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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-06
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1888
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-e-.»e>«eNe»»H >»»" 2080 Noch am Abend nach Genua abaerrist, warten wir he„Ic de) Dampfer» „Hotzenstaus^,". es scheint da» »den a« Atzeud «>„-,> lausen« Schiss unser d« ulscher Lloydtnnipser zu se-n. er wird u»S morgen also an Bord nehme», nachdem wir hier in Genua bereit» de» Borgeschmack südlicher Gegend erhielten, denn unter sruchtbeladenr» Orgugenbäumen kennten wir den Nick>initta.z»Kasfee aenieße". Die Begrtalion ist hier v.e. »vriter als »,, Mailand, wo »den nur di ' Baume und Sträuä r « singen zu knospen, in diesem Jahre sreilich ungrwvhnllch spät. W r nehmen morgen Abschied von, eurepä scheu Boten, de» w r wohl von der Ferne nochmal» sehen, jedoch nicht de. treten Ich nehme damit zugleich Gelegenheit. Velen mriner Freunde, deneu ich persit, lich .Lebewohi" zu sage» i»> Drauge der letzten Tage nicht vermochte, hiermit meinen Ad'-diedSgruß zuznruse«! Melbourne wird Wirker ein Blatt in der deutschen Hauteltgeschichle werden, drssen wir uu» nicht zu schämen »rauchen, di« Ausstellung >r»d deutscherseits reich beschickt. ,» sind ll?5 A»«steller zu verzeichnen. Möchte» tie Resultale erfreuliche sein! M S «ahse. LI. sächsischer Lreis-Turntag i« Waldheim. « Waldhrim, 4. Ap.il. Scho» om erste» Jri.itag« traseu G»z,I»e Al geordnete, Hauvisachli-V dir KreirluineaidsMitglirder de« PNistschen KrtiseS m unterem sreundlichen Zichopoupädlche» »in, um Wchtzeitig zur T«rnralh)sitzu»g, d e am 2. Feiertag trüh 8 Uhr de. giu,..» lollte, da zu sein. Ai» N.ichui itage de« 2 Feiertage» von 1 dis 3 Uhr wurde in der Turnhalle d s Turndere» « ein Tmue» der Gauiurnrälh« vbgeholten, wobei dieselbe» Freiübungen vvi geführt wurden, die am Himmetsahrlsiaae bei Gelegenheit der ttr,,«lurasahr!en. au tvelchc» sich alle sächsischen Turner detheiligen lollcn, geinrut werden. E; solgten bau» Gcme nüdnng-» am Barren, tisenslabübiingen, Geineinübunzen am Reck, Hochiprlnge» »nd rin R,e«>»tnriien om Reck. Ba,reu und Pserd. Hieraus wurde» Spiele, Paarlans, Dritten-Abschlaqen u dirgl. vorgciiommen. Püiictlich un> 3 Uhr b gann das Schauturne» drr zwei Wald heimer Turnvcrrinr i» der Turnhalle de» Tnrnerbundes, wobei rech» tüdsch geturnt wurde. '/,? Uhr war G.iuturnrotdSperianim« tun», in welcher hanpliächlich über daS > ächste Deutsche Tnrnseft i« Münchl» beraihe» wurde, haupliüchlich wurde» Beschlüsse über das Turnen grjaßt, die an, nächsten Tage der Keeirversammlung vor gelegt wridrn sollten. Di» allgemeine Bcgr»ßti»gsk»eipc nahm '/.8 Uhr ihren Ansang. Herr Engel-Waldtieim ei öffnete dieftlbe »>il einem derztiche» Willkommen, woraus Herr Bürge,meister Härtel-Waldi-e-m da» Wo:t ergriff, m» im Nimrn drr Stadt die Abgeordneten w,llko>n,»eu zu h iffen. Herr l>r. Oi o e tz-Lnideno« flirrte daS große geeinte Vat-r« taub, gedachte des verstorbenen Kaiser- und der Krautheit seine» Sohne«, sowie der groben Männer (Bismarck, Moltke) und bciontr, daß dir Turnerei haupilachlich dazu da sei. um da« Bott zu kräitigen und wehrhaft zu niachr». Er leerte sein GtaS «ns da« Vaterland »nd seine Lritrr, woraus das Lied „Deutschland, Deutschland über Alle«" von sämmtlichen Anwesenden stehend geiungrn wurde. Die »eiteren Hoch« galten »och de» Krrirverlretern. de« Grschäftesührrr der druilltc» Tiirnerichos», den Gaulurnräihe» uad drm Gelang, vriri» , Lifion", welcher durch seine Vorträge de» Abend ver schönen hals. Ai» anderen Tage l.'l. Feiertag) wurde der Tnrntaa durch Ber- tesniig und Borstrllung drr Abgeordneten '/-9 Uhr erüfine», woran v-rschiedene eingegangenr Beglück vünschange» au» Sachsen und drm übrig,,, Deutschland zur Verlesung lanien. Der Herr Kreiäver «rrlrr hatte einen sihr »iiiiassrnLrn Bericht anSgrarbtitrl, der ei» sehr prächtigr« Reiult-t tiesrrte. Der nächste Punkt drr TagrS» orduung brlras das , ni ste denische Turnsrst, wo»» rtn gemeinsame» Turne» der Sachsen „>!