Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812216
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-21
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1888
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Ur-artlo» «nd LrpedM«« Jvha»»e«gasse 8. SprrchK»ndk» der Leöitio». Vormittag« 10—13 Uhr. Rachmiilag« ö—6 Uhr. A«««»«r her für -t« «u»«er -cstt«»»e« J»s«r«t« «» lkv»chent«>e« -t« 3 Uhr Nach»tt»«««, au Sam», uu» Fcsttaien früh di«lltzr. 3« drn FMalrn str Zns.-Ännahme: vtt« Me««. UaiversliSt«straße 1. Laut« Lösche. kathartaruftr. S!t pari, und Königtplatz 7, nur bi« '/.3 Ußr. MMr Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Ä^VUnemenIGpeeiA vierteljährlich 4Vi Mk. iucl. Briaaerlah» S Mk., durch di« Post bezöge» 6 Mk. Jede eiuzelne Nummer SO Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabrilasr» (in Dageblott-Format gesalrti «d«e Posidriorderiing 60 Mk. «tt Poftdejörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. *r»h«re Schritte, laut uns. PrntUeroeichuiß. Labellarlschrr «.Ziffeeusotz »ach höher« larif. Ueelanrrn unter dem Redactio»«ftrtch di« «arspalt. Zelle bOPs.lor de, Familirnuachrichten die Sgespalteu« keile 40 Pf. Inserat« sind stets an die Expetzttt«« zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praaonwerauüo oder durch Post-- nachuahme. 356. Freitag den 21. December 1888. 82. Jahrgang. Amtltcher Theil. VekiNMlMchMl^ Nach Urtikel S der Bekanntmachung der Kaiserlichen Rormal-Aichungs-Eommission vom SO. December 1884. be treffend die Zulassung-frisieu für ältere Maaße, Meßwerkzeuge» Gewichte und Waagen, sind »ach dem Sl. Deeermber 1888 folgende ältere Gewichtsstück« im öffentlichen Verkehr »tcht a, ärserne^ewichtSstück« zu NO Pfund in Dombenform. d. Eiserne Gewichtsstücke unter 10 Kilogramm mit fester Handhabe (Griff) statt de« vorgeschriedenen Knopfe». o. Eiserne Gewichtsstücke mit beweglichen Handhaben, Ringen und dergleichen. ck. Eiserne Gewichtsstücke iu Cylinderform mit Iustir- höhluna an der Bodenfiäche oder «,t einer sonstigen Äustiremrichtung, welche der Vorschrift de- tz. SS Nr. 3 der Aichorvnuag vom 27. December 1884 nicht ent spricht. . . o. Gewichtsstück« in Gestalt vier- oder achts««tiger PrrSmen. k. Gewichtsstücke in Gestalt abgestumpfter sechsseitiger Pyramiden. x. Gewichtsstücke au-Messing und verwandten Legirungen in cylindrischer Form ohne Knopf, sowie solche von 200 Gramm adwärt« in cylindrischer Form mit Knopf, bei denen aber die Höhe de« EylinderS gleich dem Durchmesser oder größer al» der letztere ist. !i. Gewichtsstücke au- Messing und dergleichen von würfel förmiger Gestalt, sowie m Gestalt von ebenen ober gebogene» Platten. l. Cylindrische Gewichtsstücke zu 4 Pfund, bei denen die Höhe de- EylinderS gleich dem Durchmesser oder größer als letzterer ist, falls bei diesen Stücken die Dimension«, bestimmunqen de- K. 37 der Aichorvnuug vom 27. De cember 1884 nicht «„gehalten sind, ferner cylindrische Gewichtsstücke zu '/, Pfund, bei denen die Höhe de« EylinderS kleiner ist alS der Durchmesser desselben. k. Alle Gewichtsstücke zu 5 Pfund und alle solche Ge wichtsstücke unter 10 Pfund, welche nach Eentner be- zeichnet sind, sowie alle Gewichtsstücke unter */, Pfund, »slchs nach Pfund bezeichnet sind. Inb«« mir die« hierdurch zur öffentliche« Keuutuiß bringe», verweisen wir auf di« Bestimmung iu G. 38- sub - de« ReichSstrasgesetzbuche«, nach welcher „Gewerbtreibende, welche sich einer Verletzung der Vorschriften über die