Tier- und Iagdmaler Karl Wagner in Zehlendorf an der Wannseebahn. Ich, Karl Wagner, wurde in Neustadt an der cvrla in Thü ringen ;rd4 geboren. Alle meine vorfahren dort gehörten der schwarzen Kunst an, seit Gutenbergs Zeiten. Schon als Sextaner tuschte und zeichnete ich lieber, als Schularbeiten zu machen, was Ströme von Tränen kostete und manchen Hieb einbrachte. Das Dargestellte waren immer Tiere. Zehn Iahre lang quälte man mich auf der Schulbank mit Latein und anderen schönen Dingen, bis ich Schluß damit machte: ich wollte Maler werden, zum Ent setzen meiner Familie. Aber ich setzte meinen willen durch. Der Weg, den ich einschlug, war beschwerlich und mühsam, sehr müh sam, aber er war voll schöner Aussichten und führte immer in schöner, frischer Luft dahin, in der auch das einfachste Stück Brot köstlich mundet«. An besonders heiklen Stellen hatte ich Glück und kam ungefährdet mit Sack und pack hinüber. Und müßte ich heute noch einmal von vorn anfangen, so würde ich den gleichen weg gehen, vielleicht würde ich versuchen, diese oder jene Dummheit zu vermeiden, wahrscheinlich aber nur, um dafür eine ander« zu machen. Lin Ieder treibt es eben so gut und schlecht, als er kann. Ls besser zu machen, versteht nur der Kritikus, und der muß es ja wissen. Oixi. w. (Bis jetzt verdankt der Kalender Karl Wagner mehrere Hun dert Feder-, Tusche- und Schabepapierzeichnungen, außerdem dir farbigen Umschlagbilder von sieben Jahrgängen. Für die Land wirtschaftskammer hat er «ine Reih« von Auszeichnungsurkunden geschaffen. Näheres über ihn und sein Bildnis im Jahrgang -927, Seite 27 bis 2g.)