Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004024
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-02
- Monat1890-04
- Jahr1890
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.04.1890
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siVrfcbeint täqlick früh 6'/, Uhr. p.r-üllisll vnd ClvkdiNon Iobanne-gasje 8. AprrchlfnuSrn drr Nr!>arliotl: . vo UI liags 10—l2 llur. Nachnituog» ü—8 lldr. r bl eil tti-se-e« N»»»t»olin M»»«Ikr>»t, «»L» ttch t - stes-ckl»» »lHl »rrdilldc,^. Annah«« ser kitr dte nS»M«t«e»»» Nummer »eftt»«tr» 8«srr«»e an Wochentage« dt« t Ahr L»ch«ttt«,s. a» Louu« u»d Peftlasr» krlttz dts',8 Udr. 2n dru Filialen siir Ins.-^nnahm--. ktt« KI»»«'s Vortt«. tVlfred Hgß«), Uniderstiätettraß» 1, Ls»ts vtzsche, Ilathartneuftr. 88 Port. und Köntzsplatz 7, mir dt« Uhr. eiWger.Tascbiait Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Abonnemerrtsprsü« vierteljährlich 4>/, Mk incl. Vrtngerlohu 5 Mk., buch dir Voß bezogen 6 Mk Ad« einzeln» Nnmmer20 PI velegeremplor 10 PI Gebühren jür Ertradetlog«, (tu Dagrdlati-Format aetalzti ohne Poftdetördrrung 80 Mk. mit Poftbes-rderung 70 Mk. Zaleralr «gejpatte« Petttznle SO Pf. Größere Schrtfr», lou» mfl. Urersvrrz^chi.ß. Tab« ll» rischer ». Ztsiernsotznach höhrrm Lanj. Perl«»«» „rer dem Rehoettonssietch di» 4o«t»»ll. ZeIle»0Vsi.»»r»«,F,mil«»»»achrtch«,, di« «gespöttene Zotte 40 PI JnterMe find stet« „ dl« »pprbttto» »a ie»dr». — Robot« »ird nicht gegrbev. Zahlung prooniunoroocko »der durch Post« Nachnahme. 92. Mittwoch den 2. April >890. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Vrkaimlorachims. Die bisher in der Elfen» und Kurzwaarenhandlung de« Herrn Heinrich Unruh, Weststraße 33, h>er, befindlich gewesene -ritt» Ftltal« -er htefige» Fchdttschea Epareaffe, verbunden mir Gvarinarkenverkanf und Sparkarten- nusgabe, haben wir vom I. Uprtl d. Js ad unter Belastung t» dem btShertgen Local» den Kauf leutea Herren Hstvald Hohl und Heinrich Hartmaun, in Finna Heinrich Unrnh stkachfolger, htir. übertragen. Leipzig, den Ä. März t8S0. Der Skath der Stadt Sriplig. l» 182S. vr. Georg,. Henalg. Vkkanntmachunfl. Nachdem Herr Karl Sitegel, Privatmann. Leipzig. NeurrudniN, SlVlteritzer Straße l». parterre, die aus ihn ge. saileor Dahl zum Armenpfleger im Distrikte Leipzig-Thonberg» Neureudnttz angenommen Hai, ist derl-lbe am 28 Mär, 1890 durch Herrn Distrikts-Vorsteher BezirkSsecretatr Polster in dieses «ml «ingewiesen workr». Leipzig, den St. Mär, 1890. Da» «lrmendlreetorlnn». u. ?n. 4l. Luvwig. Wolf. Artus. Vrkanntmachung. Hierdurch dringen wir zur vsfr»tuchc» Krnntnlß, daß sür dc» III Leichenfrauenbezirk Frau Agathe verw. Brenneck», Steruwartenstroße Nr KZ. IV. Obergeschoß wohnhaft, al« Leichenfrau d»n un» angestelll und in Pflicht genommen worden ist. Leipzig, den 27. Mär, 1890. VIII. »lo. Der Rath »er Stadt «e«p,ig. z)r. Georgs. Dietrich. Die in lue U»I«rIuchuag»Iach« gegen dir Büraermetsterstachier Fr>d« Aan«V GchrHn IN Markranstädt wegen Gtstmarde» unter ocm 18. März d. I. rrloflen« Bekanatniachung hat sich erledigt, t Leipzig. »M Sl. Mär, 1890. Ter Uylersuchuugsrtchter »et d«n «»ntgllche« Lnndgertcht. Burk har dt, Landgerichtsrath. MlW »e>crdes->lk. Dte «»«ftrluug der Schillerardriten finde» tm Schnllocnle, Iohanuitplatz Nr. 7, d,« ». dt« «lt 7. «prll -s«. I«., Vormittag« von 10 bi« M.tiag« 1 Uhr, statt. ' Zum Belache derselben beehrt sich tm Namen de« Lehrerkollegium« ergebenst rinzuladen L««p»Ig. de, »t. «är» 1890. der Ltr«et«rr vr. Ludw. Nteper. Hitkre Slhnlk siir