Dresdner Nachrichten : 21.08.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193708215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19370821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19370821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-08
- Tag1937-08-21
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- Dresdner Nachrichten : 21.08.1937
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GonaMnt, »I. Angvft 1»» M»k«»v-Auttab», -de.«» kl! G-grunoet 1896 B«,u-»g»ü-r »«I U«Nch ,»«>««0-« Ai», ftellun« tret Hao« monaülch ««.».»0, durch V°pbe,u« ««. «.»0 rixlchl.«,,» «p,. ,op,«b. lohne Vop»u-elluns»g»ahr> bet siebenmal wbchentt. versand. «neel-Rr. >o «psi, «über bald «achlen» mtt »bend-Auegab« U «»I. Druck u. Verlag, Ltepsch L Relchardt, Vres-en-A. I, Marlen- PretMsi« Nr.«- tMMmeteqea« straß« ZS/-2. Fernruf 212-1. Postscheckkonto lob» Vreden --»-«Wil'b Npsi«.chulii-n-ch «ial,^i o. Die. Blatt enthält di. amtlichen Bekanntmachung«, brr Amt.hauptmannschaft vr.^.n und d«. Schied^mte. beim A *^u^!»g°r^ »,«dn« Nach^ Vderverstcherungsamt Dreien und»a««i« schrUtfto«« «erden nick« au,bew-Lr, itailsnL e»uasno«rkltlnck»s Llnls " —— >» - MWlnl: Achse Berlin-Rom ist wirksam Der lebende Leichnam in Sens als Sriedensbindernis Rom, 20. August. Al» Abschluß seiner Sizilienreise Hal Mussolini, mll stürmischem Beifall al» Begründer de» Im perium» begrüßt, in Palermo vor einer nach hunderllausenden zählenden Menschenmenge seine an- gekündtgle politische Rede gehalten. Svooao Menschen haben auf dem unmittelbar am Hafen von Palermo gelegenen Foro Italico die Worte Mussolinis gehört und seinen Friedensappell im Namen Siziliens und ganz Italiens mit stürmischen Beifallskundgebungen unter strichen. Den stärksten Beifall spendete das sizilianische Bolk auster den Ausführungen, die seine eigenen Belange be trafen, den Worten Mussolinis über die Achse Berlin- Rom. I» ganz Italien gab es keine Wohnung, wo nicht der Rundfunkapparat aus die Rede Mussolinis eingestellt war. lleberall waren Gemeinschaftsempsänge vorbereitet worden. In Rom allein waren etwa 2ü Großlautsprecher in allen Teilen der Stadt ausgestellt. Im ersten Teil der Rebe erklärte er unter tosender Zu stimmung, dast auf Sizilien niemals auch nur «in ein ziger fremder Soldat landen werbe. Für Sizilien beginne jeyt «in« der glücklichsten Epochen seiner sooojährtgen Gt- Itzichttz. die mit brr Gründung des Zweiten römischen Im perium» eng verbunden fei. Bon letzt an sollten bte Ener- gien de» Staates mit größter Intensität für Sizilien ein gesetzt werden, da «» der geographische Mittelpunkt deS Imperiums sei. Den zweitem außenpolitische nTetl seiner Rebe begann Mussolini mit der Erklärung:.„Alle müssen sich letzt überzeugen, dast das faschistische Italien eine konkrete Politik des Friedens durchsllbren will." Italien wolle seine Be ziehungen zu allen Nationen, vor allem aber zu den Nach- bärstäaten, verbeffetn. Es könne kein Zweifel darüber be stehen, bah seit der italienisch-jugoslawischen Verständigung vom März d. I. die Beziehungen zu Jugoslawien sich, gebessert hätten. Die Beziehungen zu Oesterreich und Ungarn seien unverändert auf die Protokolle von Rom abgestellt. Sie hätten sich be sonder» aus der Höhe der wirtschaftlichen Krise al» höchst wirksam erwiesen. Die Beziehungen Italiens zur Schweiz seien mehr als freundschaftlich. An Frankreich» Adresse Wa» Frankreich anbelangt, erklärte der Duce, da» al» letztes Land an den territorialen Grenzen Italien» noch zu erwähnen ist, so kommen wir, wenn wir mit ruhigem Kops und klarem Verstand das Gesamtbild unserer Beziehungen prüfen, zu