Majestät der König (Friedrich Wilhelm II., reg. 1786—1797, also Alexan ders Taufpate) habe beschlossen, „die Kenntnisse, welche sich der Alexander von Humboldt in den Fächern der Mathematik, Physik, Naturgeschichte, Chemie, Technologie, Bergwerks-, Hütten- und Handelskunde theoretisch und praktisch erworben habe, bei Kgl. Berg- und Hüttendiensten zu benutzen und denselben bei der Berg- und Hüttenadministration als Assessor cum voto anzustellen.“ Nach ab gelegtem Amtseid solle von Humboldt in das Kollegium eingeführt und vorerst, ohne Zuteilung zu einem speziellen Departement, mit Rechnungs sachen und mit dem Korreferat bei einzelnen Betriebsbranchen der ver schiedenen Hüttenwerke und der Rüdersdorfer Kalkbrüche beschäftigt werden. Gleichzeitig wurde der Geh. Oberbergrat Wehling angewiesen, von Humboldt „bei der Maschinerie der Hüttenwerke und der desfalls anzuwendenden Kräfte, desgleichen bei Schmelzversuchen und chemischen Proben, ferner beim Betrieb der Kalk- und Gipsbrüche und Brennereien, besonders in Ansehung des Bohrens und Schießens bei jenen, zum Korreferenten zu benutzen, auch zu vorkommenden Bereisungen und Recherchen der Eta blissements in den Distrikten der Bergwerks- und Hüttenadministration zu gebrauchen und ihn auch in der Kgl. Haupt. Torfadministration als Assessor cum voto zu ,introduzieren‘.“ Kurz vor dem Empfang seines Ernennungspatents, am 2. März, schreibt Alexander an Carl Freiesieben, sein „Memoire über das Salzwesen“ und seine „Literaria“ hätten „viel Effekt getan“. 27 Was es mit der hier erwähnten Denkschrift („Memoire“) über das Salz wesen auf sich hatte, erfahren wir aus einer Stelle des am 22. 9. 1792 abgeschlossenen Gesamtberichtes, wo Humboldt im Zusammenhang mit der Saline von Schwäbisch Hall auf sein „einem Königlichen Salz-Depar tement eingereichtes ,Memoire über die chemischen Grundsätze der Hall- urgie*“ Bezug nimmt. Aus einem Brief, den Wilhelms Frau Caroline am 21. Oktober 1791 von dem bei Halle gelegenen v. Dacherödenschen Gut Burgörner an Schillers Frau Charlotte (geb. von Lengefeld) in Jena ge richtet 28 hat, erfahren wir, daß Alexander damals noch die Absicht hatte, bis Ende Januar 1792 in Freiberg zu bleiben, und dann nach Halle kommen wollte, um hier „das Salzsieden zu lernen“. In dem Brief be dauert die Schreiberin, daß Alexander nicht schon früher nach, Halle kommen wolle, da sie und Wilhelm die Absicht hätten, nach Neujahr von Burgörner nach Erfurt überzusiedeln und folglich Alexander höchstens erst zur bevorstehenden Kindtaufe (die am 29. 5. 1792 in Erfurt stattfand) wiedersehen würden. Alexander dürfte demnach seine Absicht, nach Halle zu gehen, erst zu Anfang des Jahres 1792, und zwar wahrscheinlich noch von Freiberg aus, ausgeführt haben, zumal ihm ja auch der Minister von Heinitz in seinem oben erwähnten Schreiben vom 31. Mai 1791 nahegelegt hatte, im Anschluß an seinen Aufenthalt in Freiberg die Salzwerke zu Halle und Schönebeck zu besichtigen und ihren Betrieb näher kennen zulernen. Interessant ist es in diesem Zusammenhang, daß er bereits kurz vor dem Abschied aus Freiberg in dem oben erwähnten Brief vom 27 das., S. 138. 28 Fielitz, S. 44, Anm. 1.