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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 12.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-12.1915
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191500007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19150000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19150000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- November
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- Titel
- Typographische Mitteilungen
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Aovbr. ISIS Typographische Mitteilungen XII.Iahrgang Offizielles Organ des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften Über die Wirkung der Illustration enn wir Buchdrucker uns oft schon damit beschäftigt Huben, die bildliche Darstellung zu prüfen in Hinsicht auf ihre Brauchbarkeit für das Buch, so ift uns zu> gleich auch die schönheitliche Wirkung vor Augen getreten. Wir haben bei Bildern nicht nur ihren Inhalt ausgenommen, son dern auch auf die Art der Technik geachtet, mittels der das Bild entstanden ist. Dabei mußte uns nun auffallen, daß diese Technik diesen und jene Technik einen andern Vorzug verdient; d. h. die Technik der Illustration muß der Art der Zeichnung entsprechen, wenn nicht schon die ursprüngliche Illustration die Technik von der Hand des Künstlers erhielt. Hier soll nicht auf die technische Seite der Illustration eingegangen, nicht die Art der technischen Herstellung berührt werden, sondern die Wirkung der wichtigsten Illustrationsverfahren für das einfarbige Bild wollen wir uns vor Augen führen. Die älteste Illusirationsart ist der Holzschnitt, der mit der Zeit alle Phasen der Entwicklung durchmachte und erst heute im Künstlerholzschnitt wieder zu seiner ursprünglich ein fachsten Form, der linearen Manier, zurückgeführt wurde. Betrachten wir uns kurz die Ausdrucksfähigkeit des Holz schnittes. Was wirkt an den einfachen alten Schnitten so eigenartig? Es ist teils die etwas steife, wenig bewegte Linie der Äleisiistführung, teils sind es die offenen Flächen, die hier einfach Umrissen sind. Wesentlich schöner wird der Holzschnitt schon bei den späteren Künstlern, und die Arbeiten Albrecht Dürers sind gar Wunderwerke der Linie zu nennen. Aber der Holzschnitt hat noch immer (außer beim späteren Ma schinenschnitt) eine andre wesentliche Eigenart. Diese entsteht durch die Technik selbst, und zwar weil auch die vom Künstler gewollte Linie durch die Struktur des Holzes ihre besondere Art erhält. Das ist früher beim Langholzschnitt freilich noch mehr ausgeprägt gewesen,- doch auch der Hirnholzschnitt läßt die Linie nach seiner Art werden. Hinzukommt die Fähigkeit des holzschneidenden Künstlers. Wenn wir solche Schnitte daraufhin betrachten wollen, müssen wir freilich Originale nehmen, die in ihrer Wirkung ursprünglich sind. Meist sind die zu kaufenden Holzschnittbilder lediglich Strichätzungen, also auf photomechanischem Wege nachgeahmte Schnitte. OemHolzschnittverwandtistdieStrichätzung.DieStrich- ätzung soll meistens Federzeichnungen, Schwarzweiß. Zeichnungen und ähnliche künstlerische Arbeiten wiedergeben. Da hier die Photographie ihre Arbeit tun muß, kann meist für eine gute Wiedergabe der Zeichnung garantiert werden. Beide Äildarten, der Holzschnitt und die Strichätzung, sind in der Art charakteristisch, daß sie beide in hervorragendem Maße geeignet sind, bei Werken den Text zu erläutern. Nicht, daß die Wesenheit der Technik vielleicht das Bild sehr ästhe tisch gestaltet, sondern die beiden Illustrationsarten lassen sich besonders gut dem Schriftsatz anpassen. Oie Art dieser Bilder paßt vorzüglich zu der einfachen Linie der Schriftzüge. Das Markige einer Schwabacher verlangt geradezu einen Holzschnitt und das Zarte einer Fraktur ü Ie> Weiß ebensolche Federzeichnung, die ein ÄavroS oder Gul- bransson geschaffen. Der technische Vorteil, der besonders hinzutritt, ist, daß man bei derAnwendung beiderIllusirations- arten für die Bücher stets das gleiche kräftige oder weiche Papier mit rauher Oberfläche nehmen kann. Die Wirkung wird immer eine vorzügliche sein. Wir müssen dann die Hochätzverfahren betrachten, die uns die Photographie in der Rasterätzung gebracht hat und die in ihrer ganzen Art als Flächenillustration wirken, wenn sie auch genau genommen eigentlich Punktillustrationen sind. Es werden da die verschiedensten Arten von Raster an- gewendet, die mit ihrer Struktur jedoch auf alle Fälle die Bildwirkung ungünstig beeinflussen. Nur bei sehr engem Rasier (solinig und höher) ist die Wirkung geschlossener, die Aufsicht wird sozusagen weicher, weil sie tonig erscheint. Daß unter solchen Umständen schöne Bilder entstehen können, zeigen die Leistungen der modernen Reproduktionsanstalten. Ein tech nisches Aber liegt bei diesen Illustrationen in der Farbe und im Papier. Die Äildwirkung, die schon bei der Ätzung tüch tige, vorsichtige Arbeit voraussetzt, kann nur gut werden, wenn ein Papier mit gutgeschlossener Oberfläche und eine Farbe vorhanden ist, die aus feinsten Molekülen zusammen gesetzt wurde. Alle diese Momente machen aber die Raster ätzungen wenig geeignet, der Äuchschrist beigefügt zu werden, wenn sie auch als Beilagen vielfach Verwendung finden dürfen. Die Wirkung dieser Illustration ist in deren Eigen art begründet: sie steht und fällt mit der Photographie und ist damit kein originales Verfahren, sondern nur ein reines Reproduktions- oder Wiedergabeverfahren. Damit soll gesagt sein, daß eine Rasterätzung niemals etwasIndividuelles haben kann. Aber die Rasterätzung bietet ebenfalls viel des Inter essanten: sie wird die Dienerin des Iournalismus und Hilst 161
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