Midtr«. Beginn de« neuen Schuljahre« Mieutag. de« 14. «prtl, vor. mittag« S Ubr. An de,»!,tuen Ang, mn 9'/, Uhr findet die Nach» prüsung «,d »nette >usn«t«rprSsun, statt. Vr. ttsodgrnw. vie Lrisis in Spanien. Bon allen Gefahren, welche den Thron de- König-kindel Alson« XIU. bedrohten, ist di« gegenwärtige vielleicht die flrwerste. Dir Militairpartei in Tpanien, welche gewohnt ist, sich al« die eigentliche Beherrscherin de» Lande« anzu» sehen, sübit sich in ihrer Stellung gefährdet durch da« immer weitere Bordring^r liberaler Anschauungen, weiche die Herr» schast einer bestimmten Kaste autschlietzen und die Tyrannei einer Anzahl Generale fUr unveretubar mit den Grundsätze» der konstitutionellen Monarchie erachten. Martine» Taiiipob iiiiv mit ihm dl« Mehrrahl drr General« habrn ei »och nicht vergessen, daß Also»« XIl seine Krön« der M litairpaetki versankt«, welche da« Pronunciamirnto von Sagunt ver» anstaltete. Die Generalität hat r« wohl rmpsunven, daß die Negierung seit langer Zeit und schon unter Also»« XIl. dalli» strebte, die Macht der MÜitairparlct zu brechen unk ibren Einfluß aus die Rolle z» beschränken, welche ihr a>? HauptslUtze de« Throne« zukommt. Ter Schutz, welchen die Annee der Krone gewährt, bericht nicht ans ihrem freien Willen oder aus der Laune der cominanbirenden Genr- raie, sonder» er ist eine bcilige Pflicht, welche durch den dem Monarchen geleistete» Fahneneid übernommen wird. Da« ist nirmal« der Standpunkt der spanische Generalität gewesen, j» ihr steckt vielmebr etwa« von dein Prätorianerthiin, der rtzinischcn Kaiserzclt. sie widmet allerdings ihre Dienste dem von >b»e» anerkannle» Nkonarchen, aber nur io lange, al« er da« Scepler ihren Wünschen geinäg führt, ."'t da» nicht der Fall, dann erbeben sie die Fahne de« AnsrubrS, zwingen ihn entweder, ihnen den Willen zu thnn, oeer setze» ihn ab und geben ihm »ine» Nachfolger, der ihnen b,ss-r gefällt. DaS ist die Erklärung für die vielen Mililair- auislände, deren Opfer Spanien seit einer lanaen Re be von § >bre» gewesen ist. unv e« scheint, als ob da« Ende desselben noch nicht gekommen ist. Der Streitfall, welcher gegenwärtig der Entscheidung l arrt, wirst ein trübe« Licht aus ve» Geist, welcher i» de> spanischen Armee herrscht, und aus »bre DiSciplin. E» ist der Geist ver Aiislehnung. ber Schritt de? General« Daban ist nicht« ai« Meuterei, er gehl aul der sonderbaren Meinung bcrvor, daß die Arme« in« Machtvollkommenheit besitzt. >n eigener Sach- und unabhängig vo» den, Monarchen und seiner N gierung Entscheidung z» treffen. Der Senator Genera, Daban, einer der Haupitbeilnehmer de« Pronuuciamenlo von Sagunt, durch welche« Aston« XIl. ans den Thron gehoben wneve, bat ei» Rundschreiben an v„ spanischen Generale gerichtet, in welchem er sagt, daß er gonvthlgt sei, sich an alle Wasjengesährten zu wenden, di» »na» nicht nach Perdienst behandle. E« sei in der Kammer »er Antrag gestellt w»rd«o, daß die Eoloaien von bürge,« lichrn Beamten regiert und daß die Besatzungen vermindert werden. Alle Militairpersonr» müßt-m dagegen Einspruch er heben. und dr«halb fordere er die Osstciere aller Grad« zur Einigkeit aus, um die Unverletzlichkeit ve« Vaterlandes gegen offene und geheime Feinde ;u schützen und di« Rechte der Armee, welcher die nationale Ehre onvrrtraut sei, zu schütze«. Der KriegSminister verfügte gegen den Verfasser de- Rund schreibens, General Daban, eine Arreststrase vo» zwei Monate» »nv zeigte damit einen Grad von Milde, für den wir ln Deutschland kein verstänkinß haben