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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-24.1927
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192700007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19270000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 9, September
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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DAS FACHSCHULWESEN IM BUCHDRUCRGEWERBE NEUNTE : NUMMER TYPOGRAPHISCHE MITTEILUNGEN SEPTEMBER 1927 SCHULE UND WERKSTATT Die weit über die engeren Landesgrenzen hinaus bekannte Leipziger Buchdrucker-LehranRalt erliattet ihren Jahres bericht über das Schuljahr 1926/27. Diefer Bericht legt nicht nur fchlechthin Rechenfchaft über die Tätigkeit der Schule ab, fondem gewährt auch einen Einblick in den Schul betrieb einer fachgewerblichen Lehranflalt, die Geh berufen fühlt, dem Nachwuchs Willen und Können nach neuen berufserzieherifchen Grundfätzen zu vermitteln. Leider ifl das noch nicht im ganzen Umfang möglich, denn Hem mungen mancher Art Gehen der vollen Entfaltung ent gegen. So klagt der Bericht über empGndlichen Raum mangel, der wohl zur Zuteilung von Räumen in einer Volksfchule führte, die aber weitab vom Stammhaufe liegt. Der Bericht fagt, folange die Buchdrucker-LehranRalt befleht, waltet als düReres Gefchick über ihr, daß Ge immer unter Raumnot gelitten hat, niemals Herr im eignen Ge bäude war und die dringend benötigten Räume nur un zulänglich erhielt. Auch die jetzige Zuteilung von Räumen iG weit entfernt, eine Löfung zu fein. Es iR ganz unmög lich, mit Hilfe diefer Räume auch nur den Anfang zu machen zu einem inneren Ausbau der Schule im Sinne einer Entwicklung auf moderner Grundlage. Die Räume mußten vielmehr gefordert werden, nur um den ßarken Schülerzuwachs 1926 zu bewältigen. Die feit Jahren für die Buchdrucker-LehranRalt höchfl unerfreuliche und durch die Kriegszeit bis zur Unerträglichkeit gefleigerte Raumnot zwingt zu derFeflflellung, daß der Weiterausbau derLehr- anftalt nur durch einen Neubau ermöglicht werden kann. Diefer Neubau iR inzwifchen in greifbare Nähe gerückt. Es iR Aufgabe der Direktion, gerade für den Ausbau der reproduktionstechnifchen Abteilung zu forgen, da diefe Abteilung der Entwicklung der vervielf ältigenden InduRrie gerecht werden muß. Uber kurz oder lang muß es auch zu einer Gruppierung der Schüler nach Sparten innerhalb des Werkflattunterrichts kommen. Dies iR aber nur mög lich in einem Neubau, in dem die Schule ihr eigener allein verfügungsberechtigter Herr iR. Zur Zeit flehen ihr 19 Un terrichtsräume zur Verfügung, von denen 7 Räume als Werkflätten verwendet werden. Der Unterricht umfaßte für Fortbildungsfchulpflichtige das erfle bis dritte Schuljahr mit Io WochenRunden. Der Schul- befuch für das letzte Schuljahr ifl feitens des Gewerbes verbindlich nur für den Fachunterricht. Außerhalb des planmäßigen Unterrichts wurden noch Kurfe zum frei willigen Unterricht eingerichtet. Wenn auch diefe Kurfe nach Gefchäftsfchluß gelegt werden mußten, fo waren Ge doch gut befucht. Abgehalten wurde u. a. ein Kurfus für Zeichnen und Entwurf (2 Stunden an drei Nachmittagen), in dem das Hauptgewicht auf die Schärfung des Auges für Aufbau, Rhythmus und Ausgleich für Farbzufammen- flellungen ufw. gelegt wurde. Begabten Schülern foll damit gleichzeitig das Entfalten ihrer Veranlagung ermöglicht werden. Die übrigen Kurfe bezogen Geh fowohl auf Fach- wie Sprach- und Allgemeinunterricht. BeGchtigungen und Wanderfahrten verfolgten zwei Ziele, einmal das Kennen lernen von gewerblich wichtigen Betrieben, dann aber auch die engere Zufammenführung zwifchen Lehrer und Schüler. Mit befonderer Genugtuung entnehmen wir dem Bericht, daß die Tätigkeit der Schule Geh nicht nur auf den Unter richt der Lehrlinge erflreckt, fondern daß die Schule auch ihre Aufgabe in der Vermittlung von Berufswiffen an die Gewerbeangehörigen Geht. Sie erfüllt dadurch die von der gefarmen Fachwelt oft erhobene Forderung auf enge Zu- fammenarbeit zwifchen Schule und Werkftatt. So konnten zwei Sonderkurfe für Prinzipale und Betriebsleiter ab gehalten werden, die Geh in der Hauptfache mit Betriebs- wirtfehaft befaßten. Wenn auch hier die Frage offen gelaffen werden foll, ob es möglich iR, in einem fechs- bis achttägigen Kurfus ein fo umfangreiches Gebiet wie die Betriebswirtfchaft felbfl bei vorgebildeten Teilnehmern erfchöpfend zu behandeln, fo iR dennoch der Wille der Schule, Geh in den DienR des Gewerbes zu flellen, anzu erkennen. Der gleiche Wille führte auch zur Aufnahme von Gehilfenkurfen, die während des ganzen Winterhalb jahres liefen und im Sommer 1927 fortgeführt wurden. Diefe betrafen: Werkflattpraktikum für neuzeitliche Typo graphie unter Einbeziehung farbiger Akzidenzen; Farb- mifchen und Dreifarbendruck in verfchiedener Reihen folge der Druckgänge, Prägung; Kurfus für Druck mit Farbzufammenflellung, Farbmifchung und Prägung; Ent- wurfskurfus für Fortgefchrittene unter Betonung neu zeitlicher Löfung und Auswertung reklamepfychologifcher Momente; Kurfe für fremde Sprachen. Die Kurfe wurden unter der Bezeichnung »Abendfchule für das Leipziger Buchdruckgewerbe« gemeinfam von der Buchdrucker- LehranRalt und der Ortsgruppe Leipzig des Bildungsver bandes veranflaltet und von dem Direktor und den Lehrern der AnRalt geleitet. Außerdem wurden noch zwei repro- duktionstechnifche Kurfe in Verbindung mit dem Litho graphen- und Steindrucker-Verband eingerichtet. Befon- ders begrüßen wir es, daß auch die gefamten Kurfe der Leipziger Ortsgruppe des Bildungsverbandes in die Schule verlegt werden konnten, die von den bewährten Kurfus- leitern der Ortsgruppe geleitet wurden. Dadurch kommt die freundfchaffliche Zufammenarbeit der für die gewerb liche Ausbildung und die Verbreitung des Berufswiffens in erfier Linie in Betracht kommenden Stellen treffend zum Ausdruck. In gleichem Sinne betätigte Geh dann noch die Buchdrucker-LehranRalt durch die Abhaltung eines Vortragszyklus mit Lichtbildern und Anfchauungs- material über »Die Gefchichte des KupferRichs von den Anfängen bis zu feinem Verfchwinden«. Die dazu ge hörigen Lichtbilder wurden in der Schule felbfl hergeflellt. Viel von dem Verfländnis, das die Schule den Anforde rungen des Gewerbes entgegenbringt, dürfte neben der Schulverwaltung dem verdienRvollen Leiter der Buch- drucker-Lehranflalt.Gewerbeftudiendirektor Dr. phil. Her bert Haufchiid, fowie demLehrerkollegium zu danken fein. 253
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