> Stäbe» und der Borturiirr am Reck empsohlcn wnrdr. EtttereS sa»d Annahme, jür da« sjweite soll dagegen ein gknieinsauirS Tu:»en der Mnsterriegn ftalistudcn. Auch kam die gleich,„»big» Turnkleidiing zur Sprache, wobti graur» Hemd mit tan en Aermctn, dunketgraue Oderkleidung und schwarzer Hu« cinpsohlrn wurde. Der nächste Piinct der Taae«ordn«,g betras dir om HimmetsahrlStag« vo« lämmtlichru sächstscheu Dnrnrr« vor- zuuchinendeTurnsalirt drr 4 .flreiShauviiuaiuischaften »ach Schwarze», derg. Fatkeiiberg, Tdara.ikt „nd Lolditz. Bei Belpecchnng dieser Jr.ige lourde eine M s> leUigleit zwischen einem größeren Tnr, Verein «nd einen» Kiei)tiir!ir.ilh)!UilgIicde auf recht a»genehme Welse er- ledigt. Auch soll i» die'-ni Fahre wieder eine Alpenturnlohrl unter uomiuen ioerde», aui L>>. Full abgehen und in Stnitgart oder Friedrichshase,, endigen. Dc» Ort jür da« nächste itreiSturnseft zu destiiume». würde unterlasse,!, da uiau glandle, damit bi« zum nächsten Tnrntage i» zioei Jahre» warte» zu können. Auch hat sich Dresden erboten, da« Fest zu »ibeeueh:»-,,. Rach einer r,utialbftu»di,c« Ponse wurde eine leckt »„ rgnul' ,1 > Sache verhandelt und zwar die von einigen »»ziiiriedene» Vereine» vorgeuoinnieire Gründung eines Gaurs lWyhra Lleibe Tnriikiverhoad). E« wurde beschlossen, den neuen Gau > ich« anzne,kennen und zur Tagesordnung überzugehen. Asch »der den Antrag de« Turnverrin» Iedilih bei Borno. den Tairnverrin in d>e deutsche Turnerschal« bez. l» de« l»chsisel,rii Kreis aulzuiieh»,,,,, wurde zur Tagesordnung üdergegangen Tie Griindges.hlorderungen wurden »nil w'nigeu Adändcrunge» a» aeiioiinuen, ebenso die Abänderungen de« GrundgisedeS der Unter. stilYniigSiasse. Es sand din» rine Wiht von 2l .üampsrichter» iu,d deren Slellverlr. ter zun, nächsten denii<t>en Tnriiscst statt, wozu nn« Leipzig die Herren A'ihgolt, Ulbricht, Ermjchrr, Küche». Meister und Breliinr » wählt wnrdcii Bei drr Wahl de« Kre«. turnvertrcter« wurde p'r Aecl.imotio» Direktor Bier rinstiinoiig «iedergewählt, ebenso die ubri ien vier K>ti«luriira»d«in!lgliedrr, als Stellvertreter aber zwei neue Mitglieder durch Stimmzetiel gewadit. Ein Antrag, dir HrrnuSqadr eine« Tni nlirderbuchrS brn>ffend, wurde «dgelehn». Nach Verlesung de« sehr umsangreichen Protokolls edilen dir Aiiiveirndr» de» Kleiöturnlath duich Erheb«» von ihren P «Yen. Kurz nach '//, Uhr wurde die diesjährige KreiSturnrathS dei iimiiilniig gelchtoss,», worans rin gcniti,ischalllich«s Mittagsmahl stniisand, da«, durch heileir Taselredcu gewiirzt, in der anregendsten Wr le verlies. Möge da« elsprirbliche Wirkrn ,u R»y «nd Fromn^n der säch- siichrn Turnrrschast ,» zwei Fahrcn wirder mit glrtch günstigen Aussichten und Resultaten staiifladen. Sachsen. ' Leipzig. 5. April. Alljährlich am TodestaH» der Gattin de» Stister», am IS März, kommt unter die Mitglieder unserer Bi>chtintr»-In»»»g vor osjeiirr Innuugdlare und bei ernftein Gesänge te« Thomanerchor« da« Lirrsch'schr Ber- »nächti,itz znr Bertheilung, «voran sich dann am Abend eine Hrstlichleit zur Arier te» Bermächliiisse» schlickt. Auch in diesem Jahre hat an genanntem Tage die Bertheilung in vo,geschriebener Weise stallgesunden, allein die Acsllichkeil tvar Xegen der allgemeinen Landestrauer aus gestern Abend ver schoben worden. So halten sich den» gestern die Mitglieder der Buchbinder Innung und zahlreiche geladene Gäste derjeldcn »in T! alrr Saale de» Krystall-Palaitr« ringesunken, vm die l>2 Fe»er de« Licrsch'schen Bermächlniste» zu begehen und ewige s,che Fesislunben zu verleben. Der Obermeister begrüßte d,e Ainveseukei, und bikß diesetb,» herzlichst willkommen, gleichzeitig ans die Berschirbnng de« Feste« und deren Ursache hinweisend. Sodann trat unter daiilrnSiverlher Mitwirkung von Mikgl rd i» de« BrreinS „Tbalia" die Aussllhrung de» Progranii»« rin; nach dem Gesänge rine« l§hor>irdeö wurde der den Herrn Buchbiudermrislrr Reu >uan» versaßle Prolog de.getragen, in welch r» >» gelnndener Rede ans die Stisknng hingewiesen und der Wunsch au»gesprochen wurde, die Innung möchte auch im Sommer ihre Mitglieder »nd Zrrunke zu einem A ste verk iii.z.n. Au» drr reichen Fülle der Darbietungen ist die Ansicht Blümchen'» über da« Liersch'sche Be inächtniß in L ,pz g hervorzuhebe«, »eiche reich an