Bei un» würbe »in solcher General einfach cassirt u»d vor ei» K iegSgerichl gestellt Werden. In Spanien denkt man darüber ander«, dort erhebt ein Tbcil der Senatoren Widerspruch gegen dir Gtrttsver- iügung re« Kreg-ministerS. und die Generalität «rgrelst mit geringen Ausnalimen Partei für den Meuterer gegen die Regierung. General Mariinez Eampo« wirst sich zum Berlhejbiger feine« gemaßregelten Kameraden aus, seht sich über alle Pfl chlen, welche der Staat seinen Bürgern aus erlegt, mil dem Hinweis aus die Macht »er Aufruhrer hin weg und vroht, fall« dir Mehrheit gegen den General Daban entscheidet» di« Königin - Negentin zur Entlassung de« Ministerium» auszufordern. Und, wa« da« Schlimmste an der Sache ist. Eanova» bei Castillo, ver Freund und Minister Also»«' XII., steht aus der Seite ber aufständischen Generale. Da« ist also die Form, ln welch-r die konservativ« Partei in Spanien den Kampf gegen die Regierung und dir liberale Partei führt. Es jchrint, daß Eanova» und Martine» Eampo« die eifrige Parteinahme für den General Daban als vas letzt« Mittel erkannt haben, um bas Zustandekommen des Gesetz-« über das Allgeni'tne Stimmrecht zu verhindern, welches bekanntlich am 27. März von der Abgeordneten kammer angenommen worden ist. Die Eonservativrn unv die mit ihnen vrrbündele Militairpartei sehen bereits im Geiste die Fluth der Revolution Hereindrechen, weil vir Re publikaner untrr Castelar und Salmeron für das Gesetz ge stimmt haben. Der am 29. März erschienene Bericht der Senats« commission zur Untersuchung de» Daban'sLen Streilsalles beantragt dir Genehmigung der gegen Daban verhängten Arreststrase, und ans demselben Slandpunct steht dir Mehr heit ver beiden Kammern. Eanova« unv Martin»» haben aber aus der parlamentariichrn Frage rin« Machtsrage gemacht „nd pochen daraus, daß sie die Arme« für sich haben. Der Senat Hot in dieser Sach« offenbar auch nicht «srrect gehandelt, denn Dl«cipllnar»A»gelegenheilen unterliegen nicht seiner Entscheidung, gleichviel ob drr General, welcher sich eine mililairisch« Strafe zugezoge« bat, Senator ist oder nicht. Der Senat mußt« den Antrag aus Einsetzung einer Eommiision zur Untersuchuiig des Streitfall,« ableynen, weil di« Zn r» tennung »der Aushebung «ilitairischer Strafen nicht seines Amtes ist. Ganovas und Martlnez lkcnnpos. welche den Sturz de« Ministerium» Saaasta um jeden Preis beabsichtige», begehen die seltsame Inkonsequenz, daß sie vie Entscheidung de« Senat» in einer Frage anruse». in welcher er nicht zu ständig ist, daß sie diese Entscheidung aber nur anerkennen wollen, wenn sie mit ihren Wünschen Ubrreinstimmt. Die Krisis wird durch da» Zusammentreffen mit einer großen Streikdeweauiig noch gefährlicher. In Barcelona streiken gegenwärtig angeblich 43 000 Arbeiter aus den Fabriken, und seit dem 8l. März bade» auch vis Maurer und Erdarbeiter die Arbeit niedergelegt In Huesca, Saragossa, Tortosa, Cartagena und Valencia sind die Arbeiter im Begriff, den, von ihren Berus-genossen in Barcelona gegebenen Beispiel z» folge», wodurch der Gegensatz zwischen den Parteien im Parlament» jedenfalls verschärft werde» wird. Di» ttvnlain- Nkgentin ist in einer außerordentlich schwierigen Lage. Ent läßt sie da« Ministerium Sagasta, so folgt sie dem Druck, welchen die Conservatid-n unv die Milltnirparlel aus sie aus- liben und entfremdet sich dadurch die Mehrheit der Brvvlke- rung. Andererseits ist eS ein sehr schliminer Vorgang, wenn sich bi» Königin-Regenlin den Willen der aufständischen Generalilät auszwingen