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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940303022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894030302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894030302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-03
- Tag1894-03-03
- Monat1894-03
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1SS0 Grundstück sobald al« möglich z« verlause», and zwar soll« e« der Ort«krankencaffe zu einem augemessenea Preise angedoleo werde», um dort eia Beztr k-kraakeaha us zu errichten. Dieser Antrag fand jedoch, wie au« der sich anschließenden Debatte hervorgmg, nicht die Zustimmung de» Bezirksausschusses: es wurde wiederdoll betont, dag jetzt die denkbar ungünstigst« Zeit zom Verlause sei. da« Grundstück, sür welche« bis jetzt der geforderte Preis nicht geboten wurde, verbleibt noch im Besitz des Bezirk«, um erst bet günstigerer Gelegenheit an den Mann gebracht zu werden. Zur Errichtung eines Krankenhauses seblen dem Bezirk die Mittel. An dem Berwaltungsauswand sür die vormalige Bezirks- oastolt in Möckern sollen Ersparnisse gemacht werden. — Das Regulativ über die Autschließuug säumiger Abgabenpflichtiger in Knauthain mit Rittergut Knautkleeberg und Hortmanns- dors von öffentlichen Bergnügungsortcn wurde genehmigt. Tie Berathung über den Nachtrag zum Lrrsstatul für die Gemeinde Wahren wurde vertagt; dagegen fand der Nachtrag des Orts- statut« sür die Gemeinde Jmnitz, betreffend die Erhöhung des Gehaltes de« Gemeindevorslandes von 180 aus 230 .4L lahrlich, Zustimmung. Ta« Gesuch Zimmermana'S in Markranstädt um Er- laubalb zur gewerbsmäßigen Beranstalrung öffentlicher Singipi.le wurde abgeschlagen; dagegen wurden die Dismembrationsgejuche au« Großstadteln und Leutzsch zuslimmend belchiede». Die Vorarbeiten sür die Eisenbahn Rippach-Poserna- Plagwitz-Lindenau sind in Angriff genommen worden. Tie Bahn durchschneidet eine grobangelegte Baumschule zwischen A lberS- dors und Plagwitz, deren einer Theil im Interesse des Berkebrs veräußert werden muß Zur Abschätzung deS Werlhes des Grund stückes wurde Herr Kunst- und Handelsgärlner Mob dors in Lindeuau gewählt. Al« Referent zu den vorstehend genannten Angelegenheiten war Herr Geheimer Regierungsralh Amtshauplinan» I)r. Platz», ann thätig. Die theil« zustimmende, theils ablehnende Erledigung der ein- aegangeuea Schankconcessionsgejuche erfolgte in nichlöfsentlicher Sitzung. Der Fleischverbrauch Leipzigs im Jahre 1893. iä. Als der zuverlässigste Maßslab sür unsere wirthschastlichen Verhältnisse gilt unbestritten der Fleischverbrauch. Und bas mit Recht. Bei einem höheren Einkommen ist Jeder zunächst ge neigt, auch seinem Körper Las entgelten zu laisen und ihm eine kräftigere Nahrung, also eine vcrmehrle Flenchkosl zuzusühren; uin- gekehrt mutz bei einem verminderten Einkommen die Jleiichnahrung verringert werden, denn am Brode läßt sich nichts sparen. Nchimn wir nun den Zleiichverbranch als Gradmesser fnr die wirthschastlichen Verhältnisse in unserem Leipzig, jo stellt sich das Ergebniß dahin, daß da« Jahr 1803 ei» wirthschasttich besseres gewesen ist als das vorhergegangene. WaS zunächst den Austrieb zu Len Tchlachtviehmärktcn und di« Zahl der Schlachtungen anbelrisst, jo zeigen die beiden letzten Jahre folgende Ziffern. Es wurden ausgetrieben geschlachtet 1893 1892 1893 1892 Riuder. . . 20570 19 302 22 072 21 048 Kälber. . . 