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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 16.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-16.1919
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191900001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19190000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19190000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Ausgabebezeichnung
- Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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TypographlscheMitteilungen/OffizieslesOrgandesDel-bandesdesOeutschenTypocsaphischenGesessschaffen MllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllNlMUIIIIIIIIIIIIMIlllllllllllllllllttlllllllllllllttlllllllllllMIIlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll IllllllllllMIIIIlllHIIIIII Ein Wort zur gewerblichen Fortbildung ^/llerorten regt es sich zurzeit in den graphischen Ver- einigungen. Es sprießt und blüht an jedem Ast und ^^Zweige unsres großen Baumes. Frühlingswehen, der Geist einer neuen Zeit, erfüllt uns alle. Wie könnte es auch anders sein! — Nach mehr denn vierjährigem grimmigen Kampfe ist dem zürnenden Mars die Streitaxt entwunden worden. Zwar ist der Kriegsgott nicht ganz versöhnt. Tau sende und aber Tausende sind noch in seinem Bann ge schlagen. Noch blutet die Welt, namentlich aber unser Deutsch land, aus tausend Wunden,- aber schon regt sich frischer Schaffenögeist. Nicht zuletzt werden wirBuchdrucker dieZeichen der Zeit verstehen. Gar manchen von uns hat das rauhe Kriegshandwerk aus der Bahn seiner beruflichen Fortbildung und seines Könnens herausgeschleudert. Da gilt es, Ver gessenes und Versäumtes nachzuholen, Neues hinzuzutragen. Aus den Berichten der angeschlossenen Vereine ersehen wir zu unsrer Freude, daß diese aufs eifrigste bestrebt sind, die entstandenen Tücken wieder zu schließen. Sie versuchen auf jede mögliche Weise, ihrem Zwecke, der Sammelpunkt und die Bildungsstätte der vorwärtssirebenden Gehilfenschaft zu sein, gerecht zu werden. Durch Halten von Vorträgen, Aus legung und Besprechung von Rundsendungen, Veranstaltung von Führungen, vor allem aber durch Einrichten von Kursen, soll der Wissensdurst der Kollegen gestillt werden. Oie letzteren sind es nun, die mir zu einigen Bemerkungen Anlaß geben. Zuerst ist es die Einrichtung der Kurse. Zm ersten Feuer der Begeisterung wird von den Mitgliedern die Einrich tung aller möglichen Kurse gewünscht. Nur allzu leicht wird vom Vorstande des betr. Vereins diesen Wünschen siattge- geben. Es ist keine Seltenheit, daß selbst in kleineren Ver einigungen zwei, drei oder noch mehr Kurse zu gleicher Zeit nebeneinanderlaufen. Ist es in solchen Fällen oft schon schwierig, für die einzelnen Unterrichtsfächer geeignete Lehr kräfte zu finden, so ist die Lebensfähigkeit der Kurse direkt in Frage gestellt, sobald die Mehrzahl der Teilnehmer mehr als ein Fach belegt. Oie Richtigkeit dieser Folgerung ergibt sich von selbst. Eine jede Teilnahme, soll sie nutzbringend sein, verlangt volle Hingabe und Aufmerksamkeit seitens des Schülers. Wird nur eine Stunde versäumt, so ist das Ent gangene schwer nachzuholen, zum mindesten bringt es eine Verzögerung mit sich, unter der der ganze Kursus leidet, denn der Lehrer ist gezwungen, das in vorhergehender Stunde Behandelte voll zu wiederholen, was ermüdend auf die übrigen Schüler wirkt. Ähnlich ist es, sobald die Aufmerksamkeit des einzelnen durch Belegen eines zweiten Fachs beeinträchtigt wird. Geist und Körper, in angestrengter Tagesarbeit bis zu