läßt, das natürliche verbüllnlß zwischen rem SlaalSoberbaupt unv der Arme« wird dadurch in Vas G-geulheii verkehrt, denn die Armee hat den Befehlen des Monarchen Folge zu leisten, nicht umgekehrt. Der vorliegende Fall lehrt, baß Spanien noch sehr viel dazu fehlt, «n> Staat»- wesen zu sein, aus welche« dir Bezeichnung constitutionelle Monarchie paßt, es ist vielmehr ein kranke- Slaat»wrs«n, i» welchem die einzelne« Parteien stets zur Revolution bereit sind. * Leipzig, 2. April. * Di» von der nationalliberalen Fraktion de« preußischen Abgeordnetenhauses dem Fürste» Bismarck zu seinem Geburtstag überreichte Adresse hat folgende» Wortlaut, Durchlauchtigster Fürst! Seit tanger Zelt hat da-deutsche Volk lind mit chm die nationalliderale Fraktion de« Abgeordnete,,, ti iiise- dte vi,ederkehr de» Lage«, der dem Vaterland» seinen großen Siaai-niann gab, al- eine» Tag stolzer Freude gefeiert, tztnie vermstitien sich die Seq»n«wü»sche, mit denen wir Euere Durchlaucht n» Ihrem süiilundfledztqsien Gevim-laae begrüßen, mit dem chme,zllchen Getnhl, daß da« Deultche «tetch und der preußstche Liaot in Zukunsi des sicheren Fülirer« emdebren soll, der der Nation teil ni'hr al« rtnem vterleliavrkunoert jtrlbewnßi die Bahnen vorgezeichnet, aut denen sich ihr heiße- Sehnen nach Einheit und ber .,eb"l,reiiden Machtstellung und inneren Entw ckelung erfüllte. Dt» Entgung Dcutichlands unter Preußen» Führung, dte Giederautrlitiiung de« Deutlichen Reiche« nach ohnmächtiger flerlplttterung» dte Festigung desselben durch di« Organtlatton der U hikrast und der Finanzen nd der innere Ausbau durch etnhetittche Weftaltuiig de» Rechte» und wichtiqer Verwaltung»-«,, >ge, »tn zwanzigjähriger, durch unver- leichliche Staat'knnst »»ir-cht rrdaltener yriete, der den Wohlstand d S deutsche,, Volke» erkühle, und der Zuianimenschluß der d,e, mächt gen R tch, Milteteniopa» zu weiterer Frieden-Währung, der Erwerb von -»tonten, welche dem drmschen Handel und Grw-rb- sl ß neue Absatzgedtete «räffne, werden, dt» loctal» Reform zur Linderung der Roth der ardetiende» -lasten — ba nd Honptmarkstrtne de« gewalttgen Lheilr« Geschichie, welchen da« deuttche Volk vnter der FÜHrnng seine» ersten großen Kaiirr» aus den durch L»r» Durchlaucht erkannten und ersstnetea Wegen durch- chritten da». Unanstsichluher Dank für Alle», wa» Sie tn tteser vatrrlandvteb« und unirr Einsetzung Ihrer ganzen Perslnltchke» trm deutschen Volt« gegeben, wird Euier Durchlaucht au» «Ürn roetlen de« Deutichen Reiche» wie »an den Deulichen de« Ausland«» inlgegenqeteagen. Wen« auch wir, dt« in tteser verrhruna unter» zeichneten Mitglieder de, »attnnalliberale« Fraktion de» Adgeord. neienhante«, diese« Luuke »nsdrnck ged«,, so wolle» Euer« Durch, taucht denielben entgegen,ehuwu al« ei» Zeichen. w>« sehr »ir un« «>« de» Bestrebung»» Ihrer »alt,„len Politik verwachsen sühlen. Li, »a»t«»,lltb«rale Fruette» de« H,»s«s »er Ad>,«rd,i»e» * Der.,Reichs-Anzeiger" bringt einen au«sührliche» Bericht über die Abreise des Fürsten Bilmarck von Berlin und bemerkt dazu! „Der K»»zl«r wird di» Reich»d««Ptstadt mit der Ueberzeugung verlosten bade», daß er dem Herzen de« Volke« theuer ist und daß « ttelgetühltrr Dank für seine unsterbliche,' Verdienste war, drr iich IN drn Adschtkdsgraßrn drr Berliner BroStlkrung osskvdarte. D rir dankbar» Gesinnung wird von der ganzen Nation geiUeül, welche mt« tchwerem Herzen de« Kanzler lchetdrn strhl, oder trst enttchlossen ist, dir Güter, die sie dem großen Manne verdankt, da« einige Deutschland und