45 064 40223 60 790 57 277 Schafe . . . 42 420 41 496 43 447 41 072 Schweine . . 88 056 76 339 97,187 92 079 Zusammen: 196 UO 177 360 223396 211476 Die Schlachtungen haben sich also im Jahre l893 sehr erheblich vermehrt linsgeiammt um 5,63 Proc.j. Die>c Zunahme erstreckt sich aus alle Gattungen der Schllichllhiere. Wa« die verbrauchte Fleijchmeiige anbelangt, so wird dieselbe auf Groad der amtlichen SchlachlgewichlSwaguiigeii ermittelt. Ein erheblicher Procenljatz der zur Schlachtung bestimmten Thiere ,bei den Rindern sogar etwa 70 Procent) wirb nämlich vorher gewogen und die dadurch gewonnenen Durchschnittsgewicht« aus die »ichlgewogenen Thiere übertragen. Nachstehend gebe» wir nun die Feststellungen sür di« letzten drei Jahre. Es wurden verbraucht: Rindfleich 6 939801 l>x 6908861 leg 7 5^14761 üx Kalbfleisch 1 980 704 . 2 063 732 . 2 222510 . Hammelfleisch 1031401 - 1038432 - Ii<99ll2 - Schweinefleisch 7 862 425 - 8 100813 - 8575958 - Zusammen: 17 814 331 kg; 18 111 838 kg; 19 112 341 hx Während also das Jahr 1892 gegenüber dem Vorjahre nur einen Mehrverbrauch von 300 000 hx aulweisl, trat >,» Jahre >893 ein Mehrverbrauch von 1300 000 hx ei», gewiß ein sehr günstiges Zeichen. Nehmen wir nun in Gemäßheit der Berechnungen des Statistischen Amte« an, daß Leipzig »n Jahre I89l (noch ohne NeujellerhauseiO 362 500 Einwohner, 1892 378000 und 1893 391 000 Einwohner halte, so ergiebt sich folgender Jahresver- brauch pro Kops der Bevölkerung: Rindfleisch 1891 1892 19,14 fix 18,27 fix 1893 19,22 fix Kalbfleisch 5,46 - 5,46 - 5,68 - Hammelfleisch 2,85 - 2,75 - 2,81 . ^Schweinefleisch 21,6!» - 21,43 - 2>,94 - Zusammen: 49,14 fix 47,91 fix 49,65 Icx Im Jahre 1892 erfuhr der Fleischverbrauch in Leipzig also eine nicht unerhebliche Heradmindcrung ium 1,23 hx pro kopsi, stieg aber im Jahre 1893 ersrecklicher Weise so bedeutend lum 1,74 hx,, Laß der Verbrauch des Jahres 1891 sogar überholt wurde. Für die Beurtheilung der wirthschastlichen Verhältnisse ist Las um so maß gebender. weil am Fleischverbrauch die breiten Massen der Bevölkerung besonders betheiligt sind. So kennzeichnet sich denn das Jahr 1892, i» daS auch der Buch- druckerstreik mit seinen sehr viele kreise berührenden Folge» hinein, fiel, al« ein wirthjchasllich ungünstiges Jahr, wahrend das ver gangene Jahr 1893, trotz der stereolhp gewordene» Klagen, doch ein bei Weitem bessere« war. Mil dieser Fesl>leUu»g soll allerdings nur dem Ergedniß. wie sich solches aus den, Fleischverbrauch ziehen läßt, Rechnung gewogen werden und keineswegs soll damit gesagt fei», daß die wirthschastNch« Lag« keiner fern««, Befseruug bedürfte. Ganz da- Begentheil ist der Fall. Schließlich sei noch eine Frage beantwortet: Wieviel »erzehrt alljährlichimDurchschnitteineHau« Haltung in Leipzig? Tat Quantum stellt sich, bei gegenwärtig 85 000 Haushaltungen, aus Rind, 7« «alb, 7, Schas uod 1'/» Schwein. Leipziger Lehrerverein. In der letzten Sitzung sprach Herr Schuldirektor Pache über „Handwerkerjchulen". Ter Gedankengang des ebenso interessanten als inhaltreichen Vortrages war folgender: Ter Knabe tritt in unserer Zeit gar häufig in da« Handwerk oder Kleingewerbe mit unzureichender Vorbildung eia: Er kennt weder die Schwierigkeiten, noch die Bedeutung de» Gewerbes; er hat keinen Begriff von den körperlichen Anstrengungen und von der Lebenswege im Handwerkerstände, noch weniger von den Kampfe», welche ihm als Handwerker devorstehen. Daher schwindet