meister ist Peter Parier von Gmünd gewesen, der als Hof baumeister neben anderen Kirchen den Veitsdom in Prag mitgebaut hat. Wir dürfen daher diesen großen, deutschen Dom baumeister wohl auch als geistigen Schöpfer des Oybiner Baues annehmen. Auf einigen Quadern der Kirche, beispielsweise beim Eingang zum sogenannten Kreuzgang, ist auch die Hausmarke der Familie Parier, der Winkelhaken, als Steinmetzzeichen ein gegraben. Dies heißt aber mit Sicherheit lediglich, daß Familien mitglieder oder nächste Mitarbeiter irgendwie an den Steinmetz arbeiten beim Klosterbau beteiligt gewesen sind. Dieser herrliche gotische Bau wurde 1384 vom Prager Erzbischof eingeweiht. Karl IV. hat ihn nur in seinen Anfängen gesehen, als er 1369 einen Tag auf dem Oybin weilte. 1378 ist dieser Mann, der bereits zwischen den Zeiten des ausgehenden Mittel alters und der beginnenden Neuzeit stand, auf dem Hradschin in Prag verstorben. Sein Bildnis, in Stein gehauen, ist im Oybiner Bergmuseum aufgestellt. Es ist nach dem Original von Peter Parier im Veitsdom zu Prag modelliert und von unseren tschechoslowakischen Freunden dem Museum geschenkt worden. Die Ruinen auf dem Oybin Die klösterliche Zeit auf dem Oybin ist unter dem Einfluß der Reformation zu Ende gegangen. Zuletzt war in den Jahren 1512-1515 hinter der Kirche ein drei Meter breiter und bis zu zwölf Meter hoher Gang ausgemcißelt worden, wahrscheinlich um die südliche Naturwand der Kirche trockenzulegen und die Akustik zu verbessern. Die Schuttmassen wurden zur Anlage eines Bergfriedhofes verwendet. Aus dem Kampf um das Erbe der Zölestiner ist schließlich die Stadt Zittau als zweifelhafter Sieger, belastet mit mancherlei Verpflichtungen, hervorgegangen, die im Jahre 1574 die oybin- schen Besitzungen und den ganzen Wald des Gebirges, jedoch ohne die schlesischen Güter, vom Kaiser für 68 000 Taler er werben konnte. Bereits wenige Jahre später schlug der Blitz auf dem Oybin ein. Viele Tage wütete der Brand in dem herrlichen Bau des Klosters und der Klosterkirche und machte ihn zusarn-