festgewurzelte Käingstreu'. zu pflegen und zu de- wahren. Einen tchänerrn Lohn sür sein Wiiien und Schaff n w,,d der Fürst nicht finden können, al» wenn er, auch lern von den <-»- schälten, wadrntmmt, w,e die Nation die Geiühte der Dankbarkeit und Verehrung, dte sie Ihm jrtzt darbringt, in Ihate« umietzt. treu zu Kotier und Reich hält uud sich drr großen Zeit stet« würdig zeigt, dt» sie tn und mit der „Aera Bismarck" «rtrbeu duisie. An drm morgige» Lag»^ «n welchem der Fürst tetn 75 Lrbe»-j>hr vollendet, wird die Natw» ihr« Gedanke» und Gebet» dem stillen Hain von Frtedrich»i»l> zuwend«» und etntg tn dem Wuntch» sein, daß — wir e» 8e Majestät tu dem Allerhächsten Schretden vom 20 Marz au-drückte — sein „für da» Vaterland unerietzltchr« Leben" Io lange wie »iSgltch erüilten bleibe, und daß „Soll ihm noch viklr Jahr, »>ne« ungetrübte» »nd durch da« Bewußtsein trr« erfüllter Pflichi verklärten Alters" schenken m»ge." * Ueder die Ernennung de« Reichskanzler» von Caprtvi zum Bevollmächtigten zum Bunvesralb wird folgende BekanntniaLung erlasteü: Aus Grund de» Artikel» 8 der Lersastung ist von Gr Majestät dem Kaiser, König von Preußen, der Ütetch-kanzler und Präsident des ISntgltch preußtlchen Gtaai-mtntstertum- vo» -aprwi zuin Be vollmächtigte» zum Bundelratb ernannt worden. Berlt», de» 99. März >890. Der Stellvertreter de« Reichlkonzler«: von Boetttcher. Dir „National-Zeitung" bemerkt dazu: Di« Unterschrift dieser Bekanntmachung erledigt gewisse Zwetsel. welch« >n der Press» darüber aut,«taucht sind, ob dt» unter drm Fürste» Bwmarck mit der politische» Verantwortlichkeit als ..Stellvertreter ' betraut», Reflortwes» dieselbe ohne Weilere- betbehalt»«. »der ob es einer neue» Vertilgung aus Giund de» Ltellvertretunglgeletze» bedarf. W,r habe» Letztere« nichi an- aenommen und di, bezüglichen ErSiterunae, deshalb nicht erwähnt: Herr »an «ort»»,r und dte übrige, -des« vo, Reichs»,»lern waren nicht versänttch, Stellvertreter de« Fürsten viSmarck, sondern Lteltvertzeter de« RetchlkanzlerS- st« bt-iben eS daher von leibst auch nach dem Wechsel in der Person de- Kanzler- Wollte Herr vo» -oprivt eine Aeaderung in jener Beziehung etntreten lasten, so muß,« daco et», ausdrückliche Anordnung erfolgen. Das, diese Auslastung an den amtlichen Stelle« gethe,lt wird, ergiebt sich au» der obigen Unterschrtst de» Herrn von Boetticher al» „Siellver- treter de« Retch«kanzl»r«'', da eine Brkannlmachuna Uber seilte von Neuem hierzu erfolgte Urne,»»,, nicht ergangen ist. » Die ,Kr,isiuniae Zeitung" schreibt nach einer Be- trachtung tider di» Ausgaben der neuen Reich«taaS- session: ,Fßo wird der naue Reichstag gleich in der ersten Session vor Fragen der ernstesten Art gestellt. Die Ent- schetdung wird zwischen Ostern und Pfingsten falle». Wir batten es nicht für ausgeschlossen, daß die entscheidenden Fragen mittelst Auslösung de« Reichstage« zur Eu«. scheivung durch bi» Gesammtheit der Wähler gelangen In ^-dem Falle empfehle» wir unser,, Parteigenossen, die nächste» Wochen Überall zu benutze», um auf Grund ver Erfahrungr,, bei den letzten ReichstagSwahirn die Organisation der Partei zu verbessern und z» vervollständigen, und alle« so vorzu- bereitrn, daß ein Appell an das Volk durch Neuwahlen eine der wirklichen volkesti^nmung entsprechende Antwort findet ' Auch ander» Parteien mögen die» beherzigen. * Aus Hamburg, 29 März, gehl der ,Nattv»aIzrilu»g" folgende ausfallende Miltbestuiiq zu: „Der Vau et«,« Häsens an der Elbemündung i» Euxtiaven, welcher dnmburgticheiteii» beabsichtig, ist »nd muh veisünedrnen Berichten ichon in dielen, Fiükjnhre m Angrsts ge nommen werden iollie. tcdeint aus Htnderniste gestoßen zi, sein. B>S znr Siunde ist die bezügliche Vorlage der Büigerschnii vom Senate noch ihcht einmal zur Mitgenehmigung vorgeleg» worden, und > > dw Bürgerschaft dal Projekt ohne eomni stariich- Beralhnna nii i gutbe ßen türste, icheint dt, beabsichtigte Jnangrissiiahine siie tn, beste Zeit diese« Jadre« „tchi mehr möglich. Jiizwnche» hoben s„h die Masterverhältnisse aus der-lde im tetzien Winter nnft-roideniiict, oerjchtechlrrt: t» den Monaten Deceiiiber und Ionuor iahen nicht nur dt« großen Postdampter. tondern auch kleinere i» de, europkttchen Fahrt belchätttgie Schiffe vleltach tagelang aut be i berüchtigten Sänken von Finkenwärder ans Giund. die Ero dsiion der tran«ailantischen Li>,irn hat dadurch an R-g,I„iäsi>gk tt viel zu wünsch«,, übrig gelastea „nd den Rbedere cn eben!» w,' dem Handel ist ela schw-rer Nachibeil »ugelügt Dte P ck,nsat> - Gesellichast hat dlt Ezped'tiva ihrer g>rh „ Lchneltönnu' „Anqusta Btrlvrta" und „Svlumbia", die i> kanntlich etne B , ninvnng zwilchen Hamburg und New?)o,k »nterhaile» , »n November etnstellen miiste» und nimm, dieielnn erst j.z» wieder aus. Die Untkrviechnng der Fabrten ist n, l>r aiS 4 Monate. Kat gleichlnllS t» dem Zustande de» FahrwasjeiS u»o de« Homburaer Haien» ihren Grund. De» Di,!gan., dies,! größten deutschen Handelsichiffe ist zu givsj, als daß di- selben tm beladenen Zustande tn den Ha>nvnraer Haien ge langen oder von dor, an« obgehen können: st, müsse» nt l mehr aus dem Strom» bei Ur„n«hauf„ 9'/, Stunde» vom Hamburger Hafen »mternt liegen blechen »nd do>l bn und löschen. Haupiiächllch au« Rücksicht aus die'«» Schnelldampter-Betnev der Hamburg - Anieritantichkn Ohsellsch it »o-te auch der Vau de» -uzbavener Ha'enS 1'eschiemiiat w'N Nachdem dleie» Protect, lote Eingang» e>wühni, ans Schivierig- kelten gestoßen ist. schemt dir Hamburg-Anierikamsche a»ese!i chg'i Anträgen näher gelrejen zu sein, die th> von englischer Zeile e- macht wurden. E« hat den Anschein, als ob etne Verlegung des AuOgangshasrnI der Schnelldampfer von Hamburg nnch London be»ikhuNg-wetse Tilaury in Aussicht genommen ist D, bmh lir I bekanntlich nur 9 Stunden von Lonvon entiernt an de, D mir: > hat einen vorzüglichen Hasen und besitzt dte größten Dvckanlage» der Welt. Bon dorl und von Lonvon an- ez sti > gegenwaut.i ! e einzig« «istelassige Da,nps»i.Lt»ie »ach N tv N»>k- D r >!t, , verkehr, welcher sich von London ans »ach der neuen Welt voll, I> hat b>«h»r seinen Weg über Lwervooi und Svntb'.invie > i b müsfe». uud einer Schnellbniitvilchiffs-Berbinduna dttisi- sich nlia in London «tu günslltze« Fel» eröffnen. Drr Hrm ueger Z chnellv ,„n r „-olumbia" ist bereit« vorige Woche nach t>Ibuiy abgegin en. »un «ort tm Dock Renoviruna-arbeiten vvrjunehme». Anlnng nnrtjt Woche erwartet »wa m Dtlbu>U auch den zwetten Hambul ge, i-il:» bampter, dt» »Augusta Victoria", und mil ihr »tuen Dirrctor l>r Packetsehrt-Gesellichos«." * Ueber die jüngsten ReicktßtngSwahle» in Baben wirb eine amtliche Statistik veröffentlicht, wonach bei rer Hauplwatzl aus 18 nalionalliberate Eanvidateit 82 3.',8. auf 2 confervsti»« und «inen wtldconseivaiiven 29 035, aits 9 klerikal» 81 420. auf 7 deutschsreislnnige 23 472. a»s 0 dewo teatifche lv 78l, aus 14 socialdentvkratische Eanridaien .!'