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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-25
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1888
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Fünfte Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 360. Dienstag den 25. December 1888. 82. Jahrgang. VolkswirWastliches. «2» für dies,, rh««l besttmmle, veuduug« sind »» richt-n «, de» dermrtwortliche» Red-ctmr deffelb» «. ». r«u i» L«lf>«>» Vas Schuldenmachen hat tu unrestrr Zeit eiue grobe Ausdehnung erreicht. Mit diesen Worten leitet dir „Voss. Zig. ihren jüngsten Börsen-Wochen bericht et», and fährt dann fort: Der Zweck concentrirt sich aller meist in den »«»igea Worten: »Für Armer und Marine". Loa einer allmältaen Schuldentilgung wird fast ganz abgesehen; deshalb summtren sich die Hunderte von Millionen zu Milliarden, Capitol und dt« Zinsen zu so viele» Millionen, daß immer aus» Neu« a» di« Eröffnung »euer Einnahmrqucllen gedacht werden must. Der Grundsatz, daß e« einer gesunden Finanzwirthschaft »tcht entspricht, alte Schulde» zu tilgen uud gleichzeitig neu« zu machen, hat fast allgemein Geltung erhalte» ,' »»geachtet die fortdauernd lawinenartig »uwachseud« Verschuldung gewiß keiu Beweis für eine gesunde Finanzwirthschast ist. Wir wollen diese« Ihema »icht weiter behandeln uud auf die tilguag-srage näher etugeheu. Da« Reich tilgt seine Anleihen nicht. In Preußen werde» die StaatSschuldscheine und mehrere ältere Anleihe» uud die Prto- rttätSvbltgatioue» verstaatlichter Lisendahneu getilgt. Die letzteren in Folge de« Zuwachses der Zinsen schon getilgter Obligationen in größerem Umfange. Durch jeden Umtausch der Obligationen ver- flaatltchter Bahnen tu LonsolS vermindert sich die DilguugSquote. ES tritt dann dadurch eine „Ersparnis," ein. In Oesterreich und Ungarn wurden bis jetzt die Tilgung«, beträgt auf die Renten durch die Ausgabe und den Berkaus neuer Obligationen aufgebracht. Der Finanzminister Ungarn« will aus dies« Deckung Verzicht leisten und in eine wirkliche Tilgung ein» trete», selbstverständlich unter dem Vorbehalt, daß nicht politisch« Verhältnisse das auf dem Boden erhöhter Steuerrrträge erbaut« Gebäude der finanziellen Situation untergraben. I« anderen Staaten werden die TiigungSbrträge alljährlich festgesetzt, und wenn, wie in Frankreich, ein finanzieller Roth- staud vorhanden ist, dann fällt die Tilgung sehr klein aus. Rußland hat bis auf die neueste Zeit die Schulden in größerem Maßgabe getilgt, auch wenn das Deficit durch eine neue Anleihe ged ckt wurde. Da« ist eine Praxi», welcher wir nicht allein in Rußland, sondern auch in anderen Staaten begegnen. Jo da« 1888er Budget wurden folgende TilgungSbetrLge ausgenommen. In Lreditrubeln: 1) für Metall-Anleihen Rbl. S7SSS11 « » Papicr-Anleiheu - 88 967 026 3) - io Metall-Baluta emittirtr Eisen« bahu-Obligationen . . . . . - 1859 310 »us. Rbl. 40 566 247 In diesen Summen find 18976450 Rbl. zur Lilauug von kprvcentigea ReichScassenbilletS enthalten. ES wurden ferner im Budget 58518800 Rbl. als „Agioverlust" auf die tu Gold zahl baren Zinsen und TilgungSbrträae in Ausgabe gestellt. Bon der LtlgungSquote für die zu Lo-kouf-zweckea ausgenommeueu Anleihe» haben wir abgesehen. In neuester Zeit wurde mit den Lonvertirunge» eine die Tilgung betreffende Operation verbunden. Die Tilgungsfristen wurden auf viele Jahre ausgedehnt und dadurch der jährliche Betrag der Tilgung vermindert. Di« Differenz stellt sich als eine Minderleistung dar »ud wurd« ebenfalls als ein« „Erjparntß" bezeichnet, weil jede MtnderauSgabe als solche gilt. Dt» Gleichartigkeit deS Sch Gleichartigkeit in der Sicherheit i» den Bedingungen aus, welö zugestanden werde» müssen. Die Größe der Verzinsung giebt i» dtHer Beziehung einen Maßstab. ES tragen: 3 /,proc. 3proc. L' .proc. Sproe. Vprve. k Preußische Französ. Englisch« Osterr. 1872er LonsolS Rente LonsolS Goldr. Rusj.Bnl. 104,00 83,00 96,50 91.50 98 20 3,36 3,62 8,85 4.3? 