dem Schluß, daß diese Beziehungen nicht die Materie für ein Drama abgeben. Diese Beziehungen wären sicher besser, wenn man in Frankreich in einigen ziemlich maßgebenden Kreisen nicht abgöttisch auf die Genfer Idole eingestellt wäre, und wenn e» in Frankreich nicht auch lene anderen Strömungen geben würbe, die seit füns» zehn Jahren mit einer Hartnäckigkeit, die einer besseren Sache wert wär«, von Tag zu Tag auf den Stur» de» sascht- stischen Regimes warte. Da» „Zusammentreffen* mit England von den Landgrenzen zu den See- und koloniale« Gren zen übergehend, treffen wir mit Großbritannien »u- sammen. Ich sage: Wir treffen zusammen und ich Lute jene, die im Begriff stehen, meine Rede zu übersehen oder zu verdrehen, die gebührende Unterscheidung zwischen Be gegnung und Zusammenstoß zu machen. Nenn ich mir die Lewen letzten Jahre unserer Beziehungen mit London über ¬ lege, so komme ich zu dem Schluß, baß im Grunde genom- men ein großer MangelanBerstänbntS vorliegt. Die englische öffentliche Meinung ist hängengeblteben an dem alten Begriff des pittoresken Italiens, den ich hasse. Man kennt noch nicht das junge, sehr starke und entschlossene Italien. Mit der Beretnbarunä vom Januar war eine Klärung der Lage eingetreten. Dann kamen neue bedauer liche Episoden, an die zu erinnern nutzlos wäre. Heute muß der Horizont geklärt werden. In Anbetracht der Gemein- samkeit der Kolonialgrenzen glaube ich, daß man zu einer dauernden und endgültigen Aussöhnung kommen kann. Abrechnung mit Genf Go ist Italien bereit, seine Mitarbeit zu allen Problemen zu geben, die die europäische Politik arwehen. Man must jedoch einige Realitäten in Rechnung stelle«. Dir erste Vieser Realitäten ist da» italienische Imperium. Man hat »«sagt, daß wir eine Anerkennung von selten de» Völkerbünde» wünschen. Da» ist fälscht Wir bitten die SlandeSbeamte« von Genf nicht daruun die Geburt zu regtstrterai. Ni« glaube», jedoch, daß der Augenblick gekommen ist, «Nr eine» Todt», fall zu registrieren. Seit IS Monäten liegt ein loser da: wenn ihr ihn nicht aus Gründen politischer Ernsthaftigkeit begraben wollt, so begrabt ihn doch einfach äuS Gründen der höheren Hygiene. Wenngleich wir nicht übermäßiger Milde gegenüber Genf verdächtigt werden können, so sagen wir jedoch, baß es überflüssig ist, .zu den zahllosen Spaltungen, die jenen Organismus befallen haben, eine weiter« Spaltung zwischen beken eintreten zu kaffen, die das Römische Im perium anerkannt haben, und jenen, die «» nicht anerkannt haben. Die Achse Berlin—Rom Glue weitere Realität, bi« i« Rechuuug gestellt «erde« ««st, erklärte der Duce, ist da», «a» »an stritte gemeinhin di« Achf« verltu —Rom «e»«t. Mau k»««t «icht uach Ro«, indem «a« verli» ignoriert »der «ege« Berlin ist, und ««» kommt «icht «ach verli«, indem «an Rom tg«ori«rt oder gegen Rom ist. Zwischen den beide« Regime» beftestt «ine wirksame Solidarität. Ihr versteht, »en« ich sage, dast eine wirksam« Solidarität »»rhande« ist. Und «««» ich sage wirksam, s» »«rstestt tstr, wa» ich damtt sag«« will. Ich habe in der kategorischsten Weise erklärt, dast wir im Mitteln, «er den Bolschewismus oder timendetwa» Aehnliche» nicht dulden werde«. Wann wird im Mittelmeer diese Störung beseitigt werden, diese Störung, die den Krieg heraufbeschwört? Ich möchte meine Rebe mit einem Friedensappell au alle Länder schltesten. an alle Länder, deren Küste« von diesem Meer bespült werben, wo drei Kontinent« ihre Kultur zusammen kommen ließen. Wir hoffen, dast dieser Appell Gehör finde. Wenn dem nicht so wär«, so sind wir vollkommen ruhig, da da» faschistisch« Italien derartige geistige und