buiiiorist,scheu Anspiel», gen ivar. auch bei den vdrtge» Borträge:, bimüble» sich dir Mitwirkenden ihr Beste» z» teisten. Gesang der allgemeinen Festlicd.r, sowie die recht hübsch gelungene Pesse „Siebe,,Märchen i» lluijerm" beendeten die Bbe»d«lln!erl>altttng der Buibi i»ter.I»»m>g. --- Die kiesige Deutsche t' sellschast, »velch« »m Besitz einer sel" ii'ertl'vcllc» C > «ng vo» Antiguitäten, Kunstwerken, S>Ä«islst.icke» re. >!I. wird an den nächste» Sonntagen, den K und >5,. d M . cme Auüftellnug ihrer Sammlungen >'» G sell>cha,!otccat llniversttätLstraße l. 2 Etage, He»«nstalle». Das tbst besinbrn sich viele llrnrn und Gräber- iv»d« ,.u» vorchr>s»Ii,her .^e>», derschiedene Ku»stschöpsa«gen K» Mkktetaller«, ai» arsch,>itzl« Hochaltär«, Oemäld« and Urkündni. »«sonder« Saßen »nd «ßstnngen. welch« di« Ueder- rrste dr» ehemaligen Leipziger Zeuaheüise» fi«d, außerdem zahlreich« alt« Bücher. Landkarteu. Stadtplän«, «bbildunge» vom alten Leipzig,e. — Der Schreberveeei» der Süddorftadt hält xute Abend im Lehrerhause einen Be rein «abend ab. den letzten in d rsem Winterhalbjahr. Herr Franz Wornig wird a» demselben über das wichtige Thema von der GeschmackS- dildung sprechen Auch Gäste baden Zutritt. Nähere« i» Anzeigenttzril». — Wie wir erfahr n. ,st da« mit Nummer 22 dezerchuet« Hau« in »er Burgstraß«, welche» bieh«, sich in Neid- bardi schem B sitz d »ai d, kürzlich durch Kauf an Herrn Aeorg Grimpe, Eigriilhüiner de» angrenzenden Gasthose« .Zum Thüringer Hose", üdergegangen. E« werden hierdurch die Räume diese» originellsten uni» zu den delieblrsten Ber» giillgungSetablissement» unserer Statt gehörigen Gasthause«, welche dem Andrange drr Gäste schon laug« Zeit nicht mehr genügen, wesentlich erweitert, und e» dürste ihnen auch nicht tie Aussitmückuug vorenlhalten bleiben, welch« dem Thüringer Hose auch aus dem Aniistgrbiete einen Namen verschafft bat. gorna, 4. April. Der Berlreter der hiesigen Brand» versicherung»inspeetion. H-rr Brandverfich-rung«. Insvertor Fiorrtz, ist vom >. Ma, e. ab in ale chrr Eigin- schast nach Grimma versetzt worbru. Al» Nachfolger desjelde» ist Herr Brankverficheru»g».Inlpertor Bcllmann, derzeit i» Manenbrrg. bestimmt. — Im Osflkitreorp» der hiesigen Garnison wird demnächst eine Brränderung insofern eintrelen, als der Ehes der 2. Escadron. Herr Rittmeister von Zehmen II. zum Garde-Rriterregiment nach Dresden versetzt worden ist. (Bezirklanzeiger.) Nerchau. Im benachbarten Dolse Gornewitz brach am 1. Feirrtage Abend» in der 8. Stunde ,n dr»- Wirlh» schastSgrdäud« de» Gutsbesitzer» Hryde Feuer au». Da dasselbe noch mit Stroh bedeckt war, brannte eS i» kurzer Zeit nieder. Nur mit großer Mühe gelang eS. die ü Pferde au» deni mit Nauch angesülltri, Stall« zu rette». Le.drr lvar da» eine bereit» so inil Brandwunde» bedeckt, daß e» tvoül schwerlich mit d m Lebe» davon kommen wird. Bei dein herrschenden Wassermangel und der llntbätigkeit der Orts bewohner griff da» Feuer auch aus da» A brecht'sche Wohn Han« über und legte c» in Asche. Ganz besondere Verdienste beim Löschen hat sich wiederum die Nerckauer Feueiwehr er worben. Möge sie in ihrem Eifer auch fernerhin ver harren. (Grnumacr Nachrichten). — Nachdem eine fachmännische Untersuchung da» genügende Vorhandensein von Eisensteinen in der Gegend von Oschätz ergebe,i. bat da» kgl. sächsische Bergamt z» Freiderg drr Königin - Manenliüttc zu Cainsdorf ans deren Aninchrn «in 3»>0 voll qm uinsassende» Schursrld bei Oschatz zugewiesen, aus welchem nach Eisensteinen gegraben werden soll. Chemnitz, 4 Ap,il. B'i der biisigrn Weberinnung brsteht seit rlwa 230 Jahren der Gebrauch, daß tie IVO älteste» Meister am butte» O'trrsriertag Nachm ttag» ans Kosten der Innung mit einem Festessen beebrt werden. Diese» Festmahl sand am vergangenen dritten Osterseiertag auch in diesem Jahre im InnungSh,»se statt. Tie bclresse». den Herren waren di» aus einige Kranke samn llich erschienen. Herr Oberbürgermeister ve. Andrn nahm ebeujall», wie in früheren Jahren, auch diesmal an den« Festesten Thell und » ahm Gelegenheit, lämmllichc Festgevoste» Mit einer herzt chen Ansprache zu begrüßen. — Ein in der Zwickauer