5,09 4proc. 5proc. 4'/^woc. ^ 8proc. Ungar. Serbische Portugies. -*^7, Mexikan. Goldr. Goldr. Anleihe Zyprer Anleihe zum Lourse von Proc. 65,00 82,00 95,00 82,00 91,00 Zinsen « 4,44 6,19 4,74 4,88 6,59 Die Differenz der Verzinsung giebt zwar keinen zuverlässigen, aber doch einen Maßstab für die Beurtheilung der Sicherheit, welcher nicht unbenutzt bleiben sollte. Die ungarische Boldrente trägt beb svielSwrise 1,08 Proc., die mexikanische Anleihe 3,39 Proc. mehr Zinse» als 3'/,proc. Preußisch« LonsolS. Dies« Differenzen reprä sentier» 3214 bezw. 96,13 Proc. weniger Credit, al« Preußen be- fitzt, und doch ist e« offene Frage, ob diese hohen Procentfätze eine genügende Prämie für da« Minus an Sicherheit sind. DaS Schuldenmachen wird gewiß nicht dadurch gerechtfertigt, daß eS »ater guten Bedingungen und odne jede Schwierigkeit er folgen kann. Deutschland, England und Frankreich haben einen be deutenden Bortheil für sich, und dieser liegt darin, daß st« bi» jetzt ihren LapiialSbedarf, auch zu RüstungSzwecken, fast ganz im In lande decken konnten und sich in der Gesammtheit deS WirthschaftS- lebenS eine Ausgleichung der Ausgaben mU den Einnahmen voll- ziehen konnte. Da» Inland mußle die zur Zinszahlung erforder lichen Mittel aufbringen, und diese wechselten nur den Besitzer: sie Äugen au« der einen in die andere Hand über und blieben im Laad«. Rußland, Oesterreich-Ungarn und viele andere Länder müssen die Zinsen ihrer Anleihen im Inland« aufbringen und einen mehr oder weniger großen Theil an daS Ausland zahlen. Die Bevölke- r»»g ist dem AuSlande finanziell verpflichtet, und daS ist gleich- bedeutend mit einem Blutver'ust, welcher einen Theil der Fräste aufzrbrt. Die »ach Papier-Baluta rechnenden Länder haben noch die schlimmen Wirkungen der Verschuldung au da« Ausland aus di« LvurSdewegung der Valuta zu tragen. zum Lour^vo» Proc. and der Eleqa^ uichl genüg»,, müssen düunea. schlank-, eisern», Stützen weiche». I, zierlichster Weise reiht sich jetzt die Eisenconstrnctioa in die architektonische Einrichtung der Bauten ein. Immer mehr bricht sie sich Bahn. Ihr zu erweiterter Anwendung zu verhelfen, da« ist auch der Zweck de« ein» mühevolle und umsrngreite Arbeit" de« Verfasser« repräseutirrudr, Werke«, welchcS jeder praktisch «dätige Techniker mit Freude» begrüße» wird. — Das Musterbuch für Lisenconstruction. Mit der jetzt erschienenen vierte» Lieserung liegt auamehr d» erst« T »U de« von dem Berei» deutscher Eisen- u»d Stahl» iudustrteller herauSqebenen, vom L i v i l-I n g euie « r L. Scharaw-ky-Berlin bearbeitete und von Otto Spam er-Leipzig verlegten Musterbuches sür Eiienconkrurtionen fertig vor. E« ist et» statil chrr Band in Folio-Reich-sormat mit zahlreiche» Lasel» u»d Tabelle». Um dir Schwierigkeiten, welche t» dem Ermittrl» der richtige» Abmessung«» »ud verbi,d»ngen von Eisenronslructtaur» bestehen, zu vermindern »ad damit da- verwenden von Eisen zu Bauzwecke» mäglichst zu fördern, beschloß der Verein deutscher Eise», »d Stahl, industrieller da« gedachte Musterbuch herauSzugebe». Der Umfang de« Werke« wurde dadurch begrenzt, daß sich das selbe »«r aus dt« Loastructione» de« Hochbaues und kleiner« Brücke» erstrecken sollte. L« dient demnach da« Musterbuch besonder« als HilfSbnch sür Architekten, Maurer- und Zimmermeifter, denen da« Berechnen und Entwerfen von Eisenconsirucltonen eniweder zu zeitraubend oder ganz uubekaunt ist: jedem Ingenieur, bei sich mit dem Entwerfen von Eisencvnstrnctionen besonder« beschäftigt, wird da- Musterbuch aber auch viele umständlich« Rechnungen ersparen, um I» mehr, al« dasselbe nicht hie Methode der Berechn nag, sondern gleich di« erforderliche» Abmrssaugru bestimmter imHocbba» oft vorkommender Bautheile giebt. Rebe» de» Abmessungen der verschiedene» VaMhetl« sind auch die EtnhetlSgewichte derselbe» angegebra. Bet der Bearbeit»»» de« Buche«, dessen erster Theil die einzelne» Bantheil« umfaßt lGäulen, Uaterzüge und Deckencoustrurttone». Dächer, Trepp», und Fvßwegbrücke», nebst Entwarf za einem Ge- schäitS- and Wobuhau« und Bestimmung der ersorderl'cheu Ab- wess»»tzrn der Eisencoaftruciiouen zu demielben nach dem Musterbuchs war e« da« Bestreben d-S Bersasser«, die Abmessungen in mäglichst übersichtlicher Form zusammenzuftellen, seiner in den Zeichaunqe» rin« größere Anzahl zweckmäßiger Lonstructionen darznstellen. Ter erläuternd« Text