ost uud schnell die Begeisterung, mit welcher der Lehrling sein Werk begann. Angesichts dieser Thalsache, sowie im Hinblicke aus den Loa- currenzkamvs, welchen unser Kleingewerbe mit der Großindustrie zu bestehen hat, sind wir verpflichtet, dem Knaben eine entsprechende Vorbereitung sür den gewerblichen Berus zu gewähren. Di« vorhandenen höheren Schulen können jedoch vielem Zwecke nicht dienstbar gemacht waren, und die Gründung eigener Handwerker- schulen muß als unzweckmäßig zurückgewiesen werden. Dagegen bietet die Volksschule die breite, sichere und günstige Basi« sür die nothwendige Vorbildung des Knaben zum Handwerkerderuse. Für diese Vorbereitung empfiehlt sich die Einrichtung eines dreijährigen Eursus, welcher mit dem siebenten und achten Lchul,ahre des Knaben zusaininensallen und außerdem ein neunte« Schuljahr erfordern wurde. In dieser Zeit soll jedoch nicht Fach bildung getrieben werben, sondern es soll, innerhalb des große» Arbeitsgebietes der Kleiniudustrie, allgemein vorbereitend gewirkt werden. Weiterhin soll durch die Belhatigung des Schülers in praktischer Arbeit der Geist des Kleingewerbe« im Zöglinge zur Entfaltung kommen. Endlich soll neben der Ardeits- lreudigkeil auch die Geschicklichkeit des Schülers in einem gewissen Umsange Förderung erfahren. Als Unterrichts gegen st an de würden sich in dieser Hand- werkenchulc in erster Linie Freihandzeichnen, Projectionszeichnen, geouieirijcheS Zeichnen, Geographie und Deutsch — in zweiter Linie Mechanik, Technologie und Fachzeichne» finde». — Im siebenten Schuljahre, dem ersten Jahre der Vorbereitung aus dar Handwerk, wird in der Hauptsache die bisherige Arbeit der Volksschule sort- ge,etzt, nur Deutsch und Rechnen werden eine gewisse Zuspitzung aus bas gewerbliche Leben erhallen Das Zeichnen, als Jrechand- und geometrisches Zeichne», wurde freilich uin seiner hervorragenden Be deutung sur das Handwerk willen eine Vermehrung der Stundenzahl crivrdern. Als neuer Unterrichtsgegenstaiid tritt aus dieser Stufe die Material ie »künde aus, welche hier die Rohstoffe des Mineralreiche in der kleiilindufirie behandelt. — Im achten Schuljahre, dem zweite» Eursus i» der HanLwerkerichuIe, wird dagegen der gewerbliche Geist mit viel größerer «rast und m weiterem Umfange als im ersten Eursus durchgcjührl: TaS Deutsche tritt lediglich in Len Dienst des Gewerbes; die Geographie behandelt hauptsächlich die Berkehrt- und Handelsoerhältnisje, sowie die Bodenproducte. Auch im Rechne» gelangt das gewerbliche Moment zur Durchführung. Das Zeichnen beschäftigt sich mit den Solarien und mit der Orna mentik, und zum Freihand- und geometrischen Zeichnen gesellt sich hier das Proieclionszeichnen. Dem Modelliren wird eine eingehende Berück>ichligung zu theil. — J»i dritten Jahre wird sodann den- jciilge» Schülern, welche sich sur einen bestimmten Berus entschlossen habeii, eine specielle Vorbildung für ihren Berus gewährt. Vom ersten Tage ihres Eiulriltes in die Handwerkerschule an sind die Schüler mit der Arbeit in direct« Verbindung zu setzen durch Beschäftigung de« Knaben an der Hobelbank und ain Schraub stocke. Durch solche Thaligkeit wird die Lust zur praktischen Arbeit im Knabe» genährt und seine praktische Geschicklichkeit sür den späteren Berus wesentlich erhöht werden L. Ll. Äus Hermann vogel's Lager von tiunkblättern. Leipzig. 