Fragekasten Anfrage: In unserm Betrieb ist eine Meinungsverschiedenheit entstanden über die Schreibweise: Weihnachtsbaum-Behang oder Weihnachts-Baumbehang. Was ist besser? E. S., StdL Antwort: Wir entscheiden uns, wenn durchaus ein Bindestrich gesetzt werden soll (nötig ist es nicht; vgl. Duden, Vorbemerkungen S. XX unter A, I), für die Kupp lung Weihnachtsbaum-Behang (= Behang für den Weihnachtsbaum), weil sich hier sinngemäß die Teilungsfuge ergibt. Anfrage: In unserm Betrieb ist unter den Kollegen ein Streit über die Schreibung des fraglich gemachten »daß« in folgendem Satz einer Buchbesprechung ent standen: »Das Geheimnis, das über der Fortpflanzung obwaltet, das (oder daß?) in jedem Neugeborenen das Erbe einer ganzen Ahnenreihe aufweckt, soll an Hand der biologischen Gesetze untersucht und aufgedeckt werden.« Die Mehrzahl der Kollegen und der Verlag beziehen den zweiten Nebensatz auf »Geheimnis« und sind für die Schreibung mit »s«, während ich diesen Nebensatz als eine Erläute rung zu »Geheimnis« auffasse und für die Schreibweise mit »ß« stimme. Also ich meine: das Geheimnis, daß das so ist, soll aufgedeckt werden. Um dem Meinungs streit ein Ziel zu setzen, bin ich beauftragt worden, Ihre Entscheidung einzuholen. E. B„ Bin. Antwort: Dae fragliche »das« muß mit »s«, nicht mit »ß« geschrieben werden, weil der mit diesem rückbezüglichen Fürwort »das« beginnende zweite Nebensatz ein Relativsatz ist, genau wie der vorhergehende mit »das« eingeleitete Nebensatz. Beide Relativsätze beziehen sich auf »Geheimnis«. Gegen Ihre Annahme, das Wort »das« im zweiten Nebensatz sei ein Bindewort und müßte mit »ß« geschrieben werden, spricht das transitive Zeitwort »aufweckt«, das nur verständlich ist, wenn es auf »Geheimnis« bezogen wird: das Geheimnis, das . . . das Erbe einer ganzen Ahnenreihe aufweckt. Die Schreibung »daß« hätte nur Sinn, wenn statt des transi tiven Zeitworts »aufwecken« das intransitive Zeitwort »aufwachen« stände, der Satz also lautete; Das Geheimnis, .. . daß in jedem Neugeborenen das Erbe einer ganzen Ahnenreihe aufwacht (oder statt »aufwacht« die passivische Form »auf erweckt wird«), Anfrage: Muß es heißen: »Man bekommt nicht alle Tage ein Buch zu Gesicht, das einem mit so aufrichtiger Genugtuung erfüllt wie das vorliegende« oder: »... das einen mit so aufrichtiger Genugtuung erfüllt...«? Bldgsvrb. Lgnslz. Antwort: Wenn Sie richtig fragen: Wen erfüllt es mit aufrichtiger Genugtuung?, so lautet die Antwort im Wenfall: Mich, dich, ihn, sie oder einen! Also ist nur einen richtig. Anfrage: In einer Anzeige heißt es: »Versäume niemand, sich den Genuß eines solchen Films entgehen zu lassen.« Der Satz ist nach meiner Ansicht völlig falsch (einige Kollegen halten ihn für richtig), da sich Anfang und Ende widersprechen. Statt einzuladen, wird damit abgelehnt. G. H., Nckrslm. Antwort: Sie haben recbt: der Satz ist unsinnig. Mit den einleitenden Worten: »Ver säume niemand« wird aufgefordert, das im Nachsatz Angegebene zu tun, also »sich den Genuß des Films entgehen zu lassen«. Das wollte der Anzeigende sicher nicht, sondern er wollte im Gegenteil zum Besuch der Filmvorführung anregen. Dann hälte er jedoch sagen müssen: »Versäume niemand den Genuß dieses Films« oder: »Niemand darf sich den Genuß dieses Films entgehen lassen.« Anfrage: Wie wird bei schmaler Satzbreite das Wort »Makler« getrennt? Ich halte Ma-kler für richtig, andre Kollegen sind für die Trennung Mak-ler. E. R., Kbg. Antwort: Richtig getrennt wird Mak-ler.