Dresdner Nachrichten : 21.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193711219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19371121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19371121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-21
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- Dresdner Nachrichten : 21.11.1937
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Dresdner Nachrichten s'!' ' ..'V ' )rr. 547 Seile^o doch recht armrn Maler» nicht» wissen. Sein Sohn sollte rtn« würdigere Verbindung etngehen und die rochier eine» Nürn berger Geschästssreunde» heiraten. Aber Georg widersetzte sich dieser Bestimmung und erklärte, keine andere al» Elisa beth zu heiraten, lieber verzichte er aus den ganzen Reich tum seines Vater». Der reiche Handelsherr schickte nun seinen Sohn aus Reisen und verwirklichte zu diesem Zweck einen schon lange gehegten Wunsch, ein Kanssahrteischisf zu erwerben, um überseeische Handelsverbindungen anzuknüpsen. Er hosste, dak der Sinn seine» Sohne» aus diesen Reisen sich andern werde. Wieder vergingen die Jahre, Georg kehrte al» gereister Mann zurück, aber sein Sinn war nicht ander» geworden. Zn einer ernsten Aussprache mit dem Vater erklärte dieser endlich, Elisabeth al» seine Schwiegertochter anzuerkennen, wenn e» ihr gelänge, mit ihrer Kunst ein Werk zu schassen, von dem sämtliche Augsburger Ratsherrcn versicherten, so etwas noch nie gesehen zu haben. Tic soll dazu drei Monate Zeit haben, Georg diirfe sie aber inzwischen weder sehen noch sprechen. Gelänge ihr aber diese» Kunstwerk nicht, dann müsse er die Nürnbergerin heiraten. Georg fügte sich dieser Vereinbarung und benachrichtigte den Vater seiner Jugend geliebten. Doch die Wochen vergingen, c» wurden Monate daraus, aber Elisabeth lieb nicht» von sich hören und sehen. Nun fehlten nur mehr ein paar Tage bi» zum Ablaus der drei monatigen Frist. aber noch immer machte da» Mädchen keine Anstalten, sein Kunstwerk den Ratsherren vorzulegen. Der Handelsherr hatte inzwischen alle Vorbereitungen getrosscn, da» Verlöbnis seine» Lohne» zu feiern und auch den Nürn berger Geschäftsfreund unterrichtet. Da kam der letzte Tag, niemand glaubte mehr daran, das» Elisabeth ihrer schwieri gen Aufgabe gerecht geworden wäre. Sämtliche Honoratioren Augsburgs waren im Hause de» reichen Handelsherrn ver sammelt, nur der Sohn lieb sich nicht blicken. Er hatte sich in sein Ztmmer «tnaeschlossen und haderte mtt Gott und der Welt. Ehe aber da» Fest noch so richtig seinen Ansana ge nommen batte, erschien die Tochter des Maler» im Haufe de» Handelsherrn und legte dem Bürgermeister von Augs burg rin Kästchen in die Hand, durch Gebärden bedeutend, daß man entscheiden möge. Nun wurde sie tn eine Stube cingeschlossen, damit das Urteil ohne ihren Anblick gefällt werden könne. Wohl standen die köstlichsten Speise» und Früchte vor ihr, aber in ihrer Hcrzensnot brachte sie keinen Bissen hinab. Sie faltete nur die Hände und betete stumm. Inzwischen wanderte unten im Festraum das Kästchen von Hand zu Hand und erregte eine Bewunderung um die andere. Elisabeth hatte den „Tanz um» gvldene Kalb* an» weibrm Pergament mit einer derartigen Meisterschaft