Gewicht-Polizei schuldig machen, außer mit brr Einziehung der vorschriftswidrigen Gewichtsstücke, mit Geldstrafe dt» z« et«- hundert Mark oder m l Haft dt» z» »ter Woche« bestraft werdeu," nnd bemerken hierbei, daß durch entsprechende Revisionen die Befolgung obiger Bestimmung streng von un« controlirt werden wird. Leipzig, den IS. December 1888. Der Stath der Stadt vetzntg. IX. 103S7. vr. Georgi. Hennig. Nichtamtlicher Theil. Eine Kundgebung des französischen Senats. Im französischen Senat ist am Mittwoch eine Bewegung zum Durchbruch gekommen, welche die Anhänger der conser- valiven Republik zum Schutze gegen den grundstürzrnken Radikalismus ausruft. Der Senator Challemel Lacour klagte den Radikalismus an, daß er die alten Begründer der Re publik mit feinem Hasse verfolge und unerfüllbare Ver sprechungen mache; da- gegenwärtige Eabinet, welche« die Bewegung nach dem Abgründe aushalten müßte, stürze da« Land hinab. Der Redner forderte schließlich die Rechte aus, sich mit Männern der Ordnung «nd Freiheit von der Linke» zur Rettung de« Vaterlands ,u vereinigen. Die Wirkung der Rede war eine Außerordentlich«. alle Senatoren erhoben sich von ihren Sitzen, und Löon Sah stellte den Antrag, die Rede Lacour'S drucken und in allen Gemeinden Frankreich- bekannt machen zu lassen. Auch Floquct hatte einst einen ähnlichen Erfolg wie Challemel Lacour im Parlament. In der Sitzung vom 4. Juni nannte er Boulanger den Giö-e« einer todtgeborenen Verfassung und erinnerte ihn daran, daß Napoleon I. bereits in dem Alter, iu welche« sich Bonlanzer heute befindet, seine ruhmvolle Laufbahn beschlossen hatte. Den Antrag Boulanger'« «ms BerfaffnngSrevision nannte Floquet einen Ausfluß de< NeucäsanSmu«, der nur bestimmt sei, den Ruhm de« Antragsteller« zu erhöhen. Auch die Rede Floquet'« erzeugte in der Kammer eine solche Begeisterung, daß der Abgeordnete Aröne den Antrag stellte, tue Rede in allen Gemeinden Frank- reich« öffentlich anschlaaen zu lassen. Der Eindruck aber war vorübergehend, denn einige Monate später, am l 5. Oktober, beim Wiederzusammenteitt der Kammer nach einer Pause von drei Monaten, stellte Fioquet selbst den Antrag auf Verfassungsrevision und verlangte, daß derselbe für dring- I ch erklärt werde, wo« auch geschah. DelmaS aber bemerkte im Namen der gemäßigten Republikaner, daß diese Partei den Antrag Floquet« nur an« Vaterlandsliebe, nicht au« Ueberzeuqunq unterstütze. Damal« handelt« e» sich darum eine M nisterkrisi» zu beruden, denn Fioquet hatte die Ver trauensfrage gestellt Die Lage war ernst, denn während der Parlament»!'«^«» war Boulanger am 19. August gleichzeitig in drei Departement- zum Abgeordneten gewählt worden. Der Einfluß Boulanger'« ist seitdem gewachsen, und dir Kammer Hai in der Thal wiederholt ihre Unfähigkeit bewiesen die Gesetzgebung den Bedürfnissen de« Lande- an,»passen, ,»letzt durch die Ablehnung de« Moratorium- für die Panama- Gesellschaft. Verdächtigungen und persönliche Sireitigkeiten, welche sich an die Namen Gelly und Wilson besten, baden taS Haupliateress« au den Kammerfitzuugen dargebolen, und aus den Verhandlungen über da« Budaet ließ sich nur der Eindruck gewinnen, daß Frankreich langsam, aber sicher dem Bankerott eargrgengeht. Am 2 December wurde eine Art von Staatsstreich erAwrtet; Boulanger und seine ganze Sipp schaft waren aus die ProscriptionSliste gesetzt, aber der General hatte Wind von der Sache bekommen und blieb der Kundgebung für Baudin auf dem Monlmartre-Kirchhos