die auch immer diese Mark haben werden, seien nur Vögte und Beschützer dieses Gebietes. Damit aber diese unsre Schenkung und Festlegung immer und unerschüttert alle Zeit daure, habe ich dieses Blatt .. Die Urkunde beweist, daß die 800 Hufen (= 277 qkm) an der Mulde von Otto selbst kolonisiert worden sind (quos ... ipse suis sumptibus exstirpari fecit et in culturam redegit). Das Kloster kam erst 13 Jahre später. Wie über all [17, S. 562] folgten die Zisterzienser der Kolonisation, führten sie aber nicht durch. Sie haben dann in ihrem Gebiet viel für Verbesserung des Acker baus und Gartenbaus getan. — Ferner gibt die Urkunde Antwort auf die Frage, seit wann im heutigen Freiberg der Rauch aus menschlichen Wohn stätten aufsteigt. Um 1150 ging bei Nossen noch das Kloster ein wegen der Unwirtlichkeit der Gegend. 1156 wurde Otto Markgraf. Im Dezember 1161 erschien er beim Kaiser. In der Zwischenzeit ist unser Gebiet gerodet wor den. Das Silber ist in dieser Urkunde nicht erwähnt; es sind sich aber alle darüber einig, daß es damals noch nicht entdeckt war. Sonst hätte der Markgraf dieses Gebiet nicht verschenkt. Das Silber muß deshalb 1162 oder später entdeckt worden sein. Urkunde desBischofsMartin vonMeißenll83Juni9. [46 a , S. 330] „. . . Deshalb halten mir für gut, bekanntzugeben, daß ein gewisser Tammo v. Strele einen Teil des Waldgebiets nahe der Mulde in die Hände des Bischofs Megenmard frommen Angedenkens zurückgegeben, den er von diesem durch Lehnsrecht besaß, beharrlich bittend, es möchte dort ein Klo ster der schwarzen Möndie erriditet werden, was mit Zustimmung des Bi schofs auch geschehen ist. Übrigens ist im Lauf der Zeit durch die Nachläs sigkeit der hier weilenden Mönche und wegen der Wildheit der Gegend das Kloster völlig eingegangen. Ferner hat der berühmte Markgraf Otto, welcher zu seinem und seiner Vorgänger Seelenheil ein Kloster des Zister zienserordens errichten wollte, vom Kaiser Friedrich erreicht, daß ihm die freie Möglichkeit dies zu vollenden mit einer Urkunde gegeben wurde, in seinem Waldgebiet, wo er von ihm belehnt gewesen war. Da das Kloster angefangen worden war in dem ‘Bor‘ genannten Platze, einem zum Bau weniger geeigneten Orte, bat er unsern Vorgänger, den seligen Bischof Ge rung, daß er diesem Orte das vorhin erwähnte Mönchskloster hinzufügen möge, was mit einstimmiger Zustimmung seiner damals anwesenden Brü der (Kanoniker) vollbracht wurde, jedoch unter der Bedingung dieses Ver trages, daß der Markgraf bewirkte, daß von jeder Hufe gepflügten Ackers in seiner ganzen Mark eilt Schock Garben als Schockzehnter dem Bischof gezahlt wurde, wie bisher nur ein Solidus von jedem Dorfe, wie groß es auch war, gezahlt wurde, was endlich mit großer Mühe des Markgrafen und seiner Brüder durch Vermittlung des Erzbischofs von Magdeburg und des Markgrafen Albrecht zur Durchführung gebracht worden ist. Daher, da das Kloster gebaut wurde auf einem Gelände, das den (Meißner) Kano nikern gehörte, sind als Ersatz für diesen Baugrund mit allen seinen Zu gaben die Kirchenzehnten der drei Dörfer Tuttendorf, Christiansdorf und Berthelsdorf und anderer, welche der Markgraf dort gründen könnte, den Kanonikern mit Zustimmung des Bischofs Gerung wiedergegeben worden.