Plakatsammlcr - Plakalliterakur 11 Erfüllung. Schon nach wenigen Jahren war die Zahl der Plakatsammler Legion, findige Kunsthändler wußten die Leidenschaft noch mehr zu entfachen, man sprach von Wiegendrucken der neuen Kunst und zahlte für sie wie für sonstige Selten heiten, für Drucke vor der Schrift oder mit dem Namenszuge des Künstlers erstaunliche Preise. So wurden beispielsweise verschiedene Blätter der Brothers Beggarstaff mit 100 Mark bewertet; der berühmte Hamlet wurde sogar für 200 Mark angeboten. Auch verschiedene Sammelvereine entstanden. Der „Verein der Plakatfreunde" in Berlin, der durch seinen Vorsitzenden Or. H. Sachs eine vortrefflich ausgestattete Zeitschrift „Das Plakat" herausgeben läßt, zählt bereits etwa 1000 Mitglieder. Der Sammeleifer hat auch sonst eine umfangreiche Abb. 8. Plakat für einen vressterten Elefanten (L. Heyde 16281 <Zu Seite IS) 8 Literatur entstehen lassen, von der ich hier nur die wichtigsten Erscheinungen ansühren kann. E. Maindron ließ seinem eben erwähnten grundlegenden Werke ..Tes illusirees- 1896 einen zweiten Band folgen, in dem er die in dem letzten Jahrzehnt entstandenen französischen Plakate behandelte. Eine Er gänzung fanden seine beiden Werke in dem 1897 von verschiedenen Schriftstellern herausgegebenen Buche .Vt'tiebss ötruvAei-es illustrees". in dem I. Meier- Graefe die deutschen Plakate besprach. Auch eine prächtige periodische Veröffent lichung von Nachbildungen hervorragender Plakate ist in den Jahren 1896 bis 1900 unter dem Titel ..l^es )l:iiti«^ cke I TOiebe - in Paris erschienen. Daß sie ebenso wie die recht geschickt geleitete Monatsschrift -I,'1l8trunpo et I'^cktiesie^ und das reichillustrierte Organ der englischen Plakatsreunde -'1'be I'ostei- ein gegangen ist, läßt freilich auf eine Abnahme des Interesses im Auslande schließen,