fern. Die Sache verlies im Sand«, aber Boalanger hatte «inen neuen Erfolg errungen. So war di« Sachlage, als Challemel Lacour am lv. December seine zündende Rede gegen den Radikalismus und dessen Hauptvertreter Fioquet hielt Fioquet hat sich nach frästen gegen den Angriff seine« Gegner« vertheidigt, aber wie der Verlauf de, Senatssitzung gezeigt bat. mit geringem Erfolg. Er tadelt hauptsächlich den Ausruf Lacour'S an dir Vertreter der Monarchie, aber er vermochte nicht- Stich- »altige« dorzubringen, um seinen Antrag auf BersassungS- revision al» berechtigt und durch die Nolowendigkeit geboten zu erweisen. Er nannte die Politik der Regierung vorsichtig und im republikanische» Sinne resocmalorisch. wie schon der Gesetzentwurf zur Wiederherstellung der AiroiitissemcntSwahl an Stelle de« Listeiiserutinium« bezeuge. Der Se»at fand, daß sich die Rede Floquet'S nicht aus gleicher Höhe bewege wie die Lacour'S, und schließlich spielte Floquel noch den Trumpf au«, daß er nvthigensall« die Gesetzgebung zu Hilfe nehmen wert«, um gegen die Gefahr de« Cäsarismu« anzu- kämpfen. Dann wurde die Sitzung bei sehr bewegter Stimmung her Senatoren aufgehoben. E« bleibt abzuwarten, ob und welche Folgen die TenatS- itzung vom 19. December haben wird. Ein schärfere- Zeugnitz de« Mißtrauen» hat der Senat noch kaum einem Ministerium der drillen Republik au-geftellt, al« in der begeist rlen Auf nahme der Rede Lacour'S enthalten mar. Für Bleiben oder Ausscheiden von Ministerien sind aber Abstimmungen im Senat noch niemals maßgebend gewesen, darüber hat leviglich bie Kammer zu entscheibea. Floquet wird demgemäß mahr- chrinlich in der Kammer eine Tegenkundgebung gegen cie SenatSsitznnq dom lS. December herbcizusühren suchen, und wenn ihm kiese gelingt, dann bars er aus einige weitere Mo nate seine- Portefeuille« sicher sein. Aber ohne Folgen wirb die Rebe Lacour'S gewiß nicht bleiben. Die Opportunisten bade,, durch da« Eintreten LSon Say'S für Lacour eine ent- 'chiedeneStärkung ihrerStellungersahren.unv die Einstimmigkeit, mit welcher der Senat die Rede Lacour'S begrüßte, war ein Zeichen, daß in Frankreich eine beteulende Strömung gegen den Radikalismus und für die conservative Republik vorhanden ist. ES ist freilich nicht anzunebmen, baß Anhänger der Monarchie sich mit Männern der Ordnung und Freiheit von der Linken, wie r« Challemel Lacour verlangt, vereinig i werde», um da« Vaterland ,u retten, denn nach der Ueber- zeugung der Monarchisten ist da« Heil der Zukunft all«»» iu der Wiederherstellung der Monarchie zu finden; aber e« wäre wohl kenkbar, daß die konservativen Republikaner wieder zeit weise die Führung der Linken übernehmen. Deutete doch schon die Aufforderung Clemenceau's in der Kammersitzung vom 4. Juni, daß sich die Republikaner um da« Banner Floquct'S ,ur Abwehr gegen vir Bestrebungen Boulanger'« schaaren mochten, darauf hin, daß sich aus Seiten der radikalen Republikaner ein« Bewegung nach recht» hi» Bahn zu brechen be gann. Seitdem haben sich die Verhältnisse durch den Antrag Kloquet'S aus verfassungSrcvision zwar geändert, aber die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, daß dieselbe Bewegung, welche da« Ministerium am 4. Juni hielt, e« nach dem 19. December zu Falle bringt. In dem Skr-den, Boulanger von der Besitzergreifung der böchsten Gewalt fern zu halten, sind Challemel Lacour und Clemenceau einig, also handelt e« sich beule nur darum, für die Kammer die Formel zu finden, Lurch welche die