Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-23
- Monat1925-09
- Jahr1925
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1925
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alten Jägerofftzter, General von der Decken, ein Parade marsch mit anschließender „Kritik" vorgeftthrt. Unter drei- fachen Horrido setzte sich der Dampser zur Rückfahrt in Be- loegung, auf der die Ufer und Schönheiten des Elbtal» durch Buntfeuer und Feuerwerk erleuchtet waren. Besou. deren Eindruck hinterließen die Beleuchtung der AlbrechtS- schlüsser, datz Jägerhorn bei AntonS und die grün beleuch tete ehemalige Jägerkasern«. Unter den Klängen be» Deutschlandliedes verlieben die Teilnehmer den Dampfer. Mit einem „Auf Wiedersehen 192S in Meißen" trennten sich alte Kameraden. —* * Flieger.Wiedersehen »feiert n Braun- schweig. Zu dem vom 24. bi» 2». Oktober in Braun schweig geplanten Flieger-Wtedersehen»tage hat, wie die Braunschweigische Lande»,ritung erfährt, Prinz Heinrich von Preußen das Ehrenprotektorat übernommen und wird persönlich nach Braunschweig kommen. Das Protektorat liegt in den Händen be» Führer» be» Z. R. 3, Dr. Eckener, -er auch in Braunschweig einen öffentlichen Vortrag halten wird. —* „Der Feldkamrrab". Im Eigenvcrlag deS Bundes sächsischer Feld-Kameraden-Bereinigungen, Sitz Leipzig, erscheint al» dessen Gprachorgan And Nachrichten blatt zahlreicher Landesverbände sächsischer Regtmentsver- eine „Der Feldkamerad". Zufolge ihrer trefflichen Ausge staltung, sowie der sorgsamen Pflege des BcrichttcileS stellt die Schrift ein ausgezeichnetes Ertnnerungsblatt für die ehemaligen Angehörigen der sächsischen Wehrmacht dar und schafft durch die weiteste Verbreitung in sächsischen Feld- Kameraden-K reisen einen bedeutenden Beziehe««!». Die Schrift erscheint monatlich,- der Bezugspreis beträgt monat lich 0,25 Pfennig. Kostenlose Werbestück« geben gern die Ge- schäktSstellen in Chemnitz, Dresden, Freiberg, Plauen, Riesa, Znnckau, sowie die Hauptgeschäftsstelle be» Felb-Kamerad- Berlag, Leipztg-BolkmarSbors, Kirchstraße 4, ab. — Landesverband evangelischer Arbei tervereine. Der Landesverband Sachsen hielt am Sonntag in Dresden seine Vertreterversammlung, die von Arbeitervereinen aus allen Teilen Sachsens zahlreich be schickt war, in der Iahresschau Wohnung und Siedlung ab. Zunächst wurden OrganisationSfragen beraten Man stimmte einmütig den hierzu ausgestellten Richtlinien zu, nach denen das Schwergericht mehr m die Krersverbände zu legen sei, in denen sich die einzelnen Vereine zu Arbeitsgemeinschaften zu gegenseitiger Anregung und Be fruchtung zusammcnschließen in Vcrioig des sozialen Pro grammes des Gesamtverbandes der evangelischen Arbeiter vereine Deutschlands, wie es iin Mai 1921 in Erfurt be schlossen worden ist. Mit Freude und Genugtuung wurde festgestellt, daß die evangelischen Kirchen Deutschlands die im Evangelium verankerten sozialen Aufgaben und Pflichten der Kirche vor aller Oeffcntlichkcft klar heraus gestellt hätten: wie auf dem Bethcler Kirchentag iin Juni 1924 durch die soziale Botschaft, so seht rin Juni 1925 in der Kundgebung deS dcut>chen evangelischen Kir- chenauSschusscs zur Wohnungsnot, die darin mit Recht als die „schlimmste soziale Not" in der Gegenwart be zeichnet wurde. Nm die Behebung dieser Not haben sich die Arbeitervereine in der Beschauung von Pachtland und Pachtgärtcn sür ihre Mitglieder praktisch bemüht. Viele Vereine besitzen heute blühende Garienkolonien. Dankbar wurde anerkannt, daß das evang.