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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-15
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
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„Die Moöe vom Tage" Wintersport. 1'« 1060 1061 1062 106S 1064 Die Art »es Wintersports entscheidet «Ser die Form »er -lei»««-. — Zum Skilauf eignen fich imprägnierte, «inddichte Stoffe am beste«, «olle fangt zu leicht Feuchtigkeit auf; mau Wählt »aher Zeltbahnstaff aber Gabardine. — Das beste Tkibeiukleid ist immer »ie lauge Hose, die fest am Knöchel ««schließt. - De» Oberkörper schützt die Norwegerjoppe »der eine Tkibluse mit fest »«gearbeitetem Gürtel u«d Reißverschluß. — Fa«st-a«»fchuh-, Schal, Kappe «ud Skisacke« dürfe» buut sei», «iiffe» aber i« Karbe uu» Muster eiuheitlich gemählt «er»e«. — Für Radelfpart «u» Wiuterm-uderuug genügt stets das Sportkostüm: Gürtel» jacke, Knickerbockers «ud Knöpfrock; zum Radel» ist auch baute Strickkleidung sehr geeignet, jedoch muß «a» zum kurze», meite« Rack stets ei» Beinkleid mit festem Schluß im Lui« habe». — Als «eustes für de» Wintersport gilt die „Jodhpur-Hose": laugeS Beinkleid i» Breechesfar«, das fich unterhalb des LuieS eug um »ie Unterschenkel legt und seitlich durch Lnöpfe geschlaffe« wird; «an trägt dazu gern kurze, gerade Pelz» oder pelzgefütterte und «besetzte Stofflack«. »Der Winter ist ei» harter Mann, kernfest und auf die Dauer!" So sang «inst der braue Matthias Claudius in fein« Loblied auf den Winter. Zu feiner, der berühmten »guten, alten" Zeit mag das gestimmt haben: da gab eS wirklich noch so richtigen Frost» und Schneewinter überall. Aber heute? Ob nun irgend etwas tu unser« Sonnen system ein bißchen in Unordnung geraten ist oder ob der Golfstrom seine wärmenden Fluten in eine ander« Richtung gelenkt hat <die Gelehrten find sich darüber nicht einig), Tatsache ist, daß »kernfeste, dauerhafte" Winter schon seit langem nicht mehr beobachtet wurden. Wir haben «ehr Regen al» schönen Glitzerschnee, wir haben mehr naßkalte als srostkalte Tage im Flachland, und statt der »weihen Weihnachten" war un» bisher meist «in grüne» Fest be. schert. Das mag au» allerlei andere« Gründen nicht uner- wünscht sein — für den Wintersportter ist » «in« recht trübe Enttäuschung, wen» er seinen geliebten weißen Sport Immer mehr aus jene kurzen UrlaubStag« legen mutz, di« ih« tn die Berge führen, wo mau gottlob fa immer noch auSgievige Betätigung-Möglichkeiten findet. Wer allerdings seine Heimat au oder tn den Berge« hat, der braucht sich keine Beschränkung aufzuerlege«: er findet doch «in« ganze Weile lang Gelegenheit zu frohem, sportlichen Tu« in Schnee und Sonn«. Immerhin habe» wir auf dem Kontinent so ober so doch »och soviel Möglichkeiten »nm Wintersport, daß et« Hin- wei» auf die richtige Kleidung nicht unangebracht sein dürfte. Der »zünftig«" Sportler kennt allerdings nur «in Gesetz für seine Kleidung: »Nicht di« Mod«, sonder« der sportliche Zweck ist maßgebend!" Man täte aber der Mode unrecht, wen« man behaupte» wollte, die von Ihr geschaffen« Wintersportkleidung sei nicht nach gleichem Grundsatz er dacht. Nur daß eben auch da» Gefällig« der Linienführung, die harmonisch« Zusammenstellung der Farben noch dabei berücksichtigt wird. Bei der Skikleidung prägt sich da» am