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Das Schiff
- Bandzählung
- 1925
- Erscheinungsdatum
- 1925
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-22.1925
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-192500004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19250000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19250000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 3, März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
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feinem jüngften Parifer Aufenthalt wechfeln in feinen Bil dern ab der Franzofe Picaffo und der oft füßlich-fenti- mentaleVlaminck. Immerhin kann man fagen,daß Krem- licka zu den hoffnungsvollen Begabungen der jungen tfchechifchen Kunft gehört zumal ftch in feinem formalen Können und feinem Farbengefchmack viele Entwicklungs- möglich keiten bergen. Der Bildhauer Gutfreund/ den gleiche Oefinnung in die Gruppe der Unentwegten trieb,vertritt den fogenannten »Über-Realismus« in der tfchechifchen Bildhauerei. Eine Richtung, die jedes Pathos, jede Statuen-»gemäße« Pofe, die in der Bildhauerei als ungefchriebenes Gefe^ bisher geherrfcht hat, bekämpft. Seine bekannteften Werke find das Denkmal» Großmütterchen« (es fteht in einer böhmi- fchen Provincftadt und verherrlicht die größte und volks- tümlichfte Diditerin Bozena Nemcovä in einer Szene aus deren gleichnamigem Roman) und der mächtige, fries artige Faffadenfchmuck der »Eesiobank« in Prag, in dem Svenen aus dem Ecbcn der tfchechifchen Legionäre in volkstümlicher Profa gefchildert werden. Schmuck- und phrafenlos ftehen feine in Stein gehauenen Volkstypen da, ohne irgendeine Dctailbehandlung, zu einer Art über- Realität monumentalifiert. Neben diefen Vertretern modernfter Kunft gruppiert fich im Verbände des »Manes« eine Reihe tüchtiger Künftler, die in ihrer Kunftübung weniger extrem, off ftreng an altes Herkommen fich haltend, die größere Gefolgfchaft des Publikums für fich haben und die »anerkannte«, offizielle tfchechifche Kunft repräfentieren. Hier ift an erfter Stelle der bereits fünfzigjährige Af&x §vabinsky zu erwähnen, der zu den beften Graphikern derTfchechen zählt, was fich jedoch mehr auf fein technifches Können als diegeiftige Tiefe feiner Kunft beziehen mag. In feinen Holzfchnitten von Riefendimenfionen, den Zyklen: »Paradies«, »Die Jahreszeiten«, feinen Radierungen und gefchabten Blät= tern als auch auf den gezeichneten kleinen E&ndfchaften Zeigt er fich als blendender Techniker. Neben ihm mag als begabter Landfehafter Üenesund der je^t in Paris lebende Jo fei $ima genannt werden. Die tfdiechifche Bildhauerei, die durch das reiche Lebens- werk ihres verftorbenen Altmeifters VI Adyflbecky deffen gewaltiges Reiterftandbild des Hl. Wenzel den Prager Wenzelsplaij ziert, auf guteTradition zurückblicken kann, befitjt in Sturfa heute ihren größten Künftler. Auf dem von Myflbeck betretenen Weg fchreitet fein begabter Schüler weiter, wobei er die ruhige, klaffifche Linie feines Meifters durch ein barockes Oberquellenlaffen des Materials auf lockerte. Der große Franzofe Maillol ift fein Vorbild.\Vie diefer, liebt Stursa die gefunde Fleifchlichkeit der Frauen körper, die finnliche Biegung der Gehalten und die gegen den Raum fich abhebende, fchön gerundete Silhouette. Sturfa ift der meift befchäftigte Bildhauer feines Landes. Eine Anzahl der neuften Denkmäler ftammt von feiner Hand (eines der beften ift das im Kinfkygarten in Prag poftierte Denkmal der Schaufpielerin Krapil in weißem Marmor); auf einer der Prager neuen Brücken fchuf er mächtigeFigurengruppen aus Sandftein (erwähnt fei,daß die Elefanten am Tor des Berliner Zoo zum Teil von St urfa herrühren) und fein jüngft zum Andenken an die imKriege gefallenen Soldaten gefchaffenes Bronzebildwerk eines fal lenden Kriegers gehört mit zum Beften, was die heimifche Bildhauerei je gefchaffen. Bei diefer Gelegenheit mag noch verraten werden, daß es, wie andernorts, auch in Prag Behörden gibt, die von der Kunft eine ernftliche Bedrohung der Sitten und Moral be fürchten. Im Prager Stadtrat, der die Abficht hatte, das Standbild neben dem alten Rathaus aufzuftellen, find in letzter Stunde Stimmen dagegen aufgetreten, da die herr liche Nacktheit des fallenden Kriegers geeignet fei, die öffentliche Moral zu verleben. Den hohen Flug eines regen Kunftgeiftes vermögen bekanntlich folche Stimmen zum Glück nicht zu hemmen. VOM WERDEN DES FILMS * VON ERNA BCISING (BERLIN) / \ls der gute deutfehe Bürger fo in den neunziger / \ Jahren während der Schummerftunde ein J. Vweißes Bettlaken an die Tür feines Wohn zimmers fpannte, auf dem nach umftändlichen Vorbe reitungen die bunten Laterna-magica-Bilder erfchienen, war die genußbereite Aufnahmefähigkeit für den Film vorhanden, ln Frankreich machte man bald darauf Filme, und der Name Pathe wurde fchnell diesfeits der Grenzen bekannt. Im Hotel Efplanade zeigte Greenbaum den Ber linern die erften Filme. Es war eine auserlefene Gefell- fchaft, die fich aus Herren derMinifterien ufw. zufammen- feijte, der die importierten 60 bis 80 Meter langen fran- Zöfifchen Filme vorgeführt wurden. Die Zufchauer waren entzückt, quollen über von Lob, doch kam dem energi- fchen Pionier Greenbaum niemand mit Geld zu Hilfe. Da tauchte Duskes auf; er fchuf das erfte deutfehe Filmatelier und wurde der Herfteller der erften deutfehen Filme. Ihm folgte Mefter als einer der erften Fabrikanten. Einige Schaufpieler, die damals zum Film hielten, haben als Dar- fteller oder als Regiffeur (Rieh. Oswald, Lubi^fch, Henny Porten) eine fabelhafte Laufbahn gemacht und einen ge radezu jähen Aufftieg erlebt. Der Film fchuf neue Exiftenzmöglichkeiten; er vernichtete alte. Mancher gefchäftstüchtige Mann betrachtete den Film als eine ausbeutereiche Angelegenheit,um dem Volke die Grofchen aus der Tafche zu ziehen. Den Film, der vorerft nur nach Schluß der Varietdvorftellungen gezeigt wurde, ließ man das Abendprogramm allein beftreiten. Es entftanden die »Kientöppe«. überall taten fie fich auf. Man baute Läden für fie aus, brach Zwifchenwände 2o
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