-luth. Landeskonsistorium in einer Verordnung vom 25. März 1925 ausgeführt habe, daß die Landeskirche in der Aufnahme sozialer Betätigung nicht an den evangelischen Arbeitervereinen vorübergehen könne und wolle, sondern daß die Förde rung der Arbeitervereine eine ernste Pflicht für die lau- dcskirchsichen Kreise und Gemeinden sei. Die Umsetzung dieser Verordnung in die Tat müsse den einzelnen Ar beitervereinen mit ihren Führern dringendes Anliegen sein; man werde das besonders auch dadurch erreichen, daß daS VercinSlcben nicht verflache, sondern in Be tonung eines bewußt evangelischen Lebens sich vertiefe unter der alten Parole: Gottesfurcht. Vatcrlandstreue, Nächstenliebe in der Pflege und Betätigung einer christ lichen, vaterländischen, sozialen Gesinnung. An die Ver sammlung schloß sich eine Besichtigung der Iahresschau unter sachkundiger Führung der Ausstellungsfeitung. —* Betriebs st illegungSanzeigen. Die Stei gerung in der Zahl der Bctriebsstillegungsanzeigen, die in der zweiten Hälfte deS August zu beobachten war, hält an. In der ersten Halste des September sind beim sächsischen Arbeitsministerium 55 solcher Anzeigen eingelanfen, also 3 mehr als in der zweiten Hälfte des vorhergegangenen Mo nats. Die meisten Anzeigen, nämlich 15, hat diesmal die Industrie der Nahrungs- und Genußmittel cingereicht, ihr folgt die Jndustne der Maschinen, Instrumente und Appa rate mit 13 und die Metallverarbeitung mit 8 Anzeigen, 5 Anzeigen stammen aus dem Ziegelcigewerbe, je 3 aus der Textilindustrie und der Industrie der Holz- und Schnitz stosse. Mit je 2 Anzeigen sind beteiligt die Industrie der Steine und Erden, die Industrie der forstwirtschaftlichen Nebenprodukte und die Papierindustrie, und je eine An zeige ist von der Lederindustrie und dem Bekleidungsge werbe eingereicht worden. —* Die Damenkonfektion zum Preisab bau. Der Reichsverband für Damen- und Müdchenklci- dung hat, wie die „Deutsche Konfektion" mitteilt, beschlossen, die von der Neichsregierung eingelettete Preissenkungs aktion, soweit cs in seinen Kräften steht, zu unterstützen. Er werde seine Mitglieder anfforbern, durch genaueste Preisstellung und durch Vermeidung aller überflüssigen Spesen im eigenen Betriebe an der beabsichtigten Verbilli gung der Paren mitzuwirken. —»Teilnahme an derJnterparlamenta- rischen Konferenz. Der der Deutschen Volkspartei angehörcnde Reichstags- und LanbtagSabgeordnete Dr. Schneider ist zur Teilnahme an der Interparlamentarischen Konferenz nach Amerika abgereist. — Esperanto, das Verständigungsmittel i i einem 11 nternehmen. In einem vegetarischen Re staurant in Paris gehören der Letter und das Personal vier verschiedenen Nationen an. Die Verständigung in der loka len Nattonalsprache würde für einige unmöglich, für die anderen schwer sein. Aber Esperanto ertönt fließend un natürlich wie das internationale Murmeln der siebenden Kessel. Auch die internationalen Gäste sprechen meist die Hilfssprache Esperanto. —»NechnungSbetfügung bei Sendungen nach Frankreich. Die Chemnitzer Handelskammer macht darauf aufmerksam, daß durch die Aufhebung der Zuschlag-Umsatzsteuer in Frankreich keinesfalls, wie ur sprünglich gemeldet wurde, die Beifügung einer beglaubig- ten Rechnung hinfällig geworben ist. Die 2tzprozenttge Reparationsabgabe macht vielmehr die Beifügung einer beglaubigten Rechnung nach wie vor erforderlich. —* Verlängerung der Landespachtschutz- ordnung. In der LandwirtschaftSkammer wurde u. a. Beratungsgegenständen die Frage der Verlängerung der Landespachtschutzordnung verhandelt. Nachdem durch eine Bekanntmachung des Relchsarbettsministcrs vom 13. Juli l925 die Pachtschutzordnung des Reiches