wurde auf da« geringste Mrß bcjchräukt. da er- iahru»gSge«äß de« i» der Praxi« stehenden Techniker wenig sreir Zeit dazu übrig bleibt, arößeee Abhandlungen zu leien Ul» charakteristische« tzeiche» unserer heutig«» Zeit ist e«, daß wir bet et»»» R»»d««»ge durch di« ältere» Tbeile der Städte an alle, de» Berka,s«läden tu -änser» früherer Bauart eiu- W» seither descheidene Räume war«», werde» weit» »M Rmnkvall«, U»«latzr» Platz »» schaffen; di« »GM, b», Licht d» Zu»», vir Haftung -er Ehefrau aus Sürgschasten sür Schulden des Ehemannes. Bo» Jases Bauer. (Nachdruck verbat«».) DaS Wese» der Ehe verlangt e«, daß die Ehefrau de» Ehemann »utrrstützt and auch Verbindlichkeiten sür denselben übernimmt, wenn die« de» Umstände» »ach »ud durch ei» gemeiuschastltche« Be- dürsniß geböte» ist. Wie die« tu der Ratur der Sache siegt, wird sich eine Ehefrau viel leichter dazu bewegen lasse», eine Verbindlichkeit für ihren Eh«, mann zu übernehmen al« für eine» Fremde»; au- diesem Grund« stellen viele LondrSg,setze die Bürgschaft der Ehesrau zu Gunsten «drr- Manne« uuter Form zwang und erklären eine nicht in ge höriger Form eingegaiigene Verbindlichkeit dieser Ar» für nichtig. Um der Ehefrau Gelegenheit zu geben, da- Bürgschait-gelchäst mit mehr Uederlegung einzugehen, wird meist verlang«. daß dasselbe nur vor Geruht und noch vorheriger Belehrung durch den Richter über die eventuellen Nachtheile au« dieser RechiSvandlung zu Lt-inde kommen kann, wen» die Ehesrau trotz dieser Ermahnungen bei der Büraichast-erklärung verbleibt. Diese Förmlichkeit findet sich — an da« gemeine Recht anschließend — in Sachsen, Wüitlemberg, Mecklenburg^chwerin. Lachseu-Altenburg, Neuß L. L- u. j. L. und Schwa rzburg-Rudolftadt. So erklärt da- bürgerlich« Gesetzbuch sür da« Königreich Sachsen ausdrücklich: Jede« Recht-geiihäsl, durch welche- eine Ehefrau sich sür den Ehemann verpflichtet, ist Nichtig, ausgenommen wenn sie dasselbe vor Gericht vorntmmt und diese- di« Shetrou vorher in Abwesenheit de- Ehemanne- über den Lecmögensvcrlust, welchen sie sich dadurch zuziehen kann, belehrt hat. Die gleiche Vorsrhrclt gilt auch, wen» die Ehesrau eine Verpflichtung eiugent. um deu Ehemann der Eingehung derselben zu überheben, wenn sie Darlehue ausnimmt, um damit Schulden de- Ehemannes zu bezahlen, wenn sic wegen idrer Forderung an den Mann einem Gläubiger desselben nach- zusteh-u verspricht,c. Da- in Folge einer nichtigen Verpflichtung für den Ehemann Geleistete (Bezahlte) kana die Ehesrau aber nicht zurückforder». Die Mehrzahl der neuere» Gesetzgebungen hat dagegen i» der hier fraglichen Richtung jede Beschränkung der Ehefrauen i» Ansehung der Bürgschaften zu Gunsten de- Ehemannes — ab gesehen von den allgemeinen Vorbedingungen, wie Zustimmung de- EhemaaneS »c. — gänzlich ausgehobe». Zu dieser Gruppe gehöre», abgesehen vou dem to der Rheiuproviuz und iu Elsaß- Lothringen geltenden französischen Rechte und dem badischen Land recht, die diesbezügliche» Gelctze von Preußen, Bayern recht- de- Rheine-, Hessen. Sachstn.Me>ui»gen, Oldenburg, Sachsen-Lodurg- Gotha, Anhalt, Sachsen-Weimar, Waldeck, Schwarzburg-Soader-- Hause», Schaumburg-L pv« und Lübeck. Diese Gesetze gehen davon au», daß der Ehemann sein Ansehen uud seinen Einfluß nicht dazu mißbrauchen werde, um au« eigen nützige». dem gemeinsamen Bedürfnisse und Interesse nicht eat- sprecheudeu Zwecken die Ehesrau zu ihrem und ihrer Familie Nach theil zur Uebrrnahme ei«,r veibiudlichkeit sür ihn za verleiten. Au-aohmtweise vorkommeude Mißbräuche köancu an dieser allge- meine» Vorau-setzuag nicht- ändern, stellt doch die Ehe «in aus gegenseitige- vertrauen und gegenseitige Liebe gegründete» Ber- hältuiß dar. Zudem besitzt der Mann vermöge seiner eheherrlichen Gewalt theil- mehr, the,l» minder ein versagung-recht über da» «hewtibliche Gut; außerdem Hot die Erfahrung gezeigt, daß Be schränkungen der ebesraulichen Bürgschaft ihren Zweck doch nicht er reichen. Eine Ehesrau, welche, ihrem Manne vertrauend, bereit ist, eine Verbindlichkeit sür denselben zu übernehmen, läßt sich von diesem Entschlüsse auch dadurch nicht abnrinqen, daß zur Giltigkeit der Bürgschaft die Vernehmung vor