aus geschnitten, dab cS kaum glaublich schien, diele» Werk fei von Menschenhand angescrligt worden. Und der Spruch der Rats herren ivar dann auch so, das, der Handelsherr sein Ver sprechen etnlösen muhte. Er begab sich selbst zu Elisabeth, umarmte sie und führte sie zu seinem Sohn. Dieser glaubte seinen Augen nicht zu trauen und wagte es nicht, seiner Jugendgeliebten entgegenzngehen. lind da geschah nun etwa», an da» kein Mensch mehr zu hoffen gewagt hatte: Das Mäd chen fand keine Sprache wieder. Die monatelang auögestan- dene seelische Not während ihrer Arbeit, die Pein tn der Stube, während die Ratsherrn ihr Urteil fällten, und dann da» übergrohe Glück, das, sie Siegerin geblieben war, hatten ihr wieder die Zunge gelöst. Sie breitete die Arme au» und wollte andeuten, wa» ihr dann zu ihrer eigenen Uebcr- raschung über die Lippen kam: „Komm! Ich darf sa dein Weib werden!* Und mit rasender Geschwindigkeit verbreitete sich tn ganz Augsburg die Kunde von der wunderbaren Heilung der schönen stummen Scherenschnittkünstlcrin. Und auch ganz Augsburg feierte dann mit, als Georg und Elisabeth nach wenigen Wochen vor den Traualtar schritten. Von Peter Marius Zell Das schwarze Wasser schlug über seinem Kops zusam men. Eiskälte schnitt ihm ins Herz und Hirn, lieh die Mus keln erstarren. Dann tauchte er wieder auf. Machte Schwimmbewegungen und schrie. Er sah zwischen den gischtgekrönten Wogen da» breite und hochragende Heck entschwinde». Im Brausen der über stürzenden Wellen knatterte noch brr Motor des Fisch kutter». Dann wurde da» Geräusch vom Tosen des Unwetter» verschlungen So sehr Jochen Fink den Kops hochzurccken verfuchte, er sah auch da» Heck nicht mehr. Er war allein im Ozean. Es war Nacht und die Zone de» Polar» erreicht. Kein Mensch kann lange in dem kalten Wasser anShaUen. Soeben mar er noch aus dem Kutter gewesen, halte daö befohlene Manöver gut und sicher auSgesührt. Er halte einen Blick Uber die Takelage geworfen und wollte dann unter Deck gehen. Ta kam ein schwerer Brecher. Noch ehe feine Hände einen Halt finden konnten, nahm ihn die hocbgehendc Woge über di« Reling, schwemmte ihn wie ein Stück Holz in die endlose Wasserwiiste. DaS ist nicht wahr, da» kann doch nicht sein. Aufwachen! Aufwachen! schrie es in ihm. Aber die beihende Kälte de» Wassers lieh keine Zweifel auskommen. ES war kein Angst traum. Er fühlte, wie die Kleidung immer schwerer und schwerer wurde. Eine mächtige Faust schien ihn umklammert zu haben, zerrte ihn hinab in die grauenvolle Untiefe de» brodelnden Meeres. Er wehrte sich, bth die Zähne zusam men, sog die Lungen voll und stich einen mächtigen Schrei ans: „Helft...* klang es langgezogen durch den Sturm. Der Wind verschluckte den Schrei. Eine» Augenblick packte Jochen die Verzweiflung. Sin ken lassen, dachte er, nachgeben. Er würde einen ehrlichen Secmannstod sterben. Aber, muhte er nicht kämpscn bis zum letzten Augenblick? Zwei Stimmen in ihm bekämpf ten sich: „Warum diese Qual verlängern?* schrie die «ine tn ihm. „Es ist längst die letzte Minute gewesen. Sie verrann, als du über Bord sielst. Jetzt tft der Tod da. Lass' ihn kommen.* „Nein, nein* schrie die andere Stimme, „kämpfe gegen dein Schicksal, solange dein Herz schlägt, die Lungen atmen!