al« Reichsrahmen- gesctz in neuer Fassung erschienen und bis zum 30. Sep tember 1927 verlängert ist, besteht auch für die sächsische Regierung Veranlassung, der Frage der Verlängerung der Landespachtschutzordnung näherzutreten. Die Landwirt schaftskammer hatte sich hierbei zu einer Reihe von Fra gen gutachtlich zu äußern, die sowohl die Verlängerung der Landespachtschutzordnung an sich, als auch die Aende- rulur von mate^-Uen Bestimmungen derselben betreffen. ähnliche Schwierigkeiten auck auf anderen sächsischen Bahn hosen zu bemerken gewesen seien, sind falsch. —* Eine Vicrtelmilliardr für ZcitnngS- annoncen. Seit langem ist in weitesten Kreisen von Handel und Industrie die Erkenntnis -urchgedrungen, baß eine gute und großzügige Reklame eine der unerläßlichsten Vorbedingungen für geschäftliche Erfolge ist. Amerika ist ja auf diesem Gebiete wegweisend vorgegangen. Welche geradezu phantastischen Summen dort für Reklame ausge- geben werben, zeigt die Zusammenstellung eines Nemyorker Blattes, wonach von 32 Unternehmungen 39 Millionen Dollar für Inserate in Tageszeitungen und 29 Millionen für Reklame in Zeitschriften ausgegeben wurden. Diele Ziffern lassen ersehen, welchen Wert der Amerikaner der ZeitungS- und Zeitschriften-Reklamc beimißt. Die Landwirtschaftskammer hat sich dafür ausgespro chen, baß mit Rücksicht auf die ungeklärte Lage der Land wirtschaft eine Verlängerung der Landespachttchntzordnung um ein wettere» Jahr etntreten möchte, jedoch mit -er Maßgabe, daß mit Rücksicht aui die tune Befristung der selben von irgendwelchen Aeuderuugen der materiellen Bestimmungen abgesehen werden mochie —* Die vetrtebsschwieriukeitenbei der Reichsbahn in Dresden behoben. Die Pressestelle der Retchvbabndlrektion Dresden teilt mit, daß die vor einigen Tagen in der Presse besprochenen Betr ebsschwie- rigkrlten auf dem Bahnhof Dresden-Friedrichstadt voll ständig behoben feien. Alle weiteren Behauptungen, daß ähnliche Schwierigkeiten auch auf anderen sächsischen Bahn- An unsere Postabonnenten! Nur bis zum 25. September können die Bostbezieber das „Riesaer Tageblatt" für den regulären Poft- berngSpreiS von 2.25 Mark (ausschl. Bestellgeld) sür den Monat Oktober bestellen. Bei einer nach dem 25. September ansgrgebenen ZeitungSbestelliiug erbebt die Post eine besondere Gebühr von 2V Pfennigen. — GS liegt demnach im eigenen Interesse der Postbezieher, die Bestellung deS Riesaer Tageblattes bei dem Briefträger oder der zuständigen Postanstalt sofort zu veranlassen. * Kiebitz. Ter Guftav-Advls-Zwcigverein im Jahna tal feierte sein diesjähriges Fest unier guter Beteiligung der Gemeinde und unter Teilnahme vieler auswärtiger Be sucher in Kiebitz. In der stimmungsvollen Kirche, deren alte Deckenbildcr von der Liebe und Treue unserer Väter zur Kirche zeugten, predigte Pfarrer T. Schröder-Leipzig und zeigte an Hand der Geschichte von der Stillung des Sturmes durch Jesus wie alle Gustav Adolf Arbeit als Licbcsarbcit sür die evangelischen Glaubensgenosten in katholischen Län dern mit JesuS still und stark, furchtlos und treu, schlicht und doch wunderbar ist. In der Nachvcrsamwlung im Gasthos- saal begrüßte Pfarrer Jlling-Zschochau mit herzlichen Wor ten die Erschienenen und dachte des früheren langjährigen Vorsitzenden des Gustav-Adols-Ziveigocreins im Iahnatal, Herrn Pfarrer cm. Kühn in Hof. Darauf berichtete Super intendent Michael-Oschatz von seinen Eindrücken von Glau- benSnvt und Glaubenstreue, die er auf seinen Reisen zu Gustav-Advlf-Prcdigtstationen in katholischen Ländern er halten hatte. Pfarrer Illing wies bann noch aus den Glau benshaß