2. März. In kurzer Frist kehrt die hossnungsireudkge Lslerzeit wieder, in welcher eine große Anzahl junger Christen den weihevolle» Tag der Confirmation begehen. Schon lang« herrfcht bei uns die schöne Litte, Laß dem Jüngling oder der Jungfrau von Verwandte» oder Freunde», als Erinnerung an diesen Tag, ein kleines Angebinde überreicht wird, und was könnte eS dafür wohl Passenderes und Sinnigeres geben, als ein schönes Bild erhebenden Inhalts in photographischer Nachbildung oder als Stich nach dem Werke eines guten Meister«? Wir hatten jetzt Gelegenheit, eine ganze Reihe derartiger Blätter, die sich sür Confirmationsgeschenke eignen, in der Kunsihandlung von Hermann Vogel in der Goethcstraße zu besichtigen, und haben die Ueberzeugung ge wonnen, duß dieses reiche Loger bildlicher Darstellungen »ach vortreff, lichen Gemälden den Geschmack eines >ede» Lchenkgebers befriedigen wird. Wir sahen unter Anderem die beliebten Darstellungen vom „Guten Hirten" und von „Lasset die kindiein zu mir kommen", den schönen Wagner'schen Stich vom „Heiligen Abendmahl", die sinnige Allegorie „Glaube, Liebe. Hofs- nung" »ach Plockhorst »nd Anderen, iowie das neue Plockhorsi'sche Bild „Christus bei Maria und Martha" in verschiedene» Formale», als Glasbilder und auch in Farbenlichtdruck das Original in treuester Nachbildung wiedergebend. Weiter ist Hosmann mit seinen von echt christlichem Geiste erfüllte» Bildern „Christus in Gethsemane", die „Predigt am See" und der ,Lwöls- jührige Christus im Tempei" vertrete». Auch die klassischen Bilder Rassaei's: „Heilige Caciiie", „Verklärung Christi", „Himmelsahrl", „Auferstehung", „Aaäoooa <I«>Il» Seckjit", „rürtiun" :c sind in Mcisierstichen und in Photographien vorhanden. Es sind jümmtlich Blätter, die nicht nur eine» schönen Schmuck unserer Wohnräume bilden, sondern auch einen bleibenden Werth behalten. L. Vermischtes. — Berlin» 2. März. Der Gärtner Helbig au« Groß- Lichterselde» welcher den Buchhalter Dettlos und einen anderen >m Streit erstach, ist in da- UnlersuchungSgesäogniß nach Moabit geschafft worden. Er hat Vas Gärtnermcffer, mit dem er in der Nacht zum Donnerstag die Blutihat voll- sührte, abgeliefert. Die Blutspuren, die Helbig an Rock und W ste trug, rühren von seiner eigenen Kopfwunde her, die ihm nach seiner Au-sage der Gärtner Kurz beigebrachl bat. Die Angaben Helbig'« decken sich vorläufig mit dem amtlich festgestellten Befund. Danach ist er der zuerst Angegriffene gewesen. Es wurde schon «rwäbnt, daß zur Zeit des blutigen Ereignisses laute Hilferufe sowohl von dem Wirth Kube, der mit seinem Hausdiener vor der Tdüre stand, al« auch von anderen Personen gebärt worden sind, ja auch die Militair- wache in der Schützencaserne soll die Htlscruse vernommen haben. Bon keiner Seite ist aber auch nur versucht worden, Hilfe zu bringen. Aller Wahrscheinlichkeit nach hätten die beiden Verwundeten durch ein rechtzeitige« ärztliche« Ein- greisen von dem BcrblutungSlode gerettet werden können. Der Gastwirth Kube dürfte insofern Folgen erfahren, al« er die Gesellschaft über die Polizeistunde hinaus in seinem Local geduldet bat. -- Berlin, 2. März. Ein „lustiger Selbstmörder" verursachte gestern in der Königstraße große« Aufsehen. Gegen 10 Uhr Vormittag« wankte ein angetrunkener, etwa 4ü>ädrigcr, gut gekleideter Mann laut singend die Straße entlang bi- zur Kurfürslenbrücke, wo er mit den Worten „So leb' denn wohl, Lu altes HauS" sich über da« Geländer schwang und in die Flutben der Spree stürzte. Die Temperatur