Gericht und daneben vielleicht eine vorgängige Belehrung durch dasselbe u. s. w. erfordert wird. Derartige Formvorschrisle, können noch der Rechtssprechung de» Reich-geiichte- infolge der Wechselsihigkeit der Ehefrauen leicht um gangen werden, insoseru z. v. «ine Ehesrau aus ihre» Ehemann einen Wechsel ziebt und diesen dann bezieht. (Entsch. de« Reich», geriet»» tu Livusachen io Bd. XI.) Durch eine neuerlich« Recch-gericht-entscheidung haben die bezw. der eheweiblichea Bürgschaft da und kort etwa bestehende» Form- vorschrisien sür eia ganze- Gebiet ihre Bedeutung verloren, nämlich scweit Handcl-geichäste in Betracht kommen (vergsi die Entsch. deS Reichsgericht« sür L'vilsachen Bd. XV, S. 20). Nach der bisherigen Recht-Iprechung der Obergerichle mußten die etwa herrschenden Velchräulungen der Ede- Fraueubürgschast die gleiche Beachiung finden, ob die Verbindlichkeit einem Kauf mann oder einem Niwtkausmann geleistet werden sollte, ob eine Haubel-schuld ober eine Privatschuld in Frage koun. Die erwähnte ReiwSgerichi-entscheidung hält aber beide Begriffe Hinsicht- lich der eheweiblichea Bürgschaft streng au-einauder und erklärt die einem Kaufmann geleistete Bürglchaft der Frau für die Handelsschuld ihre- Ehemannes für ei» HciudelS-Geschäft. aus da« lediglich die Be stimm »«gen de« Hoaoel-gesetzbucheS Anwendung erleiden. Durch daS Handel-gesetzbuch wird dieser Grundsatz in folgender Weise gestützt. Der Art. 274 läßt alle von einem Kausmann ge schlossenen Berträge im Zweifel al- »um Betriebe de« Handel«. gewcrbrS gehörig gelten. Der Art. 27? schreibt vor, daß lxi j dcm RechlSgelcbäsl, w lche» aus der Seite eine- der veriragschließeudea ein Handel-geschäst ist. die Bestimmungen de- Hanbel-grsrtzvucheS gle chmäßig ant beide vertragschließrnde Tbeile anzuwenden sind. Ergä-zi wird diese Borschrist durch drn Art. 317 des Handel-gesetz- bucticS. wonach bei HandelSgeschätte» die Giltigkeit der Verträge durch schriftliche Abfassung oder ander« Förmlichkeiten nicht bedingt ist. D>e Anwendung dieser Gesetzesnormen aus die Bürgschaft der Ehesrau «rgtebt svlgendeS Resultat. Angenommen, rin Kaufmann liesert Jemandem Waaren ouf Lredit, so erscheint sowohl der Lredit- verkavk der Waaren al« die Eiuuahme eine« Lreditbürge» durch de» Lredit gebenden Gläubiger al« ein Handel-geschäst, — et» Rechtsgeschäft, da« »ach dem Haudel-gesetzbuch zu deurtheilen ist. Weil nun eia vou einem kausmann oder »» Gcfchäst-verkehr mit eiuem kausmann abgeschlossene« Rechtsgeschäft zu seiner Giltigkeit an keiuerlei Förmlichkeit gebunden ist, so ist e» klar, daß da« ge sprochene Wort und jedwede zustimmende Erklärung zum «bjchlusse eine» solchen Geschäfte- o»-reicht. W ll sich nu, eine Ehesrau für eine Handeltschuld d«S Manne- mit desse« Zustimmung verbürgen, so genügt, sollte gleichwohl die «bewe,blich« Bürgschaft besch änkt sein, ihre Erklärung, daß sie Bürg schal» leiste, bei. die Schuld übernehme. Weil die Bürgschaft sür ein« Handelsschuld erfolgt, ist sie iu Gemäßheit de» Art 317 de» Hand -Ges.-B. sormlo», wenn ich»» e« sich sür die Lontrahentea im Interesse de« Bewetje» empfiehlt, do» Recht«-Geschäit schriftlich abzuichließen. Dies« Entscheidung de« RcichSgerichic» dürste »icht derjenigen praktischen Bedeutung i, kausmänuijcheu Kreise, entbehren, weich« ihr auch in wissenschaftlicher Hinsicht zukvmm«. Hauptsächlich kaus- leute kommen so häufig in dt« Lage, sich an die Bürgschaft der Ehefrau de« Schuldner« halten zu müssen, soll« diese besser siiuirt ist al« deren Ehemann. Hier ist e« sür die BürgichattSnedmer von Portheil zu wissen, daß dt» Landelgesetz«, weiche beisviel-weis» für di« Bürgschaft der Ehefrau die Eingebung vor Gericht »der die Adsassnng einer n»tnr»rll«n Urkunde vorschreibe», sür den Handels verkehr nicht maßgebend sind. Auch der Eniwurf de« neuen bürgerlichen Geietzbuche» für Deulschiaid geh» davon an«, daß Bürgschaft-Verträge der Ehelrave» wie üderhoup» »er Frauen fvrmsrei sein solle», inkem er di« 1 Frage verneint, ob vom Standpnnct de« Familienrechte- an» ein I Bedürsniß varlieg». Bärgschafte» einer Ehefrau z, Gnnßen ihr»« I Ehemannes hnrch besonder* Befirmmungen zu beschränk». Neue