* Jochen sties, bet jeder Lchwimmbewegung mtt dem rechten Fuh gegen den linken Stiesel, er lockerte sich. Noch einmal 1. S lben-R^ttel «ut bst ko K'I koez I-Iu-Ii <Io cke cke -Irr cker ckoe <Iin cko o erb rl er et koe kre «ung xun ko i i in in it ka Is la le ley ina men mi munck na n« ne ncr ui ni n» nun o pi't ra re rie rit sa »eknei »i so «ta ste tel lke ter ter ter» ti to tro u ver »a ree» re ri Ans dielen Silben sind 21 Wörter zu bilden von nachstehender Bedeutung: l. Angeber, 2. bnzantinische Kaiserin, 3. Bergzug nm Weimar, 4. Lperngestalt von Richard Wagner, 5. Königin von Kanilien im 15. 16. Jahrhundert, 6. Lrt in Württemberg, 7. mordsücktige fränkische Königin, 8. Musikwerk von Pergolese <2 Wörter), S. Fisch, 10. Gestalt der griechischen Sage, 11. Roman von Walter Scott, 12. Neben fluh der Leine, 13. Bildhauer im lö. 16. Jahrhundert, lt. Lehrstuhl, lö. Schwärmer, 16. Svrengstoss, 17. Heimaischriststeller im 19. 20. Jahr hundert, 18. ausländische Harzart, 19. nordamerikanilcher Indianer stamm, 20. Erzbischos von Schiveden, -f 1931, 21. Sclbstbenennung der West-Eskimos. Sind die Wörter richtig gefunden, so ergeben die Anfangsbuchstaben von oben nach unten, die dritte Buchstabenreihe von unten nach oben gelesen, ein Wort von Gorch Jock, (»t — ein Buchstabe.) r. Röttrlspruno rr da «üt* -nütz' lo tk» vir -na»! oitrL l« ü» bei l« I« kl übr» gwl ran SLZ e« All« ver NL 7--rr?r den Iaschrls « ük rie F di« dsb rer ver d«"» ktz ütz tz« r« bl b^7" ,-u> Lt * . tt >> ,1» , Rüttel tt-tk-e — — — — — — tc-g-» — — kr-seN um verbin-unv-w-rler A- Sr->kk« der Strich« sind Wörter nr V, - mtt den Wörtern -..1 -.:rch den«« d-.s, -ter oerb'nd- der T - der von un« - /-re« nennen «ine« V.nnt. 4. n i < rs, < 7 k« , ; < 7 , n r -r z » rr i, i« 7 r» » » KZ v-, ' 's ,» e z.-> . - - r, > -F-« v- rn--ist.. i--^- ch„<-, 4 r < r r«> l.e 7 r r »4 ; z 4 rr r r z r < r l 1 4 r Die Zahlen 0—n sind derart in die Kreise cinzusehen, daß jeder Ring von 6 Feldern die Summe 27 ergibt. «. Ehrenpflicht Teer, Book, Fiter, Lrkioäel, dlerr, Sgel, Kate, Necke, Danke, l.ear. Karne, 8»at, Oper, Lose, Lekelle, Liil, Kain, Fnlagv Hat man an beliebiger Stelle in jedem Worte ein Zeichen ein gefügt, so das, die von uns gedachten neuen Wörter entstanden sind, so nennen die eingesetzten Zeichen, aneinandergereiht gelesen, das was zu unterstützen Ehrcnpjlicht ist. I S I - I < 7. Kreuz-Rötfel sJed« Zahl ein Wort) l—2 kommt oftmals rasch herbei; Naturerscheinung ist 2—3. 3-4 im Altertums waren Soldaten, die nicht unerfahren. Bei einem Volksfest — wirst'» erleben Aus dem 4—l wird'» Freude geben. t-, «, ri Mit l- deutscher Fluh, mit k! ein Geflügel; Mit 2, wenn er schmerzt, tut es weher als Prügel. «lWungea -er Mel la -er lehlen SonnlW.vummer Ler >-Ua« WÄI '<tt«o«4 »tl- r. r>lb«n -MLNet« 1. L.»lrOmo« ctz-,N»U« 10 r »Utz-,4-^ II ir. « I-»»7 iz. >-tzs--IV » 14. IV i>> H «««« 7 e«», >!