Kundgebung veS Senat- aus die Kammer übertragen und von dieser bestätigt wird. Die Re vision der Verfassung in einer Zeit, in welcher bie Republik selbst in Gefahr ist, hat keine Berechtigung, da« ist der Sinn der Rede Lacour'S und dcr beifälligen Ausnahme, welche sie im Senat gesunden hat. Floquet antwortete mit der An- deutuna, daß er im Noihfalle Gewalt anwenden werde. Es fragt sich, wa- die Kammer dazu sagen wird. * Desgleichen sind die Ergänzungen der Gewerbeordnung wenig ei», chneidend. Während da» Gesetz, betreffend die vertragsmäßigen Zinsen vom 14. November 186? mit Rücksicht aus die ginlvorichriften de- bürgerlicht» Gesetzbuches, ausdrücklich aiisgedoven wird, erwähnen die Molive noch besonder«, daß das Wnchergesetz bestehen bleibt. Aus dasselbe ist übrigen« auch i»> bürgerlichen Gesetzbuch besonders Bezug genommen. Als ein privatrechlliche Normen enthaltendes Reichsgelrtz charokieristrt sich da« Gesetz, betreffend die Verbindlich keit zum Schadenersatz sür die bei dem Betriebe von Eisenbahnen. Bergwerken rc. herdeigesührten ISdtungen und Körperverletzungen vom 7. Juni 1871, da- sogenannte Hasipslichlgesetz Da« Ein- sührung-gesetz hat verschiedene Abänderungen vorgenvmmen, >m die Vorschriften de« bürgerlichen Gesetzbuches mil demselben in Einklang zu dringen. Das Gesetz über die Veurkundung des ssersouenstande« und die Eheschließung bat mehrere Abandcrnuge» erlitten, um da« Eherecht de- bürgerlichen Gesetzbuches auch in dlkiein die formelle Snoidnung desselben regelnden Gesetze durch- zujü ren. Diele sich etwa ergebenden Streitfragen hat das Einsübrnng«. gesetz also ou«drr:ck>ich entschieden. Tie noch vc,bleibenden Fragen über die fernere Geltung von Reich-gesetzen neben dein bürgerl chen Gesetzbuch sind von der Wissenichasi z» beaniworte». L« ist noch zu Leipzig, 21. December. * Nunmehr ist auch da« EinsübrungSgesetz zum bürgerlichen Gesetzbuch der Orffentlichkeit Übergeben worden. Dasselbe regelt in 129 Arlikein, in tenen zunächst allgemeine Vorschriften gegeben werden, da« Berhältuiß de- dürgerlichen Gesetzbuches zu den Reich»qes< tzen, ferner zu den LanteSgesetzen, und giebl schließlich anSsührlicde llebergang«- vorschristeii. Wir geben in Nachstehendem eine kurze lleberi sicht de» Gesctzentwurse», au« welcher sich der mit dem Inkrast treten de« bürgerlichen Gesetzbuches entstehende RechlSzustanv in allgemeinen Umrissen ergeben wird: Soweit in dem Gesetzbuch oder in dem EinsübruugSgesetz bie Regelung den LundeSgesetzea Vorbehalten oder beftimmi ist. baß die LaodeSgeletze uuberührt bleiben »brr »aß leudelqesetzliche Borschrisieu erlöste« werde» kSaue», ist selbstverständlich di« LaudeSgesetzgebnng in ihrer Bewegung nicht gehemmt. Dagegen kann ein neben dem bürgerlichen Gesetzbuch« in Ernst bleibenbe« RetchSgesetz nur relch«- gesetzlich «usgehobe« werden. Sehr wichtig erscheint da» Lerhältniß de« bürgerlichen Gesetz- buch« zu den Relchsgesetzen. Dieselbe« bleiben grundsätzlich in Kraft und treten nur insoweit außer krast, al« ihre Aushebung sich aus dem Gesetzduch« ergseb«. Man hat e« »ermieden, »ine Auszählung aller ausgedobrnen Bestimmungen der Reich«ges»tze vorzunehmen. weil dieselbe« zu zahlreich sind »nd »eil die Möglichkeit der Uiivoll. ständjgte t eine zu große gewesen wäre. Somit ist e« im Wesen!» lich», Sache »er Auslegung, die Bestimmung im einzelnen Falle zur Anwendung zu bringen. Das Eiu>üvru»asges«tz «ntsweidet übrigen« selbst eine grSßere Zahl von Zweiselssällen ausdrücklich