Vorstadt in Chemnitz wohn hafter böhmischer Schneidergesrllr bedrohte dieser Tage seine Ehefrau mit Erwürge», er hatte derselbe» zu dein Zweck auch schon einen Slnck um den Hal» gelegt. ,st jedoch durch Dazukcmme» einer Mitbewohnerin de» Hause» von tveiterer AuSsühruna seine» Vorhaben» abgehalt-n worden. Die bedrohte Ehesrau hal hieraus sofort Anzeige gegen ihre» El)ema»ii erstattet und ist Letzterer deshalb sestgenoinmen und der Justizbehörde zugrsührt worben. — Ani Dienstag Nachmittag gegen >/,3 Uhr stürzte in einem Hause an der Zschvpauer Straße in Chemnitz ein 2'/o Jahre alter Knabe au» einem Fenster der vierten Etage herab aus die Straße n»d war sosort todt. rv Au» dem Erzgebirge, 4. April. Der Winter will bener in unserem tyedirge durchaus nicht weichen, seit gestern ist sogar wieder frischer Schnee gefalle». Im oberen Erzgebirge liegt noch viel alter Schure, an manchen Stelle» in> Walde sogar noch in einer Höhe von 3—l Meter. Nach Böhmen ist der Beilehr mit Geschirre», da man dort da» Ausschurc» de» Schnee» so gut wie gar nicht vornimmt, sehr erschwert, ja aus Nebenstraßen geradezu ni.inöglich. Die aus geworfenen Schneewälle an der Slraße zwischen Oberwirsem Ihal uns GolteSgab habt» rine Höhe von 7 Meter erreicht. E» dürsten noch Woche» vergehen, rdo d,c Schnremaste». die i» solcher Mäcdligkeil in de» letzte» 30 Jahren im Erzgebirge nicht gejalle» sind, beseitigt werden. — Di« HoSpilalkirche z» Sckwerb-rg erhielt von einer Freundin derselbe» eine neue prächtige Altar- und.Kauzelbeklrivung geschenkt. b Plauen, 4. 'April. Wenn ma» vom Elsterlhale au» den romantischen Triebgrnud ausivärt» geht, so kommt ma» »ach etwa halbstündiger Wandernug a» die herrlich gelegene Eisengießerei und Maschinenfabrik von Wilhelm Schnorr aus Pöhler Flur, welche, wie wir bereit» kurz ge meldet haben, in der Nacht znm heutigen Tage von emer Feuer»brnnst heimgesucht worden ist. Die Fabrik hat Wasser und Dampfbetrieb »nd beschäftigt sich vorzugsweise mit der Herstellung von Maschinen jür Gerbereien, Müllereien und für die Landwirthschast ». s. w. DaS Feuer kam zu einer Zeit au» noch nicht ermittelter Ursache in der Maschinen sabrik an», wo der Betrieb derselbe» eingestellt war. und es wurde dieser Tbeil de» Etablissement» vollständig vrrnichtet. Wohl nur dem Umstand«, daß ziemliche Windstille herrschte, ist e» in der Hauptsache zu danken, daß da» Wohngebäude, die Eisengießerei. Stallungen re. vom Feuer verschont geblieben sind. Der GeschästSbetricb in der Eisengießerei wird unver züglich wieder ausgenommen. — Wie schon gemeldet, sind in de» letzte» Rächten in hiesiger Stadt mehrere Uhr en ge sch äste von Dieben zu erbreche» versucht worden, ohne daß r» ihnen gelungen rväre, ihre Absicht zu erreichen. Heute Nachmittag, atto am lichten Hellen Tage, hat ein Dieb den Lade» de» Uhrmacher« Fernbacher hier, während sich dieser in der oberen Etage befand, mittelst eine» Nachschlüssel» ausgeschlossen und aus demsrlben silns werthvolle Uhren, danmler eine goldene Nemoiitoirnhr. gestohlen. — In Zittau handelte e» sich vor Kurzem um Be willigung von 300 .«< zur Erhaltung einer alten, nunmehr der Stadl gehörigen Familiengruft von hervorragender archi tektonischer Schönheit aus dem säcularifirten sogenannten Klosterkirchhos. weiche zugleich mit dem danebe.i gelegenen historischen Museum verbunden werde» soll. Dabei zeigte sich aus Seiten der deutsch freisinnigen Stadtverordneten rin betrübender Mangel a» Kunslsin». Sie waten entschieden ge e» die Bewilligung der Summe und gegen Erhaltung der Grast, und der rine davon meinte, man soll« sic doch lieber emreißcn und dir dadurch gewonnenen Steiue zum Sckilacht- hosbau verwenden, denn solch rin Ding erhalten zu wollen, da« sei gerade so eine Privatttebhabrrri, wie wenn sich Jemand Tauben hielte. lTtwSdner Nachrichten ) Spoibitz. 