-v. 17. Lp'L-i-i«»» >. «!, : tz.NMI r »««»»»»ri-Msllili »,,»«««»> 1 « e-v , ,7«. n, »» P,« ir. V ti, Ä, r. «-9 «r 1 r « c » II I» r.,. I« I« »I, ti 1»^, I» L-- » 4,-4 M-,»4-t» 1. M-Iatti Und blitz« der Hatz die Veit entlan«, To wandel« iiaier den allen Slang Hoch über den Vollen die Liebe. lHeiwtgh) ». »Utz«r.M»tl«1i Wllhelmrha»«». ». «egenlotz-stätiiti Äugend, Und», Lori, »na», Aube, »nier, grrlum, kebe», Leib, Liebe, Ab-ad, M„ttl, »lei«, M„e, Leid, Ebbe, »'Uder, »bene, Mich«» Armu«, »ase, U'»le, Miel», Morden, Änie«, »llern, . AnarNi, M-nnrr, »url«, Votzl- -r -b-a Änkau«, Lob, Labn, Anlwor«, L-.-b, LocheU, »anNmu«, Orgebni», gn- «al«, More. Jeder wlll >««ge lebe», «bee «,I,ma«d will «lt srlttl 1 «In »or« Illi «n««r« stelli >< I«» tzarann* Ope*r»rb«l», Ne« l«n,«nii,, I t?Ur»«, «, V»b»rn»»», »zur - k^rn« Opt»r drlntt«n für ck»tn V»t»rt«nck l ' i Sonnkag, 21. November 1SZ7 spannte er die schmerzenden MuSkeln. Stieh zu, der Stlescl schwand vom Fuh. Er fühlte sich sreler. Den. rechten, setzt den rechten. Da türmte sich eine dunkle Wasserwand über lhm. , Jochen warf sich thr entgegen. Es gelang lhm, aus den Kamm zu kommen, und dann stlhlle er sich eine Welle ge tragen. Er ging nicht unter. Er brauchte sich nicht an- znstrcngen, und wenn es auch nur Sekunden waren, die Panse tat ihm wohl. Er benutzte sie, stleh gegen den Stiesel, lockerte ihn, liest lhn vom Fuss gleiten. „Bravo!* höhnte es in ihm, „daö Nnnststück ist gelungen, und nun gehst du ungestieselt in Neptun» Reich." „Ich werde nicht gehen, die Jacke must runter!" Ein wütender Kamps begann. Schwerer und schwerer wurde da» Gewicht um seinen Körper. „Jetzt ist es aber genug. Willst du dem Tod ein Schnippchen schlagen und ihn zehn Minuten länger warten lassen?" „Zehn Minuten! Zehn Minuten länger leben! Du hast e» selbst gesagt. Weistt du, wa» zehn Minuten bedeuten, wenn sie uns vom Tode trennen? Eine Ewigkeit. Zeit ist ein dehnbarer Begriff. Sekunden können zur Unendlichkeit werben." «In, zur unendlichen Qual. Da» Meer hat dich sa schon. Dn bist sa schon tot. Weshalb zappelst du »och, wie ein kopsloser Fisch?" „Ich will, ich gebe nicht nach, solange da» Herz schlägt, solange die Lungen atmen, ich gebe nicht nach* Wieder rannte eine mächtige Welle auf ihn zu, trug den verzweifelt Schwimmenden auf ihrem Rücken stoch stinauf, dah er glaubte, mit dem Kops in den schwarzen Nachthimmel zn stosten. Und dann sah er c«: Im unsicheren Schimmer eines MonbstrahleS, der schräg aus dem zerklüfteten Gewölk her- vorlngte, hob sich die Silhouette einer schwankenden Form ab, die auf den Weile» tanzte. Jochen hatte es deutlich ge sehen, eine Bose. Jochen wustte eS, hier unten gab es Riffe. Hinter ihnen senkte sich der Boden znr Untiefe, über die Eisberge ziehen konnten, die bi» zu mehreren hundert Meter tief hinab in das Wasser ragten. Die Bosen waren die letzten Zeichen, die sich die Menschen stier oben in der ewigen Einsamkeit gaben. „Fast die Bose! Fast die Bose!* Jochen kämpste sich wie ein Verzweifelter und ein Gläu biger durch die tobende EiSflut, und dann packte seine Faust das Eisen der Bose. Mit letzter Kraft zog er sich empor. Als er wieder zu sich kam, lag er tn der Kajüte eines Fischdampfers. Der Schiffer hatte noch rechtzeitig den Ver lust des Mannes bemerkt, er war umgekehrt mtt den« Kurs aus die lebte nördlichste Vose. Und die Stimme in Jochen, die die Schwäche hastt und den Kamps liebt, auch wenn er noch so anSsichtlo» erscheint, diese Stimme hatte recht be halten. «*« H A H *« *« *4 *« »*« »*« «*« *«**.