und er leichtert dadurch die öden brzeich-eie Ausgabe wesrntiich, und man dors unserer Rewilvrechung da« Zutrauen schenken, baß sie das Verhsllniß de« büra-rlichea G ietz^uches zu de» Reichsgesetze» dem Sinne de» Gesetzgeber« gemäß m der Piozis skiiftellen w rd Es ist oaiürlich. daß di« Eivilproceßordnnag am meisten durch das bürgerliche Gesetzdnch in Mille:d»nichost gezogen wro. Do« Ein- südrnngsgrsetz füurt alle Paragiapden der EiNilproceßordnung aus welch, dnech da« bürgerlich« Geietzbuch abgeänderl »der ergänzt weiden E« sind der»« nicht »»««,,r al« S8 theil« ««rändert, iheii« neu hin augesüg» worbe«. I» dieser Hinsicht ist »li» vällige Klaihe» «e. schaffe» Word»,. D»«gleichr» wird die Lonrur-orbnung durch da« bürg«rltche Gesetzdnch berührt; «uch hier bet der Gesetzgeber srlbft di« sich »»»tztvend,« «ochenden Adänderimgen X. seftgeftelll. Auch dos Strnsgesetzbnch Wied in M»l«>denlch«st srzogen. So ist der ß. äst, welcher di« Straflosigkeit von Kindern unter Ist Jodrr, ststftellt. dahin erweitert worden, daß argen solch« »„der nach Maßgabe de» laade-gesetztichen Uerschrisle, die znr Besserung »ad «eansfichtiqmtg geelgn«,» Maßregln nach Maßgabe »er Laadesgelrtzgeb»,, getroffen werde, I«-»». Dr» llnieebrtnmmg i» »rner Familie, Erziehung«, »der V»ffer,»,««,stalt i»„ jedoch nur erfolgen, wenn dnrch Beschluß de« Lnrmnndschast-gerichM di« Be- gedon« »er Hondl,»« sest^stelit „d Ge Unserbrim,,», ftt, »nlüisig I erklärt ist. Die „deren Abänderungen sind «ehr formeller Ratnr. de« SectionSches» im Ministerium de- Aeußeren, also zu einer leitenden Rolle, betreffend die auswärtigen Angelegenheiten, berufen worden. Wie au- Konstautinopel gemeldet »ird, ist zum Oberschiedsrichter im Eisenbahnstreit zwischen der Pforte und Baron Hirsch an Stelle de« verstorbenen Präsi denten vr. Pape der Profrssor vr. Gneist in Berlin er nannt worden. Der schweizerisch« Rationalrath und der Stände- rath beschlossen übereinstimmend, die jetzige ordentliche Session im Frühling sorlzusetzen und dem Bundesrath den Zeitpunct der Einberufung zu überlassen. Der Ständerath genehmigte mit 24 gegen 9 Stimmen den Handelsvertrag mit Oester- reich-Ungarn und „adm den Zusatzvertrag zu dem Handels verträge mil Deutschland einstimmig an. * Eingeborene Bolen sind in Pielermaritzburg von Swaziland angekommen mil der Meldung über fürchter liche Metzeleien »i dem Kraal llmbandino'S, de« Königs diese» Lanke«. Der erst« Minister und sechs Häuptlinge, . . . sowie deren Leute wurden gelvdtet in Folge der angeblichen erwähnen, daß die durch da« bürgerliche Ges, »buch iiüting werdenden I Entdeckung einer Verschwörung, welche bezweckt haben soll, Abänderungen der Wkielordnun-, und des vundei-ge'evbuchse«. sowie ^„ig zu entthronen und seinen Bruder zum Herrscher «lnzusetzr» veischiebener, mit diesen in Zulamnienhang stehender Reich g hpe noch Beichlusscn de« Bunde-raih.-s einer besondere» Revision vor- dedalien sind. Aus diesem Grunde erklärt c« sich, daß da« Ein sührung-gesctz hinsichrlich derselben schweigt. Der Bürgermeister vo» Schleswig bat in Berlin über die beabsichtigte Tbeilung der Regierung vo» Schle-wig-Holslei» Erkundigung ein gezogen und das Er gediiiß seiner Erkundigungen in der Sitzung der städtischen Eollrgien vom l7. d. M. iiiilgrtbeill. Dem zusolge besteht innerhalb de« Ministeriums dcS Innern die Absicht, eine Tbeilung der Regierung eiutrete» zu lassen und srübrr oder väter das Ober-Präsidium nach Kict zu verlegen. Tie Theilung