3. April. Ein sehr unliebsamer Besuch ist dem hiesigen Gasthose in der vergangenen Nacht gemacht worden, inkem Einbrecher den daselbst schon länger sich anshaltentrn Onkel drr Besitzer-samilie sein allerdings nicht ang mrsien gut verwahrte» Brruivgen m drr Höne von t l 200 -ckt in Baarrm entführt habe». E» Wird hoßentlich dr» Polizeibehörden und den vielen Bekannten de» Beraubte» bald .zelinge». len jedeusall» mit de» Orrtlichlntrn vertraute« Dieb und »>t »hm da« immerhi» bedeutend« Capital zu er langen. da« dann gewiß au einem böseren Orte «B» iu «tue« Kleiderschraulr «,» an eine« Vm, den tu Gedravch geuom- mrueu Wohnrllumru nicht s, abgelegene» Platze sein« Aus- bemahruug finde» »ird v Pirua, «. »prU. Au» »»laß de« silbernen Dienstjudiläum« wurden jetzt dem hiesigen Bahnhof»- inspector Hüttig mannigfache Ovationen targebrach». La» Stativn»perso»al überreicht« durch eine Deputation einen silberne» Tafelaufsatz. — Nach SSiähriger treuer Dienstzeit trat jetzt unser R.tth»wachtmrister Noack «n den Ruhestand. Iu einem veranstalteten besonderen verabschied»,,gs-Actn» würdigte Herr Bürgermeister Oehlschlägel die mustergillig« Pflichterfüllung de» Genannte» "och »inmal in recht brrzlicher Weis. — Der touristische Verkehr während der ver gangenen Ostersriertage hielt sich der zi-mlich rauhe» Witte rung halber, welche zu größeren An«flü en doch »och n cht geeignet war. in recht mäßigen Gren,-n. DaS größt- "onli" °nt stellten dabei tie Dre»dnrr Radfahrer, die zienii ch großer Zahl erntrasen und »amcntlich da» Müglitztbal irequentirlen. Der Wassersport war durch einige „Tri- tonen" au» Dresden vertreten, die drm starken Blasiu« zum Trotz eine Waffersahrt unternommen hatten. Ein Vergnügen besonderer Art kan» die» aber kaum geivesen sein. — Di« Elbanwohner athmerr erleichtert aus, da nun die Gefahr einer neue» Hochs tuth für diesmal doch glücklich behoben st. Man bat noch von der ersten Neberschwrininung ber genug zu ll un, da die zurückgrlassene Verschlammung de» Boden» ic. überall rine Fülle von HeistellungSarbeiten. und zwar theil- weis« recht kostspieliger Nalnr, ersorderlich machen. — Wie groß in Dresden drr Zudrang zum Schank» betriebe und drr Wechsel in solchem sich gestaltet, und wie nolhwendig und ersprießlich hiernach der Erlaß de» an, Schlüsse vviigen Jahre» in Krast getretenen Orisstatul» zur Einfüh rung de» Bedürsnißnachweise» für den Gast- und Sckankwirth- l.bastsbetrieb gewesen, dürste sich überzeugend an» den u»S zugegangenen statistisch-,, Notizen über die bisherige Tätig keit de« zur Brrathung und Beschlußfassung über die B dürjnißsrage und über die sonstigen in da» Schankwrsen rinschtagenden Angelegenheiten von, Rathe eingesetzten SonderanSschuffe» ergebe». Bon dielen, Ausschuss« sind nämlich in der Z-it vom 13. D kember vor. Jahre» l»S Ende März diese» Jahre» >5 Sitz»»,,,» obgehalte» und überhaupt 339 BerathungSgeaenstäiide. darnnter aber nicht tveniger al«285 veisLiedenr CcncessionSgesuchc (gegenüber einer Gekammtzahl von etwa lüOO Gast- und Schankwirthschasten und Klein» verkanssstätten von Spiritu» und Branntwein) verabschiedet worden, ttnler diese, 283 Gesuch » befanden sich l8 Gesuche um Genehmigung zui» Verkaufe von Spirituosen, von denen 3 voll. 8 the,llvr>se (unter Beschränkung aus den Verlaus von versiegelten Originals!,'.schens genehm gt, 3 aber abgelrhnt wurden, >0 Gesuche um Genehmigung zum verkaufe von Spirituosen nur in versiegelten Originalfl ,scheu, von denen 0 genehmigt, 4 abgelehnt wurden. 7 G. suche um Genehmigung znm Kleiiiv«,kaufe von denaturirtem Spiritu». von denen i» genebmigt, l abgelehnt wurde, 134 Gesuche um Genehmigung de» volleu SchankwirthschastSdetriebe», einschließlich der Ver legungen von bereit» bestehenden Wirtbschasten »ach anderen Localen, von denen 37 ganz. 2? lheilweise, unter Ausschluß de» Branntweinschanke», genehmigt, 70 aber abgelehnt wurde», 79 Gesuche um Genehmigung zum Milverschauk von Branntivein, von denen >5 genebmigt und 04 abgelehnt wurden. 6 Gesuche >„„ Genehmigung zu vorübergehendem Schankbetriebe (Bau-Eantinei, und dergl ), von Venen 3 ge nehmigt, 3 abgelehnt wurden, tl G such« um Genehmigung z»„, Weinschank, ven denen -1 qa»^ 6 teilweise (unter Aus schluß de» Mitverschans» vo» Spirituosen) genehmigt, l ab« gelebut wurde, 3 Gesuche um Genehiuigung zur Einsetzung von Stellvertretern, welche .zeuehmigl wurden. 