Patente. Bericht de- Potent-vurrou- von Gerson ch Sachs». Berlin 31V. Um die Betriebsstörungen an Wafscrmotorcn, welche oft durch da- Zufrieren de« AufsangrrchenS im Wasserzusluß hervorgrrusen werden, zu vermeiden, bringt R. Katzschmann in Döbeln einen heiz- bare» Rechen für Mühlgerinne (Pal. 44237) tu Anwendung. Der- elbe besteht an- hohlen eisernen Balken, die durch röhrensörmigr enkrechte Stöbe verbunden werden. Durch den oberen bohlen l3alkcn ist «in Rohr gelegt, welche- »or Zuleitung von Dampf oder heißer Lust benutzt wird und Bertheilung-Sffnungen besitzt, welche in der Löng-achse der bohlen Rechensüibe stehen. Im nnteren Balken befindet sich ein Wassersack, tu welchen ein gekrümmte- Rohr hinetn- ragt. Diese Linrich una dient dazu, bei Dampfheizung da» Lon- densotionSwaffer zeitwerlig ohne Dampfverlust abzusühren Wird Hetbwasierheizuug angewendet, so dient da« gekrümmte Rohr zur Zuleitung. Ga-glühlicht (Pat. 4S191) aennt der Erfinder. I. D. Gellon in London, eine Beieuchtung-art, bei welcher da- Glühelement, z. B. ein Netz au- Platindraht, durch die Verbrennung eine- Gemische- von Ga« und Luft in einen leuchtenden Zustand versetzt wird. Die Zuleitung wie auch die Mischung de« Gase« und der Loft findet in einer Gasglocke statt. Da- Gemisch streicht durch da- metallische Netz und wird oberhalb desselben entzündet. Hierbei entwickelt sich «ine intensiv« Hitze, welche da- Platinnetz in Weißgluth versetzt, besten Licht durch die durchsichtige Milchkommer nach allen Seiten aus- gestrahlt wird. Da- verstellbare Waschbrett (Pat. 44807) von F. Ballek und Sterba in Prag ist in der äußeren Erscheinung von einem gewöhn- lichen Waschbrette nicht verschieden. Die ArbeüSflächen sind jedoch au- einzelnen Thrilen zusammengesetzt, so daß, wenn die eine Fläche abgenutzt ist, durch ttnsache- versetzen der einzelnen Theil» zwei neue Arbeitsflächen Verwendung finden können. Die einzelnen, die Arbeitsflächen bildenden Läng-stücke können auch mit Zapfen im Rahmen drehbar gelagert und mit einem ba-külartiaen Mechanismus, wie er häufig bei Jalousiestäben^ur Anwendung kommt, verbunden werden. Mit Hilfe diese- Mechani-mu- lasten sich dann alle Läng«- tücke gleichzeitig von der alten Stellung in die neue drehen. Um Stickereien. Kanten. Guipuren, Application-arbeiten n. s. w. nach bestimmten Musteni au-zuschneiden, läßt sich die Ausschneide- maschine (Pat. 43917) von B. Riltmeyer L Co. in Gl Gallen be nutze». Da- Werkzeug der Maschine, welche- nach Maßgabe de- Muster- von Hand frei durch den au-gespannlen Stofs geführt werben kann, besteht au» einem Rohr, in welchem eine an ihrer Süßeren kante mcsserartig zugeschärfte Lamelle steckt. Hinter der Zuschärfuna befindet sich eine Einkerbung, welche ebenfalls schneiden- artig zngeschliffen ist. Außerdem liegt in der Hülse ein Stift, besten Ende so angeschärft ist, daß er mit der Schneide der Lamelle eine Scheerr bildet. Dieser Stift wird schnell hin- und herbewrgt und gleichzeitig da- Werkzeug nach dem Muster geführt, so daß der Stoff entsprechend durchschnitten wird. Vermischte«. Leipzig, im December. Um denjenigen unserer Leser ent- grgenzukommeu, denen e< erwünscht ist. über die für Tapital- aalage und Lermögeu-verwaltung bedeutungsvollen wirth- schastltchen und finanzielle» Tage-frageu, über da- Finanz«efe» fremder 8«aateu, ln- und au-ländische Werth» Papiere »Her Art. über Banken, Eiseubahueu» Ver sicherung-« uud Iudustrie-Gesellschastro, ueue Emtssioueu und sonstige Vorkommnisse a» der Berliner Värse u. s. w. ein gehendere Josormattoaeo zu erhalten, al- wir solch« über diese Gegenständ« in onserm, dem ganzen Gebiete de« wirthschaft- lichen und geschäftlichen Leben» dienenden volk-wirthschastlichen Thetle darbieten können, haben wir mit der in Berlin erscheinenden Wochenschrift „Ter Deutsche Oekonvmift" ein Abkommen getroffen, wonach dieselbe den Abonnenten de- „Leipziger Tageblätter" für die Hälfte de- Abonnement-Preise-, d. t. sür 2 >1 25 pro Quartal geliefert wird. — Diejenigea unserer Abonnenten, welche von dieser Begünstigung Gebrauch machen wollen, beliebe« sich uuter Einsendung von 2 ^l 85 sowie der Aboanement-qaiitaag de- „Leipziger Tageblattes" an die „Expe dition de- Deatschea Oekonomist tu Berlin 8. IV. kochftr. 