>«»!! > Stimmen sielen, oder in Proceuten ausgedruckl die NaNc» ltdeiate« die Conjervativen 1l,l, da« Centn»», 30.9, ———MN»——MU>———S die Deutschsreisinniaen 8,9, dir Demokraten 8,4, die Social» drmckralen lt,4 Proc. der abgegebenen gütigen Stimmen aufbrachten. Bei der Stichwahl erhielten die 8 Can« didale» der Nationalliberalen 78 80t oder 44,8 Proc.. die 5 Centrum-canvtdaten 54 689 oder 3 t,9 Proc.. l Deutschfreisinniaer 12 922 oder 7.6 Proc., l Demokrat 12 328 oder 7,2 Proc. und t Socialdemokral l4 550 oder 8.5 Proc. Mit diesen Zahlen vergleiche man nun die Ver tretung: 8 Ullramontane, 3 Conservative, t Deutschsreisiiimqcr. l Demokrat. 1 Socialdemokral und kein einziger Na tionalliberaler. Also die stärkste Partei eine« größeren BuiideSstaaleS setzt nicht einen einzige» Abgeordneten durck, vie ihr an Slimmeiizaht nachstehende ultromontane deren 8. Da« soll eine gerechte Volksvertretung und ein Wahlsystem. -iS solche Ungeheuerlichkeiten und Bernunstwivrigkellen zu Wege dringt, em unantastbare« Ideal sein I « « » * E« gilt jetzt al« feststehend, daß Kaiser Franz Joses, wahrscheinlich in Begleitung de« Erzherzog« Franz Ferdinand, zu den deutschen Herbstmanövern nach Preußisch-Schiesien kommen wird, wo auch ber König vo» Sachsen und andrre deutsche Fürste» «iiilressen dürste». Mitte Iun> wollen Kaiser und Kaiserin in Gastein ein und einige Woche» später soll in Ischl die Vermählung der Kaisertochler Marie Valerie mit dem Erzherzog Franz Salvator i»> engsten Familienkreise stattfinde». Scho» gab der Kaiser Auftrag, die Einrichlung-ardeilen in dem ai« Sommerausenthalt sür da» junge Paar von einem Prival- manne gemietheten Schloß Lichlenegg bei Wei« in Ober- österreich zu beschleunigen. Am Freitag befand sich der Kaiser mit dem Bräutigam aus ber Jagd in Lainz, am Sonnabend besichtigte er die neue Cenlralstation drr Freiwillige» RetlungS- gejellschast i» Wien und sprach seine lebhafte Anerkennung über diese nachahmenSwerthe Schöpfung au«, weiche Wien znr Ebre gereicht unv zumeist dem rastlosen Elser de« Barons Miinvv zu verdanken ist. Am Sonntag besuchte der Kaiser »ach vierzehn Monaten zum ersten Mat Vas Burglheater. * Die neulich ausgesprochene vermnthung, daß die Studentenbewegung nicht aus Moskau beschränkt bleiben würde, bat sich al« richtig erwiese» So zi-nilich von allen Universitäten lausen gleichzeitig Meldungen über Unruhen und K»»dgebu»gen von Studenten ein, und die Art dieser Meldungen beweist, daß die Bewegung eine allgemein vorbereitete und nach einheitlichen Gedanke» eiiigeleilete ist. Besonder» in den Vordergrund treten die Forderungen der Studenten Wege» Gleichberechtigung der Juden und Christen einerseits und der Studenten und Studentinnen andererscit«. Es sehtt auch nicht an vereinzelten Meldungen darüber, daß gleichzeitig nihilistische Anschauungen sich gellend mache»; da man aber nicht weiß, i» welchem Sinne da» Wort „Nihilist" gebraucht ist, müssen solche Meldungen sehr vorsichtig aus- genoininen werbe». Schon klarer und wahrscheinlicher klingt es dagegen, wenn berichtet wird, die Studenten träten in ihren Kundgebungen auch für eine menschliche Bcliantliing der »ach Sibirien Verbannten ein, und ein solches Vorg-ben würde freilich an sich genügen, um der Stude»le>,bcinegn»g seile»« der russischen Negierung die Bezeichnung „nibit ftüch" cinzulragen. * Drr bessere Theil des französischen Volke« hat sich in de» lctzlen Monate» Deutschland und de» Deutschen gegenüber ruhiger und besonnener benommen, so daß man über die unmerbin vorgekommene» AuStchrcilungeii emeS Töcite» der srai'Zvsischei, Presse — und zwar de« nicht am w.uigsie» verachteten — hniwegsebrn