**.* *2**«**.**^ ) H Der todkranke Bauernsohn schreibt in seine Heimat Es ist Abend, lieber Vater, und ich liege hier wund, Immer köre ich eine Hand an der Rlinke. Manchmal geben ste mir ein Glas an den Mund, Dass ich das kühlende Master trinke. Dann hör ich die (Nuellrn der Heimat, höre den Uach An unserem Hofe vorüberlaufen. Ich kann nicht schlafen, ich liege kler wach Und höre den Regen brausten in den Traufen. Du kommst vom Acker, Deine Hand ist müd, An den Fingern klebt noch die grau« Erde, Die Anrchre stnd stumm, eine Magd singt ein Lied. Zwischen den Zäunen läutet die satte Herde. Ich denke mir, dast die Mutter am Herde steht. Es dampft die Milch, und es rüsten die Flammen. Der blinde Akne kaut rin stumpfes Gebet, Brüder und Schwestern sind friedlich beisammen. Uber unseren Ackern wölbt sich die Nacht. Der Hofkund bellt in die fremde Ferne. Es ist die Stunde, wo auch der Rranke wacht, Oh, ich sehe die guten, alten Sterne. Niemals wieder leuchten ste mir in« Gesicht, Nie mehr wird mir dir Baurrnsonne schrinen. Abrr sag es drr lieben Mutter nicht. Sie hat viel Not und Müh' — sie soll nicht weinen, Dir, lieber Vater, sag ich es, Mann zu Mann, Ich werde nie mehr, nie mehr wirderkekren. Da« Totenlinnen, da« meine Schwester spann, wird einem anderen Bruder gehören. Grüst mir die Felder und Wiesen, den Wald, den Flust, Rühr noch für mich an Pflug, Spindel, Schaf«, Sag«, dast ich immer an ste denken must, Mit heistrm Aopf, eh« ich ewig schlafe. Da« Sterben, lieber Vater, ist ja nicht so schwer, Der Mensch must sich fügen, in Gotte« Namen — wenn nur da« groste, bittere Heimweh nicht wär. nun will ich ruhen. Amen! Josef Friedrich perkonig Mutterhände Von 8- Schrönghamer-Heimdal — Wir batten einen Aussatz z» schreiben über Miitterstänbe. Der Lehrer gab keine weitere Anleitung dazu al» höchstens einen erklärenden Hinweis über di« Tätigkeiten unserer Mutter. Den Aussatz vom Toblcrdirnbl im Tobt la» un» der Lehrer vor. Sie hatte geschrieben: Mutterhände. Mit der einen Hand macht Mutter Butter. Mit der anderen hält sie die 'Bibel ans dem Schosi. Mit der anderen stickt sie Vater» Skolljoppr. Mit der anderen kocht sie. Mit der anderen flicht sle mir die Zöpfe, bevor ich znr Schul« gehe .... „Mit der anderen, mit der anderen", sagt der Lehrer lächelnd. Wir grinsen. „Tvblerdirndl im Tobl, ei deine Mutter wird ja wohl kein Tansendsüsiler sein. Soviel Hände! Wieviel denn eigentlich?" „Zwei", sagt das Tvblerdirndl unbeirrt, „für den Vater, sieben Kinder auch für jedes zwei, macht vierzehn Hände. Küche, Stall und Feld ivtrder lür jede» zwei, macht sechs. Zwei für die armrn Lent, macht wieder zwei. Und zwei sür den Herravtl, wenn si, beten lut, macht lm ganzen sechönnd- zwanzig Mutterhände." Wtr grinsen nicht mehr. Dem Lehrer ist da» Lächeln vergangen. „Tvblerdirndl im 'tobl* sagt er todernst, „wenn da» so ist, dann wird der liebe Gott auch Ilir deine Mutier einmal zwei Hände haben, zwei volle gnadenreiche Segenshände. Und du du halt den betten Aussatz gelteseil. Nnie rin» mit Stern. Ganz vorzlinlichl*
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