Kabinetts- und in den Fürstentümern Ansbach und Bayreuth dirigie renden Minister, Herrn Freiherrn von Hardenberg, Exzellenz, in Ansbach“ richtete, kündigte er diesem die bevorstehende Reise Humboldts wie folgt 39 dienstlich an: „Hochwohlgeborener Freiherr, Höchstgeehrter Herr Geheimer Etats-Minister! Euer Exzellenz kennen schon mein Verlangen, die Ihrer Oberaufsicht an vertrauten fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth im jetzigen Sommer nach geendigter Brunnenkur im Karlsbade zu bereisen. Dieser Wunsch ist durch einen gnädigsten Befehl Sr. Majestät des Königs an mich zu dieser Reise und um mir von den dortigen Berg- und Hüttenanstalten, von dem Betrieb und der Verfassung der Porzellan manufaktur Bruckberg und des Salzwerkes zu Gerabronn Lokalkenntnisse zu erwerben, auch über die Salz-Debits-Angelegenheiten und wie diese Partie für die Zukunft zum Vorteil hiesiger und dortiger Provinzen ein gerichtet werden könnte, mit Eurer Exzellenz Rücksprache zu nehmen, um desto fester gegründet. Da ich aber teils auf den Aufenthalt im Karls bad eine Zeit von vier Wochen verwenden muß, teils unter 12 bis 14 Tagen, von heute an zu rechnen, nicht dahin kommen kann, so besorge ich, daß ich den mannigfaltigen interessanten Gegenständen in den dortigen Pro vinzen nicht alle diejenige Zeit, welche deren Untersuchung eigentlich er fordern möchte, werde widmen können. Ich habe daher beschlossen, den bei dem hiesigen Bergwerks- und Salz-Departement, desgleichen bei der Haupt-Torf-Administration arbeitenden und mit den hiesigen Porzellan- Manufaktur-Anstalten neuerlich bekannt gewordenen Assessor Herrn von Humboldt, von dessen ausgebreiteten und soliden Kenntnissen ich Eure Exzellenz bei dero Hiersein zu unterhalten schon die Ehre gehabt habe, vorauszuschicken, um die hauptsächlichsten Etablissements zu besichtigen und über deren jetzigen Zustand bei meiner Hinkunft einen vorläufigen Bericht zu erstatten. In der Hoffnung, daß Euer Exzellenz dieser Idee dero Beifall schenken und zu deren Ausführung geneigtest mitwirken werden, ersuche ich die selbe nun ganz ergebens! um baldige Ausfertigung einer offenen Ordre an die Bergwerks-, Hütten- und Hammerbesitzer im Fürstentum Bay reuth, daß sie dem Herrn Assessor von Humboldt einen freien Zutritt zu ihren Etablissements und zu deren Besichtigung in ihrem ganzen Detail verstatten und seine etwaigen Fragen über deren Betrieb und Haushalt und über den Debit ihrer Produkte ohne Rückhalt beantworten; desgleichen um eine beliebige Anzeige derjenigen Etablissements, die für die dortige Provinzial-Industrie das meiste Interesse haben, und, wenn es erforderlich und dort gewöhnlich, um einen dazu be [unleserlich] Paß. Wenn es Eurer Exzellenz gefällig wäre, diese Nachrichten nach Erfurt, wohin Herr von Humboldt nächsten Donnerstag abreisen wird, absenden 39 Konzept in Me 121, H. 3, Blatt 6 f.