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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-24.1927
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192700007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19270000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 9, September
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
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Die Schulverwaltung fetzt fich ausVertretern des Gewerbes (Prinzipalen und Gehilfen), der Schule und der Stadt zu- fammen. Statillifch ift zu vermerken, daß Odern 1926 437 Schüler aufgenommen wurden: 220 Setzer, 127 Drucker, 57 Reproduktionstechniker und 33 Schriftgießer, Galvano- plaftiker und Stereotypeure. Im Laufe des Jahres traten ein 12, und fchieden aus 26 Schüler (z. Z. Schülerbedand etwa 1200). 16 Aufnahmeprüiungen wurden abgehalten, denen fich 407 Knaben unterzogen, davon wurden 357 als geeignet befunden. Eine große Anzahl der Gemeldeten konnte nicht untergebracht werden; fie wurden für 1928 vorgemerkt, befuchen aber fchon jetzt, alfo ohne Lehr- ftelle, die Schule. Der durchfchnittliche Befund des Ge- fundheitszudandes ergab eine langfame, detige Befferung. Die vorhandenen Lehrmittel konnten wefentlich ergänzt werden durch Anfchaffung einer reproduktionstechnifchen Kamera mit Additionsapparat, von vier Lampen, zwei Kopierlampen, einer großen Kopierglasfcheibe, einem Trockenfchrank,Spültifchen ufw.DasSchriftmaterial wurde vermehrt durch Koch-Antiqua und -Kurfiv, Neuland, Akzi denz-Grotesk, Meffinglinien ufw. Weiter wurde für ehe rn ifche Unterfuchungen innerhalb der Materialkunde für Drucker und Reproduktionstechniker eine Apparatur be- fchafft, die das Experimentieren wieder ermöglicht. Auch Karten für Erdkunde und Wirtfchaftsgeographie und zur Anfchauung technifcher Verfahren, wie Metallgewinnung, Zerlegung der Steinkohle ufw. wurden erworben; mit der Anlegung einer Lichtbilderfammlung wurde begonnen. Die Stoffpläne konnten im Laufe des Jahres erneuert, zum Teil umgearbeitet werden; fo der Stoffplan für Lebens und Bürgerkunde, die Lehrbücher für Rechnen und Latein, die im kommenden Jahre neu aufgelegt werden follenufw. Die im Laufe des Schuljahres gefammelten Erfahrungen auf dem Gebiete der Mafchinenlehre und der für den Materialienunterricht erwünfehten Experimentalvorfüh rungen follen zu einem befondern Stoffplan zufammen- gefaßt werden. Der Stoffplan für Zeichnen wird neu gefaßt. Soweit fich aus dem Bericht die innere Einrichtung und die Unterrichtsmethode der Schule erkennen läßt, ift die Verwaltung, die Leitung und das Lehrerkollegium beftrebt, die Schule mit neuem und lebendigem Geift zu erfüllen und fie den Fortfehritten der Technik und der Entwicklung des modernen Fachfchulwefens anzupaffen. Es ift zu er warten, daß auch die fernere Tätigkeit der Leipziger Buch- drucker-Lehranftalt fich in gleicher Weife vollzieht, und daß die Schule die guten Beziehungen zu dem Gewerbe aufrechterhält.Ergänzend wollen wir noch hinzufügen,daß die in den Gehilfen- und Freizeitkurfen erzielten Erfolge fehr zufriedenftellend ausgefallen find. Dies gilt nament lich von dem Kurfus für buchgewerbliches Zeichnen, der unter Leitung des Gewerbeftudiendirektors Dr. Haufchild den teilnehmenden Mitgliedern der Ortsgruppe Leipzig des Bildungsverbandes reichen Gewinn brachte. Wir knüp fen