hin, den Evangelische in Polen und Rußland haben erleiden müssen. Ein herzliches Tankcswort sprach der Ortöpfarrer Jäger. Daß der Gesangverein unter Leitung des Herrn Kantors sein Bestes zur festlichen Ausgestaltung -cs Festes bot, ist mit besonderem Tank zu vermelden. Döbeln. Der Personcnzug, der von Döbeln abends 8.18 Uhr nach Leipzig fährt, war am Sonntag aufs schwerste gefährdet. In -er Nähe des neuerbauten Kraftwerkes Klo sterbuch erhielt der Zug plötzlich einen starken Stoß, bei dem die Fahrgäste kräftig dnrchcinandcrgerüttelt wurden. Augen blicklich stand der Zug aus dem hohen Bahndamm still. An dieser gefährlichen Stelle waren große Steine aus das Gleis gelegt worden. Glücklicherweise wurden die Steine von der Schutzvorrichtung der Maschine beiseitegcschoben. Ter Loko motivführer vermochte sofort -en Zug auzuhnltcii. Es stellte sich heraus, daß die Maschine au den mit den Steinen zu- sanimengcsroßenen Teilen erheblich beschädigt war. Nach kurzem Aufenthalt fuhr der Zug weiter. Die Untersuchung wegen dieses Verbrechens ist noch im Gange. * Großenhain. Am Svnnabcnd abend brannte hier eine mit 61 Schock unausgcdroschenen Getreides geiüllic Feime des Gutsbesitzers Richard Trobisch in Naundorf bei Großenhain nieder. Es liegt unzweifelhaft Brandstiftung vor. » Dresden. Die Stadtverordneten beschlossen in ge heimer Sitzung den Ankauf des Hausgrundstückes Pirnaische Straße 75 zum Preise von 199 099 Mark. Voraussetzung znm Ankäufe ist die Gewährung einer Snpothek von 80 060 Mark durch den Staatssiskus. Bei dieser Sachlage wird der Ankauf des guigclcgenen Grundstückes von der Stadcvcr- ivalinug als kein Opfer angesehen. Tas Haus, soll an Ge neralmusikdirektor Busch zu einem Mietzinse vermietet wer den, der die Kosten der Stadtverwaltung voll deckt. * Dresden. In der gestrigen Sitzung des Bezirks ausschusses der AmtShauptmanuschast Dresden kam auch das Problem der Stadt Dresden und des Finanzministeriums über eine Uebercignung der sich zurzeit im Staatsbesitze be findlichen Vorortsstraßenbahnen zur Sprache. Die in Be tracht kommenden Gemeinden wenden sich dagegen, daß die Verhandlungen über die beabsichtigte Uebcreiguung gleich sam hinter verschlossenen Türen geführt werden, und daß diese Pläne unter Ausschaltung der Gemeinden nur vom Staate und der Stabt Dresden getätigt werden sollen. Tte Gemeinden haben die Aintshauptmaunschaft durch die Be- zirkövertrctung ausgcsordert, mit aller Energie die Inter essen -er Gemeinden beim Ministerium zu vertreten, da sie nicht zugcben können, daß der Stadt Dresden in verkehrs technischer Hinsicht in Zukunst eine Monopolstellung cinge- räumt wird, ohne daß die Interessen derGcmeinden in dem zutünstigen Vertrage zwischen Stadt und Finanzministerium Berücksichtigung finden. Der Bezirksausschuß ermächtigte die AmtShauptmannschaft, erneut beim Finanzministerium vorstellig zu werden, baß sie bei den Verhandlungen nicht ausgeschaltet wird und daß sie bei einer eventuell zu grün- denden Finanzgesellschaft als gleichberechtigter Faktor ciu- treten kann. * Dresden. I» Vorstadt Kleinzschachwitz fuhr am 10. S. nachmittags eine 15jährige Schülerin die abschüssige Wilhelmstrahc hinunter und geriet mit ihrem Fahrrad in einen ihre Fahrtrichtung kreuzenden Personenkraftwagen. An den Folgen der erlittenen Verletzungen ist sie tags dar auf verstorben. — Auf einer sogenannten Schwarzfahrt fuhr in der Sonntagnacht ein mit 4 Personen besetzter Kraftwagen auf -er Fahrt von Kreischa nach Dresden gegen einen Kirsch baum. Die Insassen wurden aus dem Wagen herausgcschleu- dert und mußten sämtlich