Dresdner Nachrichten : 01.08.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193708012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19370801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19370801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-08
- Tag1937-08-01
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- Dresdner Nachrichten : 01.08.1937
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Eemüav, i. August t«r 81. stahrgang. kll Gegrunöet 18SH ,-»t.»ug ««. ^»KHII.ßltch «,« «»,. 8-mIII.n-n.eIg.n u. EI-II«ng-Iuch- MMIm«t^ ,ofta«bahr (ohne »»kichrllungigebühk, bei ?,'" Slatt«n«püIt die amtlichen »ekanntmachungen der a «p,. LUIergeb. «o «vt. — R-chdnick iiebenm-I wbcherUichem «eriand. Mn»el- Amtthauptmannschast drrsdrn und de» Schiedsamtrs beim „ur ml« OueNenangabe Lreedner Nachrichten. Nummer u «Pf, außerhalb «schien» io «Pf. Vberversicherungdamt Dresden Unverlangt« Schrillpürle werden nicht aufbewahrt 7aAeL?e/üML SsciSFeM m// r//rc/ Blutlge Streikunruhen in Neunerk Der PSbel belagert hartnSikig eine Polizeistatton 71 euyork, 31. Juli. Vor einer feil Wochen bestreikten Werst lm Veuyorker Stadtteil Brooklyn kam es zwischen Streikenden und Arbeitswilligen zu blutigen Zusammenstößen, in deren Verlauf 45 Personen verletzt wurden. Die Unruhen begannen, als 2000 Streikende, unterstützt von Frauen, den in 150 Kraftwagen beförderten Arbeitswilligen den Weg zur Arbeitsstätte versperrten. 300 Polizisten versuchten, eine Räumung der Straße zu erzwingen, wurden dabei aber mit Steinen und Knüppeln angegriffen. Den Polizeibeamten, Lenen verboten war, vom Gummi- lniippel Gebrauch zu machen, gelang die.Herstellung der Ruhe erst, nachdem verschiedene Beamte verlebt und zahlreiche Vcr- hastungcn vorgenommcn worden waren. Daraufhin zog der Pöbel vor die Polizeistation und verlangte die Freigabe der Berhasteten. Auf die Drohung, daß bet Ablehnung dieser Forderung die Polizeistation gestitrmt werde, verriegelten die Polizcibeamtcn alle Türen und Fenster, um weiteres Blnt- vergießen zu verhüten. Die Streikenden belagerten noch in den Abendstunden die Station, flegelten sich aus dem Fahr- dam herum und verhlnderten jede Möglichkeit einer Aufrecht erhaltung des GtraßenbahnbetrtebeS und des Verkehrs. Aus Springfield (Illinois) wird gemeldet, daß die Leitung des „progressiven WerkarbeitervcrbandeS" an ihre 18 vvu Mitglieder die Aufforderung gerichtet habe, sofort die Arbeit nieberzulegen, nachdem die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern gescheitert seien. 1700« Mann müssen wegen eines Diebes streiken Paris, 81. Juli. Im nordfranzösischen Grubengebiet von Pnztn bei Lille sind 17 von Mann aus Veranlassung der marxistischen Gewerk schaften in einen vorläusig aus 24 Stunden beschränkten Generalstreik getreten. Der Grund hierfür liegt in der Verurteilung «ine» Gewerkschaftsmitgliedes wegen Diebstahls von Brennstoff zu acht Tagen Gefängnis mit Bewährungs frist. Dieser Diebstahl geht auf die Streiktage des Jahres 1986 zurück, wo sich die Streikenden eines Kraftwagens der Grubenverwaltung bemächtigt und den notwendigen Brenn stoff von ihrem Arbeitsplatz entwendet hatten. Mer ii Milliarden Kanten für Rllslungsztveüe Bonnets Maßnahmen zur Rettung der Finanzen - 17 Milliarden staatlicher Anletlrebedarf Paris, 81. Juli. Finanzminister Bonnet gab am Freitag anschließend an den Ministerrat der Presse eine Erklärung ab, in der er mitteilte, daß die Negierung wichtige Maßnahmen getrosten habe, um den Plan der finanziellen Wiederausrichtung zu er gänzen. Sie habe den außerordentlichen Haushalt 1988 in Angriff genommen. Die Ausgaben beliefen sich hier auf 11,1 Milliarden Franken für die Bedürfnisse der Landes verteidigung, 8,6 Milliarden für öffentliche Arbeiten und 2,8 Milliarden sür die Pensionskasse. Insgesamt belaufen sich die staatlichen Anleihen für das kommende Jahr aus 17 Milliarden Franken; hinzu kommen 1)4 Milliarde rück zahlbare Vorschüsse, 7)4 Milliarden sür die Gemeindeverwal- tungen und Jndustrtewerke, die noch aus eigenem Ermessen Anleihen aufnehmen können. Die Pariser Weltausstellung ist fertig! Paris, 81. Jul». Auf der Pariser Weltausstellung wurden am Freitag zwölf Pavillons eingeweiht. Am heutigen Sonnabend fin- den die Einweihungen mit der Eröffnung des Pavillons von Elsaß-Lothringen, sowie des bulgarischen Pavillons ihren Abschluß. Die Ausstellung kann also mit dem 1. August als fertiggestellt angesehen werden, obwohl im Innern mancher Pavillons noch gearbeitet wird. — Bekanntlich sollte die Ausstellung ursprünglich am 2. Mai fertig werden. Die Ein- weihung erfolgte am 28. Mai. Im September soll bereits mit den Abbruchsarbeiten begonnen werden, falls die Aus stellung nicht um ein Jahr verlängert wird, darüber schweben zur Zeit noch Verhandlungen. ttntergrun-hahnen uns Autobusse teurer Paris, 31. Juli. Der Pariser Stadtrat hat vor etwa 14 Tagen einen An trag auf Erhöhung der Fahrpreise sür die Untergrundbahn und die Autobusse abgelehnt. Der Ministerrat am Freitag hat die Frage angesichts des bedeutenden Fehlbetrages wieder ausgegrtffen und den Präsekten des Seine-Departe ments aufgefordert, in spätestens acht Tagen eine Er- Höhung der Fahrpreise vorzunehmen. Die neuen Tarife sollen so hoch liegen, daß mindestens drei Viertel des Fehlbetrages dadurch gedeckt werden können. Die Fahrpreis erhöhung wird in zwei Stufen durchgestthrt werden. Zwei Drittel der Erhöhung treten sofort nach der Veröffentlichung einer diesbezüglichen Verfügung in Kraft, während das letzte Drittel am 1. Januar 1S38 hinzugcsttgt wird. » Bier Landesverräter htngertcktet Berlin, »1 Juli. Di« Justizpressestelle beim «olksgerichtshof teilt mit: Die »om Volksgerichtshof «egen Laubes, verratS «ub Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode uub zu dauerndem Ehrverlust verurteilte« rijährigen Gerhard Holzer «ud Reinhold Julius find heute morgen hi «gerichtet «orde«. Gleichzeitig ist der am 1V. März 1»»7 vom Volks, gertchtshof «ege« Landesverrats zum Tod« und z« dauerndem Ehrverlust verurteilte 4Sjiihrige Ferdinand Thomac aus Saarbrücken heute morgen hi« gertchte t »orde«. Auch der vom RelchSkrtegSgericht am 18. Juni 19S7 «ege« Landesverrats zn« Tobe, znm Verlust der bürgerlichen Shreurechte aus Lebeuszelt «ud zur Wehr, «»Würdigkeit verurteilte Mftkhrige Sruft Oppitz aus Saga» ist heute «orge« hi «gerichtet «orde«. LS Lote des Stsenbabmmslücks tn Frankreich Paris, 81. Juli. Die kahl ber Todesopfer de» schweren Eisenbahnunglücks bei Btlleneuve-St. Georges hat sich inzwischen avf 2« erhöht, nachdem zwei der Schwerverletzten gestorben sind. ES muß damit gerechnet werben, daß noch wettere Schwer verletzte nicht am Leben erhalten werden können, so daß die endgültige Bilanz des Unglücks noch nicht abgeschlossen werden kann. Die französische Presse kritisierte lebhaft die Verwen dung hölzerner Wagen im Fernverkehr und begrüßt den Beschluß des MintsterrateS, wonach inzwischen zurückge zogene Aufträge auf stählerne Waggons ne» erteilt werden sollen. Die Untersuchung des Unglücks, das nach der Eisenbahn katastrophe von Lagny im Dezember 1088, bet der 200 Men schen den Tod gesunden haben, das bisher schwerste in Frankreich ist, hat einwandfrei ergeben, daß die Weichen steller allein verantwortlich sind. Reue Mlnenexplofton jn Srlanö Londo«, 81. Juli. Jn Belfast ereignete sich in den Morgenstunden des Sonnabends eine neue schwer« Explosion. Von unbekannter Hand war eine Mine vor einem dreistöckigen Gebäude tn der Innenstadt von Belfast gelegt worben. Das Haus würbe durch die Explosion zum Teil zerstört. Jedoch ist niemand vorletzt worben, da es unbewohnt war. In der Nacht zum Sonnabend kam es in den Straßen von Belfast zu einer Schlägerei zwischen politischen Gegnern. Ein Mann wurde von einer bewasfneten Bande bewußtlos geschlagen. Als man den Schwerverletzten sand, trug er um einen Hal» «in Schild mit der Aufschrift: „Spione und Polizeispitzel hütet, euch!" Spanten von innen „Mir scheint", erklärte am Freitag Botschafter von Rib bentrop im Londoner NtchteinmischungsapSschuß, „daß die Gefühle und Wünsche der Spanier bet den internatio nalen Verhandlungen ost nur so nebenbei behandelt werben." Dieses Gefühls kann sich niemand erwehren, der das politisch« Getriebe um die Nichteinmischung beobachtet. Die Behand lung der spanischen Frage ist abhängig von den Beziehungen der im Londoner Ausschuß vertretenen Mächte untereinander und darüber hinaus noch von den innerpolttischen Rücksicht nahmen, die in Frankreich, aber auch in England für not wendig erachtet werden. Derartige innerpolitische Rücksichten fallen in Deutschland und Italien fort. Da außerdem Deutsch land in der spanischen Frage keinerlei Nebenabsichten ver folgt, wie sie etwa in den Mittelmeertnteressen Englands und Frankreichs zutage treten, darf man wohl seststellen, daß die deutsche Stellungnahme am besten den tatsächlichen Belangen Spaniens gerecht wird. So war denn Botschafter von Ribben trop berufen, zu mahnen, man möge auch einmal Spanten selbst im Auge haben, da ja die Spanier schließlich an dem, was in London beschlossen oder unterlaßen wird, immerhin ein wenig interessiert seien. Man dürste diese ironische Be merkung am Tische der Konferenz wohl verstanden haben. Deutschland hat alles getan, um dem britischen Plan zum Er folg zu verhelfen. Sabotiert wird dieser hingegen von S o w j c t ru ßl a n d, und wieder einmal sind gewiße ander« Mächte vor die Notwendigkeit gestellt, bekennen zu müßen, wieweit die Wünsche Moskaus ihre eigene Stellungnahme be einflussen. Die Frei willige «frage stand in London erneut im Vordergründe. Die Ausscheidung der ausländischen Parteigänger aus dem spanischen Bürgerkrieg ist eine For derung, die von Deutschland ursprünglich ausgestellt wurde. Daß sie gerade den Sowjets so außerordentlich unangenehm ist, hat seine ganz besonderen Gründe. Würde man nämlich die fremden Truppenkörper vom spanischen Bode» entfernen, so wäre damit auch der spanische Krieg tn kürzester Zeit beendet. Beide Setten haben fremde Frei willige in ihren Reihen. ES besteht dabei aber ein grund legender Unterschied. Rußland hatte seit Jahren längst vor Ausbruch des Bürgerkrieges seine Aufwiegler nach der Pyrenäenhalbinsel entsandt und auf den Moskauer Sowjetkongressen mit zynischer Offenheit bekundet, daß Spanien das nächste Land sei, das für den bolschewistische» Umsturz reif gemacht werden sollte. Europa hat diese An kündigungen auf die leichte Schulter genommen, hat sich auch durch die Bluttaten nicht warnen lassen, die sich in der demo kratischen Republik Spanien von Monat zu Monat häuften, bis -er AuSbrnch des Bürgerkrieges enthüllte, wie grauenvoll der Ernst war, der hinter den Moskauer Drohungen stand. Sowjetrußland hat sich in den Jahren von 1982 ab nicht darauf beschränkt, Agitatoren nach Spanien zu entsenden, son dern hat seine gewiegtesten Bürgerkriegs, spezi allsten in Madrid, Bilbao und Barcelona eingesetzt, um die spanischen Bolschewisten planmäßig auf die gewünsch ten Kämpfe vorznbereitcn. Längst ehe also der offene Krieg zur Tatsache wurde, war auf der roten Seite die Einmischung bereits in vollem Gange. Ganz anders lagen die Verhältnisse im nationalen Lager. Hier dachte man an Spanten und nicht an inter nationale Ideen. Jnfolgedcßen wurde der Kampf um die Be freiung vom roten Joch stets nur als eine ureigene An gelegenheit der Spanier betrachtet. Als die nationale Er hebung losbrach, und zwar spontan ausgelöst durch eine Blut tat der Noten, war man ganz aufstch selb st gestellt, und es gab keine Fädeü, die von dem Aktionskomitee zum Aus land liefen. Das nationale Spanten hat jede Unterstützung durch ausländische Freiwillige bis zu dem Zeitpunkt ab gelehnt, tn dem bet Madrid die Internationalen Brigaden tn den Kampf geworfen wurden, um die geschla genen roten spanischen Trnppenkörper, die sich tn voller Flucht und Auslösung befanden, zu retten. Daß General Franco sich der Marokkaner bediente, war für ihn, den alten Kommandeur der spanischen Fremdenlegion, eine selbstver- Heute Beilage r Tlnsere 'WehrmaM
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