materielle Kräfte besitzt, dast «»jedem Schicksal «utgegentreten und e» meistern kann. Slakgranate explodiert aut ASA-Kreurer vor Schanghai «n rottr, 18 «erwrm-ete - -erkrurfl kr «ramtte» mchstkarmt Re«tz»rk, Sv. August. Die Nenyorker Blätter veröffentlich«« ««ter ganzseitige« Ueberschrtftt» ein« M«ld««g an» Schanghai, d«r»»folge «ine Klak»rannte ««bekannter H«rk««ft ans de« Deck de» Krenzer» „Angnsta", de« Flaggschiff de» amerikanisch«« Geschwader» vor Schanghai, explodiert ist. St« Mattas« «mrd« gelltet, 18 Matrose« wnrde« »er» »»«bet. Di« Meldung veranlaßt« verschieden« Abgeordnete de» Repräsentantenhaus«» zu fordern, daß die amerikanische Re gierung all« Amertkaner zwinge, die Gefahrenzonen in Lhtna sobald al» möglich zu verlaffen und die USA-Schiff« bann «änzltch »urückzteh«. Einige andere Abgeordnete verlangten auch di« Anwendung der NeutralttätSklausel. Präsident Roosevelt erklärt« in der Preffekonserenz am Freitag, er überlaste dem amertkantschen Geschwader- kommanbanten, Abmttat «arnell, sowie den lettenben USA-Beamten in Schanghai bi« Entscheidung, welche Schritt« sie, in Verbindung mit dem Zwischenfall auf den Kreuzer „Augusta" für ratsam hielten, vorläufig lägen nur unvoll ständig« und nichtamtliche Berichte über diexErplosto« vor. Derartige Zwischenfälle feien jedoch ang «ficht» der Verhält nisse, wie sie in Schanghai herrschen, fast zu erwarte» ge- wesen. In Beantwortung verschieben«» Frage» über di« An wendung der NeutralttätSklausel erklärt« der Präsident, daß man in den Washingtoner Aemtern täglich bi« Ratsamkeit der Anwendung diese» Gesetze» erörtere. In Martnekretsen nimmt man an, Admiral Parnell werbe sowohl bet den chinesischen al» auch bet den japanischen Befehlshabern Protest etnlegen. Rkrintrleg und Srotzfeuer Im Schein« zahlreicher, Momettrlanger Drosts««er, bl« Schanghai» Osthimmel rotsärb««, leitete« btt Japan«« Freitagabend eine grost« SänsternngSaktto« gegen zahlreich« kleiner« chinesisch« Abtetlnngen ei», di« gegen die Japaner «ine« Kleinkrieg «rlffnet statte». Di« Japaner meldete» «ach mehrstündigem Kamps«, »ast da» Hänserviertel läng» de» Wangpnslnffe» geländert nnd di« verk«str»wtchttg« Vangtsepnstrast« wieder sicher sei. KlSrunv -es Horizonts Mussolini hat in Palermo die in den Hauptstädten Euro pas mit Spannung erwartete Rede gehalten. Am Ort« seines Vortrags haben ihm Hunderttausend« zugejubelt. In zahl reichen Ländern wurde die Ansprache auf den Rundfunk über tragen. Temperamentvoll sprach der Duce, au» vol- lem Herzen heraus, wie immer, wenn sein Geist auf die Waffen und die Begeisterung der Massen auf ihn über springt. Und doch war es eine überaus maßvolle Rede. Mussolini verzichtete darauf, Gefühlen des Triumphes über da» errichtete Imperium Ausdruck zu geben; vergebens sucht man nach irgendeiner noch so leisen, versteckten Drohung. ES war keine Rede, die „nach Stahl und Pulver roch", wie e» in Frankreich von mancher früheren Ansprache des Duce ge sagt wurde. Hinter jedem Wort stand fretltch da» Bewußt sein der Macht und Stärke des Imperiums; da» Be wußtsein, daß da» faschistische Italien sich eine Stellung er rungen hat und nicht gewillt ist, von dieser Stellung auch nur «inen Bruchteil wieder herzugeven. Mussolini sprach zum Abschluß großer Manöver. Doch er wählt« keine kriege rischen Klänge. Einleitend handelte er sozusagen in seiner Eigenschaft als Innenminister. Di« Kräfte de» Staate», so verkündete er, würben von jetzt ab mit größtem Eifer für Sizilien eingesetzt werden. Schon auf s,in«r Inspektionsreise durch di, Insel gab der italienische StaatSchef vielerorts umfangreich« Anordnungen zur Er- weckung