Jeder, der eine Waffe führen kann und gewillt ist, den nicht schweren Dienst hier draußen treu zu tun, wie es sich für den deutschen Soldaten von alters her gehört, ist willkommen. Stehen wir in diesem guten deutschen Soldatengeist zusammen, dann gibt es hier keinen Feind, den wir auch nur einen Augenblick zu fürchten hätten. Im Hinblick auf die gegenwärtige Lage des Arbeitsmarktes und der sonstigen Verhältnisse in Deutschland wird nicht wenig für den freiwilligen Eintritt geboten: Kräftige, ausreichende Verpflegung, neben Unterkunft, Bekleidung, Ausrüstung ^ 30.— monatliche Grundlöhnung für jeden Mann, dazu.L 5.— Tageszulage vom Dienst antritt an. Unteroffiziere erhalten an Stelle der Grundlöhnung ihre Dienstgradlöhnung neben der Tageszulage, soweit und sobald sie in Etatstellen einrücken können. Die erste Dienstverpflichtung erfolgt auf 3 Monate. Nach deren Ablauf gilt lOtägige Kündigung von beiden Seiten, wenn nicht Ver längerung des Vertrages erfolgt. Dienstprämie von ^ 100.— nach Ablauf des ersten Vierteljahres ist in Aussicht gestellt. Kameraden! Wer den Übergang vom Heeresdienst zum bürger lichen Leben jetzt noch nicht finden kann, wer im fremden Lande noch etwas von der Welt sehen will, wer vielleicht eine Zukunft im fremden Lande sich zu gründen gedenkt, der melde sich zum Freiwilligendienst in der 10. Armee. Armee-Oberkommando der 10. Armee. Die Bildung der Freiwilligen-Verbände Von Lauptmann v. Äeygendorff Anfängliche Schwierigkeiten. Von Anfang Januar 1919 trafen allwöchentlich Ersahtransporte aus der Heimat zur Bildung der sächsischen Freiwilligen-Formationen in Kowno ein. Hierbei zeigten sich in den ersten Monaten die üblen Nachwirkungen des Umsturzes in stärkstem Ausmaße. Nicht alle Mannschaften hatten sich aus idealen Gründen ge meldet. Es war Gesindel schlimmster Art darunter, dem der Boden der Heimat unter den Füßen brannte, oder das Gelegenheit zu un sauberer Bereicherung witterte. Die große Masse bildeten Leute, die