die Hoffnung hieran, daß andre Schulen die von Leipzig gegebenen Anregungen aufgreifen und fo zur Höher führung des Berufs beitragen. EIN KAPITEL ZUR EIGNUNGSPRÜFUNG Es darf als bekannt vorausgefetzt werden, daß in früheren Zeiten in der Auswahl der zum Buchdruckerberuf Zuzu- laffenden fehr kritifch und peinlich verfahren wurde. Die Offizinen, die auf ihren guten Ruf etwas hielten, nahmen nur folche jungen Leute in die Lehre, die eine fogenannte belfere Schulbildung durch Zeugniffe nachweifen konnten, oftmals wurden die Lehrlinge auch außerdem in der Druckerei durch geeignete Perfönlichkeiten auf ihre Schul- kenntniffe hin geprüft. Je mehr Kleindruckereien aber ent- ftanden, um fo mehr wurde diefe Gepflogenheit vernach- läffigt, fo daß fchließlich ein jeder, der Luft dazu hatte, Buchdrucker werden konnte. In den Großftädten mit ihren verhältnismäßig großen Betrieben fah man aber bald ein, daß die alte Gepflogenheit wieder aufleben müffe, wenn man einen Stamm wirklich brauchbarer Ge hilfen haben wollte. Soweit Innungen vorhanden waren, nahmen fich diefe der Prüfungsangelegenheiten an, d. h. außer den Ausgelernten, denen fie nach beftandener Prüfung die Gehilfenbriefe ausftellten, wurden auch die Neueinzuftellenden geprüft. Diefe Prüfung erftreckte fich nicht nur auf die Elementarfächer, fondern wurde darüber hinaus auch auf den Gefundheitszuftand ausgedehnt. Gewiß ein fehr lobenswertes Beginnen. Nun ift in den letzten Jahren allgemein der Gedanke der pfydiotechnifchen Eignungsprüfungen in den Vordergrund getreten, zuerft und zumeift gefördert von den großen Werken der Metallinduftrie. Ohne Zweifel birgt diefer Gedanke fehr vieles Gute in fich, und es ift zu begrüßen, daß feine Verwirklichung auch im Buchdruckgewerbe feile Formen annimmt. Bei der Durchführung felbft werden allerdings noch die verfchiedenften Methoden angewandt, und es wird eine Aufgabe der Zukunft für die berufenen Inftitutionen unferer Lehrlingsordnung fein, auch hierin eine gewiffe Gleichartigkeit der Prüfungen in allen Landes teilen herbeizuführen. Die »Zeitfchrift für Deutfchlands Buchdrucker« konnte in ihrer Nummer 21 vom 15. März d.J. von einer Eignungsprüfung in Karlsruhe berichten, an der 16 Prüflinge teilgenommen haben. Den theoretifchen Teil hatte der Fachausfchuß dem zuftändigen Gewerbe lehrer Stelz übertragen. Die erfte Arbeit waren vier Rechen aufgaben: 1. 2,018 + 4,8 + 0,04 -f- 16,305 = ? 2. 16,5 : 0,03 = ? 3- 1 /2 + 1V3 + 2 5 /s = ? 4. Ausgaben am 5. März 1926: a) für Haushaltung 6,80 Mark; b) für 225 Kilogramm Kohlen, ä Zentner 2,05 Mark; c) Zins zu 7 v. H. für 220 M. für ein Vierteljahr bezahlt; wie groß ift die Gefamtausgabe an diefem Tage? Nur ein Prüfling war im Rechnen fehr gut, während alle andern diefe leichten Aufgaben innerhalb 20 Minuten teils mangelhaft oder unvollftändig, zum Teil fogar ganz un richtig löften. Die zweite Aufgabe war ein kurzes Diktat. Man ftaunt als alter Buchdrucker, daß junge Leute unfern geiftig hoch- ftehenden Beruf ergreifen wollen, die in jeder Zeile Fehler leichtfinnigfter Art aufweifen und daher die Note »Ziemlich gut« oder »Kaum genügend« verdienen. Die dritte Aufgabe brachte einen kurzen Auffalz humor vollen Inhalts. Auch hier gab es wahrhaft »lächerliche« Refultate, und fo kamen die Zenforen zu dem Ergebnis, 254
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