neuen Leben». Innerhalb von zwei Jahren solle« Hafen und Eisenbahnanlagen von Messina so aNSgebaut werben, baß die Stabt ihre alte Bedeutung al» einer »er wichtigsten Häfen des Mittelmeer» wtedererlangt. Der Insel Sizilien fällt eine gewichtige Rolle in den Autarkie bestrebungen Italien» zu. In verschiedenen Gegenden sind Erzlager entdeckt worden, zu deren Ausbeutung In- dustriegefrllschasten in» Leben gerufen worben sind oder kurz vor der Gründung stehen. Sizilien ist «in Land starker Geburtenüberschüsse. So wird di« Insel entsprechend der italienischen Bevölkerungspolitik auch bald der bevor zugte Sitz von Bildungsstätten und andere» behörd lichen Einrichtungen fein. Der Duce legte auf seiner In spektionsreise selbst die Grundsteine zu einer großen Zahl öffentlicher Bauwerke. Alle btese Maßnahmen sozialer und wirtschaftlicher Förderung sind umschloßen in dem kurzen Satz« seiner Red«, baß für Sizilien jetzt «ine -er glücklichsten Epochen seiner Geschichte beginne. Die an sich innerpoltttsche Verheißung führt jedoch mit der Feststellung, daß Sizilien der geographische Mittelpunkt b«S Im periums sei, unmittelbar zur Außenpolitik. I« Verein mit der kleinen Insel Pantelleria läßt sich von Sizilien au» leicht der Sperrbalken über bi« schmale Straße des Mittelmeers zwischen Italien und der afrikanischen Küste legen, der den östlichen Teil vom westlichen abrtegelt. Go birgt sich hinter jeder einzelnen These der Ansprache «in tiefer und bedeutungsvoller Hintergrund. Mtttelmeersragen haben seit dem Beginn de» Abesstntenfelbzuge» so sehr im Mittelpunkt zahlloser politischer Erörterungen gestanben, daß der italienische StaatSchef nur anzudeuten braucht, um die Probleme in Erscheinung treten zu lasten. Au» dem Gefühl der Macht heraus nun erfolgt« da» etn- beuttge und stark« Bekenntnis zum Grieben. Nachdrücklich hat Mussolini mit ihm erneut unterstrichen, was er seit der Errichtung de» Imperiums wiederholt bekundet hat. „Der Mtttelmeer - Mensch" wurde Mussolini in diese» Tagen von einer großen Turiner Zeitung genannt. Italien wünscht die besten Beziehungen zu Len Mittelmeerlänbern, zu dem Kulturkrei» de» Mittelmeers, von dem man in Italien spricht und in den man alle Küsten etnbezteht. Surz streift« der Duc« «ine» der wichtigen Ereigntffe, da» zur südosteuropäischen Politik htnüberlettet, nämlich die Ver ständigung mit Jugoslawien. Dann wandte er sich Frankreich zu. In den jüngsten Tagen mehren sich in Part» bi« Stimmen, die fordern, daß da» alt« Freundschafts verhältnis zu Rom wtederhergestellt werden »möge. Damit zieht Frankreich den englischen Bestrebungen nach. ES möchte nicht außerhalb besten bleiben, was sich zwischen Lon don und Rom anbahnt, und unzweifelhaft begegnen sich in der Hinsicht die Wünsche de» Quai d'Orsay mit denen de» Foretgn Office. Mussolini läßt in seiner Rede durchbltcken, baß einer Verständigung auch mit Frankreich nicht» Schwerwiegende» im Wege steht. Man brauche bte Reibereien nicht zu dramati sieren, ist seine Meinung. Aber einige Lehren erteilt er. Mit überlegener Ironie fertigt er jene Strömungen ab, denen die . Begriffe Faschismus — und wir dürfen wohl hinzu- fügen NättonalsozialtSmu» — ständig« Steine de» Anstöße» sind. Da» richtet sich gegen kleinliche BolkSfrontgetsttr, die nicht begreifen wollen, baß ihr Ideal der Demokratie in anberen Ländern durchaus nicht al» solche» empfunden wirb. Und gegen eine gewisse Presse, die sich fortgesetzt bemüht, durch Verdächtigungen «ine ehrliche Politik der Befriedung zp stören. Fretltch tst e» eine Voraussetzung für etn beffere»
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