23" zu wende», woraus die Zusruduug jeden Sonnabend uuter direkter Adresse per Post erfolgt. * Leipzig, 24. December. Wie wir erfahren, wird am Mitt woch, den 2. Januar, und Donner-tag, den 3. Januar, Abend« 5 Ubr, im großen Saale der „H-mdel-börle" die Leipziger Tuch- uud Wollwaaren-Meßbörse abgelialten werden. *— Leben-mittel» re.-Berkehr auf dem hiesigenDresdner Bahnhose im November 0. I. Empfang: Bcükio,raren 80877 kg, Butler 23 605, Bier 150 510, Brennholz 654 220, Conserven 22 990, Lolonialwaaren 100 855, Eier 124 214, Süßwassersiiche 2788, geräucherte Seefische 82. frische» Fleisch 2098, geräuchertes Fleisch 1004, Gemüse 59 511, M-flügel 99 777. Hefe 9628, Heringe 66, Heu 101929, Kartoffel» 441656, Kleie 556140 käse 590<?S, Mehl 444 163, ftilcheS O»st 238 145, gclrockncies Obst 56 905, Pflanzen und lebende Blumen 1343, Südsrüchie 92 919, trink bare Spirituosen 1572, Stroh 526 010. Wein 15 358, Weintrauben 176, Wild 5025 uud Zucker 83756 kg. Im Ganzen betrug der Ein gang an Lrben-mitteln rc. 3985 794, von denen 801 343 kg aus Stückgüter und 3184 451 kg aus Wagenladung-- Güter eulffelen. — II. Versandt: In Mengen von mindestens 5000 kg: Bockwaaren 66 415, Butter 18092, Bier 158 130, Br-nn- bolz 5Ü00, Lolonialwaaren 306 500, Eier 17 208, geräucherte Seefische 14165, «emüie 47 329, Heringe 18 580. Heu 51 768, Kartoffeln 183 078, «leie 380 082. «äse 8303, Mehl 148 906, Malz 43133, getrocknete» Obst 1l 346, Südfrüchte 81 192, irink- bare Spirituosen 17141, Eiroh 9717, Wein 72 049 und Jucker 81623 kg. Im Ganzen belief sich der Versandt aus 1 76« 102. von reuen 847 9l6 kg aus Stückgüter und 918186 kg aus Wagenladung-güter kamen. — HI. Die Gelammtbewegung an Leben-Mitteln »c. belief sich aus 1649 259kg Stückgüter und 4102 637 kg Wagenladung-güter, zusammen aus 5 751896 kg. *— Dividenden-Schätzungen: „Egestoiffer Salzwerk 4V, bi- 5 Proc. (4'/, Proc), „Poriland-Lementsabrik Hemmoor" nach neuerer Angabe 10—12 Proc. (9 Proc.), „Dre»dencr Bankverein" »icht über 7 Proc.» „Braunkohlenbergwerk karoline bet Offleben" 5—5'/, Proc. (5 Proc.), „Bangeiellschaji Humboldihain" noch neucrer Angabe 7 Proc.. „Slolberger Zinkhütten" 1'/, Proc. für die Actien (1 1>roc.) und 6'/, Proc. sür die StammprioriiSien (6 Proc.) *— Betrteb-ergebnisse brr Leipziger Pserdeeiseu» bahn iu der Woche vom 17. bi« 23. December c.: 199 712 Perionen. 24 722,55 ^l; Weniger: 21 995 Personen. 2786,90 ^1; Mehr seit 1. Juli: 484 989 Personen, 59 410.60 *— Börsenschluß Die New-Porker Börse ist am 24 und 31. December geschlossen, drtgleirden der Productenmarkt tu Hamburg und Londo», sowie der Kaffee-Markt in Havre, der Baumwoll-Markl iu Liverpool und der Zuckermarkt iu Magde burg. —X. Wurz»"' 23. December. Die hiesige Sparkasse hatte nach dem Rechenschaft-berichle im Jahre 1887 eine Lmuahme von 2144 244.89 ^i und eine Ausgabe vou 1978 201,03 >1, mithin einen Loffenbestand von 166 043,86 Die G-iammtvermögen-- Uebersich, ergab 6374612,87»Activa »ad 6 058 783.62^Passiva, milhta 3id829 2L vermögen. -r- Itzenuittz, 23. December. Di« vou der „Frki. Ztg." und de», „B. T.' i» die Welt geiedle Nachricht vou der Verlegung derSächsische, Maschiueusabrikuachkapvel ist vielleicht nur der Thatsach« »utspronaen. daß i» der letzte» S'tzuuq der Handels kammer de» Wuniche «»«druck gegeben wurde, daß Ldeai>ntz eia« Gürtelbahn erhalten möchte, welch« d>« vielen große» Fabriken. Re ««gehe»« Spesen sür den Lran«part der kohlen, Rohmaterial««« »ich fertigen Fabrikat« v»> »ad zu den Bntzndöfe» ausw-nde» müssen, i» directe Vervtnduug mit der Bahn brächte». Diele Frage ist aber z, lösen, »ha» daß et« verlegupg der Fabriken nöthi, »ärr; denn ein« Ringbahn ist Hier billiger herznstelle» al« s» Berlin, würde sich aber gewiß eben so gut verzinsen. Wenn bei einen, solchen Unteraehmen auch einige Häuser abgetragen werden müßte», so wäre da- «och billiger nnd beanemer, al» die Verlegung der Etablissement-, der Tran-port der Maschinen ,c. Uebriaen« würde die Stadt, wenn eine Gürtelbahn bestände, den Aulwand für Straßen- bauten »esrutlich beschränken können; den» dann würden