einem gewissen Grade erschöpft, sind für die verschiedenen Eindrücke nicht mehr aufnahmefähig. Oie vom Lehrer ge wünschten häuslichen Übungen können auch nicht mit der nötigen Sorgfalt erledigt werden. Oie Folge ist Interesse losigkeit, die bald zur Aufgabe des ganzen Lehrgangs führt. Den Schaden davon hat nicht nur der Schüler, sondern auch der Lehrer, der in seiner Lehrfreudigkeit gehemmt wird. Ein weiterer Übelstand ist die Auswahl des Kursus seitens des Lernbeflissenen. Diese geschieht nicht immer unter Be rücksichtigung der notwendigen Voraussetzungen. Zn bunter Reihe werden belegt: Skizzier-, Mal-, Zeichen-, Kalkulations-, Sprachen- und andre Kurse. Ob eine gegebene Notwendigkeit vorliegt oder die grundlegenden Vorbedingungen bei dem Lernenden vorhanden sind, danach wird selten gefragt. Oie Mühe und der gute Wille des Kursusleiters wird schon das Fehlende ersetzen! Besonders beliebt sind die Skizzier- und Kalkulationskurse. Oie Wichtigkeit dieser Kurse soll nun nicht bestritten werden. An sie sind aber Vorbedingungen techni scher Vollkommenheit, guter Allgemeinbildung und größeren Eifers geknüpft. Den meisten schweben sie als Stufenleiter und Sprungbrett zum schnelleren Emporkommen vor. An die Grundpfeiler unsres ganzen beruflichen Könnens wird leider zuletzt gedacht,- es ist die deutsche Muttersprache. Sie bildet das Alpha und Omega unsres Berufs. Wie geringer Einschätzung sie sich jedoch bei den Kollegen erfreut, dafür ein treffendes Beispiel. Bei Einrichten der Kurse einer grö ßeren Vereinigung wurde auch ein OeutschkursuS vorge sehen. Die Beteiligung an den übrigen Kursen war ziemlich stark, so betrug sie beim Skizzierkursus über so und bei dem Kalkulationökursus gar über yo Kollegen. Oie Lehrzimmer in der Buchdruckerlehranstali vermochten die Wißbegierigen nicht zu fassen. Oie Kurse mußten geteilt werden. Wie war nun die Beteiligung am Deutschkursus? Ganze 44 Kollegen hielten es für nötig, ihre orthographischen und grammatikalen Kenntnisse wieder aufzufrischen. Skizzieren und Kalkulieren sind also offenbar höher im Kurs als Deutsch. Oder sind die Kollegen schon so weit vorgeschritten, daß sich für sie ein solcher Lehrgang erübrigt? Nach den ost zu hörenden Ein wendungen gegen die Beteiligung müßte es wohl so sein. Wie aber liegen die Dinge in der Wirklichkeit? Bei den meisten der Kollegen treten die Mängel nicht so offen in Er scheinung, Duden ist ein bequemes Nachschlagewerk — der Korrektor will auch leben! Also wozu noch die Schulbank drücken und sich mit unnützem Ballast beschweren! Zst aber dieser oder jener Kollege durch irgendwelche ümstände ge zwungen, seine Geisteskinder auf offenem Markte spazieren zuführen, so tritt die Dürftigkeit und Zerschlissenheit ihrer Kleidung gar bald zutage. Über orthographische ünkenntnisse helfen die Hilfsbücher hinweg- mit grammatikalen Üneben- heiten wird es schon schwieriger- kommt aber die Satzlehre in Frage, so sind die dort klaffenden Lücken kaum zu ver stehen. Mancher Kollege hat wohl auch selbst seine Ünsicher- heit in sprachlicher Hinsicht empfunden. Eine gewisse Eitel keit hält ihn jedoch ab, diese Ünsicherheit durch Teilnahme an einem entsprechendenKursuS zu beseitigen.SemeSchwäche darf ja seinen lieben Mitkollegen, die es ost noch viel nötiger haben, nicht offenbart werden. Es dünkt ihm dafür richtiger, sich den Anschein eines Überhobenseins solcher Schulweis heiten zu geben. Das ist falsch, Kollegen! Laßt euch nicht durch diesen oder jenen Namen auf der Teilnehmerlisie be-
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