nach dem Krankcnhanse gebracht werben. Die Verletzungen des Führers sind lebensge fährlich. » Pirna. Der Hauptgewinn der JugendberbergS- lotterie tHvhnsteini, das Einfamilienhaus, ist in die Ver kaufsstelle der hiesigen Volksbuchhandlung gefallen. Der glückliche Gewinner ist ein junger Mann namens Weichelt. * Großröhrsdorf. In der Nacht zum Sonntag oino die Scheune de» Wirtschaftsbesitzers Martin Nttzsche in Hauswalde in Flammen auf. Sämtliche Eruievvrräte und landwirtschaftliche Maschinen fiele» dem Brande zum Opfer. ES wirb Brandstiftung vermutet. »Königsbrück. In der Nacht zum Sonntag wurden von Beamten der Standesherrschast KöntgSbrttck mit Unter stützung der Gendarmerie Diebe beim Fischen in den Teichen der Fischzucht Zeisholz überrascht. Ter Maurer Fritz Skor- na aus Senftenberg wurde festgenommen, während die an deren Diebe in der Dunkelheit entkamen. Ein großes Senk netz und ein Beutel mit zwei Karpfen wurden beschlagnahmt * Bautzen. Am Sonntag abend brannte die dem Nittergutspächtcr Nülke in Loga gehörige Scheune, die voll- ständig mit Getreide gefüllt mar, nieder. Auch eine neue Dreschmaschine und eine Lokomobile wurden durch den Brand vernichtet. * Waldenburg. Aw Sonnabend abend entgleisten von dem von Rochsburg kommenden, in Amerika einsahrcn- den Güterzuge zwei Wagen. Ein Wagen rutschte nach der Böschung zu ab. Ter Verkehr auf der Strecke von Penig bis Wechselburg wurde bis l2 Uhr nachts durch Pendelver kehr ausrechterhalten. » Chemnitz. Am Sonnabend abend wollte ein jünge res Kauftnannsehevaar tn der Planitzstrafte tn einem mit Warmwasserheizung und Gasdaucrbrcniier versehenen Rau me baden. Durch daS längere Ausbleiben der Eheleute aufmerksam gemacht, gingen Angehörige nach dem Bade raume. Sie sanden dort das Ehepaar und den ihm gehörigen, bereit» gebadeten Hund, leblos aus dem Boden liegen. Ter llerbetgcrufene Arzt konnte nur noch den Tob des Mannes infolge Gasvergiftung seststcllen, während es gelang, die Ehefrau zu retten. Der Hund war tot. Als Ursache des Unglückes bürste das unbemerkte Verlöschen des Dauer brenner» anzusehen sein, wodurch bas ausströmende GaS nicht entzündet wurde. * GottcSgab. Ter bekannte Volködichtcr Anton Günther in GotteSgab wurde in Würdigung der vielen Ver- dtenste, die er sich um seine Vaterstadt, wie überhaupt um Hei mat und Volk erworben hat, zum Ehrenbürger der freien Stadt GotteSgab ernannt. Die gleiche Ehrung wurde aus denselben Gründen auch seinem Bruder, dem Direktor Joses Günther, zuteil. Tannenberg i. E. Mit einem aus betrügerischem Wege erworbenen Kraftwagen, der die einem anderen Wagen gehörende Erkcnnungsnummer IV N929 führt, ist unter Hinterlassung seiner Familie, seiner sehr großen Praxis un recht beträchilicher Schulden der hier seit mehreren Jahren praktizierende Arzt Dr. Ebel flüchtig geworden. Die Kri minalpolizei hat gegen Ebel, der seinen Toktortiicl zu Un- recht führen soll, die Strafversolgung cingelcitet. Um das Auto, einen 1 PS-Lpelpersonenkraftwagen, ist ein Chem nitzer Automobilhändler geprellt worden. » Olbernhau. Am Sonnabend abend stürzte an der Straße Ncuhausen-Niederseifsenbach ein mit mehreren Kin- dern und zwei Damen besetztes Nuio an einer Kurve um. Ter Führer und mehrere Kinder kamen unter das Auto zu liegen während die anderen Insassen herausgcschlendcrt wurden. Ein Njähriges Mädchen wurde getötet, der Führer erlitt eine Gehirnerschütterung. * Plauen. Ter 40 Jahr« alte Förster des Rittergutes Thoßsell, Kulahl, ist aus bisher noch unbekannten Gründen an der Elsterralbrücte bei Plauen so schwer verunglückt, daß er im Krankenhause