3 Gesuche um Genehmigung zur Uebcrtraaung von Nealconcessionen aus andere Grundstücke, welche Genehmigung sandrn, lO Gesuch« ui» Geuehmigung zum GastivirthichastSbelriebr, von welche» 9 genehmigt, l abgelehnt wurde, und 4 Gesuche »», Geneh migung zur Errichtung von Fremdenpensioiiaten, welch« genehmigt wurden. DaS immer weitere Bekaunlwcrdeu der Ablehnung der größeren M Hrzahl der Bewerbungen nn> die Schankconcesfione» für hiesige Stadt wird hofsentlich einen ernüchternden Eindruck aus weitere Betverbcr auSüben. vermischtes. --- Berlin, 4. April. Se. Majestät drr Kaiser eui- psing gestern Nachmittag den Fi„a»z,„i»ister v. Scholz, den Münzdireclor Conrad und den Modelleur Weigand. Abend» 0>/r llhr nahm Se. Maj der Kaiser den Bortrag dcS Obcr- Cereuionienn eister» Grasen zu Eulenburg entgegen. Heule war da» Allgemeinbefinde» Sr. Majestät ein znsriede»stellen- deS. obgleich vcr Schlaf in der Nacht zeitweise durch Husten- ansälle unterbrochen war. Gestern i» der Mittagsstunde bewegte sich der Kaiser zehn Minulen in, Freien aus der Südseite der Orangerie. Ihre Majestät die Kaiser,,, und di« Pri».;kssii,„en-Töchter begleitete» ihn; ebcnso I)r. Mackenzie. Al» Se. Majestät sich iu die Orangerie zurückbegab, setzte die kaiserliche Familie den Spaziergang fort. Um l Uhr 5 Min. erschien Se. königl. Hoheit der Prinz Heinrich, welcher bi» un, 2->« Uhr bei seinen Ellern verweilte. Die Abfahrt Ihrer königliche» Hoheiten der Prinzessinnen-Töchter »ach Berli» erfolgte gestern Nachmittag »m 4 Uhr lO Minuten. Am benligen Bormiltag cinpfing Se. Majestät der .Kaiser u, » lO Uhr de» Geheimen CabinelSrath. Wirkt. Geh. Ral!j v. Wilmoioöki, iiiid arbeitete mit demselben bi» tl^/« Uhr. Um lO Ubr 33 Minuten langte» zur Uebersicdelung und zu längerem Ausenlbalte Ihre königliche» Hoheiten diePrinzessinnen- Töchler im Ehavlolteiiburgcr Schloß an. — Ihre Majestät die Kaisern, Augusta empfing zestern mehrere hochgestellte Personr», rrlbeille Audienzen und unternahm eine Spazier fahrt. Den Kammerlierrendienst haben bri Ihrer Majestät der Kaiserin Augusta übernommen Cerenionienmeister Gra Bivlhum vo» Eckslädt und Werner von Gustcdt. — Sr. kaiserl. »uv königl. Hoheit der Kronprinz empfing gestern vormittag i», hiesigen Schlosse den Baumeister Ihne und nab», mililairische Meldungen entgegen. Nach einer Spazierfahrt in, Thiergarten besuchten die kronprinzlilbcn Herrschaften das Atelier dcö Professor» Bega», um daselbst den Monumental Brunne» der Stadt Berlin i» Augenschein zu nehme». Demnächst statteten die kronprinzlichen Herr schaften Ihrer königl Hoheit der Erbprinzessin von Sachsen Meiningen im bisherigen kronprinzlichen Palai» einen längeren Besuch ob. Ihre kaiserl. und königl. Hoheit dir Frau Kronprinzessin empfing gestern Nachmittag den B-iurl» Ihrer Durchlaucht der Herzog«,, von Sagan. — S«. königl. Hoheit drr Prinz Heinrich stattete heute Ihrer Majestät der Kaiserin Augusta einen Besuch ab. — Ihre königl. Hoheiten die Prnizessiunen Bietoria, Sophie und Margarethe sind heute nach drm Ehorlettendnrger Schlosse übergesiedclt. ---- Rasepha», 4. April. Gestern halten wir Gelegen heit. zu deobnchten. wie ein Leben»mÜber fortgesetzt daraus sann, seinem Leben rin Ende zu machen. E» war rin alter ergrauter Man», anscheinend dem ärmeren Stande zugehörig. Derselbe stürzt« sich erst vo» der Brücke n den noch immer hochgcheuden Bach, uad ai» schnell hinzugeriltr Leut« ihn herauSgezoge» hatte» und sich semer liebevoll annrhmen wollten, lehnt« er jedwede Hilfe ab and schritt in der Richtung nach Altendurg tveiter. Im Glauben, daß derselbe sich eine» Besseren besonnen, ließ man ihn ruhig gnvähren. Wie wir jedoch erfuhren, ist der brd.uern»werih« Alte in Kanern. darf in eia Hau» gegangen, um sich daselbst zu erhäng«,. Auch hier wurde er durch di« hiuzugeko«menen Hau»dewohner an der Av«sübru»g seine» Vorhaben» gehindert. Später hat »an ihn o» kleinen Jordan answärt« schreite« sehe», »h er jedoch Hand an sei» Leben gelegt hat. da» konntn, wir bi»her nicht in Ersätzen»- bringen. Ein tzinterlaLener Zettel bo» landet,, daß der »»bekannt« Mann de» Leben« ,n tzohe« Glatze VtzerdrOsfig sei. (AUenbnrger Zeit«»-.) — Apolda. 