die schweren Lasten nur per Bahn befördert werden. -r- Atzars, 23. December. Dir Es »führ»», vou fe 8 kp- Mehl, 8 k? Speck und 1 kr Butter au» Böhme» ist vor Weih nachten stet« so bedeutend, daß allerdings au- den verschiedenen 3 kilosickchen »t. viele Leutner werde». Nicht allein die armeu Leute, sonder» auch bester Sftuirte mache« von dieser veraünstigung Gebrauch. Weun oan einige Bäcker de-wegea gleich die Aushebung dreier Vergünstigung fordern, so ist da« wirklich »n dort; denn wir, die wir mit Böhmen auch geiellschastlichen Verkehr haben, möchken nicht durch eine chinesische Mauer von dort abgeschlossen werden. Bedauerlich ist e-, daß gerade an Sonntage» am meisten Mehl über die Grenze gebracht wird; aber da» ist jo ganz uotürlich; denn an diesen Tagen haben gerade die Arbeiter Zeit. Die Allsregung, die wegen dieser Mehlrinsohr einige kreise ergriffen hat, wird sich auch wieder legen. r Tchneröer,». 22. Drcembn. I» der Igl. Spltzeuklöppel- Musterschule hiersclbst wurden gestern die Zinsen der Marx'ichen Stiftung (begründet vor dret Iavren von drr Firma Marx in Leipzig) im Betrage von zusammen 30 ^l auf da» Jahr 1888 al» Prämien oa d>« vorzüglichsteu Schülerinnen, nämlich an Mecn- bald au- Lrandors, Schlegel au» Zschortau, Siegmaun aus Oberschlema uud Keller au» Pöhla, ia feierlicher Weise ver- theilt. — Die Schülerzahl der am 19. Mai 1878 errichteten kgi. Spitzeuklüppel-Musterschal« darf 15 mch» übersteigen, wovon alljährlich zu Ostern durchschnittlich lüns durch neue Schülerinnen ersitzt werden. Die Anstalt verfolgt den Zweck, ganz voe- »ügl che Svitzeuklöpplerianeu und iomit auch tüchtig« Lehrerinnen für Klöppellchulen heraiizubilden, sowie durch Verbreitung guter Muster aus die Hebung der Spitzenindustrie im Land« hinzuwirkeu. Zu letzterem Zwecke liegen auch die reiche« Material zur Schaffung neuer Muster dielenden Musterwerke uud kunstvollen Zeichnungen, nach denen in der Schule gearbeitet wird, im Musterschullocale fortwährend zur Benutzung bez. zum Studium au-. Auch werden denjenigen Fabrikanteu, welche mit ganz genaue« Augobe» d>u- sichtiich der von ihn«» gewünschte» Genre« hervortrete», einige guie marktgängige, sür ihren Bedars sogleich paffende Muster beschafft» ihnen auch, soweit unbedingt nöthig, davon kleine geklöppelte Proben geliefert, welche den Klöpplerinnen außerhalb der Schule zur Vor lage bleuen sollen. Im Jahre 1888 habe» einige Fabrikautea diese thaeu geboteue Gelegenheit beuutzt. * Meißen, 23. December. Bet der großen Ausbeute, welche die mächtigen Lager von Thon und Porzellanerde unserer Umgegend ersahrea, ist in den betreffenden industriellen Kreisen auch in neuester eit wtrderdolt die Besorgniß ausgesprochen worden, e< könnte» die lager bald völlig obgebaut sein. Demgegenüber ist e< nicht uninteressant, mttzuthrilen, daß nach dem gegenwärtige» Stande die Lager noch so reich, die erdigen Prodmte von so vorzüglicher Qua- l»Lt erscheinen, daß jetzt die Zeit nicht abzusehen ist, wenn die oben beregten Befürchtungen eintreien. Die nächste» Fondorte von hier sind, wie bei dieser Gelegenheit erwähnt sein mag, Garsebach uud Seilitz, klebrigen- erhalten nicht bloß die hiesigen Porzellansabrikea ihre Porzellanerde von hier, e« wird auch nach zwei schlesischen Fabriken jährlich eine halbe Million Leatner Porzellanerde, die hier geschlemmt wird, a»»qesührt. — Altrnburg, 24. December. Ja mehreren Orten de- West- kreise- vom Herzoaihum Altenbarg Hot auch die Porzellau- tnd 0 strie ein Feld gefunden und «rsreut sich seit längerer Zeit daselbst etnr- anhaltenden Aufschwünge». Al- eiu bedeutiame- Zeichea sür den Staad drr Industrie ist er wohl auch anzuseben, daß die Zahl der BreunSse» l» den Actiru-Porzellansabrlkeu »u Kahla eine Vermehrung von ungefähr 20 neuen Oese» er- fahren hat, und daß die Gesellschaft in Herm-dorf eine neue Fabrik mit vorläufig ungefähr 12 Oesen errichten will und zu diesem Zwecke daselbst bereit» eiu geeignetes Grundstück erworben hat. *— Alteuburg-Zeitzer Eisenbahn. Im Monat November bettug die kohlenbewegung der Altenburg.Zeitzer Eisenbahn all dem Meuseltmtzer Reviere 4590 oder 772 Wagenladungen ä 5000 Ke weniger alö in dem