wird im Verhällniß von 4V (Schleswig): 60 (K>el) beadsichtigt. * Der „Osservatore Romano" publicirt die Adresse der bayerischen Bischöfe an den Papst. Die Adresse enlbält über die Verhällnisse der katholische» Kirche i» Bayern kein Wort, beschäftigt sich vielmehr lediglich mit der Lage des heilige» SlnhlS und ter Wievcrk-Hr der welllichcn Herischast VeS Papste«. ES heißt in derselben unter Anden»: „Wir leiden unter demselben Schmerz, der Dich bedrückt, mit Dir fordern wir Deine Rechte, Freiheiten u»d die weltliche Macht; ssir verdammen Alle«. waS offen oder unter de», Schrine de« GesitzeS direct oder inbirecl gegen d»c Freiheit und die Macht de« obersten Bischof« versucht wird; wir werden daher aus jede Weife und mit eifriger Mühe dahin arbeiten, daß der Zustand, in welchem sich der Hort der Kirche befindet, durch woblbedachtc wirksame Mulel geändert werde, damit sie wahre und volle Freiheit dcS OderbischosS der Kirche wicderhergestellt wird." « * « - Ende diese« Monat« soll in Oesterreich ein social- demokratischer Part eitag abgrhalten werden, für welche» als Versammlungsort Hamseld in Nicberösteireich bestimmt ist. Die vorläufige TageSoltniing bilden folgende Puncte: 1) Principienerkiärung der socialvemokralischei, Arbeiterparlci in Oesterreich. 2) Die politische» Reckte. 3) Arbeiterschutz gesetzgebuna und „Socialresorni". 4) D e Presse, ö) Unter stütziiiigSwesen. 6) Dl« gewerkschaftliche Organisation. Weiter eventuell: 7) Die Arbeiterkainmern. 8) Die Volksschule. Um der polizeilichen Ueberwachung zu entgehen, werden die Tbeib »chmer persönlich eingeladen und bie Zusammenkunft dadurch zu einer private» gemacht. - Die Russisicirung der Ostseeprovinren schreitet immer Weiler vor. Nach Einführung der russischen Unter richtssprache in den Schulen soll »un auch da« Gerichtswesen dort in gleicher Weise wie in Rußland organisirt werben Rach Mlttheilung der „St. PcterSb Wjcv." werde» nächsten Monat i» Et. Petersburg die Gouverneure der Ostsecpro viuzen zusammentieten, »m über Fragen z» berathe», welche d e Reform VeS GerichiSwesen» und aiidere Reformen betreffen. ES sind bereits elf Ortschaften bestimmt, in welche» die FriedenSgerichte regelmäßig zusainmentreten werde»; dieselbe» werben Bezirksgerichten in Riga, Mitau» Reval, Libau und gellin unterstehen. * Baron Alexander Iomini ist, wie einige Zeitungen melden, am 17., anderen zusolge am l8. gestorben. Er war erst vor einigen Tage» schwer erkrankt und ist vielleicht zu früh lobt gesagt worden. Baron Alexander Iomini, einer der bedeutendsten russischen Staatsmänner der Gegenwart, wurde 181l als Sohn deS berühmte» Generals und Militair- Schriftsteller», eines geborenen W >ll>serS und Calvinisteii. ge boren. Er trat, vom Kaiser Nikolaus dem Grasen Nessel rode speciell empsohle», frühzeitig in diplomatischen Dienst und wurde bald nachher erster Rath im Auswärtigen Amte. Iomini functionirte seinerzeit sowohl bei dem verstorbenen Thronfolger Großfürsten Nikolaus Alexaudrowitsch, als bei dessen Bruder, dem jetzt regierende» Zaren, al« Professor der Geschichte der russischen Politik Im Jahre 1882. als Herr v. Girr« Minister de« Auswärtigen wurde, erhielt Baron Iomini die Würde eine« StaalSserretairS. Auf dem Brüsseler 1874er Cvnaresse zur Humanisirinig de« KriegSwesc»« sühne er den Vorsitz. AIS intimer Freund Gorischakow's vertrat er in leidenschaftlicher Weise dessen politische Grundsätze, und redete namentlich einem engen Anschlüsse Rußlands an Frank reich