der höchste deutsche Gerichtshof hier sitzt. Drum nehmen wir an diesem Jubiläum den herzlichsten Anteil, beglückwünschen Reichsgericht und alle an ihm tätigen Richter, Reichsanwülte, Rechtsanwälte und Beamte zur heutigen Jubelfeier und sind bestrebt, diese dadurch zu verschönen, daß wir das gesamte Reichsgericht an Haupt und Gliedern und mit allen seinen Gästen heute abend ins Gewandhaus zu einem Konzert einladcn, das unter Brechers Leitung von unserem berühmten Orchester ausgeführt wird und das wir dank dem Entgegenkommen der Gcwand- hausdirektion in den schönen festlichen Räumen jenes Hauses abkalten können. Wir denken in Dankbarkeit aller der Männer, die in den 50 Jahren an der Spitze des Reichsgerichts und der Reichsanwaltschaft gestanden haben, und haben, nach dem wir früher zur Erinnerung an den ersten Präsidenten Simson eine Straße benannt haben, beschlossen, die Erinnerung an die früheren Präsidenten v. Secken- dorff, unseren hochverehrten Ehrenbürger, und l),-.Simons sowie den Herrn Obcrreichsanwalt IN. Lbermapcr dadurch festzuhaltcn, daß wir im Bebauungs plan Reudnitz-Süd, wo die Stadt eben zahlreiche Neubauten ausführt, zwei Straßen und einen dazwischenliegenden Platz mit den Namen der drei genannten Männer bezeichnen. Wenn Bismarck einmal zu IN. Simson gesagt hat: „Wenn auch Ihre Kinder nicht gern nach Leipzig gehen, Ihre Lnkel werden es Ihnen einst danken", so wünschen wir Leipziger, daß diese Zeit der Enkel mit dem heutigen Jubiläum angebrochen ist, und daß deshalb unser Zubiläumswunsch ausklingen kann in die Worte: Das deutsche Reichsgericht und die deutsche Stadt Leipzig für alle Zeit in Treue und Freundschaft fest und unauflöslich verbunden!