Plauen verschieden ist, ohne die Besin nung wieder erlangt zu haben. * Frohburg. Im Februar 1921 hatte sich der Arbei ter Oskar Fischer zur Fremdenlegion anwerben lasten. Zu. letzt nahm Fischer an Feldzügen gegen die Marokkaner teil, in denen er durch einen Schuß in den rechten Arm schwer ver wundet wurde. Tic französischen Slcrzte drolnen mir Ah> nehmen des Armes, F. zog eS aber vor, mit einem Leisniger, der ebenfalls verwundet war, in die Heimat zurückzukchren. Beide hatten 10 Franks aus den Weg milbekommen und wa- ren auf Kosten Frankreichs mit der Bahn bis Mannheim befördert worden. Ten Rest des Weges legten sie zu einem großen Teil zu Fuß zurück. * Leipzig. Ein tödlicher Unfall ereigne« stch gestern vormittag im Vororte Probstheida. Ein 73jähriger Proku- rist rittschic beim Aussteigcn aui eine Srraßcnbahn ab, siel nach hinten und kam unglücklicherweise zwischen Pferd und Wagen eines in demselben Augenblicke vorubenahrenden Geschirrs zu liegen. Tew bedauernswerten Manne ging ein Vorderrad des schweren Fuhrwerks über die Brust, so -aß er sofort tot war. Leipzig. Ter in der Ramsdorrcr Mordiachc verhafte:« Modelleur Erich Langer ist von Hamburg nach Leipzig übcr- geiührt und in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert wor den. Wie seinerzeit gemeldet, wurde in der Nacht vom 1. zum 2. Avril im Gasthof zu Ramsdor? bei Lucka ein Ein- biiichsdievnahl vcrubi. Bei der Verfolgung der Tarcr wurde der Bergarbeiter Alfred Adam von einem Tarcr verletz! und der Bergarbeiter Paul Honig aus Hohendorf getörct. Tie Täter waren bei dem Einbruch in die Gaststube -cs Gast hoses vom Wirte überrascht worden, und einer gab bei seiner Verfolgung über die Felder ans einer Pistole cnoa 15 bis 20 Schüße ab. Hierbei wurde der Bergarbeiter Adam verletzt. Nachdem ging der Verfolgt^, aus den Bergarbeiter Honig zu, verletzte diesen durch ciirertz-Schuß in den Oberschenkel und versuchte sodann, ihm sein Fabrrad zu entreißen, Honig wehrte sich mit allen Kräften: cs enistaud ein Handgemenge, bei dem der Einbrecher seinen Verfolger mir einem Schuß durch den Kops lüiere. Er setz« sich dann auf das Fahrrad uud entfloh. Lange Zeit har die Leipziger Kriminalpolizei nach dem unbekannten Mörder gefalmder und die am Tar- vrte von diescnr hinterlaßenen Gegenstände vüenllich ausge stellt, um feine Person durch die Mirarbeir des Publikum» seststellen zu können. Nach vielen Mühen und großen Au- strcugungen ist cS der Leipziger Kriminalpolizei gcglücti, die Spur des Mörders ausfindig zu machen. Sic führ« nach Hamburg, uud dort konnte nun auch der Verdächtige ermit telt werben. * * * R e i ck> e n b e r g i. B. In Marienbad uud letzte Wocbe in Reichenbera wurde bekanntlich viel nnzugcstcllte Brief post in den dadurch verstopften Klosett? vorgesiiudcu. Ter Marieubader Briefträger Hudecke, der auch für 15200 K. Telefongebühreii veruntreut und zur Flucht ein Fahrrad gestohlen hatte, wurde jetzt verkästet. Er hatte nur noch 600 Kr. bei sich. Ter Reichenberger tschechische Bricfträaer, ein Legionär, wurde einstweilen suspendiert. Zu gleicher Zeit ereignete sich im Grenzgebiet von Glatz der Lchildbiiracriall, daß die Gemeinde Rotwasser einen tschechischen Briefträger erhielt, der kein Wort deutsch versteht, wiewohl die Ge. meinde deutsch ist. Die Postziiftclluug ist dadurch erfolgt, daß der eigentlich Bedauernswerte den Leuten die ganze Tasche hinreicht und durch Gesten und unverständliches Murmeln bittet, sich dir richtige Poft auszusuchcn. Und das ist im 20. Jahrhundert und das ist wahr!
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