4. April, -on dem de» Nach«» 12 PH, hier tznrchgehenden EiigüterjNg ließ sich der Kellner an« »er .Eeatraldalle" überfahre»; de. Barsch« war kau« 4» I«»,« alt, au« Lauscha gebürtig. Di« Räder hatten ihn läwhiiAch Krgerichtet. der zerstückelte Leichnam wurde »arftllchg nK seichen hau» geschasst. — Hirschberz, 3. April. Wie bereit» belichtet bat Herr von Decker in Eichberg im vergangenen Winter den Besuch gemacht, aus seinem Jagdrevier Gemse» «»z». siedeln. Di> «»»gesetzten Thiere habe» vorzüglich L»er- wiii'.elt. und e« steht zu erwarten, daß sich dieselben an bat .Klim.i de» Riese,igebirgr» gewöhnen werde» In der der- gange- e-, Woche sind abermal» zwei Stück (Bock »ab -eit) au) Südtirol kier riugetrofsen und durch den Lieferanten, Hotelbesitzer Scherwat. nach Eichberg adgelieserl worbe». H-rr Scherivat bat de» Auftrag, zu den jetzt vorhandener lüi s Exemplaren noch vier bi» süns Stück zu liefern. , -- London. 4. April, vr. Morris WoltendeuiW, Bolton, »velcher im vorigen Sommer gemeinsam mit Itz. Mackenzie den Kaiser Frwdrich in Euglanv behandelte, i» heute »ach Berlin obgereift, um vr. Mackenzie währech disieu Ablvesenheit zeitweilig zu vertrete«. Umsatz bei der Sparraffe ml- dem Lettztzach i» «on« «»„ »8B8 Vrl ber Svarcass« find «360t« 2l ringetahll«) mW 818 überhaupt aber 2034? Bücher expedln. darunter 1290 »enr und MI erloschene. Da« Leihhau» hat 108172^1—4 aus 12934 Psünber mwaellrhra »nd 138 1S1 ^1 — 4 aus 12 879 ringewste Pfänder znrückkMpNLßeu. *) einschließlich bei den Filialen in 238? alte» und 242 arm», p. samine« lu 2629 Bücher» eingelegten 110 006 .Ul 67 4 »nb zwar bei, ». Fittal ans 14? alle «Scher 7 093 ^l " ' 21 neue ans 168 Bücher 2. FUial aus 362 alleBüchrr 73 »ene - «3? Bücher 808 alle Bücher 63 neue » 873 Bücher 4. FUial ans 471 alte Bücher 31 ueue « aus 322 Bücher 3. JUlal aus 389 olle Bücher 30 neue - aus 429 Bücher 879 7 972. 22 474 » 3340^» <«s L Mol ans aas 26014 84 33182 3 2 4 2903^1 604 36036^4 12 4 30338 ^l 13 4 3 047^1 30 4 22 383 434 16252^4 03 4 1 346 ^4 - 4 »7398 ^4 03 4 Literatur. Ei« neuer No««» »on Epiettz«»«.*» Drr »rnrfie ..Spielhagrn" »ei»» rin wesentlich andere« >» sehen nl« drr vorhergehende „Aas will da» werden?" Hier « Miitclpunct welibewearnd« Pe»bleme, an deneu Scharsftua »,» Seift sich erproben sollen und deren aktuelle Bedenwnq be» Wechsel unlerworsen ift — dort die sich ewig gleich dlkiberde, Gesetze de» Herze«», die zarten und doch so uuendlich müchtlzeii Regungen der Seele, die in erster Linie auf da» Empfinden de« Leier- einznwirken suchen. Ader hier wie dort erkenne» wir de Meifterdaad. die. so verschieden geartet auch ihre Werkt sei» möge», doch de». Gewollten stets vollendeten Ausdruck zu geben weiß, »t find nicht außergewöhnliche Mittet, mit denen Spleth«, gen in de« «»eslr, seiner Romane zu Werke geht, die Motive zum große« Tbeile derer- vielfach verwerthet; manch bekannter Fug blickt »u< au» den geschurnze-, der Lharaklere eutgegeu, und dennoch ist ber Eesammtrinbrnck ei» gaiq außergewöhnlicher, etn so gewaltig packender, so ties erstbilttnad-, wie wir e» von drr oft vernomnwuea Klage über fremdes Slinl i, leichisertig zerstörenden, crafie» EgoiSmuS kau« noch erwarte, daüe, Und ein solcher EgoiSmnS ift es, der hier den tragischen ü»iist>e herbeisühN; wir finden ihn verkörpert iu dem Vater, der sei»" Tochter dle heißer sehnte» Briese de» Geliebten unterschlägt, nur »>„ sie cuiem andere», seine» Interessen arnehmcreu Freier zugrue« zu machen; in der Schwester, die, selbst in Liebesglück schwelge»» doch mitleidlos ein anderr» zerstört, nur un, daS eigene «»geinüi genirßen zu könne», und schließlich in dem Bruder, der «>t jeiun» patriotischen Selbstgefühl starrsinnig keinem anderen Einpfiiidei, Rechte einzuräumen vermag. Die Handlungsweise dieser Lr„ erscheint so folgerichtig au» ihrer Charakteranlage erwachsend ihr Einfluß aus eine andere minder selbstsüchtig geartet! Nai«: ist sa überzeugend dargeftellt, wie bieö eben nur. vir wieder Hel-, eS, einer Meisterhand gelingen konnte. Der Ego ümuS treibt sei» Opfer dem Egoismus in we Är«, da» junge warmblütige Weib einen. Manne zu, der „trotz ie>«r äußerlich weltmännischen Manier ohne jeglichen -Intheil on »er wahrcn Bildung drr Zeit