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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 12.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-12.1915
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191500007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19150000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19150000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- September
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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- Titel
- Typographische Mitteilungen
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Sept. Typographische Mitteilungen XII.Iahrgang Offizielles Organ des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften Satztechnische Streifzüge l. >'e eigenartig hat sich doch auch in der Setzerei der Wandel der Zeit bemerkbar gemacht. Sine wesent liche Erleichterung in der Behandlung des Materials kann heute gegenüber dem Beginn dieses Jahrhunderts fest- gesiellt werden. Wenn wir aber noch weiter zurückschauen in der Behandlung des Satzes und betrachten Akzidenzarbeiten der achtziger Zahre, so erscheint es uns völlig unverständlich, wie man z. B. die Bauereien von Ländern (architektonische Einfassungen, zusammengesetzte Linien usw.) bezahlt erhielt. Einige unsrer jüngeren Kollegen schauen heute mit Gering schätzung auf diese Arbeiten der genannten Zeit wie auf die der nachfolgenden sogenannten „freien Richtung". Mit großem Unrecht! Der Akzidenzsetzer des früheren Zeitabschnitts mußte nicht nur ein gutes Stilgefühl besitzen, er mußte vielmehr noch geschickt und sehr schnell arbeiten und das „Zn Farbe stellen" eines zwölffarbigen Diplomes erforderte eine Schnelligkeit im Rechnen, der die Richtigkeit absolut zur Seite stehen mußte, sollte das Werk den Meister loben. Dazu kam noch ost ein vielfacher Tonplattenschnitt in selbstgefertigten Kartonplasten, ehe die Gesamtarbeit dem Drucker zurWeiterbehandlung über wiesen werden konnte. Und doch kam wohl schon damals gar manchem Buchdrucker keine rechte Freude an der geleisteten Arbeit. Es war doch immer ein mühseliger Weg, den die Technik zu gehen hatte, und der Erfolg war nur halb. Es war eben Künstelei! Aber der Buchdrucker damals war doch nur ein Kind seiner Zeit, die auch in andern Gewerben ähn liche Zustände schuf. Heute hat es der Setzer in mancher Beziehung leichter. Das Material ist sozusagen zugänglicher und ist namentlich bequemer und angenehmer zu verarbeiten. Die Ursachen da zu finden wir darin, daß das Material schon vor der Her stellung beim Schristgießer geistig verarbeitet wird. So manche Type wurde sogar als geschriebene Schrift früher be kannt denn als gedruckte, man denke an die deutschen Schriften von R.Koch, an die Reklametypen des Lucian Bernhard, um die bekanntesten Fälle anzuführen. Oie Art der Künstler wurde in das Material der Schristgießer mit übernommen, wenn auch gewisse künstlerische Freiheiten vorher ausgemerzt werden mußten. Immerhin wurden doch Schrift und Schmuck material durch die Künstler unendlich lebensvoll und charak teristisch. Wenn dann der Seher mit den neuen Schöpfungen der Schristgießer vertraut ist, wird er auch bald mit der An wendung im klaren sein. * Zedoch nicht nur die Technik der Akzidenz wird heute von der Künstlerschafi zu beeinflussen gesucht, vielmehr ist dies Gebiet als kleinstes im Buchgewerbe doch immerhin neben sächlich. Das wichtigste und größte Feld der Satzarbeit ist das der Buchhersiellung. Wie sich hier die Künstlerschafi be müht, Vorbilder zu schaffen, so sollten die Buchdrucker mehr als bisher anstreben, gute Buchausstattung in allen Fällen zu erzielen. Vorn vornherein darf wohl unterschieden werden, ob ein Buch für alle Zeiten oder für den Tagesgebrauch bestimmt ist. Wir wissen ja, daß die Ausstattung der Bücher nicht nur vom Buchdrucker abhängig ist, daß vielmehr der Auftraggeber ein gewichtiges Wort mitzureden hat. Dies hat aber bei der satz- technischen Herstellung einer Buchseite verhältnismäßig wenig zu sagen. Wohl ist es feststehend, daß wir als Setzer mit Maschinensatz nie eine so klare und schöne Buchseite Her stellen können als mit dem Handsatz. Wenn auch heute auf der Setzmaschine schon recht charaktervolle Typen zu haben sind, so ist doch der Maschinensatz immer im Guß von einer gewissen Unregelmäßigkeit: spießende Matrizen, konische Zeilen (die schief aussetzenj, schlechter Guß, unregelmäßiger Aus schluß usw. Wenn aber alle diese Unannehmlichkeiten ver mieden werden sollen, so gehört nicht nur ein tüchtiger Ma schinensetzer dazu, sondern das Matrizenmaterial muß ganz neu sein und dem Setzer muß Zeit gelassen werden. So käme letzten Endes der Handsatz noch billiger, was bei der Zurich tung in der Schnellpresse sogar noch mehr ins Gewicht fiele- denn bekanntlich wissen die Drucker ein düsteres Lied zu fingen vom schlechten Register und noch schlechteren Aussatz des Ma schinensatzes (das trifft besonders auf den der Linotype-Setz maschine zu). Da der Maschinensatz jedoch seiner Häufigkeit wegen mit in die Berechnung gezogen werden muß, so kann gesagt werden, daß auch mit Hilfe des Maschinensatzes ein besseres Buchseitenbild geschaffen werden kann, als es oft mals zu sehen ist. Bei der Anlage eines Buches wählt man ja meist im vor aus das Papier. Rach dem Format stellt man die Größe der Seite fest, wobei man sich klar zu machen hat, daß der Satzspiegel nie zu groß werden darf, weil der dreifache
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