deutlichsten au»: Der Anzug ist sa hier beinah« der gleiche für Männlein und Weiblein: di« lange, weite Hose, um die Knöchel fest zu. sammengezogen und bauschig überfallend, tragen sie Leide. ES ist nicht» dagegen vinzuwenden, wenn auch di« Dame di« bekannte Norweger-Joppe dazu trägt; aber ein Lumber jack. möglichst mit Reißverschluß am Halse und mit ange arbeitetem Gürtel sest die Taille umschließend, wird ihr vielleicht mehr Grazie geben al» dies« und dabet doch wind» «nd schneedicht sein. Un- während der Herr gern die vor- seschrtebe»« Skikappe mit Schirm trägt, wird e» niemand der Dame verübeln, wenn sie eine bunte Wollkappe, die mit den derben Fäustlingen, dem molligen Schal und den Ski- socke« genau tn Farbe und Muster übereinstimmt, den lustig farbenfrohen Effekt tn de« Ernst de» Blau, Grau, Mode oder Graugrün de» Skikostüm» hineinbringen läßt. Der Skiläuferin wird jedermann das Recht einränmen, eine »Hosenrolle" zu spielen, weil anders jede sportliche Ausübung he» Lauf» aus den Brettern, die die Winterwelt erschließen, ja unmöglich wäre. Aber schon bei der Rodlerin und der lediglich den gesunden Marsch im Schnee betreiben- den Dam« sollte der Takt Einschränkungen in der Hosen- frage machen. Auch hier sind zur Ausübung de» Sport» jelbst die Knickerbocker» — Breeches müssen im Knie aus. gearbettet fein, wenn sie zweckmäßig sein solle», und sehen dann wenig gut beim Gehen au» — bisweilen unentbehrlich. Aber sie sollte» nur draußen tn der schönen GotteSnatur ge tragen werde» und beim Weg von und zum Quartier durch einen leichte» wollenen Knöpfrock überdeckt werden. Wer nicht gerade Rekordlertn ist, sondern eben mir au» Freud« an gesunder Betätigung Sport treibt, der wird vielleicht ge ¬ schmackvoller und fast ebenso praktisch stet» «tn kurze», etwa» über da» Kni« gehende» Röckchen tragen, recht weit und darum rundherum in Falten gelegt, dem eia fest anliegen de», über dem Kate durch Gummizug geschloffene» Beinkleid au» gleichem Stoff unterzuziehen ist. Mir bte Schlittschuh- läuferin ist diese Bekleidung geradezu Borschrift, und neben, bei eine sehr reizvolle: bi« Grazie de» beflügelte» Schwünge» kommt dadurch ganz besonder» hübsch zur Geltung. Eisläuferin, Rodlerin und Spaziergängerin werden natürlich gern zur molligen Wolle, greisen, um den Ober körper zu bekleiden. Pullover, Lumberjack, Wind-realer wirken in ihren verschiedenen Formen immer sehr reigvvll, allerdings nur dann, wenn die Farbensreud« nicht allzusehr übertrieben wird. Gewiß verträgt da» schneeig« Weiß La draußen gern und gut die lustigsten Farbe«; aber st« und die Muster der Strickkleidung müssen stet» znnächst «ach dem Grundsatz gewählt werden, ob die Erscheinung der Trägerin sie auch verträgt: allzu Grelles und Lebendige» vermeidet man, wen« mau nicht ganz vorbildlich gewachsen ist. Schon im vorig«» Winter konnte man aus de» großen internationale« Sportplätzen übrigen» «tue Sportkleidung sehen, die vielleicht nicht unpraktisch ist, aber doch vorläufig recht ungewohnt: kurze Pelz- oder pelzbesetzte Stofftacken zu langen Beinkleidern im indischen Stil <»Jodhpur-Hose"): eine Art Gamaschenhose, »ie über dem Oberschenkel ziemlich weit, breecheSähnltch geschnitten war und sich unterhalb de» Knie» fest um den Unterschenkel legt, bi» sie am Knöchel im Stiefel bzw. dem Sportsöckche« endet. Schließlich ab«, haben di« ernsten Sportler ja recht: «» macht nicht der An. zug, sondern di« Leistung. Und di« bann auch ffu einfachen Sportkostüm, Beinkleid oder Rock und darüber di« brav« Windjacke vorbildlich sei». Unsere Modelle- Zwirncovereoat. Di« anliegende lang« Hose knöpft seitlich bi» zu den Knien durch. 