ist; einem sinnlichen Menschen, de» de Monotonie eines vom banausüchen Standpunct ausgttaßleii Beriise». die laxen Eilten seiner Standeögenoffen, der Ueberfinß ber il in p Grbote stehenden Mittel in sriue» schlimmen Neigungen bestärk, u« verhärtet hat. — Dabei eiu Egoist bis iu de» Lern seine» Wclei,- und eia Feigling dazu, der, tvir er gegen seine böse» Tritte km- Widerstandskraft in sich findet, so vor jeder äußere» Gefahr zm«k. schreckt." — Wir citirea hier, den» wie die Ausführung desei LharaktrrS bis in de» kleinsten Zug der Anlage entspricht, i» vollendet treu erscheint uns dies« Zeichnung der Wirklichkeit !,!> nommeo. Blicke» wir nnS uur einmal in »öftrer sogenamUe« gute» Gesellschaft »1». ans Schritt nud Tritt werden wir Gestöhn, begegnen, die jenem Bilde Zug für Zug gleiche». Diesen wenig erquicklichen Lharokterco gegenüber steht niui » wirkungsvollem Gegensätze dft Heldin de» Wrrkes. Eine Eriche unug. fesselnd geschildert iu der keuschen Anmutb ihres Wesen«, üue« zaetfinnigeu Empfinden und ber zielbewußtc» Energie, «n welch' sie dem widrigen Geschick zum Trotz da» Bewußtsein ihrer Mensche«- würde sich rein zu erhalten strebt. Als Leuchte aus dem seit«! gewählten Wege dient Ihr der alte Wahrspruch: ..Xodle«: olüixe. dessen Bedeutung sie sich aus eigne Weift zurechtlegt: „Wer sich m.i ganzer Seele einer großen «nd gerechten Sach«, einem bohen, ebte» Gedanken dinzngeben »ersucht, der spürt bald dft Nmhweiidn keit der Verpflichtung, uu» auch alles Kleinliche und Geinem- von ftch abznthun, »eil er nur lo im Stand« ist, jwn, Großen und Edle» zn leben." Air daukea Evielhagen ^er eine» brr schönsten Dichtergedilde, die je ihren verklärende» Schi«,«, von einem Romanwerke on-strahlteu; in ansprechendster Weise idealiflit und doch der Wirklichkeit mit ihrem menschlichen Irre» und Zweifeln nicht sremd, erregt sie daS wärmste Mitempfinden ft« Lesers und übt ihr Herd«» Geschick einen wahrhaft erschütternde« Einflug au». Ihr gleichgrorlet i« Empfinden uad Denke, iß der Mann geschildert, in den, da» G>ück ihr«« Dasein« wnrzrlt nnd ft» die selbstsüchtige Undnldlainkeit Andrrrr von ihrer Seile reißt, tze find a-schemend ja in ihrem Rechte, diese Andere», er ist rin geinl ihres Vaterlandes, und ihn lieben heiß« jede» patriotische Gestbi verleugnen; daß drr . Feind" ei» durch uad durch edler Man- kommt ja dabei wenig in Bktracht. Spielhagrn hat diele Fiznr. einen Aranzoftn, vollkommen abweichtud von der gewöhnlichen Schablone gezeichnet und tadnrch einen Beweis seine« »djeetiun, Stbassn,« gegeben. AI- ein ernstrr, entschlossener Man, «rin m« dieser — d'Hericourt — entgrgen, »in scharfsinniger Lenker und ft- wundernn,«würdig iu der »nentwrgdarea Ruhe, mit welcher er die reinste Treue mit seiner Liebe zn eine» weiß, trotz Alle«, «» gegen sie einftüemt. Dft Schilbernng seine» schtießliche» Unter gang , u, drm dft erhaben« GrShe ftineS Empfindens ,«h, ,»«1 hell -rstrahtt, ift in ihrer Schlichtheit von unwiderstehlich paikknftr Wirknng. Tieft« sefielnde Gemälde »all ^schüttelnder Seelenkimpie d« sich «us einem sür »»« hochtzehrntnnstSvoll«, Hintreqrnnd« ach, der. sa ch« wir ihn nnch in Dfthftewrrken verwerthet finde», »och me „ Interefie verliere» wird, »a« «drr stet« »enr GefichtSvnncte ernßnei. fthen wir ihn s« eingehend tre» dargestellt, wie in diese« «,»«e ES spiel» drr letzter i» Ansange dtrft« IahrhunbertS z« Zn, »er Schreckensherrschaft, welch, dft sieghafte» Ara,t»ftn «ns „ftr »e kaechirtt« Vatertand, »nd hier speeieU Hambnrg. anSSdlen. In ftim, Einzelheiten «ns historische Daten nn» Pettkiltchkeiren sich stttz-w. ergänzt »nrch eine sch»i>fl« Arüchee zeitigende DHierpha»taste, ftr klärt bnrch den wodlttmend». Ginn» ideale» Empfinden«, ist der ste- sammteindrnck rin »ngewöhnlich tief ttndringenbrr »nd ftinr« Urheftr« burchnn« würdiger. U-a *) A«tzl«ae »tzUch«. Roma» in drei Bücher» von Friedrich Spiethggr». Bien« Anslage. Lriptig L. vtnnck»«»». finimol Jnvent Nascht Still.« 4.Isa-4 Wein-i Rnfter- stiche, Wiens Hrena- val<h. Steuer linkst llurrn Irnn» Letü« « r rtlml «erich »che, Ktv's «» ij i» Le 0. GWUMMMW»
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