da« Wort. * Au« de» Berichten, die au» Serbien kommen, gehl nunmehr in unwiderleglicher Weise hervor, daß sich die Skupschlina, die an, 23. mit einer Thronrede reS König« eröffnet werden soll, säst vollständig »r den Händen der Radikalen befindet. NichlSdeiioweniger wird in den er wähnten Berichten »ach wie vor aus da» Nachdrücklichste betont, daß der König sei» gegenwärtiges Eabinet behalte» werde. Man darf hieraus schließen, daß dcr König wohl, wenn die Skupschlina dir neue Versassung annimml. einer ihn unterstütz-nbc» Skupschlina Rechnung tragen düist«, daß er aber »o» den Radicalrn nicht zurückweichen werbe, wenn ihm dieselben Schwierigkeiten bereiten wollen. Ob der König, nachdem er in »ine BersosinngSrrvision gewilligt, welch« ihn vieler gewichtigen Rechte geraubt, stark genug sein werde, mit einer hauptsächlich au« Radikalen zusammengesetzten Ekupsch lina fern» zu «ertzon, entzxht sich vorläufig jeder Berechnung. Dafür oder, daß König Milan entschlossen ist, an der aus wärtigen Politik nicht rültel» zu lassen, sprechen mancherlei Anzeichen. Düse» bars auch bi« Meldung beigezahll werben, daß der Sohn de« Ministerpräsidenten Ehristic auf den Posten Marine. * Die durch da- Gesetz vom ll. Februar d. I., betreffend Aenterungeil der Wehrpflicht, geschaffenen Berbällnisse habe» eine Revision der Zusammenstellung derjenige» Bestimmungen erforderlich gemacht, welche in Bezug auf bie Militairvcr bäl tu Nie A » zumuste r» der zu beobachten sind. Die Revision ist für Preußen bereits vvrgcnomlnc», und bat der Minister sür Handel »nd Gewerbe eine den neuen Berbällnisscn entsprechende Zusammenstellung dieser Be stimmungen den Regierniigskräsldenten der an die See grenzen den Brzirke mit brr Aussorberung zugehen lasst», dieselbe den uiiteistellten Mnsierlingebchörden zur Nacbachiung zuzusertigeu und diese dabei »och daraus ausmerksain zu machen, daß die in der Zufaniineiistellung entbaitrne» Bestimmungen nicht nur aus Ne anzuninslerndrn Cchisssleule, sondern auch aus die an- inustcrnken Schissssührer zu bezirken seien. Besonder» wird »i den neuen Bestimmungen den Musterungsbehörden ein geschärft, dasür Sorge zu trage», daß Personen über die Zeit binaus. zu welcher sie gestellungspflichtig sind oder sür welche sie AilsstanbSbewilliqung baben. zur Anmusterung nicht zu- gelassen werben Dem Bezirkscommando. welche« den die Mnsterung vornehmenden Schiffer controlirt, ist durch da« SeeinannSamt von der Vorgenommcnrn Aumusteruug Mit-- lbeilung zu machen, dezw. dem Schisser »ach vorgenommener Abmusterung eine Bescheinigung zu ertheilen. "Berlin, l 9 December. SM. Fahrzeug „Loreley", Commandant Capitain-Lieutenant Freiherr von Lyncker, ist am 18. Drcemder o. in Konstantinopel eingetroffen. "Die Unterweser bis Geestemünde, welche seit 1886 seitens Bremen» einer umfassenden, aus die Erreichung einer Fahr- liefe von b Meiern abzielenden Lorrrctio» unterzogen wird, wurde bi« dahin von Bremen, Preußen und Oldenburg ihei« aus Grund der Welerichiffsahrts-Acte, theils aus Grund beionderer BerirSqe und Abkommcn gemeinl»» regulirt und »»terdallen. Da- umfassende in der Durchsüdrung begriffene Bremiiche LorrcciionS-llniernehme» bat die Basis der bisherigen Abkomme» beseitig! und eine Neuordnung der bezüglichen Verhält- »isse zwischen de» drei deiheiligten Staaten aus der Grundlage alleiniger Durchführung dcS Eorrrelionsproject« und der Unter- daliung der traglichen Stromstr-cke durch Bremen und damit neue Verträge zwischen