Suche löschen...
Das Schiff
- Bandzählung
- 1925
- Erscheinungsdatum
- 1925
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-22.1925
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-192500004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19250000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19250000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 3, März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
auch ein intereffantes Stück Zeugdruck gefunden worden. Diefes befteht aus fehr zartem Leinen und hat helle/ weiße Farbe/während alsDruckfarbe ein mattes Himmelblau zu erkennen ift. Das Mufter befteht aus einem fchräg laufen» den Netj/ deffcn Linien fich aus größeren und kleineren Rundteilen mit eingelegten weißen Kreifen zufammen- festen. Die Zeichnung/ die in ihrer Färbung und Mufte- rung der damals allgemein gebräuchlichen Flächendeko» ration entfpricht/ ift in dem blau aufgedruckten Grunde weiß ausgefpart. Diefer Stoffdruck kann alfo nicht jünger/ als im Jahre 543 n. Chr. entftanden, wohl aber kann er älter fein. Der außerordentlich trockne Boden des zur Beerdigung benutzten Landes zu Achmim-Panopolis in Ägypten hat die den Toten beigegebenen Gegenftände fo gut erhalten, daß jetjt noch Stoffe, Horn», Stroh» und Holzmaterialien von wenig angegriffener Befchaffenheit dort ausgegraben werden können. Da es nun Brauch war, den Verdorbenen die charakteriftifchen Gegenftände ihres Berufes und Standes mit ins Grab zu geben, fo haben uns die in Achmim vorgenommenen Ausgrabungen verfchie» dene Werkzeuge geliefert, die für die in früheren Zeiten be» triebenen Gewerbe intereffante A u ffch lüffe geben. F ür die Gefchichte desZeugdruckes ift eine dort gefundeneDruck» form von unfchä^barem Werte. Diefe Zeugdruckform ift jetzt noch bei65 Alillimeter Breite und 2oMillimeter Dicke 4 bis 4,3 Zentimeter hoch. Der Druckklolj dürfte urfprüng» lieh größer gewefen fein und eine ornamentale Umrah» mung des noch gut erhaltenen ALttelbildes enthalten haben. Diefe hat man früher aus irgend einem Grunde nach längerem Gebrauch der Druckform anfeheinend abgefchnitten. Das Bild felbft ift in das in Ägypten zu Schnitzarbeiten ganz allgemein benutzte Holz der Syko» more einen bis anderthalb Alillimeter tief eingefchnitten und ftellt in einem ovalen Rahmen mit ftilifiertem Blatt» Ornament zwei gegeneinander gewendete Pfauenfiguren dar. Die beiden Vögel find durch einen ftilifierten Baum ge» trennt. Auf Grund eingehender Forfdiungen fchätjt Fover das Alter diefer Stoffdruckform auf mindeftens elf- bis dreizehnhundert Jahre. Das Motiv kommt nämlich fchon im fechften Jahrhundert hin und wieder auf byzantini- fchen Geweben vor und wurde ganz befonders im fieben- ten bis achten Jahrhundert viel benutzt. Diefer Fund beweift alfo, daß bereits frühzeitig in Ägypten der Zeug druck geübt wurde und fchon fo weit entwickelt war, daß die Zeugdrucker felbft einen befonderen Beruf bildeten. Die Ausgrabungen zu Achmim haben ferner Stoffe ge liefert, die dartun, daß auch noch eine andreTechnik der Zeugverzierung angewendet wurde. Manche Stoffe find nämlich nicht bedruckt, fondern durch ein eigenartiges Alalverfahren in der Weife verfchönert worden, daß man auf das Gewebe die Zeichnung zunächft mit flüf- figem Wachs auftrug. Sodann legte man das fo behan delte Zeug meine FarbauflöfungvongewünfchterNuance und ließ nach dem Trocknen das Wachs durch Hitze aus» fchmelzen. Die vorher mit Wachs verdeckten Stellen der Stoffe blieben bei dieferMethode weiß,während die nicht bedeckten Teile den farbigen Untergrund abgaben. Es könnte vielleicht fcheinen,als fei diefeTechnik fo umftänd- lich, daß ihre frühzeitige Anwendung im Altertum doch Zweifelhaft bleiben müffe. Dem gegenüber muß aber dar» auf hingewiefen werden, daß in damaligen Zeiten flüffiges Wachs ganz allgemein als Bindemittel für Farben benutzt wurde. Die frühzeitige Entwicklung der erwähnten Mal technik zum Zwecke der Stoffverfchönerung ift alfo durch aus wahrfcheinlich. In den Fällen, in denen damals Stoffe mit beftimmten Zeichnungen in größerer Ausdehnung immer wieder kehrend verziert werden follten, wenn alfo eine Verviel fältigung des Mufters notwendig war, befolgte man fol» gende Methode: Die Figur wurde in einen Holzklotz gra viert, diefer in flüffiges Wachs getaucht und fodann das Zeug bedruckt. Diefe Formen der Stoffverzierung bildeten den Übergang zum eigentlichen Zeugdruck. In einem Grabe der Kirche zu Quedlinburg ift ein be druckter Baumwollftoff aufgefunden, der jedenfalls im fiebenten Jahrhundert hergeftellt fein dürfte. Diefer Zeug druck entftand fogar unter Anwendung von drei ver» fchiedenen Holzformen mit den drei Farben: rot, fchwarz und gold. Gleichfalls durch Druckverfahren diefer Art ift ein arabifches Papier befchrieben worden, dem durch Holzfchnitt Ornamente und Gebete aufgedruckt wor den find. Die Zeit der Anfertigung diefes Papyrus gehört dem neunten Jahrhundert an und ift für die Entwicklung der Drucktechnik fowohl wie auch für den engen Zulam- menhang der erften Entwicklung des Zeugdrucks mit dem des Papierdrucks recht bemerkenswert. Im allgemeinen zeigen die bisherigen Unterfuchungen, daß die Mittel und Wege der Zeugdruck»Tcchnik bereits im erften Jahrtaufend n. Chr. aufgefunden und ganz befon ders im Abendlande angewendet und ausgebildet wor den find. In den erften Jahrhunderten des zweiten Jahr- taufends wurden befonders bedruckte Stoffe in Deutfdi- land hergeftellt. Hier war es namentlich das Rheinland, das hervorragende Gold» und Silberdrucke lieferte. Diefe Erfcheinung erklärt fich daraus, daß dieStoffdrucke die gut gewirkten und gekickten Zeuge, die damals mit großen Koften im wefentlichen aus Italien bezogen wer den konnten, erfetjen mußten. Die zum Bedrucken be nutzten Formen wurden im Laufe der Zeit mehr und mehr vergrößert. Dadurch konnte der Herftellungsprozeß be deutend fchneller vor fich gehen. Das übliche Druckver fahren, das aller Wahrfcheinlichkeit nach im großen und ganzen in den curopäifchen Ländern in ziemlich gleicher Form geübt wurde, ging nach einer Anweifung aus dem 15. Jahrhundert folgendermaßen vor fich: Fange an und fetze die hölzerne Druckform in Ordnung und gleichmäßig
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder