Weltrunde. Der Rat zu Leipzig giebt bekannt: „Mehrfach ist be obachtet worden, dass Badfahrer Strassen und Plätze der Stadt benutzen, um darauf wettzufahren, sich zu tummeln und zu üben. Im Interesse der Sicherheit des Fahr- und Fussverkehrs kann dies nicht geduldet werden, es wird deshalb die Benutzung der öffentlichen Strassen und Plätze der Stadtflui - zu diesen Zwecken hiermit aus drücklich verboten.“ Recht so; hierzu sind die Radfahr bahnen da! Das König!, sächs. Konsistorium hat anlässlich eines be stimmten Falles kürzlich entschieden, dass dem Rad fahren der Geistlichen grundsätzliche Bedenken nicht j entgegenstehen, solange von dem Geistlichen in jeder I Hinsicht, auch in der Kleidung, der geistliche Anstand ! gewahrt wird und solange nicht die Gemeinden daran ! Anstoss nehmen. Andernfalls würde die auf Widerruf I erteilte Erlaubnis zurückzuziehen sein. Unser wackerer Bundeskamerad Vögtel wird in einer vom „Deutsch - österreichischen Radfahrer“ gebrachten Reisebesehreibung in folgender anerkennenden Weise er wähnt: Dann erfragten wir beim Kellnerjungen den un säglich schwer zu verstehenden Namen des Fahrrad händlers Voigtei und schoben durch eine schattige Baum reihe in die eigentliche, hoch gelegene Stadt Schwarzen berg hinauf, die ungemein malerisch, einen Felsenberg bedeckend, ringsum von Thalsenkungen und drüben wieder von waldigen Höhen umgeben ist. Ich kenne nur noch eine einzige so reizend gelegene Stadt: Elbogen an der Eger. Der von uns zunächst angetroffene Herr Voigtei war aber ein Selcher*), also der falsche. Der richtige, bald gefundene Herr Voigtei erbot sich anstatt zum Verkaufe eines neuen Sattels lieber zur Instand haltung des alten. Die Sattelstütze war knapp an dem rückwärtigen Haft abgebrochen; so wurde einfach der Stumpf um den Haft herumgebogen. Um Gleichheit herbeizuführen, wurde auch die linke Sattelstütze ge kappt und diese Verkürzung durch Anspannung des Sattels wieder ausgeglichen. Nun stand der Sattel frei lich um einen halben Zoll weiter vorn, doch lag nichts daran. Diese Herstellung kostete eine Mark, während ein neuer Sattel mindestens deren zwölf gekostet hätte. Während der treffliche Herr V. arbeitete, sahen wir uns in Schwarzenberg herumwandernd das alte Schloss an, jetzt die Aemter enthaltend, besichtigten den Dom, der dadurch merkwürdig ist, dass die Wände innen ringsum Emporen, wie Theaterlogen, zeigen, die durch Glasfenster verschliessbar sind. Bei einem biederen Schneidermeister liess ich mir die Knöpfe für die Fangschnüre meines Radlerrockes höher setzen. Die Aussicht rückwärts der Kirche ist wunderhübsch, wie denn die ganze Stadt eine Reihe prächtiger Ausblicke auf die Berge gegenüber zeigt. — Ueber Automobilismus hielt Herr Oberingenieur Loutzky, Direktor der Gesellschaft für Automöbilwagenbau in Berlin, einen Vortrag vor der dortigen Polytechnischen Gesellschaft. Er ging, wie der „Praktische Wegweiser“, Würzburg, mitteilt, von den Motoren zur allgemeinen Arbeitsleistung aus und beschäftigte sich sodann ein gehender mit den Benzinmotoren, welche für die Motor fahrzeuge hauptsächlich in Betracht kommen. Man baut zu diesem Zweke Ein- und Zweicylindermaschinen, diese haben, je nach dem Durchmessei - ihrer Cylinder, 2*/ 2 bis 4 HP. Das Benzin wird in einem Vergaser verdampft und mit 9 Teilen Luft gemischt. Dieses explosible Gas gemisch wird durch den heruntergehenden Kolben in Pneumatic HarburgWien mit der geflochtenen Einlage I». R. ®. M. besitzt anerkannt die grösste Elasticität und Haltbarkeit Vereinigte Gummiwaaren-Fabriken Harburg-Wien vorm. Menier-J. N. Reithoffer Harburg-Hannover-Linden-Wien. Grösste Gummiwaaren-Fabrik Deutschlands und Oesterreichs. = ca. 3500 Arbeiter. = Harburg a. d. Elbe. ') Fleischer.