gleichen Monat de- Vorjahre». Ja den ab- aelausenen l l Monaten bezifferte sich die kohlenversrachtung durch die Altenbnrg-Zeitzer Eisenbahn au- dem genannten Kohlenbecken aus 50 492 oder aus 14 563 Wageuladuugen weniger al-tu derselben Zeit de- Jahre» 1887. *— Die Interesse» de- tzaudek« uud drr Industrie und da- neue Bürgerliche Gesetzbuch, von verschiedenen Seiten wurde bereit» daraus hingewteien. daß man in Industrie- und Haudel-kretsen dem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch« wenig Be achtung schenkt, obwohl der Entwurf sehr wesentliche Neuerungen aus bem einschlägigen Gebiete ausweist. Beachtenswertb ist daher eine Resolution der Handel»- und Gewerbekammer für Oberbnyern in München, welche laniet: „Cs ist an deu An-schoß de- Deniicven HcnidelStageS da- Ersuchen zu richten: 1) Derselbe möge aus dem „Entwurf eine- Bürgerlichen Gesetzbuches für da» Deutsche Rrich" diejenigen Punkte heiau-ziehcn taffen, weite ln da- Gebiet des Handel« nnd Wandels eingreifeu; 2) derselbe möge diese Punkte vervirlsältigt nebst entsprechendem Fragebogen zur gutachtlichen Aeußerung hinau-geben; 3) derselbe möge da» eiugelausene Mnlericil übeisichtlich zusammenftrllen und veröffentlichen iosjen, wie ähnlich die» mit den juristischen Gutachten über deu geuauuteu Entwurf ge schehen und fortwährend geschieht." *— Zur Retch-banksroge. Die „Berl. Pol. Nachr." ver- wahren sich gegen die Miktheilung. daß sie irgendwelchen Anlaß zu der Annahme gegeben hätten: der preußische glnanzminister solle die Verlängerung der jetzigen Brsitzverhältniff« bei der Reichsbank ouf weitere 10 Jahre gegen Zahlung einer Entschädigung von 15 Millionen Mark beiürworlen, weil ans diese Weise der Bank die Mitwirkung der Geschäftswelt bei der Verwaltung grsichert bliebe. Sic hätten lediglich eine Zuschrift veröffentlicht, weiche sich in. Wesentlichen sür die Beibehaltung der gegenwärtigen Einrichtung unter Gewährung eiuer Entschädigung von 15 Millionen an das Reich auliprach. Die in mehreren Zeitungen in der gemeldeten Form wiedergegebene Auslastung der genaunten Correspondenz war also nur eine Einsendung, kein« eigene Aeußerung de« HrrauS- gebrr». *— Die Melasseverarbeitong in Deutschland ums-ißie in der Zeit vom 1 August d. I. bis Ende November 1020 868 Doppel-Lentner (gegen 1222 768 D.-L. in der entsprechenden Zeit des Vorjahres). Davon entfiele» aus versah«» mlttelst O-mose 75 097 D -L. (gegen 134 252 D.-L.I Elution und Füllung 389 131 D.-T. (gegen 511419 D.-L.), Substitution 49 644 D.-L. (gegen 71696 D -L ). Au-icheidung 149 281 D.-L. (gegen 183 320 D.-L ), Sirontiaiiit 352 097 D.-L (gegen 335 211 D.-L ). sonstige» Bersabre» 5614 D-C. (gegen 68iO D.-C ). Während also die Melasse-Per- orbeitllng mittelst der anderen Haupiversahren gegen da- Vorjahr zurückg-blteden ist, hat die Anwendung de» Stroutianversah- rens in der lausenden Campagne Fortschritte gemacht. I Die praktische Au«führbark»it de» K 4 de« neuen vrauntweinsteuergesetze-, welcher am I. Oktober nächsten Jahre» in Kraft treten soll, wird bekanntlich in landwirtschastlichen Kreisen anaezweiselt. weil nach den großen Ansorderungen, welche da» verflossene Jahr an die Brennereibrsitzer gestellt habe, e- den Brennereibesitzeru unmöglich sei, die Beschaffung und Auf- stelluna der rrsardrrltcheu Rectistkationöapparoie zur »u-sühruna de- 8. 4 vornehmen zu lasten. Die „D utfche volk-wirthschastlich« Eorrespvndenz" will wissen, daß man an leiten- der Stelle geneigt ist, dc» Brennern auch >n dieser Richtung ent gegen zu kommen, und erblickt einen Beton» dafür ia dem Um stande. daß der Bunde-raih die bezüglichen Bestimmungen noch nicht erlassen hat. Capital-Anlagen und Gewinn-Ergebnisse der deutschen Leben-vers,chernngö.Gesellschasten. Die Ge- ianiiiii Actlva der deutichea Leben-versichcrung-^icsellschotten haben sich gegen dl» Bestände de» Bor,obre» um 71960 605 ^4 aus 1046 803152 » vermehrt. Der größte Theil dieser Fond- ist in »upillarisch sicheren Hypotheken angelegt, deren Bestand End« 1887 sich auf 742 469 706 oder 70,9 Proc der Gelammt- Activa drltkj grgr» 674 072526 (S9,1 Proc.) Ende 1886. Di»
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