abgestattet hatte, um mit Forster an Ort und Stelle über die damals noch aktuelle Frage nach dem vulkanischen oder sedimentären Ursprung der Basalte zu diskutieren, so finden wir ihn auch auf einer 14tägigen Studien reise durch Mittelengland, die sich an den Aufenthalt in London anschloß und auf der u. a. die Orte Bristol, Birmingham, die Bergwerke um den hohen Peak, Berby und Stratford on Avon besucht wurden, lebhaft mit mineralogischen, geologischen und technologischen Fragen beschäftigt. Zum Beispiel heißt es in einem an Wegener am 15. Juni 1790 aus Castel- ton im Hohen Peak (Derbyshire) gerichteten Brief 17 Alexanders, er sei müde und abgespannt, da er den größten Teil des Tages unter der Erde in den Bergwerken Peakshole, Eldenhole und Poolshole zugebracht habe. Für seine damaligen religiösen und politischen Anschauungen ist es bezeichnend, daß er dCm befreundeten Theologen in dem gleichen Brief u. a. schrieb: „Dogmatischer Theismus ist in meinen Augen weit gefährlicher als alle Albernheiten positiver Glaubenslehre; und wenn er auch das Schwert in der Scheide läßt, so begeht er doch geistigen Totschlag an der Vernunft. Nichts ist unerträglicher als die klugen Fürsten, die anderen Menschen vordenken wollen.“ In Oxford, wo sie am 17. Juni eingetroffen waren, verweilten die Rei senden mehrere Wochen, um dann über Paris wieder nach Mainz zurück zukehren, ohne sich dabei in der französischen Hauptstadt länger als einige Tage aufgehalten zu haben. An dem zu Paris auf dem Marsfeld am 14. Juli veranstalteten sog. Verbrüderungsfest, an dem der König Louis XVI. öffentlich geloben mußte, die von der Assemblee Constituante angenom mene Verfassung zu respektieren, konnten sie, da Forsters Urlaub ab gelaufen war, zwar nicht mehr teilnehmen, hatten aber doch von der in Erwartung dieses wichtigen politischen Ereignisses zu Paris herrschenden Hochstimmung einen unmittelbaren Eindruck erhalten. Nachdem sich Alexander, wie oben erwähnt, vom 11. Juli ab noch vier Wochen bei Forster in Mainz aufgehalten hatte, reiste er über Aschaffen burg, das Vogelsgebirge, die Rhön, Göttingen und Hannover nach Ham burg, um sich hier in dem damals auch von zahlreichen Ausländern be suchten Handelsinstitut von Prof. J. G. Büsch und Ebeling die „merkan- tilischen“ Kenntnisse anzueignen, über die er als künftiger Kameralist nach herrschender Anschauung verfügen mußte. An Vorlesungen hörte er nur die notwendigsten, z. B. über Geldumlauf, Buchhaltung und Kontorgeschäfte; um so nachhaltiger studierte er weiterhin aus Büchern Mathematik, Naturwissenschaften, Völkerkunde und Technologie, trieb im Umgang mit ausländischen Studiengenossen Sprachstudien in Dänisch und Schwedisch, fuhr nach kaum fünftägigem Aufenthalt in Hamburg bei stürmischem Wetter nach Helgoland, um sich „Naturalien“ zu verschaf fen, die er in Hamburg erstmalig zu Gesicht bekommen hatte, und ließ sich auch öfter bei stürmischem Wetter auf die Elbe hinausfahren, um den Wellenschlag zu beobachten und meteorologische Messungen an zustellen. Stark interessierten ihn auch die an seltenen Pflanzen reichen 17 S. Leitzmann, S. 78. 2*