de« Wassers scheint ibn auf andere Gedanken gebracht zu baden, denn er klammerte sich an den ihm zugeworfenen RellungSball an und wurde durck Arbeiter an« Land gezogen. Kaum aber befand er sich in Sicherheit, al« er mit den Worten: „Meine Herrschaften, die Vorstellung beginnt von Neuem" die ibn umgebende Menschenmenge durchbrach und wiederum in die Spree zu springen versuchte. Kräftige Fäuste hielten ihn aber seit, und er wurde durch eine wirksame Massage seines Rücken« von weiteren Selbstmordgedanken curirt. Auf der Polireiwache entpuppte sich der Lebensmüde als ein gut situirter Handwerker, welcher in einem Restaurant der Königstraße stark gekneipt und — weil er sich gefürchtet, in berauschtem Zustande seiner Frau vor die Augen zu treten, den Selbstmordversuch ausgcsührt batte. ---- MSlrbeu, 2. März. DaS „EiSl. Tagebl." schreibt unter dem Datum des 28. Februar Folgendes: Der Salzige See fiel in der BerichlSwoche vom 2l. bis 27. im Ganzen um 55 mm. Für die einzelnen Tage wurden folgende Zablen gesunden: Das Sinken betrug am 2l. 8 mm, an, 22. IO mm, am 23. und 24. je 12 mm, am 25. 10 mm und am 27. 3 mm. Am 26. stand der See still. — WaS Len Süßen See betrifft, so halte er im Ganzen eine Abnahme von 4 mm in der gleichen Zeit. Er batte am 2l. Stillstand, sank am 22. 3 mm, am 23. und 24. je 2 mm, stand am 25. und 26. wieder still und stie^am 27. 3 mm. — Vom 24. ab konnten die Wasser in den Schäch ten der I. gewerkschaftlichen Berainspeckion wieder gesümpft werden; sie standen am 28, Morgen- 6 Ubr, bei 126 w Länge im Otloschäckter Flachen unter der Otloschächler Tief- bausoble. -- Der nächste Wochenbericht wird von einer großen Abnahme deS Salzigen Sec« melden können. Morgen Donnerstag, den 1. März^ beginnt um 12 Uhr Mittags die Auspumpung des «eeresteS. Die Arbeit wird Tag und Nacht ununterbrochen, zunächst mit einer der beiden vorhandenen Riesen-Centrisugal-Pumpen vor sich geben. Durck wiederholte Probearbeit ward sestgestelll, daß Zuteilung, Abführung. Maschinen und Pumpen vorzüglich sunclionireo, so Laß der Erfolg vollkommen verbürgt erscheint. --- Mn prinzlicher Hochstapler Seit einigen Tagen wissen Pariser Blätter von einem prinzlichen Hochstapler, Karl Emanuel v. Looz Eorswarem, zu erzählen, und jetzt wird sogar gemeldet, daß der Prinz seine Betrügereien gemeinsam mit seinem Lkeim, dem Herzoge von Looz-Cors- warem, verübt hat und Leite steckbrieflich verfolgt würden. Diese Angaben können nickt ganz richtig sein, denn Prinz Karl Emanuel ist nicht der Neffe, sondern der Enkel des jetzigen Herzog- Karl, und Letzterer ist schon 90 Jabre alt; Oheim ist der Erbprinz, der gleichfalls Karl heißt. Die Ge schichte hat sür uns eigentlich nur deshalb Interesse, weil die herzogliche Familie Looz-CorSwarem zu den deutschen standcSbcrrlichen Häusern zählt, und der als Hochstapler verfolgte Prinz Karl Emanuel. da sein Oheim, der Erbprinz, keinen Sohn hal, dereinst berufen sein wird, sich als deutschen Staude-- Herrn bezeichnen zu können. Die Familie ist niederländischen Ursprungs und der HerzozStilel entstammt der Zeit, wo das heutige Belgien im Besitze der Habsburger war. Daß der Familie die Rechte der deutschen StankeSherren beigelegt wurden, verdankt sie dem Umstande, baß sie l8V3 sür ihre mit Frankreich vereinigten Besitzungen durch da- Fürstenthuni Rbeina-Wolbeck in Westfalen entschädigt und 1815 al- ehe mals reich-unmittelbar angesehen wurde. DaS Fürstenkbum