ganz dünn besiedelten Waldgürtel, in dem der Bär, der Luchs, die Wildkatze und andere Raubtiere hausten und bis in das 19. Jahrhundert hinein der Adler und weitere Greifvögel ihre Kreise zogen. Besonders der Wolf war ein gefährlicher Räuber. Von Wolfsgruben wird uns noch in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges berichtet. Der Grenzwald ist zugleich Schutzwald gewe sen, in dessen Dickicht nur schwer Saumpfade angelegt werden konnten. Es wird aber auch berichtet, daß im Mittelalter der Kamm des Gebirges teilweise nur von Gebüsch und niedrigem Holz bedeckt gewesen war, so daß von der Burg Karlsfried (östlich von Lückendorf) aus weithin bis nach Zittau das Land eingesehen werden konnte. Mit der von der feudalen Ostexpansion im 13. Jahrhundert ein geleiteten Besiedlung waren im Vorgelände erstmalig umfang reiche Rodungen verbunden, die den Waldbestand verringerten und ihn mehr auf das Gebirge zurückdrängten. Seine Zusammen setzung als artenreicher, ungleichaltriger Mischwald blieb dage gen unverändert. Als ein Teil des herzynischen Bergwaldes, der sich durch ganz Deutschland hinzog, waren in einer Höhenlage von 500-800 Metern neben viel Gestrüpp und Strauchwerk vornehmlich die Rotbuche und die Tanne zu finden. Dazu kamen die Fichte, der Bergahorn, die Zitterpappel, die Esche und in niederen Lagen die Eiche. Die herzynische Bergkiefer wächst noch heute, vom Sturm zerzaust, auf den Felsblöcken des Oybins, während an der Paßstraße eine jahrhundertealte Eibe grünt. Von dieser Zusammensetzung unserer Gebirgswälder berichteten uns bereits die beiden Studenten, die 1586 auf ihrer Reise nach Prag das Gebirge überschritten. Dieser artenreiche Mischwald blieb im allgemeinen bis weit in das 18. Jahrhundert erhalten, wenn auch von jeher die sehr un gleichen Boden- und Wasserverhältnisse, die Höhenlage und andere klimatische Faktoren die Beschaffenheit und die Zusam mensetzung des Waldes sehr unterschiedlich beeinflußt haben. Bezeichnend ist, daß frühzeitig zwischen „lebendigem Wald“ und „schwarzem Wald“ unterschieden wurde, je nachdem Laubholz oder Nadelholz auf Grund der gegebenen Bedingungen vor herrschte. Aus einem Forstbericht von 1808 erfahren wir, daß