keit der Anzeigen einen Vergleich sehr schwierig macht, wenn auch das vorsichtige Ziehen bündiger Schlüsse sehr schwer durch die zeichnerische und bildliche Gestaltung der zwei Inserat gruppen ist, so hat dieser Versuch relativ klar die Überlegenheit eines Inserattyps in Deutschland 1930 ergeben, der verhältnis mäßig wenig Text enthält. Die Schlußfolgerungen bezeichnen als wesentlich für die Wir kung der Inserate der Gruppe A den Appell an die Sexual instinkte, an Gefallsucht, Neid und Eifersucht, welcher imstande war, die ästhetischen Bedenken, die sich gegen die Strichmanier geltend machten, wegzuscheuchen. Aber ich erlaube mir den Einwand, daß die Photographien der Gruppe B unter Vernach lässigung der Eitelkeit und des sex appeal gemacht worden sind, was wohl nicht notwendig erscheint. Dazu kommt noch die Fas sung der Texte an sich, die bei Gruppe A ganz einfache, absolut verständliche, schlagwortartige Appelle bringen, bei Gruppe B sehr komplizierte Satzbilder rein sachlichen Inhalts, im Rhyth mus nicht geschliffen, ja sogar an Übersetzungen aus fremden Sprachen anklingend. Trotz dieser Ungleichheit der Objekte ist es eine interessante praktische Untersuchung, deren Veröffentlichung mir durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Herrn Pauli und seiner Firma, der „Lintas", ermöglicht wurde. Die verschiedenen Untersuchungen, welche über die Wirkung des Inseratentextes gemacht worden sind, haben ebenso oft grundsätzlich verschiedene Probleme behandelt, wie über raschende Resultate in gänzlich unbeabsichtigter Richtung ge zeigt. So spielt einmal das Wiedererkennen des Textes oft eine große Rolle, das andere Mal die Identifikation des Produktes durch den Text. Dabei kommt es vor, daß das Reklamemittel an sich einen ausgezeichneten Erkennungswert für das Produkt hat und einen relativ schlechten für den Text. Wenn man die Untersuchungen des Textes vom Standpunkt der Praxis aus betrachtet, so kommt man zwangsweise zu dem Schluß, daß es keinen Sinn hat, den Text an sich zu untersuchen, oder einen Inserattext abstrahiert vom Ganzen beurteilen zu