konnte. Allerdings nur unter zwei Bedingungen: daß nämlich die AiiSichreiluiigen »ich! über alle« Maß unv Ziel und die Gebote d?» en>- sachste» Anstandes bmweggingk» und daß si- sch nicht »ach einmal erjolgter Warnung wieberbolten. Leider sind diese Voraussetzungen nicht eingelrosse». Die französische Negienrng bat in loyaler Weise anerkaiint, daß die Beschimpfungen eines deutschen Militan-Attache« i» Pari«, wie sie lnrch die „Cocarve" erfolgten. unter da« Strafrecht falle»; sie hat cbensaU« die Untersuchung gegen die „Egalilt" einleil » laste», die zur Eimvrduiig de« deutsche» Kaiser« aus- jorbcrle; aber iu »linder loyaler Weise hat sie riese Sachen nicht mit bei» nöthige» Nachdruck, vielmehr mit anscheinender Ab wcsenbcit an g»ie„, Willen betrieben, sv daß e» darüber ganz still geworden ist. D>e Folge ist nicht auSgebliebk»: ermulbiql ciirch die Von der Regierung gewährte Duldung bringt die „Cocirde" vom 30. Marz emen Artikel, der mit den Äorte» ..>>»'«>» Iv tuo" ansäiigl und endigt. Diebe Wort lepelirn in', ans den deutschen Kaiser, zu dessen Ermordung i» off nisler und eviiischsler Weise ausgesvrderl wird. Der im Einzelnen nicht wicdorzugebende Artikel gipfelt i» den, G danke», daß de K iisn emo slcle KiiegSdrobiing bedeute Wn loniieu nicht l>i»b n, daß die iranzösische Regierung ei» solches Berbrechen, tv e die Attcheizung zniii Morde, da», gegen einen beliebigen P, ivatinan» begangen. obncWeilereS auch al« veibrechen briirast Wird, deshalb straflos lassen wird, well cö sich gegen den Kaiser i'en Deutschland richtet. Wir glauben auch, daß dieser Anikel ce, „Eeearde" sie veranlasse» wird, „un auch die anderen itnksländigen Sachen kräftig »> Angriff zu nehmen. Sollt.» w n„s täusche», sv würbe daran» unsere« Eracht« n« der kruli'chcn Negierung die unangenehme, aber unumgängliche Nötbiguiig erivachsku, Frankreich au seine inlcrnalivnatcu Derpstichtung ii zu erinnern. * An« Kairo wird der „Norddeutsche» Allgemeinen Zeitung" geschrieben: Obll'v t duich B richt« aus Europa über die tt iiizteilinsi» «uter- iiti'i. Waid d>e deutsche -»tonte tu Egypte» „rch de dev lebe dom >8. Marz über de» Ivtrktich eitvlgte» Bückte itt Ni.iuiarck' wie von einem Donuerichtag berübit. D>, Otevaicke. sl d r -chüv^er de» lungea Deuüchni Reiches »iNit m br an tee u,pi bei Ülegiei uiig, »ich! »lebe mn »uisichi und Oüuck >>> Staats- ruaer ju i>gl, ertutlt die auigeregien chciuulber mit banger Zorge. La üt dabrr auch erklärlich, daß tbncu nun die in letziec :! ü »in polliiich » Horizont nusgelnucht » potitiichen und sociaten Fr ge» i» eiligerem L>ctit erichenien, olS zur Zeit, da BiSma ck't loenlclieiideo Auge noch Wache Inett, Wir birr tu der Fremde, sre». ach au ein u, Ni,» llesrnen Plätzchen, dein z»ili»r,lige» Äainmelpun.I iuSgezeich «er Mäanei beider Wetten, vrriuöge» oirlleicht beste, iits das Malt iliid teil st dt- Otröße de» Verluste» zu drmeste», »sicher di Deulicheo aller Länder der W-lt helroise». Wir liörleu von Mund zu Mund d k unverblümten llrtbkile der Nationen Über den großen LlantSmann, tvlr laden dir vewundrriing der b sreundeten, die Furcht und de» Haß der setudüche», cnieüitam nb>k all ,, — de» Neid »IN drn Besitz de« gewaltme,, Otei» ^ '.'Iime ..Bis»»»,!" war ßei« in All», Munde. Selbtt de! Feti Ii, >e,i „uße, de», Nanik» „Mobamcd", leine« Propkeieu. ! in > , auberer gclausig. iechnetc m lei,irr Naiveiät nu! die machnge H,i,e BiSniaick's damalt, al» >»» ^odre 1889 die Kriegsflotten -»güurdß
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