Rbeina-Woldeck ist 1839 durch Heirath aus einen Grafen Lauuoy übergegangen, der 1870 den preußischen Fürstentitel erhielt; die Familie Looz-Cor-warem hat seitdem in Deutsch, laod keine Besitzungen mehr. — Ro«, 27. Februar. Gestern haben die Briganten der römischen Campagoa wieder einmal ein LebenSzeicheu gegeben. Der Steuereinnehmer Posscnti kehrte gestern Nach mittag zu Wagen von Moatelibreti. wo er 3200 Lire ver einnahmt halte, nach Rom zurück. In seiner Begleitung be- and sich nur ein Knecht. Bei dem Dorfe Palomdura stellte sich den Beiden ein Brigant in den Weg, der seine Flinle auf den Steuercinnebmer anschlug und ibm befahl: „kaccia » terra!- (Das Gesicht zur Erde!) Pofsenli und sein Knecht stiegen vom Wagen ab, aber statt dem Räuber zu geborchea, machte Possenli einen Fluchtversuch. Der Brigant gab sofort Feuer und Possenli stürzte verwundet zu Boden, woraus ibn jener völlig auSplündene und sich dann rubig entfern». Die Wunden des Steuereinnehmers sind nicht lebensgefährlich. Warschau, 3 März. Die Weichsel ist nunmehr vollständig eisfrei. Die Dampf- und Sezel^Lchifffahrt ist wieder eröffnet. Literatur. Wohl in keinem Berufe werden so häufig Concurreuz-Aiij. schreiben erlassen, al- in dem de- Baumeisters, und in der Neureil haben sie «ine so große Berbreitung gesunden, daß es fast als selbst, verständlich erscheint, die Baupläne zu jedem bedeutenderen Ban- werke durch össeiitliche- Preis-Ausschreiben zu erlange». Wenn wu auch nicht verkennen wollen, daß hierbei viel Gute- erreicht und dos Baufach im Allgemeinen gefördert wird, so ist Loch andererseiü nicht abzuleugnen, daß bei solchen Veranlassungen manch unnütz: Aufwand gemacht, viel Zeit und Geld verschwende! wird, was ge«ß seine Bedenken hat. Es ist deshalb schon öfter i» der Fach, presse di« Ansicht ausgesprochen worden, daß Mittel und Wege gesunde» werden möchten, um diesen Mißständen «d- zuhelseu, ja man hat sogar daran gedacht, ein Museum zu begründen, in welchem die bei den Preis-Ausschreibungen an. geseriigtea besseren Baupläne zur Ausstellung und Aufbewahrung kommen sollen. Einen ähnlichen Zweck verfolgt das in der durch ihren Kunstverlag weithin bekannten Buchhandlung von E. A. See- mann in Leipzig erscheinende Puch „Deutsche Coa- currenzen", welches sich die Ausgabe gestellt hat. die hervor- ragenden Loncurrenzpläne der deutschen Architekten zu veröffentlichen. Dieses verdienstvolle Unlernehmen hat sich allerseits des größten Beifalls zu erfreuen gehabt, gegenwärtig ist da« erste Heft des dritten Jahrgangs erschiene», es enthält die 19 Entwürfe der neu zu erbauenden Garnisonkirche in Dresden, welche prämiirt und ausgezeichnet wurden. Dieselben werden unS hier --- wenn auch in kleinem Format — als malerische Ansicht, in ihren Grund- und Aufrissen, sowie Durchschnitten in vortrefflichen klaren und deutlichen Zeichnungen vorgesührt, so daß wir einen Ueberblick über die verschiedenen Ideen und Leistungen ihrer Verfasser erhalten Nicht nur sür den Architekten, sondern sür jeden Freund der Architektur und K»»st werden diese „Deutschen Concurrenzen" von großem Interesse sein, denn sie geben ein getreues Abbild über den Stand der heutigen Architektur und der Schaffenslust unserer Baukünstler. .4. (Eingesandt.) Gewiß war vou den Hausbesitzern die Einrichtung freudig begrüßt worden, daß der aus leerstehende Wohnungen entfallende Wasser- zins nicht berechnet wurde. Aus meiner diesmaligen Rechnung war