Vorwort DieAnregung zu der vorliegenden Druckschrift wurde im Jahre 1931 durch Se. Exzellenz, Lerrn General d. Inf. a. D. v. Eberhardt, an mich herangetragen, der die Absicht hatte, in einem größeren Sammel werk unter dem Titel „Die Letzten am Feinde" die Geschichte der Kämpfe der deutschen Freiwilligen-Verbände im Baltikum zu schrei ben. Der Plan kam nicht zur Durchführung, weil zu jener Zeit außen politische Bedenken einer Veröffentlichung sich in den Weg stellten. Ich war damals aufgefordert worden, im Nahmen des Werkes die Kämpfe der Sächsischen Freiwilligen-Truppen in Litauen zu schildern, hatte die Aufgabe gern übernommen und habe sie auch weiter durchgeführt, als der Plan des großen Sammelwerkes scheiterte. Mein Bestreben war, nicht nur Kriegsgeschichte zu schreiben, sondern in anschaulichen Schilderungen aus der Feder von Angehörigen der Freiwilligen-Verbände ein Bild jener bewegten Zeit wieder er stehen zu lassen. Bereitwillige Mitarbeiter waren mir Kampfgefährten jener Tage, und ihre Beiträge und Tagebuchblätter fanden in dem vorliegenden Äeft reiche Verwendung. Es war keine Kriegsführung im gewöhnlichen Sinne, sondern ein Versuch, mit fast untauglichen Mitteln unmöglich scheinende Aufgaben zu lösen. Doch der deutsche Offizier — ob aus dem aktiven oder aus dem Beurlaubtenstande stammend —, hat sich auch dieser Aufgabe gewachsen gezeigt, und der deutsche Soldat fand sich aus all dem Wirrwarr jener Zeiten doch wieder zurück zu den in jahrhundertelanger Erziehung im deutschen Volke fest eingewurzelten Soldatentugenden der Unterordnung unter den Führer, der treuen Pflichterfüllung und des rücksichtslosen Einsatzes im Kampf.