Breme» und Preußen »nd Oldenburg nolhwendig gemacht. Mit P>rußen ist zunächst, vordere»« durch Verhandlungen zwischen Commisiareu dcr belheiligien preußijcheu MinistcriolrrssortS und deS Bremisch n Senat«, ein Vertrag vom 12. Februar vorigen Jahres über tac- Lorrectionsuniernehmku selbst »nd die von Bremen zur Sicherung der preußischen Useranlagen, sowie der betheiligien Distrikte überhaupt tierzustellenden Nedenanlogen geschlossen Dabei ist die Feststellung dcr letzteren im Einzelnen in ein förmliches Plansest- strlluiig-versnhren nach Maßgabe des EnieignunaSgesetzeS vom 11.Juni >874 verwiesen, »m den Bclkeiligten di« ausgirbige Geltendmachung ihrer Interessen zu sichern. ES blieb noch die Regelung der Frage der Unterliaitung, der sur die Uebernohnie der bisherigen preußiichen Vervstichtungcn an Bremen z-i gewährenden Entichädigung. die behuss Wahrnehmung der bezügliche» Obliegenheilen Bremen nament lich in Bezug aus vorhandene oder künftig zu gewäriigende An- landunge» kinzuräumendkn Rechte nnd endlich bezügl-ch der Nn- sp üche auf di« durch die Vcrlandung abgcschnittenrr Flußarme zu gewinnenden Laudstreckkii übrig. Auch die,sür ist der Weg commis- saiilcher Berhandlung gewählt und zunächst >m Juni in Bremen die Basis für einen bezüglichen Rebrndertrag vorbcrathen. Am Schluß der letzten Woche srnd sovau» die Berathungen behus« Vereinbarung eine« sormulirten, den beidelseiiigen Regierungen zur Genehmigung zu unterbreitenden BertragScnlwurss wieder anigeuommen und. wie an« Bremen verlautet, zu einem völligen Abschluß gelangt. * In Rendsburg ist. wie die .Hamburger Nachrichten" erfahren, die osficielle Bestätigung der Nachricht eingetroffe», daß der Nord-Ostsee-Canal durch Erlaß de* StaatS- sccretair« de« Innern vom 26. November v. I. südlich von Rendsburg geführt werde» soll. Leipziger Lchrerverein. " Am vorigen Don»er«tage, den >3. December, sprach Herr Albert über Volksschulen und BolkSichullehrerver- liältnisse Dresden«. Der Herr R-sercnt konnte bei der Au«- arbeilnnq seines Bortragc« au« drei Quellen schöpfen. ES standen >vm znr Verfügung der Hau«haliplan D'e^dcas, der Bericht der Direciorenconieren, und da« vom Dresdner Lryrervrreine zusammen- gestellte L-Hrerbuch. Im Hou-Halivlane finden sich die Bolk«schulen im Etat der Zu- schüsse unter Lonio 44 in übrrsichNicher Weise geordnet. Der Bericht der Directorenconserenz enthält ersten« einen Vortrag «nd zweitens Zchusl-achrichien und statistische Notizen. Da« Ledrerduch, Von einer Eomini'ston de« Dresdner Lehrerverein« heransgegeden, liegt in zwei Jahrgängen vor. L« zertällt IN 16 Abschnitte und enidäli die Ancienn-iälslifte der Direktoren, Ausruckungsverhällniff» dcr Lehrer und Befördern,igstobcll n, ftanstischc Nachrichten über das Volks- schulwes«,. eiaen Auszug au» der Loeal'chnlordaui'g, Kapitel über da« Schulgeld, ltber Freistellen. Schulbezirke, Fortbildungsschulen, Vereine, geuossenschastliche Selbsthilfe u. s. s. Di« Behörde unter stütz! die Commission bei ihrer Arbeit durch ds« Erlaubniß, das otstcielle Lehrerbuch eiozujitzen. Ls giebl iu Dresden 9 Bürgerschule» und eine Snsluagsschulc, 21 Veziekslchulen, eine Kinderbesserungsa»stoll und 2 Abiheiluugen sür schwachsinnige Kinder. Alle diele Anstelle» sind in 27 Gebäuden »ntergevrachi. Es besuche» 18.8 Procein aller Dresdner Kinder eine Vürgerichule, 8l,S dagegen eine Bei>rksichule. Bei un» ge« ftoltet sich da« Verhällniß wie 49:ü1.
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