aber der Betrag sür eine im 4. Quartale 1893 leerstehende Wohnung nicht gekürzt worden. Auf meine Anfrage darüber bekam ich die Auskunft, daß die Nichtberechnung nur eintrilt, wenn die Wohnung ein volles Vierteljahr leer steht, da nun die mcinige elwas vor Schluß de« Vierteljahre«, natürlich ohne Entgelt, bezogen wurde, so wurde dies« Vergünstigung hinfällig. Daß di« Wohnung, welche der Miether verlassen hatte, dann leer sland, änderte nicht« an der Sache. Durch dies« Handhabung wird diese Vergünstigung, weiche doch gewiß nur der Gerechtigkeit entspricht, sicher säst ganz aufgehoben, denn unter den heutigen Miethverhältniffen ist es Loch fast die Regel, daß der Miether nicht gerade bis Schluß des Vierteljahres mit dem Umzuge wartet, sondern die ihm günstigere Zeit vorher benutzt, in die leerstehenbe Wohnung zu räumen. Es wäre daher wohl uur recht und billig, wenn in der Ausübung dieser Verfügung eine mildere Auffassung angewendet würde. kl. L. Repertoire vom 4. bis mit 10. März. Sonntag, 4. März. Neues Theater: Der Bajazzo kkaaUoeeis. Hierauf. Meiftnrr Porzellan. Zum Schluß Licitianisch« Baucrnehre (Oovollerlo Luutlonnoj. Anfang ',7 Uhr. — Alte- Theater: Der Herr Senator. Anfang 7 Uhr. — Carola-Theater: Mamsell Attonche. Anfang 7 Uhr. Montag. 5. Marz. Neues Theater: Mit SommernachtS- träum. Anfang 7 Uhr. — Altes Theater: Ter Trom peter »«» Säkkingeu. Anfang ' ,8 Uhr. Diensiag, 6. März. Neue« Theater: Dir Hochzeit VeS Figaro. Anfang ',,7 Uhr. — Altes Theater: Mauerblümchen. An- sang 7,8 Uhr. Mittwoch, 7. März. Neue« Theater: Einmaliges Gastspiel de« Fräulein Elisabeth Leisinger von der König!. Hosoper in Berlin. Taiindäuier. Anfang 7,7 Uhr. — Altes Theater: Trr Herr Senator. Anfang ' ,8 Uhr. Donnerstag, 8. März. Neue- Theater: 1. Gastspiel der Frau C- Ziegler. Neu einsludirt: Brunhild. Tragödie in 5 Aclen von Emanuel Gcibel. Anfang 7 Uhr.. — Altes Theater: Khritz-Phrttz. Anfang 7^8 Uhr. Freitag, 9. Marz. Neues Theater: Mono» LeScant. An- sang 7 Ubr. — Altes Theater: Der Herr Senator. Anfang 7,8 Uhr. Sonnabend, 10. März. Neues Theater: 2. Gastspiel der Frau C. Ziegler. Neu einstudirl: Der Fechter von Ravenna. Trauerspiel in 5 Acten von Fr. Halm. Anfang 7 Uhr. — Altes Theater: GaSparonc. Anfang 7.8 Uhr. Vf. weil. Leipzig. West strafte 20, heilt gründl. nach laugjähr. Erfahr. Gefchl.-, Haut- u. andere Leiden. 8—3 und 5—9 Uhr. Auch brieflich. ksorß knivftoia, Za»nk««stlrr-Dentist. 8Kurprirrzstratze 8 Sprechstunden von v—5 Uhr. StsUsr VsKsr jr., Jede Photographie wird nverraschend schon colorirt. Cabinet 5 Visit 2', .« RöstLurLut iles N-tvI Skmüv. Vollstänckix neu uock auf ck»-« kelioxllekato ein- xeriedtet« tz»»rt»rr«.L.e»«»It»Lte». vezeunenLlrlouneketts v. n-i Oi»r «K. 2.5«. Vinep8 voll 1-3 OLr ru s u. 4 PH. Loupens ru Rli. s. ^dsnltksl'le (pläk c!u M?). Oiekeruox vou et,-, ausser >iem Hause. Kedrüäsl' deutichen, stanz., ital und griechischen Ursprungs, in alle» Prei-tagen. Specialttät: Samos-Anspruch empfiedlt tzst-el?»»«»»»«, Ir» von hervorragender Milde und Zartheit, im Ganzen und auSgeschnitte», keine Kollmef in«! vf.-nm^inveirlei' fenelMuiAt ä Pfund von 1 40 .* an: hei 5 Pid. >e 5 billiger, empfiehlt kri»ne Ntiel» »IN»« XneliO-, Schutzen strafte 17. k. II. IbllftMIl», «nrpfiehlt garantirt reine ttzkiil-, Mur-, Usstl-, flitir-, Mdrim-, Mir». Wkink, Marsala, Madeira, Shrrrh, Partnerin, Malaga. Tokaher. 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