VON DER SCHÖNHEIT DESBERGLANDES Geben wir es nur zu: Waren wir nicht enttäuscht, als wir auf unserem Ferienscheck „Lausitzer Bergland“ lasen? Und so wie uns wird es wohl vielen gehen, die jenes reizvolle Stück heimat licher Landschaft noch nicht kennen. Gewiß: Höhen wie der Thüringer Wald oder gar der Harz, das Erzgebirge hat das Bergland im Herzen der Oberlausitz nicht aufzuweisen. Seine höchsten Erhebungen, der Valtenberg, der Kotttnar oder der Czorneboh, erreichen nicht einmal die 600-Meter-Linie. Immer hin zählt es aber bereits zum deutschen Mittelgebirgsgürtel. Aus diesem Grunde ist das Bergland links und rechts vom Oberlauf der Spree wohl auch erst spät als Feriengebiet ent deckt worden, eigentlich erst in unserer Zeit, als es der Ferien dienst des FDGB, das Reisebüro der DDR und zahlreiche Betriebe als Urlaubszentrum zu erschließen begannen. Die Ent wicklung hat jedoch gelohnt. Jeder, der einmal zwei oder drei Wochen in einem der Ferienorte des Berglandes verbracht hat, in Schirgiswalde oder Sohland, in Neukirch, Cunewalde, Lauba, Oppach, wird bestätigen, daß die steilaufragenden Höhenzüge und Täler zwischen Bischofswerda, Bautzen, Löbau und der Staatsgrenze unserer Republik gegen die befreundete CSSR tat sächlich zu den schönsten und reizvollsten Landschaften unserer Heimat gehören. Diese Reize besitzt das Land um den Czorneboh und Bieleboh, seine beiden wohl bekanntesten und einprägsamsten Berggipfel, zu jeder Jahreszeit: Nicht nur in den warmen Monaten, sondern auch in der Zeit der Laubfärbung, im Winter, der namentlich in den höheren Lagen um Sohland, Weifa und im Valtenberg- gebiet eine dichte Schneedecke und ausgezeichnete Sportmöglich keiten mit sich bringt. Ganz besonders aber im Frühjahr, wenn in den Bergwäldern das erste zarte Grün der Buchen, des Ahorns, des Traubenholunders zum Vorschein kommt, wenn die Wiesen und die Bauerngärten in den Pastellfarben Tausender Schnee glöckchen und Märzbecher*, Buschwindröschen, Primeln (Him melsschlüssel)* und Krokusse erblühen. * unter Naturschutz