1V5». Sportanzug für Knabe» von 4 bi» - Jahre«. IVA). Anzug au» Trikotstoff für Mädchen von S Li» S Fahren. 1W1. Fesches dreiteilige» Sportkostüm. Die Seiten bahnen de» Rocke» sind glockig geschnitten. Dte lang« Bluse ist einfarbig und schließt am unteren Rand mit einer karierten Blend« ab, dieselbe verlSust in schmaler Linie in der vorderen Mitt«. Di« dr«ivtertella»g« Jack« Hot ge rade Teile. IVSr. Durchknöpfbarer block aus Flauschstoff. Die Jacke ist au» karierte« Moss. 1VG. Dameu-Sktan-ug mit Gürtel au» dunkelblaue« Trikotstoff. 1SV4. Dkianzug für Mädchen und Knabe« von - dt» ß Jahreü. Die vorne durchknöpfbare Bluse greift in da» lang« Beinkleid- Ei«, breiter Ledergürtel umzieht de« Tatllenschluß. Vie PLaudereeke. Dl« Schürz al» Promenadenanzng. E» würde sicher keiner Dame etnsallen, da» Zeichen ihrer hausfraulichen Tätigkeit zu« sonntägliche» Spaziergang umzubinden. Aber vor knapp drei Jahrhunderten wär« keine Dame vollkommen elegant gewesen, di« ohne Schürze promeniert«. Die Sitte, da» Kleid durch die Schürze zu schützen, ist vermutlich t« der Mitte de» 1ö. Jahrhundert» aufgekomme«, allerdings bei den arbeitende» Ständen. Dam, aber bemächtigt« fich im IS. Jahrhundert, al» di« Menschheit fich an Kletdertorhette» nicht genug tun konnte, di« Mode diese» zweckmäßigen Kleidungsstück». Maa fertigt« Schür»«» au» kostbarem Stoff, bestickt« st«, legt« sie 1« reiche Kalten und trug ste genau so lang wie da» Kleid oder zipflig darüber hinauSgehenb. Bei de« unteren Ständen wurde st« geradezu -um Schürzenkleid: von Achsel, träger« gehakten, wurde st« vorn «nd hinten, dicht gefältelt, über dem Kleid getragen. Zunächst waren all diese Schürzen farbig, zu weißen Schürzen entschloß man sich erst um 1V40. Dreißig Jahre spät«, aber um, e» da» besonder« Borrecht der Witwen, di« weiße Schürze zu tragen, und um die gleiche Jett begann man die Schürz« zu verkleinern, bi» ste die Form der Tändelschürze bekam, Täschchen erhielt und damit erst recht straßenfähig wurde. Zwar hatte man schon ein Jahrhundert früher di« Schürze bisweilen al» Schmuckstück der vornehme« Dame ans de, Promenade gesehen, fetzt aber gehörte st« einfach »um «usg-haazug der Bürger»srau. Seitdem find etliche Wandlung«» über st« Welt dahin gegangen und auch di« Schürze «ft miede, da» geworden, «a» ste «tgentltch sei« sollt«: nützlich«, Schutz bet der häuslichen Arbeit. Aber nie ist st« 'ganz an» de» Bild de, Straß« verschwunden: die eilige Hausfrau, di« rasch zum Kaufmann hinüberläust, die Hau-angrstellt«, di« »um Markt g«ht, «ud vor allem die Zunft der verehrlichen Marktfrauen selb«r sorg«« dafür, daß wir ste alltag» doch immer wieder aus der Straß« sehen -- »u, al» Promenabrnkostüm trägt st« niemand mehr. Wir Brauchen darum km« tramrig zu sei«. BerlauSIttzutttimtsier «r Nk «dwtuente«. «ftutel, «»sUim«. «leider « Pf, Bluse», Riicke, «iuderuarderrd«, «Asche 7V W- S» RR-H*» »«rch Re GefchftftsfieLe
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