet. Diese grossen bannerartigen Plakate wur den aber nicht nur als Aushänge schilder benutzt, sondern sie wur den auch in den Strassen herum getragen, und hierbei wurde durch Trommelschläge die Menge heran- gelockt. Ausrufer der Theater- oder der Gauklertruppe verkündeten dann das Programm der Vorstel lung , erklärten die im Bilde ver anschaulichte Scene und luden zum Besuche des Theaters ein. Manchmal wurden sogar einige Scenen des Stückes auf der Strasse vorgespielt, um das Publi kum auf dessen Inhalt noch ge spannter zu machen. Von die- Exvotoplakat der Zunft der Fischverkäufer sen grossen gemalten Plakaten ist naturgemäss nur eine geringe An zahl erhalten geblieben. Vor einigen Jahren kamen einzelne Stücke durch ein Exporthaus nach Paris und erregten dort unter den Künstlern Aufsehen. Japanische Farbenholzschnitte waren ja schon seit Jahrzehnten gerade in Paris hinlänglich bekannt gewesen und hatten die Künstler erkennen lassen, dass für den Buntdruck deren stilistische Eigentümlichkeiten angewandt werden müssten. Die Verehrer oder vielleicht auch die Verächter der japanischen Kunst hatten bald ein neues Schlagwort geprägt, den »Japanismus«, das natürlich wie auf dem